DE1559133C3 - Zerlegbare Gebaudezelle - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gebäudezelle mit zwei lotrecht stehenden Umfangsrahmen als statischem
Grundelement und einem Flachdach.
Bei einer bekannten Gebäudezelle dieser Art, die selbstverständlich auch zerlegbar gestaltet sein könnte,
ist das Problem der Entwässerung des Daches nicht zufriedenstellend gelöst, weil beispielsweise für die Entwässerung
eigene Sammelrinnen und Fallrohre angeordnet werden müssen.
Außerdem stellt bei derartigen zerlegbaren Gebäudezellen die Erzielung der Horizontalstabilität quer zur
Rahmenebene ein ernsthaftes Problem dar, vor allem während des Aufbaus und Abbaus. Eine sichere Querstabilität
wird meist erst durch die abschließende Anbringung der flächigen Wandteile erzielt. Beim Auf-
und Abbau sind für eine vorübergehende Stabilisierung entfernbare Hilfsabstützungen oder für die Stabilität
der fertigen Zelle an sich überflüssige Verstrebungen notwendig. Derartige Behelfsmaßnahmen verzögern
darüber hinaus noch den Auf- und Abbau.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher in der Schaffung einer Gebäudezelle, bei der die vorstehend
aufgeführten Probleme mit möglichst geringem Aufwand gelöst sind, ohne daß die variable Gestaltungsmöglichkeit des Innenraums beeinträchtigt wird.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht bei einer Gebäudezelle
mit zwei lotrecht stehenden Umfangsrahmen als statischem Grundelement und einem Flachdach in
einer die Dachkonstruktion tragenden, umlaufenden Entwässerungsrinne, die mit rohrartigen Vorsprüngen
in die als rechteckige Rohre ausgebildeten Rahmenstiele einrastet.
Die Entwässerungsrinne übernimmt also zusätzlich eine tragende Funktion, wodurch die Querstabilität der
Gebäudezelle erhöht wird; durch das Einrasten der Vorsprünge an der Entwässerungsrinne in die Rahmenstiele
wird nämlich ein statisches Zusammenwirken dieser Teile erreicht Es wird ferner eine sofortige Horizontalstabilisierung
erreicht, ohne daß es hierfür des Einfügens von Wandteilen oder von Verstrebungen bedarf.
Es ergibt sich dadurch weiterhin die Möglichkeit, mehrere Zellen.in beliebigen Richtungen ohne Trennwände
stabil zu größeren Verbindungen zusammenzufügen.
Vorzugsweise weist die umlaufende Entwässerungsrinne ein in das Profil des Daches eingreifendes Dachfeststell-
und Siebbauteil auf. Vorteilhafterweise ist die
ses Bauteil an der Unterseite sägeartig ausgezackt.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer bevorzugten
Ausführungsform in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt einer geschlossenen Gebäudezelle, die nur zur Hälfte (Strichelung = Mittellinie) dargestellt ist,
F i g. 1 einen Schnitt einer geschlossenen Gebäudezelle, die nur zur Hälfte (Strichelung = Mittellinie) dargestellt ist,
F i g. 2 einen lotrechten Schnitt durch die umlaufende Rinne,
F i g. 3 eine Ansicht einer Feststell- und Absiebvorrichtung hierfür,
F i g. 4 die Draufsicht auf die umlaufende Rinne im Bereich eines Rahmenstiels.
Einer der als statisches Grundelement dienenden Umfangsrahmen 1 mit waagerechten Riegeln 2 und lotrechten
Rahmenstielen 3 ist in F i g. 1 gezeigt. Er stellt einen rechteckigen Rahmen dar, der aus ausreichend
korrosionsbeständigem und stabilem Material, vorzugsweise aus Leichtmetall, bestehen kann. Der Querschnitt
des Rahmens ist insofern von Bedeutung, als eine solide und einfache Auflage auf der Fundamentierung erreicht
werden muß. Aus diesem Grund erwies sich ein rechteckiger Querschnitt am günstigsten. Einerseits aus
Gründen der Material- und der Gewichtseinsparung und andererseits aus Gründen, die nachfolgend in Verbindung
mit der Dach- und Entwässerungskonstruktion besprochen werden, besteht der Umfangsrahmen aus
einem Rohr. Als günstig erwies es sich, wenn der Riegel 2 des Umfangsrahmens nach oben vorgespannt ist, was
auf jede dem Fachmann geläufige Weise erfolgen kann. So kann der obere Riegel schwach nach oben durchgebogen
sein, oder es kann auf demselben ein Rohrbügel mit Verstrebungen angebracht sein, der eine Zugwirkung
nach oben ausübt. Besonders günstig erwies es sich, die Vorspannung, wie in F i g. 1 ersichtlich, mittels
Zugbändern 4, die an einem Dachträger 5 in gespanntem Zustand verschweißt sind, zu bewirken. Der Rahmen
1 kann aus einem Stück gefertigt sein oder aus mehreren Teilen, die durch geeignete Verbindungen 6
zusammengehalten werden.
Die Fundamente, wie lose Betonplatten oder Pfähle 8 oder Betonpfahlsockel 9, dienen zur Fundamentierung
auf dem Erdboden 7. Für einen Rahmen 1 sind drei derartige Fundamentierungsstellen vorgesehen.
Der Umfangsrahmen 1 wird auf diese Sockel lediglich aufgelegt und kann natürlich auch mit einfachen Mitteln·
darauf festgelegt werden. An der Unterseite weisen die unteren Riegel des Umfangsrahmens 1 öffnungen
10 auf.
Auf dem unteren Riegel 2 ist mittels Bodenträgern 11 der Böden aus Bodenplatten 12 auf Rasterträgern 13
angebracht.
In F i g. 2 ist die Dachkonstruktion 15 in Verbindung mit der Entwässerungsrinne 14 gezeigt. Die zur Kranzentwässerung
dienende Entwässerungsrinne 14 verbindet mit dieser Wirkung noch die Funktion, als tragendes
Element für die Dachkonstruktion 15 und Verblendung hierfür zu dienen und die Horizontalstabilisierung
zu übernehmen. Die Dachkonstruktion 15 besteht aus einem zur Längsstabilisierung profilierten, korrosionsbeständigen
Material, insbesondere Stahlblech, und stößt in die umlaufende Rinne 14 mit dem Rand 16 vor.
An der Berührungsstelle des Rahmenstieis 3 mit der Entwässerungsrinne 14 weist dieser eine öffnung 17
auf, durch die seitlich ein rohrartiger Vorsprung 18 der Rinne 14 vorstößt. Durch das Einsetzen des Vorsprunges
18 in den Rahmenstiel ergibt sich eine tragende Verankerung des Daches an dem Umfangsrahmen 1;
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zugleich dient der Rahmenstiel 3, der zu diesem Zweck als Hohlrohr ausgebildet ist, als Ablaufrinne für das Regenwasser,
das durch die an der Unterseite des Rahmens angebrachten Öffnung 10 in eine Kanalisationsanlage oder in eine Sickergrube od. dgl. abgeleitet wer-
den kann.
Zum Abfangen von Laub und ähnlichen Feststoffen kann eine Siebeinrichtung in der Rinne vorgesehen
sein. Zur Befestigung der Dachkonstruktion 15 kann eine Klemmvorrichtung, die am Oberteil 19 der Rinne
14 und an der Oberseite der Dachkonstruktion 15 angreift, verwendet werden. Besonders günstig erwies
sich jedoch die in F i g. 2 dargestellte Konstruktion, bei der die Feststellungs- und Siebfunktion durch ein einziges
Bauteil 20 erreicht wird. Dieses in der Ansicht in F i g. 3 gezeigte Dachfeststeil- und Siebbauteil 20 besteht
aus einem dem Profil des Daches angepaßten Materialband 21, das aus stabilem Blech oder Kunststoff
bestehen kann und an der Unterseite zum Zurückhalten von Laub u. dgl. und zum Durchtritt des Regenwassers
sägeartig 22 ausgezackt ist. An der Oberseite weist das Bauteil 20 eine Einrastvorrichtung 23 auf.
Mittels dieser Vorrichtung 23 wird es in die nach unten ragende Leiste des Rinnenoberteiles 19 eingesetzt und
in Richtung des in F i g. 2 gezeigten Pfeiles eingedrückt. Durch das Widerlager am Flansch 24 des unteren Teiles
der Rinne 14 ergibt sich eine feste Arretierung der Dachkonstruktion 15, die an der Vorderkante zu Tropfnasen
25 ausgebogen ist. Die Entwässerungsrinne 14 rastet bajonettenartig in den Rahmenstiel 3 ein, kann
jedoch noch mit zusätzlichen Verschraubungs- oder Klemmverbindungen 26 gesichert werden. Die Rinne
14 verbindet dadurch zugleich die Eigenschaften eines Tragelements, eines Entwässerungselements, einer
Blendleiste und des Horizontalstabilisierelements.
In F i g. 4 ist zu erkennen, daß die Dachkonstruktion
15 Profilierungen 27 aufweist, die von jeder üblichen Art sein können.
Zur Herbeiführung des zum Wasserablauf vom Dach erforderlichen Gefälles kann dieses zweckmäßig an
einem in der Mitte laufenden Dachträger 5 mit einfachen Mitteln angehängt werden. Selbstverständlich
kann diese Erhöhung auch durch von der Unterseite her aufgerichtete Dachträger erfolgen.
Die vorstehend beschriebene Gebäudezelle stellt eine Grundeinheit dar. Sie kann jede zweckentsprechende
Größe haben; als zweckdienlich hat sich z. B. eine Fläche von 52 m2, die in einem Rastermaß von
120 cm Abstand aufgeteilt ist, erwiesen. Durch Verwendung
mehrerer Grundeinheiten können Baukörper in beliebiger Größe erstellt werden. Zur Verbindung von
zwei Baukörpern ist lediglich eine U-Überdeckung, z. B. aus Stahlblech, am Dach erforderlich. Die Aneinanderreihung
mehrerer Grundeinheiten kann sowohl in Längsrichtung als auch in dazu senkrechter Richtung
erfolgen, und die Einheiten können auch beliebig gestaffelt werden.
Die Wände können als Vollwände, Glaswände, unterteilte Wände, z. B. für Verkaufs- und Schalterzwekke,
Türrahmen u. dgl. gestaltet werden.
Die durch das neue Grundgerüst der Gebäudezelle erreichte Horizontalstabilisierung erlaubt eine äußerst
einfache Fundamentierung, wozu im Fall des allgemeinen Messebaus nur waagrecht gelegte Betonplatten unter
dem Umfangsrahmen genügen, so daß keinerlei Bodenbewegungen oder -Wiederherstellungen nach dem
Abbau notwendig sind.
Die Entwässerung, Stabilisierung und Dachhalterung wird in einfacher und von außen nicht sichtbarer Weise
bewirkt. Die Variationsmöglichkeiten des vorliegenden Bautyps sind praktisch unbeschränkt. Die vorliegende
Gebäudezelle läßt sich im Messebau, in der Industrie und für Behörden und Privatleute verwenden. Sie kann
als Besprechungsgebäude in verschiedensten Größen und Raumgestaltungen, als Ausstellungspavillon für
Messen und für Banken, als Verkaufsgebäude für Konsumgüter oder Getränke, als Restaurant und Cafe', als
Abortpavillon, für zivile und militärische Versorgungsstationen sowie für Verwaltungs- und Bürobauten, in
Kindergartenanlagen, Polizei- und Grenzstationen, als Kassenschalter, Sanitätsstationen und Unfallhilfsstationen,
Auskunftsgebäude sowie für Baustelleneinrichtungen und für Bungalows, Wochenendhäuser oder Feriendörfer
vielseitig verwendet werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Zerlegbare Gebäudezelle mit zwei lotrecht stehenden Umfangsrahmen als statischem Grundelement
und einem Flachdach, gekennzeichnet durch eine die Dachkonstruktion (15) tragende,
umlaufende Entwässerungsrinne (14), die mit rohrartigen Vorsprüngen (18) in die als rechteckige
Rohre ausgebildeten Rahmenstiele (3) einrastet.
2. Gebäudezelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinne (14) ein in das Profil
der Dachkonstruktion (15) eingreifendes Dachfeststell- und Siebbauteil (20) enthält.
3. Gebäudezelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil (20) an der Unterseite
sägeartig (22) ausgezackt ist.
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country | Link |
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DE (1) | DE1559133C3 (de) |
-
1965
- 1965-09-13 DE DE19651559133 patent/DE1559133C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1559133A1 (de) | 1969-09-04 |
DE1559133B2 (de) | 1974-12-05 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |