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"Zelt, zeltartige Notunterkunft oder dergleichen" -Die Erfindung.betrifft
ein Zelt, eine zeltartige Notuntei:#zunft o. dgl (im folgenden wird dafür der Einfachheit
h-#lber nur noch der Ausdruck "Zelt#r gebraucht), mit Mitteln gegen eine Gefährdung
der das'Zelt benüLzenden Personen dÜrch B litzschlag. Zur Herabsetzung der Schrittspannung
wurde schon vorgeschlagen, die Grundfläche der Unterkunft ganz oder-teilweise aus
einem elektrisch, leitfähigen Werksto,£f herzustellen. Mit dieser Maßnahme ist aber
kein hinreichender Schutz von in der Unterkunft befindlicheh Personen gegeben, denn
es fehlt- eine Sicherung gegen die Wirkung- eines direkt in das Zelt treffenden
Blitzes. Außerdem ist ein metal-#lischer Bodenbelag relativ aufwendig.
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Der-Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln ein
Zelt zu scharfen, das die darin befindlichen Pers onen sowohl gegen die Einwirkung
eines direkten Blitzeinschlages schützt, als auch mit Sicherheit die Abnahme einer
schädlichen Schrittspannung verhindert. Die Blitzschutzeinrichtungen sollen jedoch
keine zu große Erhö-hung der Herstellungskosten und keine merkliche KomplizIerung
'beim AuL'*sLelleil-- und Zusaimnenlegen des Zeltes zur Folge haben.
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Demnach-wird mit der Erfindung in erster Linie vorgeschlagenx dab
das Zelt als Faradayscher Käfig ausgebildet ist und ferner eine mit der Erde in
leitender Verbindung steh-ende oder bringbare
Grundplatte od. dgl.
besitzt, die im Zeltinnern eine Stand-oder Auflagefläche für die Füße des oder der
Zeltbenutzer bildet. Durdh den Faradayschen Käfig ist eine Sicherung gegen direkten
Blitzeinschlag gegeben, während die Füße durch das Aufstellen auf die Grundplatte
zwangsläufig so dicht nebeneinander kommen müssen, daß eine schädliche Schrittspannung
nicht mehr abgegriffen werden kann. Außerdem kann die Person dadurch zur Einnahme
einer solchen Sitzstellung und 'richtung gezwungen werden, daß ihr Körper vom Faradayschen
Käfig einen genügenden, eine versehentliche Berührung ausschließenden Abstand besitzt.
Der Fatadaysche Käfig kann in einfacher Weise durch das Zeltgestänge, z.
B. entsprechende Metallteile oder -rohre, und/oder durch die Zeltbespannung
gebildet werden.
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In der Praxis ergeben sich die verschiedensten Anwendungsmöglie2;hkeiten:
Das Zelt nach der Erfindung kann für die Unterbringung einer oder mehrerer Personen
ausgebildet sein. Dabei empfiehlt sich als elektrisch besonders günstig die Herstellung
in Form einer Halbkuge.. oder eines sog. Iglus, jedoch ist die Erfindung hierauf
nicht beschränkt. Ein Zelt mit einer niedrigen Bauhöhe, wie bei der vorgenannten
Igluform hat den Vorteilg daß damit die Gefahr eines BliL.zeinschlages, sowie eines
Eindrückens oder Umwerfen des Zeltes durch Sturm verri.ngert wird.
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Auch kann man bei größ,eren Zelten, wie sog. Camping-Hanszelten, nur
einen Teil des-Zeltes, z. B. den Schlafraum, gemäß der Erfindung ausbilden, da er
als Schu-Lzraum während eines Gewitters genügt. Die Erfindung kann aber nich t nur
bei Campingzelten, sondern auch für andere Zwecke mit Vorteil angewendet werden.
Derart einfache
und rasch aufstellbare Zelte oder Notunterkünfte
können vor allem als Wetter- und Blitzschutz für im Freien arbeitende, bzw.-: tätige
Personen -dienen, wie Bahnarbeiter, Freileitungsmonteure, Holzarbeiter, Landwirte"Fischer,
l#,lilitär-, Grenzschutz-"Bergwachtpersonal usw. Auch können somit blitzsichere
Notunterkünfte, bzw. sog. Biwakschachteln für vom Unwetter überraschte Wanderer
und Bergsteiger geschaffen werden. Es versteht sich, daß derar--ti,-e Notunterkünfte
nicht unbedingt zusammenlegbarsein müssen, sondern auch mit einem festen Gestänge
ortsfest aufgestellt werden können.-.
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--Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung,sind der nachfolgen
den Beschreibung von in der-Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen zu entnehmen.
Es zeigt-.
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Fig. 1:- Ein nach der Erfindung ausgebildetes Zelt in
perspektivischer Ansicht, F ig. 2-. schematisch und ebenfalls in perspektivischer
Ansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, Fig.# 3: ebenfalls
schematisch die Draufsicht auf ein Zelt entsprechend dem.Ausführüngsbeispiel der
Fi g. 2 unter Fortlassung der oberen Zelt- und Gestängeteile.
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Das Gestänge 1 des Zeltes besteht aus einer entsprechenden
Anzahl von strebenartigen-Metallteilen, bevorzugt ineinandersteckbaren Aluntiniumrohren,
die in ihrer Gebrauchslage einen Faradayschen .Käfig bilden, Man könnte aber auch
zur Schaffung des Faradayschen
Käfigs die Zeltbespannung 2 selber
in ihrer Gesamtheit elektrisch leitend ausbilden (z. B. durch Herstellen aus einem
leibenden Material, Aufstreichen oder Auftragen, bzw. Aufdaiapfen einer 1,letallisierung,
Belegen-,mit einer Metallschicht usw.), bzw. mit eingewebten oder aufgenähten, strichpunktiert
angedeuteten i.#.ietalldrühten oder -litzen 3, mit Metallfolien od. dgl.
versehen und. &en Halt der Bespannung in der GebrauChslage durch andere Mittel
als ein Metallgestänge erreichen. Eine besonders günstige, bzw. vorteilhafte Lösung
sieht eipen Zeltbezug aus konventionellem Zelttuch vor, auf das au13en eine sehr
dünne Metallfolie QcIer Metallhaut in geeigneter Weise aufgenäht oder aufgebracht
ist. Damit ist eine sehr gute Koppelung (s. unten) der Person mit dein Zelt ..g#yährleistet.
Außerdem besteht der Vorteil, daß bei einem Blitz-. -einschlag in den Zeltbezug
zwar die Metallfolie stellemieise verdampft, das Zelttuch aber unbeschädigt bleibt.
Als besonders zweckmäßig empfiehlt es sich aber, sowohl das Gestänge, als auch die
Bespannung als Faradayschen Käfig auszubilden und diese beiden Käfige,an möglichst
vielen über d-en gesamten Zeltbereich verteilten Stellen elektrisch leitend miteinander
zu verbinden. Sofern auf der Innenfläche der Zeltplane die Metallitzen od. dgl.
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aufgenäht sind ergibt sich diese Verbindung in besonders einfacher Weise
durch das Aufliegen der Litzen auf den Streben des Gestänges 1. Die #kschenweite
des Faradaykäfigs soll so engmaschig sein, daß zwischen d-er Person und dem Käfig
keine gefährlichen Spannungsdifferenzen auftreten können.'Da das Zelt nur eine Kontakterdung-besitzt
wird es' bei einem Blitzeinschlag u. U. auf mehrere Millionen V angehoben.
Durch einen entsprechend engmaschigen Käfig wird sichergestellt, daß die Person
auf diese Spannung "mitgenommen" wird. Die Maschenweite bestimmt also die Kopplung
zwischen Person und Zelt.
Der 'Oenutzer des Zeltes kann nicht nur
durch eine Vorschrift oder Bedienungsanleitung angewiesen, sondern darüberhinaus
auch durch die Größe und Anordnung der Grundplatte 4 und des Sitzes 5 in.Dezug
auf das Zeltinnere dazu gezwungen werden, seine Füße nebenei-.0 t> --nand-er auf
die Grundplatte zu stellen' (siehe, die Schemazeichnung der Fig. 3) Er ist
dadurch nur an.diesem einem Punkt elektrisch mit den, Zelt verbunden und zwangsläufi-.am
Abgreifen
spannung gehindert. Dabei ist die Grundplatte in der Regel so grofl, dai3 gerade
die Füße der im Zel-Cinnern befindlichen Personen darauf Platz haben. Im übrigen
sind aber diese Personen gegenüber dem Zelt isoliert, wie es nachstehend noch näher
beschrieben wird. Die elektrische Verbindung der Grundplatte mit dem Boden kann.beliebig
erfolgen, zr B. über Bodenstreben 6,--die außerdem mit der Gestängeanordnung
1 verbunden sind, so daß sie auch den Faradayschen Käfio- mit der Erde verbinden.
Die Grundplatte ist auf jeden Fall von oben,-d. h. vom Zeltinnern her für das Aufstellen
der Fül)e zu-Ungig. Ihre Verbindung mit den Bodenstreben 6 kann beliebig
sein. Figur 1 zeigt dazu eine Ausführun- mit sich kreuzenden lb Bodenstreben
6. Die Grundplatte 4 kann durch-entsprechende Mittel, z. 13. c-ine aufsteckbare-
federnde Abbiegung 10, mit den Streben 6
lösbar verbunden werden. Gem,,#!i
den in den Figuren 2, 3 dargestellten Ausfi-Uhrungsth,ö-Iic'.il-,eiten sind
die Streben 6 dagegen an der Platte 4, bzw.--4-' an-elenkt und können für
den.Transport in eine senkrecht zur verlaufende Lage nach oben oder unten abgeklappt
werden.
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Wie z.B.Fig. 1 zeigt, ist der SiLz 5 derart in Bezug
auf dass Zelt und (-iie Grundplatbe 4 angeordnet, daß die darauf sitzende Person
eihen hinreichenden AbsLand vom ZelL.gestänge und dem Zeltinnern besitzt es also
in der norinaLen Sitzstellung nicht beri.Ihrt. Der 7 ell)
Sitz'5
besteht zweckmäßigerweise aus einem isolierenden Werkstoff, z. B. einem'aufblasbaren
Kissen aus Gummi oder Kunststoff. Zur weiteren Festlegung der Sitzrichtung kann
außerdem in der in Blickrichtun- befindlichen Zeltwand ein Fenster 8 vorgesehen
sein.
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Um eine versehentliche Berührung auch des Zeltdaches zu verhindern,
kann von der Zeltspitze her eine Isolierplatte 9 nach unten in das Zeltinnere
ragen, so daß die Person bei einem versehentlichen Auf-
richten keinen elektrischen
Kontakt mit dem Zeltobertell bekommen kann. An der Spitze des Zeltes befindet sich
eine mit dem Farada-,7-käfig v rbundene Blitzauffangstange 7, die einen definierten
Einschlagpunkt sicherstellt. Die Zeltbespannun- 1 kann durch einen nicht
dargestellten king an der oberen Zeltspitze 7 und durch weitere, ebenfalls
nicht-gezeichnete Ringe an den Enden der Streben 1
zusätzlich verankert werden.
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Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist eine etwas andere Form und
Anordnung des Zeltes, des Zeltgestänges, der Grundplatte 4 und der Querstreben
6 (siehe dazu auch die obigen Ausführungen) gewählt worden. Fig.
3 zeigt an einem im Aufbau analogen Beispiel eines solchen Zeltes, daß-auch
mehrere Personen blibzscnutzsicher untergebracht werden können, wobei vier Sitze
5' um eine gemeinsame . I etwa in Zeltmitte befindliche Grundplatte
4' angeordnet sind. Dabei ist natürlich Voraussetzung, daß die Grundfläche des Zeltes'
entsprechend groß gewählt wird.
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Mit den vorbeschriebenen-Strebenanordnungen wird au!3erdeni erreicht,
da13 das Zelt bereits durch das Gewicht der darin sitzenden Personen sicher am Boden
gehalten wird,
d. h. nicht-ii#bch gesondert verankert
x,i , #i-f-den muß. Dies -ist wesentlich-, da bei einem.
plötzlich auf kom- |
menden. UnuTetter meist. nicht mehr die Zeit, Öftt.
auch an Ort (Fels- |
-boden) nich'L-. die 'Möglichkeit -für die Herstellung einer
zusätzli- |
chen Verankerung;- besteht.-.Selbstverstandlich kann aber eine
solche |
Verankerung vorgesehen werdän wo sie angebracht erscheint oder |
sowieso vorhanden ist. So kann z. B. der Schlafraum eines Camping- |
_Zeltes geni.'der Erfindung ausgeführ't sein (d. h.
als Faradaykäfig |
mit einerti leitenden Bodenbelag oder einer Bodenplatte). In
diesem |
Fäll wird man -das Ze 1 t dur ch die üblichen Abspannung
en am Boden |
-f-'ixiereii.. Lini-.zu--verhindern, daß bei starkem Sturm
die Zeltplane |
zu sehr in das Zeltinnere gedrüel."t wird und u.
U. in leitende |
Verbindun- mit der Person kommt, können zusätzliche Versclyi-,üruii- |
LD |
g.en (n.icii-t dargds-t-ellt) vorgesehen sein, welche dieSespannung |
in ihrer -richtigen Lage halten. |
in, der l#egel ist die beschriebene Grundplatte die vorteilhaftes- |
te-Sicherung,--gegen-eine schädliche Schrittspannung, da sie
elek- |
.--trisch einwandfrei wirkt und darüberhinaus in der Herstellung |
s ehr billig wid, im Gebrauch--recht robust ist. in Sonderfällen |
at--#r, z. B.Uei den vorgenannten CarLipingzelten, kann das
Zelt |
oder ein.Teil des Zeltes (z. B. der o. g. Schlafraum)
anstelle |
der-G.rundplat-te,-auch. einen metallischen.Bodenbelag od.
dgl. be- |
sitzene |
Das Zelt kann-einschl.-des Gestänges, der Grundplatte und der
Be- |
ein |
ßpannung ohne weiteres in einem transportablen Behälter, z-.
B. |
einem Rucksack untergebracht und mitgeführt werden. |