DE1558786C2 - Verfahren zur Herstellung eines Supraleiters - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Supraleiters

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DE1558786C2
DE1558786C2 DE19671558786 DE1558786A DE1558786C2 DE 1558786 C2 DE1558786 C2 DE 1558786C2 DE 19671558786 DE19671558786 DE 19671558786 DE 1558786 A DE1558786 A DE 1558786A DE 1558786 C2 DE1558786 C2 DE 1558786C2
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cold
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Expired
Application number
DE19671558786
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English (en)
Inventor
Anthony Robert King Sutton Coldfield- Barber Anthony Clifford Lichfield; Clayton (Großbritannien)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Imperial Metal Industries Kynoch Ltd
Original Assignee
Imperial Metal Industries Kynoch Ltd
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Description

55
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Supraleiters durch Kaltverformen und Erhitzen eines kupferummantelten Werkstoffs aus einer duktilen supraleitenden Legierung aus Niob und Titan.
Titan-Niob-Legierungen sind als Supraleiter bekannt ; sie können unumhüllt sein oder mit einem duktilen nichtsupraleitenden stabilisierenden Material, wie z. B. einem hochleitenden Kupfer, umhüllt sein und dabei eine einfache oder mehrfache Fadenform aufweisen. Diese Legierungen können kalt verformt werden, wie z. B. durch Ziehen oder Walzen, um eine Gesamtabnahme der Querschnittsfläche von mindestens 90% zu erzielen, worauf sich eine Glühung bei 100 bis 5UO0C anschließt. Hierdurch wird das Verhalten des Supraleiters im Hinblick auf seine kritische Stromdichte verbessert.
Es wurde nunmehr gefunden, daß gute supraleitende Eigenschaften durch eine Abwandlung des oben angegebenen Herstellungsverfahrens erhalten werden können.
So wird gemäß der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Supraleiters durch Kaltverformen und Erhitzen eines kupferummantelten Werkstoffs aus einer Legierung aus 10 bis 60% Titan, 0 bis 0,15% Sauerstoff, 0 bis 0,2% Stickstoff, 0 bis 0,1% Kohlenstoff, Rest Niob, vorgeschlagen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß nach dem Warmverformen zunächst durch Kaltverformen die Querschnittsfiäche des Werkstoffs um mindestens 10% herabgesetzt und dann der Werkstoff bei 100 bis 500 C mindestens 10 Minuten geglüht wird, worauf die Querschnittsfiäche des Werkstoffs mindestens noch einmal durch Kaltverformen um mindestens 5% herabgesetzt und nach jeder Kaltverformung wiederum bei 100 bis 500 C mindestens 10 Minuten zwischengeglüht wird, wobei die Abnahme der Querschnittsfiäche des Werkstoffs bei sämtlichen Kaltverformungen zusammengenommen mindestens 95% beträgt.
Die minimale Gesamtabnahme der Querschnittsfiäche beträgt mindestens 95%. jedoch unterscheidet sich die Wirkung der kombinierten Behandlung au! die supraleitenden Eigenschaften von der Wirkung einer einzigen Kaltverformung von mindestens 95° 0. an die sich eine Glühung anschließt.
Eine einzige zwischen den Verformungsstufen liegende Glühung zeigt eine beträchtliche Änderung der Eigenschaften, aber eine bemerkenswerte Verbesserung tritt erst ein, wenn zwei oder mehr Stufen ausgeführt werden. Für eine Erklärung dieser unerwarteten Eigenschaften ist eine Betrachtung der Charakteristiken des erfindungsgemäß zu behandelnden supraleitenden Werkstoffes nötig.
Die obengenannten duktilen supraleitenden Werkstoffe sind nicht fähig, den elektrischen Strom gut zu leiten, wenn sie in einem vollständig homogenen und spannungsfreien Zustand vorliegen, so daß es zur Erzielung brauchbarer Suprastromdichten nötig ist, in den Werkstoff Inhomogenitäten der Zusammensetzungen und oder Spannung einzuführen, welche als sogenannte »Haftstellen« zur Stabilisierung des magnetischen Flusses dienen. Somit ist eine starke Kaltverformung nötig, um zufriedenstellende Stromdichten zustande zu bringen, da hierdurch in das atomare Gitter eine große Anzahl von Versetzungen eingeführt wird, welche vermutlich als »Haftstellen« wirken. Eine Glühbehandlung im Anschluß an die Kaltverformung macht das Netzwerk der Versetzungen offensichtlich in dieser Hinsicht wirksamer.
Es wurde gefunden, daß eine zweite Kaltverformung und eine nachfolgende Glühbehandlung anscheinend das Netzwerk modifiziert und es sogar in bezug auf die Verteilung der Haftstellen noch wirksamer macht. Als Folge der verbesserten Verteilung der Haftstellen wird die Suprastromdichte des Werkstoffs ebenfalls erhöht.
Starke Querschnitlsverringerungen von mindestens 99,9% werden bevorzugt. Um solche Verringerungen zu erleichtern, ist der erfindungsgemäß zu behandelnde
supraleitende Werkstoff mit hochleitendem Kupfer ummantelt. Der Werkstoff kann slranggepreßl und auf Draht gezogen oder einfach auf Draht gezogen worden sein.
Ein Beispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nunmehr beschrieben.
Ein Formstück aus Nb-44Ti wurde bei einer Temperatur von mindestens 700 C geschmiedet, auf Raumtemperatur abgeschreckt und dann zur Herstellung eines zylindrischen Körpers bearbeitet, der in einen Kupferbehälter eingebracht wurde, so daß das Verhältnis der Querschnittsfiächen des Kupfers und des Niob-Titans 3 : 1 betrug. Die Anwesenheit von Kupfer verbessert die Eigenschaften von Wicklungen, die aus einem solchen Draht hergestellt sind, und zwar deshalb, weil das Kupfer als Wärmeableiter wirkt und dadurch Erhitzungseflekte von Flußsprüngen aufhebt und außerdem eine äußere Kupferschichl die Verarbeitbarkeit des supraleitenden Drahts merklich verbessert. Der Behälter mit dem eingesetzten Niob— Titan wurde dann evakuiert und verschlossen (dies ist keine wesentliche Stufe), bevor er l/2 Stunde auf 450 C erhitzt wurde. Hierauf wurde er mit einem Querschnittsverhältnis von 7:1 stranggepreßt, solange er noch warm war, wobei eine gute Verbindung zwischen dem Kupfer und dem Supraleiter erzielt wurde. Dieser Stab wurde dann mit einer 99,82%igen Querschnittsabnahme kaltgezogen.
Zwei Stücke wurden dann genommen; das erste wurde um weitere 90,23% kaltgezogen, so daß eine Gesamtabnahme des Querschnitts von 99,98% erzielt wurde, worauf es 1 Stunde bei 400'C geglüht wurde. Das Stück wurde mit Probe A bezeichnet. Das zweite Stück wurde zunächst bei 350°C V2 Stunde geglüht, um ein Primärprodukt herzustellen, und es wurde der gleichen Glühhehandlung zwischen jeder Kaltziehung um weitere insgesamt 90,23% (insgesamt 18 Durchgänge) unterworfen, worauf sich noch eine einstündige Glühbehandlung bei 3500C anschloß; diese Probe wurde mit B bezeichnet.
Die mit diesen Proben erhaltenen Versuchsergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben:
Angewandtes Feld (Kilogauß) kG
25 30 35 40 45
kG kG kG kG k(
Kritische Stromdichte (χ 10" A/cm2
A 24.S 21,5 19,3 17,1 15.6 14,1
B 30,0 26,0 22,9 20,5 18,4 16,1
A: kaltgezogen um 99,98%; I Stuncc 400" C.
B: kaltgezogen um 99,82%; V2 Stunde bei 350 C zwischen jeweils 18 Duichgaiigen bei einer Kaltzichung von 90.23%. I Stunde 350 C.
Die Wirkung einer großer Anzahl von zwischengeschalteten Glühbehandlungen ist klar zu erkennen, wenn die Stromdichtezahlen der Probe A und der Probe B in der obigen Tabelle verglichen werden.
In einem weiteren erfindungsgemäßen Beispiel wurde eine kupferumhüllte Niob-Titan-Stange hergestellt und wie im obigen Beispiel stranggepreßl, wobei jedoch unterschiedliche Verarbeitungen durchgeführt wurden und unterschiedliche Drahtdurchmesser erhalten wurden. Zunächst wurde die Stange bei Raumtemperatur zwecks einer Querschnittsflächenabnahme um 89,7% gezogen. Eine Probe C wurde vom gezogenen Stab abgeschnitten, bei Raumtemperatur um weitere 99,87% gezogen, so daß eine Gesamtabnahme von 99,987% erhalten wurde, und 1 Stunde bei 375°C geglüht, worauf die kritische:
Stromdichte untersucht wurde.
Eitle Probe D wurde ebenfalls von dem gezogenen
Stab abgeschnitten. Nach einer Glühbehandlung von einei Stunde bei 500"C (um ein primäres Produkt herzustellen) wurde die gleiche Verformung von 99,87% auf dieser Probe vorgenommen, worauf sich eine einstündige Glühbchandlung bei 375 C wie bei
Probe C anschloß. Die Probi' wurde ebenfalls anschließend untersucht.
Eine Probe E wurde von der Probe C genommen und um 11 % kaltverformt. Die Probe F wurde von der Probe E genommen und V2 Stunde bei 375 C
geglüht. Die Proben E und F wurden dann untersucht: die Ergebnisse sind zusammen mit den Ergebnissen der Proben C und D unten zusammengestellt:
Angewandtes Feld 20 30 40 50 60 70
(Kilogauß) kG kCi kCi kG kG kG
C 18.2 15,6 12,6 10,6 8,9 7,2
D 20,8 16,7 13,8 11,5 9,4 7,6
E 16,2 13,7 12,0 10.3 8,9 7,3
F 24,3 19,2 15,7 15.7 10,7 8,8
Kritische Stromdichte ( χ 104 A/cm2)
Somit zeigen die Ergebnisse für die Probe D die 60 die Probe E wiederspiegelt zeigen diejenigen für erfindungsgemäße Wirkung einer einzigen zwischen- Probe F die großen Vorteile, die sich aus der weiteren
geschalteten Glühung. Trotz der Herabsetzung der Eigenschaften, die durch eine weitere Verformung erhalten werden, wie sich dies in den Ergebnissen für Verformung bei nachgcschalteter Glühbchandlung ergeben.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines Supraleiters durch Kaltverformen und Erhitzen eines kupferummantelten Werkstoffs aus einer Legierung aus 10bis60% Titan,0bis0,15% Sauerstoff,0bis0,2% Stickstoff, 0 bis 0,1% Kohlenstoff, Rest Niob, d adurch gekennzeichnet, daß nach dem Warmverformen zunächst durch Kaltverformen die Querschnittsfläche des Werkstoffs um mindestens 10% herabgesetzt und dann der Werkstoff bei 100 bis 5000C mindestens 10 Minuten geglüht wird, worauf die Querschnittsfläche des Werkstoffs mindestens noch einmal durch Kaltverformen um mindestens 5% herabgesetzt und nach jeder Kaltverformung wiederum bei 100 bis 5000C mindestens 10 Minuten zwischengeglüht wird, wobei die Abnahme der Querschnittsfiäche des Werkstoffs bei sämtlichen Kaltverformungen zusammengenommen mindestens 95% beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei weitere Kaltverformungsstufen mit Zwischenglühungen nach Anspruch 1 angeschlossen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die minimale Gesamtabnahme der Querschnittsfiäche des Werkstoffs 99.9% beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst eine Kaltverformung mit einem Verformungsgrad von 99.82% durchgeführt und hierauf der Werkstoff V2 Stunde auf 350' C erhitzt wird, worauf der Werkstoff jeweils ''2 Stunde bei 350 C zwischen einem jeden von 18 Schritten einer Kaltziehung um weitere insgesamt 90,23% zwischengeglüht und anschließend 1 Stunde bei 350 C geglüht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Stufe der Kaltverformung eine Querschnittsverringerung von 89,7% erfolgt und der Werkstoff dann 1 Stunde bei 500' C geglüht wird, worauf eine Kaltverformung mit einem Verformungsgrad von 99,87% erfolgt und sich eine Glühung von einer Stunde bei 375 C anschließt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich eine weitere Querschnittsverringerung von 1' % durch Kaltverformung und dann eine 1 stündige Glühung bei 375 C anschließt.
DE19671558786 1966-05-04 1967-04-28 Verfahren zur Herstellung eines Supraleiters Expired DE1558786C2 (de)

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