DE1547955B2 - Verfahren zum Entwickeln latenter Bilder - Google Patents
Verfahren zum Entwickeln latenter BilderInfo
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Description
3 4
außerhalb der optischen Absorptionsbande eines Vor- Der Entwicklungsvorgang kann zu jeder Zeit einläufermaterials
des latenten Bildes. Als Vorläufer- fach durch Unterbrechen oder beenden der Gesamtmaterial
kann z. B. eine Verbindung verwendet wer- belichtung mit d;r Entwicklungsstrahlung angehalten
den, die durch die Belichtung unter Modifikation der werden, wodurch der Grad der Bildverstärkung bzw.
optischen Absorptionseigenschaften chemisch ver- 5 die gesamte Quantenausbeute oder Sensibilität des
ändert wird. Als lichtempfindliche Schicht kann insbe- Materials geregelt werden kann,
sondere eine solche verwendet werden, die eine Vor- Das Verfahren ist daher autokatalytisch, und die
läuferverbindung eines Farbstoffsalzes und einen Entwicklungsmultiplikation schreitet fort, bis alle
Aktivator enthält, wobei sich das optische Absorp- Ausgangsmaterialien aufgebraucht sind,
tionsspektrum der bei Bestrahlung zur Herstellung des 10 Durch diese Ausgestaltung wird infolge der autolatenten Bildes gebildeten Produkte von dem Absorp- katalytischen Natur des Verfahrens eine außerordenttionsspektrum
eines jeden in der lichtempfindlichen lieh hohe Sensibilisierung erreicht, und es wurde geSchicht
ursprünglich anwesenden Materials unter- funden, daß die Zahl der Bildmoleküle und daher auch
scheidet. die Bilddichte durch die erfindungsgemäße optische Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung enthält 15 Entwicklung unter Verwendung ausgewählter geeigder
verwendete Film wenigstens einen Farbstoffsalz- neter Entwicklungsstrahlung um das 1000-bis 100 000-vorläufer
P und wenigstens einen Aktivator A, die fache erhöht werden kann.
vorzugsweise in einer einen geeigneten filmbildenden Wenn eine Schleierbildung in den nicht belichteten
Kunststoff enthaltenden Lösung gelöst und als Schicht Bildteilen entsteht, dessen Ursache zum Teil von der
auf einen Schichtträger aus Papier, Tuch oder synthe- 20 Anwesenheit geringerer Mengen an Verunreinigungen
tischem Harz aufgebracht worden waren, wie in den herrührt, die die optische Entwicklungsstrahlung absorunten
angegebenen Patentschriften beschrieben ist. bieren und in gleicher Weise wie bei der Bildung des
Gegebenenfalls kann ein Mittel zur Verhinderung Salzes in den belichteten Bildteilen zur Salzbildung
eines Temperaturanstiegs der Schicht während der beitragen, wird das erfindungsgemäße Verfahren beBelichtung
vorgesehen sein. 25 hindert. Durch Verwendung gereinigter Materialien Bei der ersten Belichtung, entweder mit einer Elek- zur Herstellung des Materials wird die so bewirkte
tronen-, Röntgen- oder UV-Strahlungsquelle oder mit Schleierbildung herabgesetzt.
sichtbarem Licht, bildet sich in den belichteten Bild- Zu nicht silberhaltigen lichtempfindlichen Präpateilen
der Schicht durch eine photochemische Reak- raten, die für die erfindungsgemäß durchgeführte
tion, bei der P und A beteiligt sind, ein Salz S von P. 30 optische Entwicklung geeignet sind, zählen die durch
Bei geringer Belichtung beträgt die Menge von bei freie Radikale wirksamen lichtempfindlichen Präpader
ersten Belichtung gebildetem S nur 10 bis rate, die von Eugene W a i η e r et al beschrieben
10 000 TpM des zur Verfugung stehenden A. Für die sind und die in den folgenden Veröffentlichungen beerfindungsgemäß
durchgeführte optische Entwicklung schriebenen Präparate: muß das optische Absorptionsspektrum von S von 35
dem Absorptionsspektrum von A, P oder einem von
A und P gebildeten Komplex verschieden sein. Nach
der ersten bild weisen Belichtung erfolgt die optische
Entwicklung durch Bestrahlen der gesamten Schicht
mit dem der optischen Absorption von S entsprechen- 40
den Teil des Spektrums. Bildteile, in denen das Salz S
anwesend ist, absorbieren die Strahlung, während
Stellen, die nur A und P enthalten und nicht vorbelichtet worden sind, d. h. anfangs unbelichtet gebliebene Bildteile, die optische Strahlung zur Entwicklung 45
nicht absorbieren. Die Entwicklungsstrahlung darf
dem Absorptionsspektrum von A, P oder einem von
A und P gebildeten Komplex verschieden sein. Nach
der ersten bild weisen Belichtung erfolgt die optische
Entwicklung durch Bestrahlen der gesamten Schicht
mit dem der optischen Absorption von S entsprechen- 40
den Teil des Spektrums. Bildteile, in denen das Salz S
anwesend ist, absorbieren die Strahlung, während
Stellen, die nur A und P enthalten und nicht vorbelichtet worden sind, d. h. anfangs unbelichtet gebliebene Bildteile, die optische Strahlung zur Entwicklung 45
nicht absorbieren. Die Entwicklungsstrahlung darf
keine wesentlichen Mengen an Strahlungen enthalten, Die erfindungsgemäße optische Entwicklung zu
die von A, P oder einem von A und P gebildeten sichtbaren Bildern kann erfolgreich mit latenten BiI-
Komplex absorbiert werden, da dies zu Schleier- dem in Schichten durchgeführt werden, die Vielzahl
bildung in den unbelichteten Bildteilen führen würde. 50 von Farbstoffbasen enthalten, wie z. B. Merocyanine,
Es scheint, daß während des optischen Entwicklungs- Merodicarbocyanine, Cyanine, Carbocyanine, Dicar-
verfahrens die von S absorbierte Strahlungsenergie bocyanine, Tricarbocyanine, Azacyanine, Merocarbo-
entweder auf A, P oder einem von A und P gebildeten cyanine, Azocarbocyanine, Styryle, Butadienyle, Azo-
Komplex in solcher Weise übertragen wird, daß sich styryle, Hexatrienyle bzw. Leukoverbindungen, wie
weiteres Salz S bildet. Es scheint auch, daß die von 55 z. B. Leuko-Diphenylmethane, Leuko-Triphenylme-
dem Salz 5 absorbierte Entwicklungsstrahlung das thane, Xanthane, Selenoxanthene, Thioxanthene, Thia-
Energieniveau des Salzes stark erhöht und daß die zine, Oxazine, Fluorene, Rhodamine oder Phenoxa-
Energie dann auf zusätzliche Ausgangsverbindungen A zine.
P oder dem gegebenenfalls vorhandenen Komplex von Derartige Präparate sind in den genannten Patent-
A und P unter Bildung weiterer Mengen von SaIzS 60 Schriften bzw. Patentanmeldungen beschrieben. Dort
einwirkt. Mit fortschreitender Entwicklung erhöht sich ist auch ein prinzipiell anderes Verfahren zur Intensidie
Menge an Salz S kontinuierlich, und da die Ge- vierung sichtbarer Bilder, nämlich die Anwendung
schwindigkeit der Entwicklung der Menge an Salz S von Wärme beschrieben. Eine große Zahl dieser beproportional
ist, nimmt die Entwicklungsgeschwindig- schriebenen lichtempfindlichen Präparate zeigt jedoch
keit konstant mit der Entwicklungszeit zu, während 65 lediglich Schleierbildung oder nur eine sehr geringe
die gesamte Vervielfachung oder -verstärkung durch Bildintensivierung, wenn sie ohne die Anwesenheit
die Entwicklung exponentiell mit der Entwicklungs- von sichtbarer Strahlung mit Wärme behandelt \serzeit
variiert. den, während die gleichen Präparate bei erfindungs-
US-Patentschriften | 42 | 34 | 515, | 30 42 | 46 | 516, | 11 | 72 | 115, | 30 | 42 | 517, | 30 42 | 95 | 518, |
30 | 42 | 20 | 519, | 30 | 02 | 125, | 12 | 13 | 737, | 30 | 56 | 673, | 30 | 06 | 303, |
30 | 00 | 703, | 31 | 12 | 029, | 31 | 02 | 810, | 31 | 21 | 466, | ||||
31 | 09 | 735, | 31 | 200, | 31 | 13 | 024, | 31 | 633, | ||||||
31 | 47 | 117. | |||||||||||||
31 | Deutsche | Patentschriften | 13 | ||||||||||||
11 | 387, | 11 | 75 | 986, | 12 | 736, | |||||||||
12 | 732, | 12 | 21 | 558. | |||||||||||
gemäßer Belichtung mit .filtriertem sichtbaren Licht
erfolgreich ohne wahrnehmbare Schleierbijdung entwickelt werden können. ·■■·■. :
Die folgenden Beispiele; sollen vor allem die Vielzahl der Verwendungsmöglichkeiten und der Präparate,
die erfindungsgemäß optisch entwickelt werden können, erläutern.. , .... ,. . .·
-■■■'■ ■ '■ ■■'■■' ■ B ei s ρ i e 1 1 · : ; ' ' ;
. Unter einer roten Dunkelkammerbeleuchtung wurde
eine lichtempfindliche Schicht hergestellt, indem 1,4 g Tetrabromkphlenstoff und 50 mg 4-p-Dimethylaminostyryichinolin
Jn,-.4 ,ecm einer 10%igen Lösung von
Polystyrol in Benzol gelöst werden. Die Lösung wurde mit einem Bird-Äpplikator in einer Naßdicke von
0,038 mm auf einen 0,127 mm dicken Schichtträger aus Polyester aufgebracht. Der Film wurde 3 Minuten
trocknen gelassen und dann 1 Sekunde mit einem Sensitometer belichtet. Das Beschichtungsverfahren ist
ausführlich in Photographic Sciencs and Engineering, Bd. 8, Nr. 2, S. 95 bis 103, und Bd. 5, S. 98 (1961),
beschrieben worden. Direkt nach der Belichtung war kein Bild sichtbar, und die Schicht wurde dann optisch
durch lminütige Belichtung mit einer intensiven Rotlichtquelle entwickelt. Die Lichtquelle bestand aus
zwei parallel in 5 cm Abstand voneinander angeordneten 20 cm langen Wolfram-Jod-Lampen (1,5KV).
Das Rotlicht wurde aus dem Licht der Lichtquelle mit einem Rotfilter (Corning Nr. 2030) mit einem
scharfen Ausschnitt bei 660 ΐημ herausfiltriert. Die
Infrarotstrahlung wurde durch eine Wasserzelle mit 1 cm langen Strahlungsweg herausfiltriert. Während
der optischen Entwicklung stieg die Temperatur der Schicht nicht mehr als 4 bis 5° C. Der Abstand zwischen
Schicht und Lampe betrug während der optischen Entwicklung etwa 30 cm. Die Schicht wurde
dann durch 30 Sekunden langes Waschen in einem Lösungsmittelbad aus 4 Teilen Petroläther und 1 Teil
Aceton fixiert. Der erhaltene Belichtungsindex (American Standard Speed) lag zwischen etwa 0,01 und 0,1.
Höhere Empfindlichkeitswerte wurden erhalten, wenn das CDr4 durch Vakuumsublimation und das 4-p-Dimethylaminostyrylchinolin
durch Chromatographie gereinigt wurden. Zur Herstellung der Polystyrollösung wurde getrocknetes reines Benzol verwendet.
B e i s ρ i e 1 2
Unter Verwendung von 1,0 g Pentabromäthan an Stelle von Tetrabromidkohlenstoff und 100 mg Leuko-Kristallviolett
an Stelle des Styrylchinolins wurde Beispiel 1 wiederholt und bei der optischen Entwicklung
ein ähnliches Bild erhalten.
Bei spi el 3
1 g Leuko-Opalblau und 2,4 g Jodoform wurden in
30 ecm einer 6 %igen Lösung von Polyvinylchlorid in Tetrahydrofuran gelöst. Die Lösung wurde mit einer
Naßdicke von 0,075 mm auf einen 0,127 mm dicken Schichtträger aus Polyester aufgebracht und trocknen
gelassen. Es wurde eine Reihe von Belichtungen unter Verwendung von monochromatischer Strahlung durchgeführt,
um die Energiesensibilität dieses Films zu bestimmen. Bei 400 πιμ erzeugte eine Belichtung von
1 mw-sek/cm2 eine Bilddichte von 0,5 Dichteeinheiten, und die Bildfarbe war blau.
Bei 430 πιμ war die Sensibilität auf die Hälfte ihres
Spitzenwertes bei 400 ηΐμ gefallen. Der Film war
daher im.nahen UV-Bereich und violetten Teil des
Spektrums empfindlich. Die Behandlung des Films: erfolgte durch Belichtung des Films mit der im· Beispiel
1. beschriebenen Rotlichtquelle für Y2 bis. 1 Minute.
In diesem Beispiel wurde jedoch der, Wasser-IR-Filter
entfernt, und die Temperatur des Films konnte daher während der Entwicklung. auf etwa
1300C steigen.. Der Film wurde während dieser Behandlung sowohl .fixiert als auch entwickelt.. Die
ίο Lagerfähigkeit dieses Films betrug mehr als zwei Monate, und der Film besaß wegen seiner hohen Empfindlichkeit.und
einfachen Behandlungsmöglichkeit offensichtliche Vorteile gegenüber. Aufzeichnungsmateria-,
lien, die mit einer UV-Quecksilberlichtquelle oder einer Kathodenstrahlröhre mit Pie-Phosphor belichtet
wurde. ;.·..··;·,-.. .:■.-,·.■-· ■■::■■■.■.; -.■■■ .v; ' .,;.·'■■....■;-::.· -■-;'.
Es wurde eine für Elektronenstrahlung empfindliche organische Schicht hergestellt, indem 100 mg Tetrabromkohlenstoff,
200 mg Leuko-Kristallviolett und 500 mg Hexachloräthan in 14 cm einer 10 %igen Lösung
von Polystyrol in Toluol gelöst wurden. Die Schicht wurde wie im Beispiel 1 durch Auftragen der
Lösung auf einen 5 mil (= 0,127 mm) dicke« Schichtträger aus Polyester in einer Naßdicke von 0,038 mm
hergestellt. Dann wurde sie einem Elektronenstrahl mit einem Beschleunigungspotential von 20 Kilovolt
ausgesetzt. Nach der Bestrahlung war kein Bild sichtbar, und die Schicht wurde durch Belichtung mit einer
Rotlichtquelle wie im Beispiel 1 entwickelt, wobei die Wasserzelle weggelassen wurde. So geringe Entwicklungszeiten
wie 10 bis 20 Sekunden genügten, um ein blaues Bild hoher Dichte sichtbar zu machen.
Die Entwicklungszeit und der Grad der Entwicklung sind durch die Schleierbildung in nicht belichteten
Bildteilen begrenzt. Bei Einwirkung einer Ladung von 10~9 Coulomb/cm2 wurden Bilddichten von 1,5 bis
2,2 beobachtet. Die höchste in diesem Material erreichbare Dichte ist 2,3. Diese Schicht war ausreichend
unempfindlich für sichtbares Licht, so daß sie vor der Elektronenstrom-Behandlung und Entwicklung mehrere
Minuten bei gewöhnlicher fluoreszierender Beleuchtung von 50 Pt.-Kerzen behandelt werden konnte.
Nach der Elektronenbestrahlung und Entwicklung
konnte er bei gewöhnlicher fluoreszierender Beleuchtung mehrere Stunden ohne Schleierbildung gehandhabt
werden. Die Schicht konnte anschließend durch Wärme fixiert werden, wobei sie mehrere Sekunden
einer zur Erhöhung seiner Temperatur auf etwa 1500C
ausreichend starken Strahlungsquelle ausgesetzt wurde. Die Lagerfähigkeit dieses Materials war gut. Die maximale
Empfindlichkeit fiel nach einer Lagerzeit von 3 Monaten bei Zimmertemperatur auf etwa die Hälfte.
Es wurde ein für Röntgenstrahlen empfindlicher Film aus dem Präparat von Beispiel 4 hergestellt,
wobei jedoch die Konzentration des Polystyrols in Toluol auf 20 % erhöht und eine Naßdicke von 0,15 mm
verwendet wurde. Die höhere Konzentration und größere Dicke der Schicht wurden zur Erhöhung der
Röntgenstrahlen-Absorption in dieser verwendet. Die Schicht wurde durch ein Folien-Stufenkeil mit der
Strahlung einer Röntgenstrahlen-Beugungs-Vorrichtung belichtet. Ähnliche Belichtungen wurden unter
Verwendung eines medizinischen Röntgenfilms ohne
Raster von Kodak durchgeführt. Die erfindungsgemäße, für Röntgenstrahlen empfindliche Schicht
wurde in gleicher Weise wie im Beispiel 4 entwickelt, während der medizinische Röntgenfilm nach den Vorschriften
des Herstellers entwickelt wurde. Es wurde zwar gefunden, daß die erfindungsgemäße Schicht eine
geringere Sensibilität des medizinischen Röntgenfilms besaß, jedoch kann das erfindungsgemäße Material
wegen seines hohen Auflösungsvermögens und der Einfachheit der Behandlungsmethode für bestimmte
Zwecke, für die lange Belichtungszeiten mit Röntgenstrahlen angewendet werden können, wie z. B. in der
Röntgen-Mikroskopie, mit Erfolg verwendet werden.
Es wurde ein optisch entwickelbares elektroempfindliches elektrolytisch arbeitendes Photopapier hergestellt,
indem 10 mg Leuko-Opalblau und 100 mg Kaliumbromid
in einer Lösung aus 1 ecm Tetrahydrofuran, 2 ecm Äthylenglykol und 2 ecm einer 10%igen
Lösung von Polyvinylpyrrolidon in Methylalkohol gelöst wurden. Das elektroempfindliche Papier wurde
durch einfaches Eintauchen in die Lösung hergestellt. Nach Entfernen des Papiers aus der Lösung wurde es
mehrere Minuten trocknen gelassen. Die Aufzeichnungsgeschwindigkeit wurde mit einer Faksimile-Reproduktionsvorrichtung
bestimmt. Die optische Entwicklung erfolgte wie in den Beispielen 3 bis 5. Bei einer Behandlung mit 2 Milliamp. wurde unter
Verwendung eines Wolfranidraht-Aufzeichnungsstifts mit einem Durchmesser von 0,25 mm und eines Aufzeichnungspotentials
von 300 Volt bei einer Aufzeichnungsgeschwindigkeit von etwa 2,5 m/Sek. nach der Entwicklung ein dichtes Bild erhalten. Die Sensibilität
war etwa 50mal größer als bei üblichen elektroempfindlichen elektrolytisch arbeitenden Aufzeichnungspapieren,
bei welchen keine Entwicklung durch Nachbdichtung angewandt worden war. Dieses Beispiel
zeigt die Brauchbarkeit der erfindungsgemäßen optischen Bildentwicklung in Fällen, in denen das
anfängliche, aus Spuren bestehende Farbstoffbild nicht durch Belichtung mit verschiedenen Strahlungsquellen
gebildet wurde.
B e i s ρ i e 1 7
Das im Beispiel 6 beschriebene elektroempfindliche Papier wurde in Verbindung mit einer lichtelektrisch
lichtleitfähigen Schicht in einem lichtempfindlichen Bildaufzeichnungssystem verwendet. Diese leitende
Schicht kann durch eine Reihe von bekannten Verfahren hergestellt werden und ist in Rev. Scientific
Instruments 26, S. 664 und 665 (1955), und in J. Opt. Soc. Am. 45, S. 647 bis 650 (1955), beschrieben. Im
Handel erhältliches aktiviertes Cadmiumsulfid-Pulver wurde mit einem Polystyrol-Lack gemischt und mit
Toluol (für 4 ecm Polystyrol und 2 g Cadmiumsulfid = 2 ecm Toluol) verdünnt. Diese viskose Flüssigkeit
wurde mit einem Messer auf ein leitfähiges Substrat aus Glas gestrichen und trocknen gelassen. Nachdem
die leitfähige Schicht getrocknet war, wurde ein wie
ao im Beispiel 6 hergestelltes Blatt elektroempfindlichen
Papiers direkt auf die licht-elektrisch-leitfähige Oberfläche gelegt. Über das elektroempfindliche Papier
wurde eine leitfähige Gummischicht gelegt, und an diese Sandwich-Struktur wurde eine Spannung von
600 Volt zwischen dem leitenden Nesa-Glas und dem leitenden Gummi angelegt. Zur Erzielung eines innigen
Kontaktes zwischen dem elektroempfindlichen Papier und der leitfähigen Schicht wurde auf die Gummischicht
ein ausreichender Druck ausgeübt. Mit einem üblichen Projektor wurde auf die leitfähige Oberfläche
durch das durchsichtige leitende Glas ein Bild projiziert. Die Intensität des hellsten Lichtpunktes des
Bildes betrug 500 Pt.-Kerzen und die Belichtungszeit 1 Sekunde. Die Sandwich-Struktur wurde auseinandergenommen
und das elektroempfindliche Papier wie im Beispiel 6 mit Rotlicht entwickelt. Die belichteten
Bildteile in dem Photoleiter gestatteten den Fluß des elektrischen Stromes durch das elektroempfindliche
Papier an diesen Stellen und bildeten ein latentes Bild.
Nach Entwicklung mit Rotlicht bildete sich in diesen belichteten Bildteilen ein intensives blaues Bild.
Claims (5)
1. Verfahren zum Entwickeln latenter Bilder zu Nachteilig daran ist, daß derartige Materialien nur
bunten Bildern, bei dem die das latente Bild 5 mit Quantenausbeuten unter 1 arbeiten, wobei Quantragende
Schicht bestrahlt und gegebenenfalls tenausbeute. hier als Verhältnis der Anzahl der gebilfixiert
wird, d a d u r c h gekennzeichnet, deten Bildmoleküle zur Anzahl der einfallenden
daß die das latente Bild tragende Schicht gleich- belichtenden Photonen definiert ist. Daher sind diese
mäßig mit einer Strahlung bestrahlt wird, deren Materialien von Natur aus wenig empfindlich.
,Wellenlängen innerhalb der Absorptionsbande 10 Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein
wenigstens einer Verbindung, aus welcher das Verfahren zum Entwickeln latenter Bilder zu schaffen,
latente Bild besteht, liegen. die durch Belichtung geeigneter Präparate mit Strah-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- lungsmengen, welche zur Erzeugung eines sichtbaren
zeichnet, daß eine Strahlung mit einer Wellenlänge Bildes nicht ausreichen, hergestellt worden sind,
zwischen 5700 und 790Q Ä verwendet wird. 15 Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist weiterhin
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch di; Schaffung eines Verfahrens zur Entwicklung
gekennzeichnet, daß ein mit ultravioletter oder latenter Bilder in Filmen und Papieren mit molekuvioletter
Strahlung hergestelltes latentes Bild mit laren Farbstoffen, das keine Naßentwicklung erfordert,
einer roten oder orangen Strahlung bestrahlt wird. mit dem aber das bei der molekularen Bildbildung
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch 20 auftretende hohe Auslösungsvermögen erzielt wird
gekennzeichnet, daß ein mit Elektronenstrahlen und gleiche Empfindlichkeitswerte erreicht werden
hergestelltes latentes Bild mit sichtbarer Strahlung wie hei naßentwickelten, feinkörnigen Silberhalogenidbestrahlt
wird. materialien mit hohem Auslösungsvermögen.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Ferner soll durch die vorliegende Erfindung ein
zeichnet, daß die Temperatur der das latente Bild 25 Verfahren zur Herstellung sichtbarer Bilder geschaffen
tragenden Schicht während der Bestrahlung so w ;rden, bei dem die Empfindlichkeit des lichtempfindgeregelt
wird, daß die Entwicklung und Fixierung Ii ;hen Materials durch optische Belichtung zur Entdes
entwickelten Bildes gleichzeitig erfolgt. wbklung geregelt wird, d. h. mit einer geringen opti-
s hen Entwicklungsbelichtung kann eine geringe Ver-30 st rkung und mit größerer optischer Entwicklungs-
b lichtung eine größere Verstärkung erreicht werden.
Diese Aufgabe wird nun durch ein Verfahren zum E .twickeln latenter Bilder zu bunten Bildern, bei dem
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren die das latente Bild tragende Schicht bestrahlt und
zum Entwickeln latenter Bilder zu bunten Bildern, 35 gegebenenfalls fixiert wird, gelöst, das dadurch gebei
dem die das latente Bild tragende Schicht bestrahlt kennzeichnet ist, daß die das latente Bild tragende
und gegebenenfalls fixiert wird, dadurch gekennzeich- Schicht gleichmäßig mit einer Strahlung bestrahlt
net, daß die das latente Bild tragende Schicht gleich- wird, deren Wellenlänge innerhalb der Absorptionsmäßig
mit einer Strahlung bestrahlt wird, deren bande wenigstens einer Verbindung, aus welcher das
Wellenlängen innerhalb der Absorptionsbande wenig- 40 latente Bild besteht, liegen.
stens einer Verbindung, aus welcher das latente Bild Das erfindungsgemäße Verfahren ist selbstverständ-
besteht, liegen. lieh nicht von der Art und Weise abhängig, in welcher
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren das anfängliche, unsichtbare, latente, schwache oder
zur Intensivierung oder optischen Entwicklung von kaum sichtbare Farbbild hergestellt worden ist.
sehr schwachen oder unsichtbaren, wie z. B. latenten, 45 Die Art, in welcher das anfängliche latente Bild her-Farbbildern
durch Bestrahlung einer lichtempfind- gestellt wurde, kann zum Teil von den besonderen
liehen, das latente Bild tragenden Schicht, mit optischer verwendeten chemischen Verbindungen und zum Teil
Strahlung geeigneter Wellenlänge. von der speziellen Art, in welcher die bildweise Be-
Es ist bereits in der Silberhalogenidphotographie lichtung erfolgte, abhängen. Die bilderzeugende Bebekannt,
sichtbare brauchbare Bilder aus latenten 50 lichtung kann z. B. mit ultravioletten, sichtbaren,
Silberbildern durch chemische Entwicklung unter Röntgen- oder Elektronenstrahlen erfolgen, oder das
Erzielung einer sehr großen Verstärkung des durch die Bild kann durch eine elektrochemische Reaktion, wie
photographische Belichtung eines Silberhalogenidfilms eine Elektrolyse, wobei beim Durchleiten eines elekentstehenden
latenten Bildes herzustellen. Es wird an- trischen Stromes Farbstoffspuren entstehen, oder
genommen, daß als Ergebnis einer derartigen Beiich- 55 durch Funkenentladung oder in irgendeiner anderen,
tung ein latentes, aus Silbermetallflecken bestehendes für das verwendete Material geeigneten Weise erzeugt
Bild entsteht und daß diese Punkte die Reduktion werden.
eines ganzen Silberhalogenid-Kornes katalysieren Ohne Festlegung auf eine bestimmte theoretische
können. Erklärung wird angenommen, daß bei der vorliegen-
Nachteilig daran ist, daß derartige Silberhalogenid- 60 den Erfindung das anfängliche latente Bild aus einer
filme und -papiere nasse Entwicklung erfordern und unendlich kleinen Zahl von Farbstoffmolekülen bevon
Natur aus wegen der Körnigkeit der Silber- steht, von denen jedes Molekül Strahlung innerhalb
halogenidemulsion in ihrem Auflösungsvermögen be- einer sehr engen Bande des Spektrums absorbieren
grenzt sind. Außerdem ist bei Silberhalogenidmateria- kann und daß die Intensivierung die Folge der Einlien
die Lichtempfindlichkeit eines bestimmten Ma- 65 wirkung derartiger Strahlung auf das latente Bild ist.
terials durch die Korngröße festgelegt, da die Naß- Die zur Belichtung verwendete Strahlung enthält
entwicklung die volle Entwicklung eines jeden Kornes vorzugsweise Banden innerhalb der optischen Absorperfordert.
tionsbande des Materials des latenten Bildes, aber
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US55241466A | 1966-05-24 | 1966-05-24 | |
US55241466 | 1966-05-24 | ||
DEH0062814 | 1967-05-23 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1547955A1 DE1547955A1 (de) | 1970-01-02 |
DE1547955B2 true DE1547955B2 (de) | 1975-10-02 |
DE1547955C3 DE1547955C3 (de) | 1976-05-13 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3510300A (en) | 1970-05-05 |
GB1177679A (en) | 1970-01-14 |
DE1547955A1 (de) | 1970-01-02 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |