DE1548537A1 - Nordsuchender Kreisel mit stark gedaempftem Einschwingverhalten - Google Patents
Nordsuchender Kreisel mit stark gedaempftem EinschwingverhaltenInfo
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Description
Beiegexe'
Darf nicht geän
TELDix 1548537
LUFTFAHRT-AUSRÜSTUNGS G.M.B.H
Heidelberg
GrenzhÖfer Weg 36
GrenzhÖfer Weg 36
Heidelberg, den 1*. Juli 1966
E/Pt-Ei/Wö, E-Nr.
Nordsuchender Kreisel mlb stark gedämpfbem Einschwingverhai ten
Die Erfindung bezieht sich auf einen nordsuchenden Kreisel, worunter - wie in der Fachsprache vielfach üblich - das
ganze Kreiselgerät verstanden sein soll. Ein bekannter nordsuchender Kreisel umfaßt einen hochempfindlichen Wendekreisel,
der so angeordnet ist, daß er die Horizontalkomponente der Erddrehgeschwindigkeit mißt und dabei von einem
Servomotor so lange nachgedreht wird, bit? der Vektor dieser wirksamen Komponente der Erddrehgeschwindigkeib mit dem
Drallvektor des Kreisels zusammenfällt,
Der Servomotor ist in eine .sogenannte iJervoschleife eingeführt,
welche außer dem Motor einen Winkelabgriff (zwischen
Kreide!rahmen und dem HachfUhrgehäuse) einen oloktronijchen
Verstärker und ein Gebriebe umfaßt und ηomit ein integrierendes
Verhalten hat: Die Winkelstellung; ier Auugangsachse
des Getriebes repräsentiert' vUk-j Integral des vom
Abgriff sensierteri Winkels üb ex* dor ^eIt.
9 0 9 8 A A / 0 2 I 2 BAD ORIGINAL
Es empfiehlt sich, die regeltechnische Verknüpfung der
einzelnen Teile des bekannten nor !suchenden Kreisels in
einem Blockschaltbild darzustellen, bei dom die Inschriften der einzelnen Blöcke nach der Laplace-Transformation im
Frequenzbereich dargestellte Übergangsfunkt ionen sind,
s ist die komplexe Veränderliche (Laplace-Operator)» Für
jeden Block gilt, daß das Produkt aus Eingangsgröße und Blockinschrift gleich eier Ausgangsgröße iat. Ferxier enthält
ein solches Blockschaltbild Summationspunkte und
Verzweigungspunkte. Die Summationspunkto sind als kleine
Kreise dargestellt. Für sie gilt, daß die Summe der zufließenden
Signale unter Berücksichtigung der Vorzeichen gleich der Summe der abfließendem Signale ist. Die Verzweigungspunkte
sind kleinere, ausgefüllte Funkte und über sie fliegt dasselbe Signal zu mehreren S".eilen weiter.
Zur Erläuterung des früheren Vorschlages, nur' dem die Erfindung
aufbaut, wird vorweg verwiesen auf Fisr, 1, die das Blockschaltbild eines luftgelagerten riord-
suchenden Kreisels darstellt un 1 au:"
Fig, ?, welche die im Blockschaltbild verwendeten Vinkeldefinitionen
veranschaulicht.
ff bedeutet He geographische Nordrichtung. Die Ilotorachse
(Richtung des DralLvektors) ist mit 1 und die Nordmarke
des Gehäuses (Ciehäuaebezugsrichtung) mit ? bezeichnet.
Letztere ist in der sog. Nullstellung zur Rotorachse
parallel. Üblicherweise liefert der schon erwähnte Abgriff
in dieser Ute llung keine Spannung. 1'ju Beginn dos
Nordsuchvor^arigfis bilden Rotorachse und Nordmarko entsprechend
dor zufälligen gestrichelt «"^ednut eten An fangt"-
>ritjii5ierun£ .Ie-; Gerätes lit; Wink..·, /I, und f} mit
üer Vordr. -htun^.. Die Fe.-itiefung ii>
,er beiden Winkel und iur \nfanf ;nuölf»riKung
<., de? H>inmens gpr^nüber lern Gehni-'ί
ist jo getroffen, laß gilt
f.
BAD ORIGINAL 098ΑΛ/0222 ./,
Die augenblickliche Stellung ß und f von Hotorachse und
Nordmarke während des Einlaufes in die Nordrichtung wir1
von der Ausgangsstellung zur Nordrichtung hin gemessen. Entsprechend sind auch die Geschwindigkeiten und Beschleunigungen
gerichtet. Die augenblickliche Auslenkung des Rahmens ist somit
Bei der Aufstellung des BJockschaltbildes wird davon
ausgegangen, daß die Ausgangsachse des verwendeten Wendekreisels, d. h. die Drehachse des Rahmens, praktisch
reibungsfrei ist. Dies wird durch eine Gaslagerung des Rahmens im Gehäuse erreicht. Eine von der Auslenkgeschwindigkeit
<* abhängige Dämpfung braucht somit nicht berücksichtigt zu werden. Es wirken vielmehr auf den
Rahmen zwei Momente: das nordtreibende Moment und das Rückstellmoment der Wendekreiselfeder, welche den Rahmen
an das Gehäuse elastisch fesselt und in der Nullstellung ganz entspannt ist. Das n-rdt eibende Momer ; is'-.
Mn = H«τ ccb f s'ini ßo~ ß) - k sin(ß0 - ß)
* k (ßo-ß)
wobei H den Drall (Impulsmoment) des Rotors, cc die Drehgeschwindigkeit
der Erde und ψ die geographische Breite bedeutet. Diese Größen sind unter der Konstanten k zusammengefaßt.
Ferner kann bei der hier geübten regeltechnischen Betrachtung, bei der es hauptsächlich auf
das Verhalten beim Einlauf in die Nordrichtung ankommt, der Sinus durch sein Argument ersetzt werden. Das Federmoment
M ρ ~Dcx
mit der Federkonstante (Steifigkeit) D ist dem riordtreibenden
Moment entgegengerichtet. Beide? Momente sind als an
909844/0222 ·/·
der Rotorachse angreifend in Fig. 2 eingezeichnet.
Die Stimme dieser Momente verleiht dem Rahmen eine zur Nordrichtung hinführende Drehbeschleunigung (I, Nimmt
man ein Trägheitsmoment Θ des Rahmens um seine Drehachse an, welches also auch den Rotor, seine Aufhängung
usw. umfaßt, dann gilt
93 = k : ße - ß) - Z)cx
Das Federmoment ist mit einem Minuszeichen einzusetzen, da es ja entgegengesetzte Richtung hat. In transformierter
Form und nach Null aufgelöst, lautet diese Gleichung
9b2β - k(ßo~ rs) +z>« - ο
CII)
Die Servoschleife formt die Auslenkung«des Rahmens um
in eine Drehgeschwindigkeit fi des Gehäuses. Das als
proportional angenommene Verstärkungsverhalten des elektronischen Verstärkers, des Motors und des Getriebes
zusammengenommen, nämlich die sog. Verstärkung V, bildet den verknüpfenden Faktor.
= ex V
Betrachtet man nicht die Geschwindigkeit, sondern zu einem bestimmten Zeitpunkt den erreichten Winkel J* des
Gehäuses, so ist dieser - wie schon eingangs erwähnt das Integral der Gehäusegeschwindigkeit über der Zeit
vom Beginn des Einlaufvorganges bis zu diesem Beobachtungszeitpunkt, also
r · /r ät ■
In transformierter Form heißt das r - JL i~
ό - ■ s d
oder unter BeHickEicntigung der obigen Beziehung für ^
9098U/0222 ΟΛΛ
BADORiGlNAL
Vor Beginn des EinlaufVorganges, also bevor die Servoschleife
eingeschaltet ist, wird am Rahmen das Momentengleichgewicht
durch das nordtreibende und das Fesselfedermoment hergestellt. E's gilt:
Daraus folgt, wenn wieder sinßQ durch ·] ersetzt wird,
/J = —2— γ0
(IV)
Di-k ° ·
Das Blockschaltbild beinhaltet nichts anderes, als die in den Gleichungen I bis IV gegebenen Beziehungen. Sie sind
unter Anwendung der eingangs gegebenen Rechenregeln aus dem Blockschaltbild selbst einfach herzuleiten, womit die
Richtigkeit dieser Darstellung als vermaschtes Regel-
^ystom bewiesen ist.
Der anfangs eingestellte Winkel f0 i^t nun als PMihrungsgröße
und der Winkel ^" als Folj',egröße aufzufassen. Das
System kommt dann zur Ruhe, wenn fc gleich £ geworden ist,
womit dann selbutverotän : Lieh einhergeht, laß i gleich/3o
und of gleich Null i:>t. Aus ien Gleichungen I bis IV läßt
sich der Folgefrequenzgang F errechnen, indem man die
Veränderlichen & und fl sowie die von $0 abhängige Anfangskonstante
ßo eliminiert« Dabei ergibt sich
r~ _
Ϊ 1 t JLtD3 + s.
v γ-
3 + s +
kV
k
Al/
T,
T1
Bezeichnet man das mit s behaftete GLled des Nenners mit
T^ und das mit s" behaftete Glied ebenfalls des Nenners
mit T0, so stellt der Ausdruck
909844/0222 ./.
BAD ORIQlNAL
eine charakteristische Größe für die Dämpfung des Systems
dar, sofern C1^r Ausdruck -~ <£ S- ist. Das aber ist hier
* ν κ
gegeben, da V » 1 ist. Venn diese in der Hegeltechnik gebräuchliche
Dämpfungskennzahl D* gleich 1 ist, so bedeutet dies den aperiodischen Grenzfall. Da man diesen Grenzfall,
der durch die kürzeste Einschwingzeit ohne Überschwingen charakterisiert ist, beim nordauchenden Kreisel
anstrebt, ergibt sich die schon in einem früheren Vorschlag erhobene Forderung
ν - vap = -9 *k
2 \ffk
V ist; die sogenannte aperiodische Verstärkung, welche
man in der Servorschleife vorsehen muß, um kürzeste Einlaufzeit zu erhalten»
In dem früheren Vorschlag wurde schon erläutert, daß der beschriebene nordsuchende Kreisel u.a. wegen der Ansprechschwelle
des Servomotors nicht genau auf geographisch Nord einläuft. Man kann zwar die Ansprechschwelle scheinbar
verringern und damit die Nordgenauigkeit erhöhen, wenn man die Verstärkung V erhöht. Diese liegt aber, wie
gesagt, wegen der Forderung nach aperiodischem Einlauf fest. Der frühere Vorschlag lautete daher, man solle die Verstärkung
erst nach Abklingen des aperiodischen Einlaufes oder gegen Ende dieses Vorganges langsam erhöhen.
Auch die vorliegende Erfindung hat angesichts der einander widersprechenden Forderung für die Verstärkung V in erster
Linie das Ziel, die Nordgenauigkeit zu erhöhen. Dies wird erfindungsgemäß erreicht durch die Verwendung des
Kreisels selbst zur Bildung einer geschwin ligkeitsproporbionalen Rückführung. Auf diese Weise gelingt es, die
Verstärkung von vorne herein beliebig hoch anzusetzen, ohne daß das Einlaufverhalten seine als aperiouischer Grenzfall
bezeichnete Eigenschaft verliert.
90984 A/022 2 ·/·
BAD ORIGINAL
Es ist dem Regeltechniker an sich geläufig, daß man die Vorwärtsverstarkung einer Servoschleife bei Anordnung
einer negativen Rückführung erhöhen kann, ohne dadurch die Gesamtverstärkung zu verändern. Im"vorliegenden
Falle würde das bedeuten, daß die von der Servoschleife gelieferte Geschwindigkeit an den Anfang der Schleife
zurückgeführt wird, so wie dies gestrichelt in Fig. 1 eingezeichnet ist. Diese Rückführung könnte grundsätzlich
einen Tachogenerator enthalten, welcher eine geschwindigkeit sproportionale Spannung liefert. Biese Spannung wäre der
Spannung des Winkelabgriffs entgegenzuschalten. Praktisch scheidet diese Lösung aber aus, da eine solche Rückführung
hochgenau sein muß, um nicht ihrerseits wieder Fehler zu verursachen, die größer als der zu verbessernde Nordfehler
sind* Es lassen sich angesichts der in der Nähe von Nord auftretenden kleinen Stellgeschwindigkeiten
geeignete Tachogeneratoren nicht mit vernünftigem Aufwand herstellen.
Die Erfindung läßt daher die Nachdrehgeschwindigkeit auf den Wendekreisel selbst wirken und erzeugt dadurch
ein Moment, welches dem nordtreibenden Moment entgegenwirkt.
Zur Erläuterung der Erfindung dienen die folgenden Figuren,
von denen
Fig. 3 das erfindungsgemäß erweiterte Blockschaltbild
darstellt,
Fig. 4 eine schematische räumliche Darstellung des nordsuchenden
Kreisels und
Fig. 5 ein unmittelbar auf Fig. 4 bezügliches räumliches
Vektorschaubild wiedergibt.
Fig. 6 zeigt .eine zweite Antriebsart für das Gehäuse.
Das Blockschaltbild gemäß Fig. 3 unterscheidet sich gegenüber
demjenigen von Fig. 1 nur durch den erfindungsgemäßen
909844/0222. "''
BAD ORIGINAL
Rückführzweig, welcher einen mit A beschrifteten Block
enthält. Es genügt zunächst, sich vorzustellen, daß die aus diesem Block austretende Größe ein Moment ist,
welches zu 3" proportional ist. Aus dem Blockschaltbild
läßt sich die folgende Gleichung ablesen
-D«
Die auf den Summationspunkt zufließenden Signale stehen
in der Klammer. Sie ergeben mit -=—j- multipliziert
den Winkel /i . Diese Gleichung entspricht der um das Glied Λ f erweiterten Gleichung II. Aus ihr läßt sich
wiederum zusammen mit den noch immer gültigen Gleichungen I, II und IV der Folgefrequenzgang
ρ = X Z7 X--D
^o
i+ Jk^*D ^ AV 6 + 9_52
herleiten. Die Dämpfung ist in diesem Fall
■f /c I/
/9/9
D s-
sofern wieder -~ <t —■ , also //» / irt.
Z IfA- Vk K
ι k
Wird D* gleich 1 gesetzt, so ergibt sich
Wird D* gleich 1 gesetzt, so ergibt sich
Hier hat man die Möglichkeit, VQ beliebig groß zu machen,
ap
wenn man nur die Rückführung A entsprechend groß wählt.
Die Rückführungswirkung ergibt sich erfindungsgemäß dadurch,
daß die Drehachse des Rahmens und die Drehachse des Gehäuses um einen kleinen Achsenfluchtwxnkel derart bleibend
gegeneinander geneigt sind, daß die zwischen diesen Achsen ausgespannte Ebene bei Null-Stellung des Rahmens
möglichst senkrecht zur Rotorachse steht und der von der Rahmenachse zur Gehäuseachse definierte Winkelsinn des
909844/0222 *Λ
BAD ORIGINAL
- Q —
Achsenfluchtwinkels mit dem Drehsinn des Rotors über-■einstimmt.
Sind die beiden Achsen so gegeneinander geneigt, daß
die Rotorachse bei Nullstellung des Rahmens auf der Gehäuseachse nicht senkrecht steht, so kann immer noch die
angestrebte Dämpfurtgswirkung eintreten, sofern nur wenigstens
der Drehainn obiger Forderung entspricht. Auf diese
Abweichungen vom Optimalfall, welche jedoch eine nachteilige
Nebenwirkung hervorrufen (unsymmetrischer Einlauf) rwird anhand des Beispielsnoch näher eingegangen.
Alle Möglichkeiten einer Verwirklichung der Erfindung sind jedoch erfaßt in der stets gültigen Forderung, daß Rahmen-
und Gehäuseachse so gegeneinander geneigt sein sollen, daß es eine Komponente der NachführgeschwindifXeit gibt, die
der auf den Kreisel voll wirksamem Komponente der Erddrehgeschwindigkeit
entgegengerichtet ist.
In Fitf. 4 ist das sogenannte Gehäuse 5 rechteckig gezeichnet. Es ist in einem fahrzeugfesten, horizontalen, nur durch
Bruchstücke angedeuteten Gestell 4 mittels zweier Zapfen 5a und 5b um die lotrecht stehende Gehäueeachse 5 drehbar gelagert*
Über Zahnrader 6 und 7 wird das Gehäuse von einem
am Gestell befestigten Servomotor 8 angetrieben. Am Gehäuse ist anstelle der üblichen Kompaßrose zur Vereinfachung eine
Pfeilmarke 9 vorgesehen. Diese definiert die GehMusebezugsachse
2 und weist in eingelaufenem Zustand nach geographisch Nord. Der Kreiselrotor IQ, dessen Achse mit 1 und dessen
Drehrichtung durch einen Pfeil 11 angedeutet istr läuft
in einem Rahmeni?, dessen Achse 15 um -den gerichteten
Achsenfluchtwinkel -; gegenüber der Gehäuseachse 5 geneigt
ist. Bei ruhendem Kreisel nimmt der Rahmen 12 normalerweise die gestrichelt angedeutete Nullstellung 14- ein.Dabei
steht die Rotorachse 1 parallel zur Achse 2. Der Winkel ist also Null. In dieser Stellung wird der Rahmen durch
zwei Zugfedern 15 und 16 gehalten. Die geographische Nordrichtung
ist durch einen Pfeil 1? angedeutet. In Folge des
909 84 4/ 02 22 bad ORIGINAL
1548137
• *
auf den Rahmen wirkenden nordtreibenden Momentes entsteht
die gezeichnete Auslenkung des Rahmens um seine . ·
Äch.5e 15, welche, durch den zweiteiligen VinkelabgF.iff 18
erfaßt und über einen Verstärker 11 dem Servomotor 8 zugeführt
wird.
Anhand von Fi,?. 5 werden die auf den Kreisel wirksamen,
d.h. α ie sowohl zur Rotorachse 1 als auch zur:cRanmenachse
Λ Λ senkrechten Geschwindigkeitskomponenten einzeln
hergeleitet. Die Perspektive der darstellung ist die selbe
wie bei Fig. 4, Die Drehachse des Gehäuses ist wieder mit
r: und die dazu senkrechte Geirimiebezugsachse mit 2 bezeichne tj
und vom Zentrum der Darstellung ausgehend aufgetragen.
Dreht sich das Gehäuse um die A'hse 5, so beschreibt
aie Gehnusebezugsachse 2 eiae Ebene 21, wijhrend.; der Drallvektor
20 bei Drehung des Rahmens um die Achse 13 eine
Ebene 2?. beschreibt.
Im wesentlichen v;ir.l der Kreisel beeinflußt von zwei als
Vektor dargestellten Geschwindigkeiten,, nämlich voa der
Korizor.t,aikomponente wcui>ψ der rirddrehgeschw,lndiglc©it
von der Drehfres^hwinci i^reit, ■ des Gehäuses, w&l<3k It
in. «ichtung der Gehauseachse 5Ii-Pe7It. In der Ebt/if 21 ist
zunächst der Vektor?·.' · su series- in f*lr.f>
Komponente
-o „. -, φ ccsffr, - f) in Hijhtunf de: A„h-:e .? und in eine
KoQporAente ;l- cos ψ sin (f^ y) .jenkrecht iazu·, "':fiIf ι/1·>
j\ /* ^
wird nun in der El>ene l'.T: Äerl-jR«- in eine Komponente in
Richtung cer Drall achse, we 1.-JIe unwirksam I^ t, und in eine4,
'.T,\ir Drall achse senkrechte Komponente K„ . ff ■· r si*->
(f\,-f)
kann man zerlegen Ln eine Komponente parallel zur Rahmenar.rh.5e
15, welche folglich auf den Krei3eL unwirksam ist»
ur4.i. in eine Komponente w cc-ύ t sir. ^; /K:jd , weLche in der.
Kbene 22 liegt, Liese Komponente wird nun parallel zu aiGh
selbst in 3Le Mittelachse aar Ebene 22 verschoben und dann
wiederum zerlegt in eine Komponente in .Richtung der Drall*
achse, κ eiche unwirksam iütt und in eir.e Kompön#nte
909844/0222
BAD ORIGINAL
senkrecht zur Drallachse. Endlich ist die Gehäuöegeschwindig
keit y zu zerlegen in eine Komponente in Richtung der
Eahmenaehse, welche wiederum unwirksam ist, und in eine dazu senkrechte Komponente Γ sine . Diese wird parallel verschoben
in die Mittelachse der Ebene ?? und dann weiter zerlegt in eine zur Drallachse parallele, unwirksame Komponente
und in eine auf der Drallachse senkrecht stehende Komponente K,.
Damit ergeben sich die folgenden vom Kreisel sensierten
Winkelgeschwindigkeiten
Da der Achsenfluchtwinkel ' erfindungsgemäß nur wenige
Winkelminuten, z. L3. zwei Minuten, beträgt, kann mit cosd * 1 und sind-^.^ weiter vereinfacht werden:
te (α (.ι Sm ff, -^ ~^) - yc ■ rz Oi
7 = acti ^ jsinf,. fa O1 — c\~i
Wendet man dieselbe Vereinfachung auch für cos ex. (bei
einem praktisch ausgeführten Gerät beträgt <x z.B. 2°) und
für 5;<-,/,j. ,-.' an, so ernibt sich
LVK = te r a ^ 'Jc~,n - yd
Multipliziert mit dem Drall H ergibt sich so ein neues
an der Rahmenachse 15 wirksames Gesamtmoment. Es gilt die Gleichung
h ν (rs ψ (tio~(i) - ticy -D^ - £s2;3
Setzt man H ^cos f = k, so entspricht diese Gleichung
genau der anhand des erweiterten Blockschaltbildes abgeleiteten Gleichung Y, und man stellt fest, daß das
Produkt H ο aus Drall und Achsenfluchtwinkel an der Stelle
der Rückführungsgröße A steht.
9098U/0222 ./.
BAD ORIGINAL
Damit ist "bewiesen, daß die in den Figuren 4 und 5 dargestellte
Neigung der Rahmenachse gegenüber der Gehäuseachse die gewünschte Rückführungswirkung erzeugt. Diese Wirkung
hängt linear ab vom AchsenfluchtwinkelO .
Ist in Gegensatz zu Fig. 5 die Neigung der beiden in Rede
stehenden Achsen so, daß die Achse 13 aus der angedeuteten
Gehauaeebene 23 herausfällt, so entsteht ein von sin ex
abhängiger Anteil der Rückführgröße, was den EinlaufVorgang
unsymmetrisch bezüglich der Nordrichtung gestaltet, d.h. der Einlauf wird von der einen Seite her schneller als von
der anderen Seite her. Liegt schließlich das obere Ende der gezeichneten Rahmenachse 13 jenseits der Linie 24·, einer
Parallelen zur Gehäusebezugsachee, so stimmt die aufgestellte
Forderung für den Winkel sinn des Ach3enfluchtwinkels d nicht
mehr. Die Rückführung wirkt dann im Sinne einer Mitkopplung und verursacht Uber.r3chwingon.
Will man exakt sein,so ist außerdem noch die Vertikalkomponente
cc 5<>; f der Erddrehung zu beachten.
Da sie in der gleichen Richtung wirkt wie f , ist leicht
einzusehen, daß davon die Komponente
/C' » iv .5/'*) ψ -SU, ό CCS &
auf den Kreisel wirksam ist. Der Winke] 'X , der wie schon
erwähnt normalerweise auf 2 begrenzt ist, läßt die Näherung
i *r Ί zu. Damit, ist die Komponente K^ eine konstant
auf den Kreisel wirkende Komponente. Sie bewirkt einen konstanten Nordfehler des Gerätes, der hier in der Größenordnung
von 6 , also etwa bei 2 Bogenminuten, liegt. Ein konstanter
Fehler aber läßt sich in die Eichung einbeziehen. Die Wirkung dieser Komponente K^ auf den Einlauf ist vernach
lässigbar klein.
Als Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß anstelle des integrierend wirkenden Servomotors zur Nach-
90 9844/02 22 BAD or.g.nal
stellung des Gehäuses ein proportional wirkendes Stellglied
verwendet ist. Darunter wird beispielsweise ein Zugoder Drehmagnet mit Federfesselung verstanden. Dieser
Fall ist interessant für nordsuchende Geräte, bei denen eine Vornordnung vorgenommen wird und die daher innerhalb
eines kleinen Winkelbereiche.3 arbeiten. Zur Vornordung erhält
das Gestell 4- eine aus den Figuren nicht ersichtliche,
durch Gestallmarken festgelegte Bezugsrichtung, welche in
der Nullstellung mit der Gehäusebezugsachse 2 parallel ist. Mit dieser Gestellmarke wird das Gestell zunächst grob nach
Nord ausgerichtet, wobei die annähernde Nordrichtung beispielsweise von einem Magnetkompaß stammen kann. Das System
mit proportionaler Nachstellung hat den Vorteil, daß es praktisch ohne Ansprechschwelle arbeitet und damit eine
denkbar große Nordgenauigkeit hat.
Als andere Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen,
zur Nachstellung des Gehäuses anstelle eines Servomotors ein doppelt integrierendes Stellglied, z. B. einen rundum
wirkenden Drehmomenterzeuger, zu verwenden. Ein solches System ist zwar theoretisch instabil. Es läßt sich aber nachweisen,
daß bei Vorhandensein des erfindungagemäßen Achsenfluchtwinkels
infolge der Reibung, die stets zwischen Gehäuse
und Gestell an den Zapfenlagern 3a und 5b auftritt,
das System praktisch stabil ist. Dieser Einfluß des Reibmomentes ist hier besonders groß, weil die theoretische
Instabilität bei einer hohen Resonanzfrequenz auftritt.
In Fig. 6 ist der Drehmomentgeber schematisch aufgezeichnet.
Sein Gehäuse 25 ist mit dem Gestell 4· fest verbunden,
während der Rotor 26 am Achszapfen 3a des Gehäuses sitzt.
Besondere Bedeutung hat diese Weiterbildung der Erfindung für einen schon früher vorgeschlagenen sogenannten Kippkreisel, das ist din Kreisel, welcher in einem ers.ten Betriebsmode die Nordrichtung aufsucht, dessen Rahmen dann
90 im die Spinachae gekippt wird und der in diesem zweiten
Betriebamode als Kurskreisel funktioniert. Für den Kurs-
äO98U/02 22 BA0
kreiselmode dieses Gerätes mußte ohnehin zur Aufrichtung
ein rundum wirkender Drehmomenterzeuger vorgesehen sein.
Dieser kann nun ohne weitere Änderung ia Nordsuchmode zur
Nachführung verwendet werden.
Veiter ist darauf hinzuweisen, daß die Federkonstante D des Wendekreisels bei entsprechender Bemessung des Achsenfluchtwinkeis
auch gleich Null nein kann, ohne daß dadurch die aperiodische Dämpfung verloren geht. Die Wendekreiselfedern
15 und 16 sind ^lso ganz entbehrlich. Daait wird ein ganz
wesentlicher Unterschied zum bisher bekannten nordsuchenden Kreisel ohne Achsenfluchtwinkel deutlich. "Man bezeichnet
daher auch den nord3uchenden Kreisel mit Geschwindigkeitsrückführung über den Achsenfluchtwinkel als nordsuchenden
Kreisel zweiter Art.
Endlich ergeben sich bezüglich der Forderung nach erschütterungsfreier
Aufstellung des nordsuchenden Kreisels
während des Ifordsuchvorganges neuo Perspektiven. Stets
stollen Schwingungen eines Fahrzeuges, das einen nordsuchenden Kreisel enthalt, Winkelgeschwindigkeiten für diesen
dar mit der Folge, daß Nord nicht gefunden werden kann. Die Wirkung dieser Fahrzeugschwingungen ist umso größer,
je niedriger die Frequenz und je größer die Amplitude und damit die StörwinkeIgeschv in.:igkeit ist. Wenn es gelingt,
die Eigenfrequenz des nordsuchenden Kreisels tiefer zu legen als die tiefste Frequenz des ,StÖrspektrumr, dann findet
der Kreisel die Nordrichtung trotz der Pahrzeugschwingungen. Bisher war es nur möglich, durch Erniedrigung des Verstärkungsfaktors
V die Eigenfrequenz herabzusetzen, was wegen einer damit einhergehenden Vergrößerung des Nordfehlers ausgeschlossen
war. Erfindungsgemäß kann jedoch die Verstärkung entsprechend der erforderlichen Nordgenauigkeit zuvor festgelegt
werden und hernach kann man unabhängig von der Verstärkung durch Vergrößerung des Achsenfluchtwinkels die Eigen-
9 0 9 8 4 4/ 0 2 2 2 bad original
frequenz erniedrigen. Somit können - wenn auch auf Kosten einer Verlängerung des Nordsuohvorganges - Störwinkelgeschwindigkeiten
niedrigerer Frequenz als bisher zugelassen werden.
- Patentansprüche -
9098U/0222
Claims (3)
1. Nordsuchender Kreisel mit eine» Kreiselrotor saat
Rahmen, welch letzterer «it zur Rotorachse senkrechter Drehachse in einem Gehäuse gelagert ist, das seinerseits
wieder um eine möglichst genau lotrechte Achse drehbar ist und mittels einer Serroschleife, die als
Stellglied einen integrierend wirkenden Servomotor enthält, im Sinne einer Verringerung der Auslenkung des
Rahmens nachgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (13) des Rahmens und die Drehachse (5) des
Gehäuses um einen kleinen Achsenfluchtwinkel (/) derart
bleibend gegeneinander geneigt sind, daß die zwischen diesen Achsen ausgespannte Ebene (23) bei Nullstellung
des Rahmens möglichst senkrecht zur Rotorachse (1) steht und der von der Rahaenachse zur Gehäuseachse definierte
Winkelsinn des Achsenfluchtwinkels mit dem Drehsinn (11) des Rotors übereinstimmt.
?. Nordsuchendes Kreiselgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß anstelle des integrierend wirkenden Servomotors zur Nachstellung des Gehäuses ein proportional
wirkendes Stellglied verwendet ist.
3. Nordsuchendes Kreiselgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß anstelle des integrierend wirkenden Servomotors zur Nachstellung des Gehäuses ein doppelt
integrierendes Stellglied (rundum wirkender Drehmomenterzeuger 25» 26) verwendet ist.
Heidelberg, den 13. Juli 1966
E-Nr. 84, E/Pt-Ei/Vö
E-Nr. 84, E/Pt-Ei/Vö
9098U/0222
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET0031655 | 1966-07-22 | ||
DET0031655 | 1966-07-22 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1548537A1 true DE1548537A1 (de) | 1969-10-30 |
DE1548537B2 DE1548537B2 (de) | 1972-11-09 |
DE1548537C DE1548537C (de) | 1973-05-30 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1548537B2 (de) | 1972-11-09 |
US3518771A (en) | 1970-07-07 |
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