DE1558786C2 - Verfahren zur Herstellung eines Supraleiters - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines SupraleitersInfo
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Description
55
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Supraleiters durch Kaltverformen
und Erhitzen eines kupferummantelten Werkstoffs aus einer duktilen supraleitenden Legierung aus Niob
und Titan.
Titan-Niob-Legierungen sind als Supraleiter bekannt
; sie können unumhüllt sein oder mit einem duktilen nichtsupraleitenden stabilisierenden Material,
wie z. B. einem hochleitenden Kupfer, umhüllt sein und dabei eine einfache oder mehrfache Fadenform
aufweisen. Diese Legierungen können kalt verformt werden, wie z. B. durch Ziehen oder Walzen, um eine
Gesamtabnahme der Querschnittsfläche von mindestens 90% zu erzielen, worauf sich eine Glühung bei
100 bis 5UO0C anschließt. Hierdurch wird das Verhalten
des Supraleiters im Hinblick auf seine kritische Stromdichte verbessert.
Es wurde nunmehr gefunden, daß gute supraleitende Eigenschaften durch eine Abwandlung des oben angegebenen
Herstellungsverfahrens erhalten werden können.
So wird gemäß der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Supraleiters durch Kaltverformen
und Erhitzen eines kupferummantelten Werkstoffs aus einer Legierung aus 10 bis 60% Titan, 0 bis 0,15%
Sauerstoff, 0 bis 0,2% Stickstoff, 0 bis 0,1% Kohlenstoff, Rest Niob, vorgeschlagen, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß nach dem Warmverformen zunächst durch Kaltverformen die Querschnittsfiäche
des Werkstoffs um mindestens 10% herabgesetzt und dann der Werkstoff bei 100 bis 500 C mindestens
10 Minuten geglüht wird, worauf die Querschnittsfiäche des Werkstoffs mindestens noch einmal durch
Kaltverformen um mindestens 5% herabgesetzt und nach jeder Kaltverformung wiederum bei 100 bis
500 C mindestens 10 Minuten zwischengeglüht wird, wobei die Abnahme der Querschnittsfiäche des Werkstoffs
bei sämtlichen Kaltverformungen zusammengenommen mindestens 95% beträgt.
Die minimale Gesamtabnahme der Querschnittsfiäche beträgt mindestens 95%. jedoch unterscheidet
sich die Wirkung der kombinierten Behandlung au! die supraleitenden Eigenschaften von der Wirkung
einer einzigen Kaltverformung von mindestens 95° 0.
an die sich eine Glühung anschließt.
Eine einzige zwischen den Verformungsstufen liegende Glühung zeigt eine beträchtliche Änderung
der Eigenschaften, aber eine bemerkenswerte Verbesserung tritt erst ein, wenn zwei oder mehr Stufen
ausgeführt werden. Für eine Erklärung dieser unerwarteten Eigenschaften ist eine Betrachtung der
Charakteristiken des erfindungsgemäß zu behandelnden supraleitenden Werkstoffes nötig.
Die obengenannten duktilen supraleitenden Werkstoffe sind nicht fähig, den elektrischen Strom gut zu
leiten, wenn sie in einem vollständig homogenen und spannungsfreien Zustand vorliegen, so daß es zur
Erzielung brauchbarer Suprastromdichten nötig ist, in den Werkstoff Inhomogenitäten der Zusammensetzungen
und oder Spannung einzuführen, welche als sogenannte »Haftstellen« zur Stabilisierung des
magnetischen Flusses dienen. Somit ist eine starke Kaltverformung nötig, um zufriedenstellende Stromdichten
zustande zu bringen, da hierdurch in das atomare Gitter eine große Anzahl von Versetzungen
eingeführt wird, welche vermutlich als »Haftstellen« wirken. Eine Glühbehandlung im Anschluß an die
Kaltverformung macht das Netzwerk der Versetzungen offensichtlich in dieser Hinsicht wirksamer.
Es wurde gefunden, daß eine zweite Kaltverformung und eine nachfolgende Glühbehandlung anscheinend
das Netzwerk modifiziert und es sogar in bezug auf die Verteilung der Haftstellen noch wirksamer macht.
Als Folge der verbesserten Verteilung der Haftstellen wird die Suprastromdichte des Werkstoffs ebenfalls
erhöht.
Starke Querschnitlsverringerungen von mindestens 99,9% werden bevorzugt. Um solche Verringerungen
zu erleichtern, ist der erfindungsgemäß zu behandelnde
supraleitende Werkstoff mit hochleitendem Kupfer ummantelt. Der Werkstoff kann slranggepreßl und
auf Draht gezogen oder einfach auf Draht gezogen worden sein.
Ein Beispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nunmehr beschrieben.
Ein Formstück aus Nb-44Ti wurde bei einer
Temperatur von mindestens 700 C geschmiedet, auf Raumtemperatur abgeschreckt und dann zur Herstellung
eines zylindrischen Körpers bearbeitet, der in einen Kupferbehälter eingebracht wurde, so daß das
Verhältnis der Querschnittsfiächen des Kupfers und des Niob-Titans 3 : 1 betrug. Die Anwesenheit von
Kupfer verbessert die Eigenschaften von Wicklungen, die aus einem solchen Draht hergestellt sind, und
zwar deshalb, weil das Kupfer als Wärmeableiter wirkt und dadurch Erhitzungseflekte von Flußsprüngen aufhebt
und außerdem eine äußere Kupferschichl die Verarbeitbarkeit des supraleitenden Drahts merklich
verbessert. Der Behälter mit dem eingesetzten Niob— Titan wurde dann evakuiert und verschlossen (dies ist
keine wesentliche Stufe), bevor er l/2 Stunde auf
450 C erhitzt wurde. Hierauf wurde er mit einem Querschnittsverhältnis von 7:1 stranggepreßt, solange
er noch warm war, wobei eine gute Verbindung zwischen dem Kupfer und dem Supraleiter erzielt wurde.
Dieser Stab wurde dann mit einer 99,82%igen Querschnittsabnahme kaltgezogen.
Zwei Stücke wurden dann genommen; das erste wurde um weitere 90,23% kaltgezogen, so daß eine
Gesamtabnahme des Querschnitts von 99,98% erzielt wurde, worauf es 1 Stunde bei 400'C geglüht wurde.
Das Stück wurde mit Probe A bezeichnet. Das zweite Stück wurde zunächst bei 350°C V2 Stunde geglüht,
um ein Primärprodukt herzustellen, und es wurde der gleichen Glühhehandlung zwischen jeder Kaltziehung
um weitere insgesamt 90,23% (insgesamt 18 Durchgänge) unterworfen, worauf sich noch eine einstündige
Glühbehandlung bei 3500C anschloß; diese Probe wurde mit B bezeichnet.
Die mit diesen Proben erhaltenen Versuchsergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben:
Angewandtes Feld (Kilogauß) kG
25 | 30 | 35 | 40 | 45 |
kG | kG | kG | kG | k( |
Kritische Stromdichte (χ 10" A/cm2
A 24.S 21,5 19,3 17,1 15.6 14,1
B 30,0 26,0 22,9 20,5 18,4 16,1
A: kaltgezogen um 99,98%; I Stuncc 400" C.
B: kaltgezogen um 99,82%; V2 Stunde bei 350 C zwischen jeweils 18 Duichgaiigen bei einer Kaltzichung von 90.23%. I Stunde 350 C.
Die Wirkung einer großer Anzahl von zwischengeschalteten Glühbehandlungen ist klar zu erkennen,
wenn die Stromdichtezahlen der Probe A und der Probe B in der obigen Tabelle verglichen werden.
In einem weiteren erfindungsgemäßen Beispiel wurde eine kupferumhüllte Niob-Titan-Stange hergestellt
und wie im obigen Beispiel stranggepreßl, wobei jedoch unterschiedliche Verarbeitungen durchgeführt
wurden und unterschiedliche Drahtdurchmesser erhalten wurden. Zunächst wurde die Stange
bei Raumtemperatur zwecks einer Querschnittsflächenabnahme um 89,7% gezogen. Eine Probe C
wurde vom gezogenen Stab abgeschnitten, bei Raumtemperatur um weitere 99,87% gezogen, so daß eine
Gesamtabnahme von 99,987% erhalten wurde, und 1 Stunde bei 375°C geglüht, worauf die kritische:
Stromdichte untersucht wurde.
Eitle Probe D wurde ebenfalls von dem gezogenen
Stab abgeschnitten. Nach einer Glühbehandlung von einei Stunde bei 500"C (um ein primäres Produkt
herzustellen) wurde die gleiche Verformung von 99,87% auf dieser Probe vorgenommen, worauf sich
eine einstündige Glühbchandlung bei 375 C wie bei
Probe C anschloß. Die Probi' wurde ebenfalls anschließend
untersucht.
Eine Probe E wurde von der Probe C genommen und um 11 % kaltverformt. Die Probe F wurde von
der Probe E genommen und V2 Stunde bei 375 C
geglüht. Die Proben E und F wurden dann untersucht: die Ergebnisse sind zusammen mit den Ergebnissen
der Proben C und D unten zusammengestellt:
Angewandtes Feld | 20 | 30 | 40 | 50 | 60 | 70 |
(Kilogauß) | kG | kCi | kCi | kG | kG | kG |
C | 18.2 | 15,6 | 12,6 | 10,6 | 8,9 | 7,2 |
D | 20,8 | 16,7 | 13,8 | 11,5 | 9,4 | 7,6 |
E | 16,2 | 13,7 | 12,0 | 10.3 | 8,9 | 7,3 |
F | 24,3 | 19,2 | 15,7 | 15.7 | 10,7 | 8,8 |
Kritische Stromdichte ( χ 104 A/cm2)
Somit zeigen die Ergebnisse für die Probe D die 60 die Probe E wiederspiegelt zeigen diejenigen für
erfindungsgemäße Wirkung einer einzigen zwischen- Probe F die großen Vorteile, die sich aus der weiteren
geschalteten Glühung. Trotz der Herabsetzung der Eigenschaften, die durch eine weitere Verformung
erhalten werden, wie sich dies in den Ergebnissen für Verformung bei nachgcschalteter Glühbchandlung ergeben.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines Supraleiters durch Kaltverformen und Erhitzen eines kupferummantelten
Werkstoffs aus einer Legierung aus 10bis60% Titan,0bis0,15% Sauerstoff,0bis0,2%
Stickstoff, 0 bis 0,1% Kohlenstoff, Rest Niob, d adurch gekennzeichnet, daß nach dem
Warmverformen zunächst durch Kaltverformen die Querschnittsfläche des Werkstoffs um mindestens
10% herabgesetzt und dann der Werkstoff bei 100 bis 5000C mindestens 10 Minuten geglüht
wird, worauf die Querschnittsfläche des Werkstoffs mindestens noch einmal durch Kaltverformen
um mindestens 5% herabgesetzt und nach jeder Kaltverformung wiederum bei 100 bis 5000C
mindestens 10 Minuten zwischengeglüht wird, wobei die Abnahme der Querschnittsfiäche des Werkstoffs
bei sämtlichen Kaltverformungen zusammengenommen mindestens 95% beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei weitere Kaltverformungsstufen mit Zwischenglühungen nach Anspruch
1 angeschlossen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die minimale Gesamtabnahme
der Querschnittsfiäche des Werkstoffs 99.9% beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst eine Kaltverformung
mit einem Verformungsgrad von 99.82% durchgeführt und hierauf der Werkstoff
V2 Stunde auf 350' C erhitzt wird, worauf der
Werkstoff jeweils ''2 Stunde bei 350 C zwischen
einem jeden von 18 Schritten einer Kaltziehung um weitere insgesamt 90,23% zwischengeglüht
und anschließend 1 Stunde bei 350 C geglüht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Stufe der Kaltverformung
eine Querschnittsverringerung von 89,7% erfolgt und der Werkstoff dann 1 Stunde bei 500' C
geglüht wird, worauf eine Kaltverformung mit einem Verformungsgrad von 99,87% erfolgt und
sich eine Glühung von einer Stunde bei 375 C anschließt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich eine weitere Querschnittsverringerung
von 1' % durch Kaltverformung und dann eine 1 stündige Glühung bei 375 C anschließt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1975666 | 1966-05-04 | ||
DEJ0033566 | 1967-04-28 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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