DE155118C

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Publication number: DE155118C
Application number: DENDAT155118D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 79 b.

durch einen Ring.

Bekanntlich werden die Zigarren im allgemeinen in der Weise hergestellt, daß der Tabak zunächst gerollt und alsdann mit einem Deckblatt versehen wird, dessen Ende an der Spitze der Zigarre zusammengeklebt wird, so daß es sich nicht losrollen kann. Dieses Verfahren ist zwar verhältnismäßig leicht auszuführen, läßt aber in bezug auf Reinlichkeit und in sanitärer Hinsicht sehr viel zu wünschen

ίο übrig. Man hat deshalb schon vorgeschlagen, Zigarren ohne Klebstoff herzustellen, indem man auf die Spitze Kappen, federnde Ringe o. dgl. aufschob, die durch einzudrückende Vorsprünge, Spitzen, Zacken, Nadeln o. dgl.

festgehalten wurden. Diese Vorsprünge, Spitzen, Zacken oder Nadeln mußten dabei auf jeden Fall in das Deckblatt der Zigarre eindringen. Trocknet die Zigarre, so platzen die kleinen Löcher in dem Deckblatt noch weiter auf.

ao Es ist aber für den Raucher von allergrößtem Wert, daß das Deckblatt fest und vollständig unbeschädigt bleibt.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung des Deckblattes von Zigarren durch einen Ring, welcher aus Blattzinn hergestellt ist und nach seinem Aufbringen auf das Deckblatt zusammengedrückt wird, um sich der Form der Spitze der Zigarre anzuschmiegen. Dabei wird der Ring durch Reibung festgehalten, und es ist jede Verletzung des Deckblattes ausgeschlossen.

Die neue Vorrichtung zur Aufbringung des Ringes besteht zweckmäßig aus einer das Spitzenende der Zigarre aufnehmenden Hohlform mit drehbar gelagerten Blechstreifen und einem die Hohlform umfassenden beweglichen Ring. Durch Niederdrücken des Ringes werden die Bleche gegen die in der Hohlform mit einem Blattzinnring versehene Spitze der Zigarre bewegt und der Blattzinnring wird dadurch gefaltet, während die Blechstreifen durch ein Aufwärtsbewegen des Ringes wiederum von der Spitze entfernt werden, so daß die Zigarre aus der Form herausgezogen werden kann, wobei der Blattzinnring durch Reibung an der Spitze festgehalten wird.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine solche Vorrichtung als Ausführungsbeispiel in Fig. ι in der Ansicht mit teilweisem Schnitt und in Fig. 2 im Grundriß dargestellt. Fig. 3 zeigt eine in der Vorrichtung hergestellte Zigarre.

Nach vorliegender Erfindung wird die ■ Zigarre zunächst in der üblichen Weise gerollt und dann in ein Deckblatt gewickelt,welches an dem Ende eigenartig zugeschnitten wird, ohne daß jedoch die fertige Zigarre von der bisher üblichen Spitzenform abweicht.

Auf die Spitze wird sodann ein kleiner, etwa 3 bis 4 mm breiter Ring aus Blattzinn oder einem sonst geeigneten Stoff aufgesetzt. Dieser Ring wird dann auf die Spitze der Zigarre durch eine geeignete Vorrichtung aufgebracht, so daß er sich der Spitze der Zigarre anschmiegt, was z. B. mittels der auf der Zeichnung dargestellten Vorrichtung geschehen kann. Dieselbe besteht aus einer auf einem Grundbrett α befestigten Hohlform b,

(2. Auflage, ausgegeben am 27. Juli 1907·)

deren Aushöhlung der Gestalt der zu bearbeitenden Zigarre entsprechend gebildet ist. Die Wandung des hohlen Teiles ist geschlitzt, und in die Schlitze sind Blechstreifen c eingesetzt, welche sich um Stifte oder einen Ring d drehen. Über die Hohlform und die Bleche ist ein Ring β gelegt, der von einem mit einem Handgriff/ ausgestatteten Hebel g getragen wird. Der in seiner Mittelstellung

ίο gezeichnete Hebel g ist an einem Ende, z. B. mittels einer Lasche h, am Grundbrett α gelenkig befestigt, während auf das andere Ende eine Feder i einwirkt, die ihn stets zu heben sucht. Wird er und der Ring e nach unten gedrückt, so werden die Bleche c, die sich nach unten verbreitern, nach der Mitte der Hohlform zu bewegt. Steckt in dieser also eine mit dem Blattzinnring m versehene Zigarre, so wird der Ring der Spitze der Zigarre entsprechend angepaßt, wobei durch die einzelnen Bleche Falten im Blattzinnring und im Deckblatt erzeugt werden.

Die oberen Enden der Bleche c sind nach außen gebogen, so daß, wenn der Ring e gehoben wird, die unteren Enden der Bleche die Spitze der Zigarre freigeben und die letztere leicht aus der Hohlform herausgezogen werden kann.

Der gefaltete Blattzinnring soll nach vorliegender Erfindung nur durch Reibung auf dem Deckblatt festgehalten werden und sich beim Abschneiden der hervortretenden gebräuchlichen Spitze der Zigarre leicht lösen und das Rauchen der Zigarre in appetitlicher Weise und ohne abgeblättertes, zerrissenes Deckblatt gestatten.

Claims

Pate nt-An Sprüche:

1. Vorrichtung zur Befestigung des Deckblattes an der Spitze von Zigarren durch einen Ring, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Ring aus Blattzinn hergestellt ist und nach seinem Aufbringen auf das Deckblatt zusammengedrückt wird, um sich der Form der Spitze der Zigarre anzuschmiegen und das Deckblatt durch Reibung und ohne Verletzung dieses Blattes festzuhalten.

2. Vorrichtung zum Aufbringen des Ringes nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine das Spitzenende der Zigarre aufnehmende Hohlform (b) mit drehbar gelagerten Blechen (c) und einem die Hohlform umfassenden Ring (e), durch dessen Auf - und Niederbewegung die Bleche (c) gegen die in die Hohlform eingesteckte, mit einem Blattzinnring (m) versehene Spitze der Zigarre bewegt oder von ihr entfernt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.