DE1547737A1 - Verfahren zum Entwickeln photographischer Materialien mit bindemittelfreien Silberhalogenidschichten - Google Patents

Verfahren zum Entwickeln photographischer Materialien mit bindemittelfreien Silberhalogenidschichten

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DE1547737A1
DE1547737A1 DE19661547737 DE1547737A DE1547737A1 DE 1547737 A1 DE1547737 A1 DE 1547737A1 DE 19661547737 DE19661547737 DE 19661547737 DE 1547737 A DE1547737 A DE 1547737A DE 1547737 A1 DE1547737 A1 DE 1547737A1
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Rasch Arthur Allyn
Hodges Wilbur Crowell
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Eastman Kodak Co
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Description

  • Verfahren zum Entwickeln photographischer Materialien mit bindemittelf reien Silberhalogenidschichten Es ist bekannt, bindemittelfreie Silberhalogenidschichten auf photographischen Trägern zu erzeugen, indem ein Silberhalogenid oder eine Mischung verschiedener Silberhalogenide im Ilochvakuum auf einem Träger, wie beispielsweise Papier, einen Kunststoffilm oder Glas aufgetragen wird. Nach der bildgerechten Belichtung können derartige Silberhalogenidschichten in üblicher Weise durch Eintauchen des Materials in eine Entwicklerlösung und ein Fixierbad oder durch Aufbringen von Entwicklerlösungen und Fixierlösungen entwickelt werden. Es'ist auch möglich, derartige Materialien in sogenannten Einbädern zu entwickeln, die bekanntlich Entwicklerverbindungen und Fixiermittel enthalten. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bindemittelfreie Silber= halogenidschichten, d. h. Schichten, die durch Aufdampfen von Silberhalogeniden im Vakuum auf einen Träger erzeugt worden sind, dazu neigen, daß eine nicht selektive Entwicklung erfolgt, d. h. daß während der Bildentwicklung eine beträchtliche Schleierbildung erfolgt. Um zuf riedenstellende Bilder zu erhalten, ist es daher erforderlich, die Schleierbildung zu unterdrücken, wobei die effektive Empfindlichkeit des Materials so wenig, wie möglich beeinflußt werden darf. Werden im Vakuum auf einen Träger aufgedampfte Silberhalogenidschichten in einen Entwickler gebracht, so werden gewöhnlich Abriebstellen des Filmes stärker entwickelt als es bei üblichen photographischen Filmen mit Silberhalogenid# emulsionsschichten der Fall ist, wenn diese in gleicher Weise entwickelt werden. -Sowohldie Neigung zur Schleierbildung, wie auch die Empfindlichkeit gegenüber mechanischem Abrieb beruhen offensichtlich auf der Abwesenheit eines Bindemittels für das Silberhalogenid. Aus Polymeren bestehende Bindemittel, wie beispielsweise Gelatine, schützen die Silberhalogenidkörner ganz offensichtlich durch physikalische Isolierung und tragen somit zu einer saubereren Entwicklung von Silberhalogenidemulsionsschichten gegenüber im Vakuum aufgedampften, bindemittelfreien Silberhalogenidschichten bei, weshalb im Falle der Verwendung von Silberhalogenidemulsionsschichten leichter Bilder hochwertiger Qualität erhalten werden können. Es hat sich gezeigt, daß übliche Antischleiermittel die auftretende Schleierbildung nicht ausreichend zu verhindern vermögen. Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, welches es ermöglicht, rhotographische Materialien mit bindemittelf reien Silberhalogenidschichten zu sauberen Bildern mit ausgezeichnetem Kontrast und ausgezeichneter Emrfindlichkeit sowie ausgezeichneter Schärfe zu entwickeln. Der Erfindung lag die Erkenntnis zuvrunde, daß die gestellte Aufgabe erreicht werden kann, wenn die Entwicklung in Gegenwart einer synergistisch wirksamen Kombination von zwei verschiedenen, mit Silberhalogenid reagierenden Verbindungen durchgeführt wird. Bei diesen ferbindunven handelt es sich um a) an sich bekannte Verbindungen, die sich mit Silberhalogenid zu einem stark wasserunlöslichen Silberkomplex umsetzen, und b) um Verbindungen, die mit Silberhalogenid einen leicht wasserlöslichen Silbersalzkomplex bilden. Es wurde gefunden, daß die .Entwicklung photographischer Materialien mit bindemittelfreien Silberhalogenidschichten bedeutend verbessert wird, wenn diese Verbindungen entweder in der Entwicklerlösung zur Anweddung gebracht werden oder aber auch Schichten des photographischen Materials einverleibt werden.
  • Überraschenderweise ermöglicht die kombinierte Anwendung der beiden Verbindungen die Entwicklung photographischer Bilder mit beträchtlich vermindertem Entwicklungsschleier, sowie*Abriebschleier, wobei durch das Zusammenspiel.der beiden Verbindungen bei Verwendung einer der Verbindungen allein. gegebenenfalls auftretende nachteilige Effekte beseitigt werden. '' Demzufolge bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Entwickeln photographischer Materialien mit bindemittelfreien Silberhalogenidschichten, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die belichteten Mateiialien in Gegenwart einer Verbindung a),die sich mit Silberhalogenid zu einem stark wasserunlöslichen Silberkomplex umsetzt,und einer Verbindung b), die mit Silberhalogenid einen leicht wasserlöslichen Silbersalzkomplei bildet, entwickelt.
  • Vorzugsweise wird als Verbindung a) eine heterocyclische Verbindung verwendet, die ein heterocyclisches Stickstoffatom aufweist, sowie eine Mercaptogruppe, die an das Kohlenstoffatom, das sich in a-Stellung zum Stickstoffatom befindet, gebunden ist. Dies bedeutet, daß als Verbindung a) vorzugsweise ein heterocyclisches Mercaptan verwendet wird, welches ein Silbersalz bildet, das eine äußerst geringe Wasserlöslichkeit besitzt, d. h. stark wasserunlöslich ist. Als Verbindung b) wird ein Komplexbildner verwendet, welcher mit Silberhalogenid unter Bildung eines leicht wasserlöslichen Komplexes zu reagieren vermag. Zur-Durchführung des Verfahrens der Erfindung besonders geeignete heterocyclische Mercaptane sind solche, wie sie bei den üblichen photographischen Silberhalogenidentwicklungsverfahren als Bildstabilisatoren, Blau-Schwarztoner, Mittel zur Verhinderung bläulichen Auftrocknens beim Hochglanztrockenverfahren (antiplumming agents), Mittel zur Verhinderung bräunlichen Auftrocknens beim Hochglanztrockenverfahren (antibronzing agents), Toner für die physikalische Entwicklung, Antischleiermittel, Emulsionsstabilisatoren und dergl. verwendet werden.
  • Vorzugsweise werden diese Verbindungen den.zur Entwicklung des photographischen Materials verwendeten Entwicklerläsungen einverleibt. Einige dieser Verbindungen vermögen bei alleiniger Verwendung, d. h. ohne die erfindungsgemäß verwendete 2. Verbindung b), wenn sie Entwicklerlösungen einverleibt werden, die Schleierbildung zu unterdrücken, doch hat sich gezeigt, daß die hierzu erforderlichen Mengen so groß'sind, daß die Empfindlichkeit des Materials sowie der Kontrast erheblich vermindert und die allgemeine Qualität des photographischen Materials erheblich verschlechtert werden. Die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen b) sind solche, die mit den üblichen Silberhalogeniden, wie Silberchlorid, Silberbromid und Silberiodid, stark wasserlösliche Komplexe zu bilden vermögen. Derartige Verbindungen sind als Fixiermittel zur Stabilisierung entwickelter Silberhalogenidmaterialien bekannt geworden sowie als Träger für Silberionen im Silbersalzdiffusionsübertragengsverfahren, als löslichmachende Verbindungen und rietallionen puffernde Verbindungen in Intensivierungslösungen, deren Wirkung auf der Ausscheidung von Metallionen in Gegenwart eines Reduktionsmittels, beispielsweise auf einem Metallbild, insbesondere einem photographischen Silberbild beruht. Vorzugsweise werden beim Verfahren der Erfindung heterocyclische Mercaptane verwendet, die mindestens eine Mercaptofunktion besitzen, die an ein Kohlenstoff atom gebunden ist, welches sich in a-STellung bezüglich eines Stickstoffatomes im heterocyclischen Ring befindet. Die erfindungsgemäß verwendbaren heterocyclischen Mercaptane können einen oder mehrere heterocyclische Ringe aufweisen, d. h. Ringe, die mindestens ein heterocyclisches Atom, d. h. ein von Kohlenstoff verschiedenes Atom, insbesondere ein oder Schwefelatom enthalten. Die erfindungsgemäß verwendeten heterocyclischen Mercaptane können auch aus mindestens einem hetsrocyclischen Ring aufgebaut sein, welcher an einen Garbocyclischen Ring ankondensiert ist. Bei sogenannten diheterocyclischen Stickstoffverbindungen, die aus kondensierten heterocyclischen Ringen aufgebaut sind, können die heterocyclischen Atome auch Glieder zweier heterocyclischer Ringe sein.
  • Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung geeignete heterocyclische Mercaptane sind solche, deren heterocyclischer Ring oder deren heterocyclisches Ringsystem sich beispielsweise ableitet von einem Azol, z. B. einem Benzothiazol, einem Oxazol, z. B. einem"Benzoxyzol, einem Diazol, z. B. einem Imidazol oder Benzimidazol oder Imidazolin, Oxadiazol, Thiadiazol, einem Triazol, z. B; einem 1,2,4-Triazol, einem Pyrmidin, einem 1,2,4-Triazin, einem s--Triazin, einem Tetrazol, einem Urazol, einem Oxazolin, einem Thiadiazin, einem Azainden, z. B. einem Tetrazainden und dergl.
  • Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung besonders vorteilhafte heterocyclische Mercaptoverbindungen lassen sich durch die folgende Strukturformel wiedergeben: Hierin bedeuten: ` Z die zr Vervollständigung eines heterocyclischen Ringes mit S bis 6 Gliedern erforderlichen nichtmetallischen Ato- me und SX eine Mercaptogruppe.
  • Vorzugsweise stellt Z die zur Bildung»eines S-gliedrigen Ringes erforderlichen nichtmetallischen Atome dar.
  • In der Mercaptogruppe hat X die Bedeutung eines Cations, d. h. X kann beispielsweise bestehen aus einem Wasser-Stoffatom, einem Alkalimetall, wie beispielsweise Natrium oder Kalium, einer Ammoniuugruppe oder dem Rest eines or- ganischen Amines, d. h. beispielsweise einem Amin, wie Triäthylamin, Triäthanolamin, Morpbolin und dergl. Gegebenenfalls können die Mercaptoverbindungen auch in einer tautomeren Form vorliegen, beispielsweise in der Thionform, in welchem Falle das labile Wasserstoffatom der Mercaptogruppe von dem Stickstoffatom gebunden wird und in welchem Falle sich die :C-SX Gruppe in eine Thiocarbonylgruppe (>=S) umwandelt.
  • Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung sind mit anderen Worten alle heterocyclischen Verbindungen ge- eignet, die in der angegebenen WEise mindestens ein Stick" stoffatom und eine Mercaptogruppe aufweisen. Besonders vorteilhafte Ergebnisse werden mit Mercaptoazölen, insbesondere S-Mercaptotetrazden, erhalten. Besonders vorteilhafte S-Mercaptotetrazole lassen sich durch folgende Strukturformel wiedergeben: Hierin hat X die Bedeutung eines aliphatischen oder aromatischen Restes, d:. h. beispielsweise eines gegebenenfalls substituierten Phenylrestes, und SX besitzt die bereits angegebene Bedeutung. R kann ein Kohlenwasserstoffrest sein oder ein organischer Rest, der außer Kohlenstoff und Wasserstöffatome auch noch andere Atome enthält. So kann R beispielsweise die Bedeutung von Alkyl- oder Arylresten besitzen, die gegebenenfalls substituiert sein können.-Besitzt R die Bedeutung eines Alkyl- oder Arylrestes, so können diese beispielsweise substituiert sein durch Alkoxy-, Phenoxy-, Cyano-, Nitro-, Amino-, substituierte Amino-, Sulfo-, Sulfamyl-, substituierte Sulfamyl-, Sulfonylphenyl-, Sulfonylalkyl-, FYuosulfonyl-, Sulfonamitiophenyl-, Sulfonamidoalkyl-, Carboxy- oder Carboxylatgruppen oder Halogenatome. Zur- Durchführung des Verfahrens der Erfindung besonders geeignete heterocyclische Stickstoffverbindungen sind beispielsweise: 1) 3-Mercapto-1,2,4-triazol, 2) 2-Mercapto-5-phenyl-1,3,4-oxgdiazol, 3) 1-Methyl-2-mercaptoimidazol, 4) 2-Mercaptobenzimidazol, 5) 2-Mercaptobenzoxazol, 6) 5-Methyloxazolin-2-thiol, 7) 5-Mercapto-l-phenyl-1,2,3,4-tetrazol, 8) 4-Phenyliminothiourazoi, 9) 2-Mercaptothiazolin, 10) 2-Mercapto-5-mdhyl-1,3,4-thiadiazin, 11) 2-Amino-5-mercapto-1,3,4-thiadiazol, 1?) 2-Mercaptobenzothiazol, 13) 2,6-Dimethyl-1,3,3a,7-tetrazainden-4-thiol und 14) 4-Hydroxy-6-methyl-1,2,3a,7-tetrazainden-3-thiol. Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung geeignete Mercaptoverbindungen werden beispielsweise in der USA-Patentgchrift 3 017 270 beschrieben.
    ;: aite Verbindung, d. h. die Verbindung b), in deren
    Gegenwart die Entwicklung des photographischeni@r"`@t.s;as
    erfolgen soll, soll eine solche Verbindung sein, die-mit Silberionen einen leicht löslichen Komplex bildet und leicht wasserlöslich ist. Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung geeignete Verbindungen vom Typ b) s",#od beispielsweise: i. Alkalinetall- und Anmoniumthiosulfate; 2. Alkalimetall- und Anmoniuipthiocyanate; 3. Mischungen von Kaliumbromid und Natriumsulfit; 4. 2-Aminoäthanol; 5. Schwefoldioxydadditionsprodukte des 2-Aminoäthanols, hergestellt durch Umsetzung von 2-Aminoithanol mit gasförmigem Schwefeldioxyd; 6. Di(2-hydroxy)äthylamin; 7. Monoaliphatische Mine mit 6 bis 10 Kohlenstoffatome, wie beispielsweise 1-Aminohexan; B. Monoalicyelische Amine, in denen der alicyclische Ring 6 Xohlenstoffatome enthält, wie beispielsweise Cyclohexylaiin sowie dessen Methyl- und Äthylderivate und 9. Aminthiosulf atanhydride, beiseielsweise 2-Aminoäthanoithiosulf atanhydrid, wie sie beispielsweise in der USA-Patentschrift 3 169 992 beschrieben werden. Besonders gute Ergebnisse werden bei Verwendung von Thiosulfaten oder Thiocyanatsalzen oder 2-Aminoäthanol erhalten.
  • Die Verbindung a), d. h. vorzugsweise eine der beschrie- benen Mercaptoverbindungen, kann auch in einer aus einem wasserpermeablen Kolloid gebildeten überzugschicht, die auf die im Vakuum erzeugte Silberhalogenidaehicht aufge- tragen wird, untergebracht werden. Die Verbindung vom Typ b) kann dann weiterhin in der Entwicklerlöeung zur Anwen- dung gebracht werden. Andererseits kann aber auch die , Verbindung b) ebenfalls in der überzugsschicht untergebracht werden.
  • Zur Entwicklung des photographischen Materials geeignete Entwicklerlösungen sind übliche Entwicklerlösungen, denen Verbindungen vom Typ a) und b) zugesetzt werden. Dies bedeutet, daß beispielsweise Entwicklerlösungen vor- wendet werden können, die als entwickelnde Verbindungen ein Aminophenol, z. H. p-Methylaminophenolsulfat, ein Hydrochinon, ein 3-Pyrazolidon, wie beispielsweise 1-Phenyl-3-pyrazolidon und dergl. enthalten können, wobei die Entwicklerlöaungen ferner die üblichen Zuiätzeb wie beispislsweioe Natriumsulfit, alkalische Puffer und dergl. aufweisen können.
  • Die beiden Verbindungen vom Typ a) und b) können in den verschiedensten Konzenüationen angewandt werden* Die im Einzelfalle anzuwendende günstigste Konzentration,-bei welcher die Schleierbildung unterdrückt wird, ohne, daa nachteilige Effekte eintreten, läßt sich leicht durch eine Versuchsreihe bestimmen. . Vorzugsweise werden die Verbindungen vom Typ a) und b) Entwicklerlösungen einverleibt.
  • Die Verbindungen vom Typ a) werden vorzugsweise in Kon- zentrationen von 0,01 bis etwa 0,4 g pro Liter Entwickler- lösung verwendet. Als besonders vorteilhaft haben sich Konzentrationen von etwa 0,05 g bis etwa 0,1 g pro Liter Entwickler erwiesen.
  • Die Verbindung b) wird zweckmäßig in Mengen von etwa 1 g bis etwa 10 g pro Liter Entwicklerlösung, vorzugs- weise in Mengen von etwa 3 - 6 g pro Liter Entwickler- lösung verwendet. Wird andererseits die Verbindung a) in einer Überzugs-& Schicht des photographischen Materials untergebracht und die Verbindung b) in einer Entwicklerlösung ver- wendet, oder werden beide Verbindungen, d. h. sowohl eine Verbindung vom Typ a) als auch eine Verbindung vom Typ b) in einer überzugssehicht über der Silber- halogenidschicht untergebracht, so werden vorzugsweise Konzentrationen von l'10-3 bis 5#10-2 Millimole der Verbindung a) und 5'10-3 bin 5-10-1 Millimole der Ver- bindung b) pro m2 Trägerfläche in der Schicht unterge- bracht. Werden in der überzugaschicht sowohl die Ver- bindung a) als auch die Verbindung b) untergebracht, so ist die Schicht in vorteilhafter Weise durch eine Trennschicht, vorzugsweise aus Gelatine, von der Silberhalogenidachicht getrennt. Auch ist es möglich, daß eine Verbindung vom Typ a) in der Entwieklerlösung zur An- wendung gebracht und eine Verbindung vom Typ b) in einer überzugsachicht über der Silberhalogenidachieht unterge- bracht wird. In den Fällen, in denen die Verbindung vom Typ b) in einer Schicht des Materials untergebracht wird, empfiehlt es sich, in allen Fällen"zwiechen der diese Verbindung enthaltenden Schicht und der Silberhalogenidschicht eine Trennschicht anzuordnen, um die Silberhalo- genidschicht vor nachteiligen Effekten zu bewahren.
  • Versuche, eine Schleierbildung durch Zusatz einer Verbindung vom Typ a) oder einer Verbindung vom Typ b) zu unter- drücken, zeigen, daß bei Verwendung einer Verbindung allein beträchtlich höhere Konzentrationen erforderlich sind. Dies gilt sowohl für die Unterdrückung von' Entwicklungsschleier als auch Abriebschleier bei der Entwicklung des photographischon Materials. Dabei werden in allen Fällen die effektiven Empfindlichkeiten, Kontraste, und maximalen Dichten drastisch vermindert. Im Hinblick auf die nachteilisen Effekte, die auftreten, wenn eine Verbindung vom Typ a) oder eine Verbindung vom Typ b) verwendet wird, war es überraschend, festzustellen, daß bei gleichzeitiger Verwendung von Verbindungen vom Typ a) und b) Bilder ausgezeichneter Qualität mit geringer Schleierdichte erhalten werden. Die Silberhalogenidschichten können auf den verschieden- sten Trägern aufgetragen sein, beispielsweise auf Trägern aus Papier, Kunststofffolien, oder Glas. Es hat sich gezeigt, daß eine Schleierverminderung bei Durchführung des Verfahrens der Erfindung unabhängig von der Dicke der Silbe rhalogenidschicht ist. So wurden aus- gezeichnete Ergebnisse hinsichtlich einer Schleiervermin- derung bei Verwendung von Schichten von Dicken von etwa 100 mm bis etwaSSO mm erzielt. Nach dem Verfahren der Erfindung können die üblichen bekannten photographischen Materialien mit bi ndemittelf reite Silberhalogenidschichten, die im Vakuum erzeugt wurden und in üblicher Weise bildgerecht belichtet wurden, entwickelt werden.
  • Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren der Erfindung näher veranschaulichen: Beispiel 1 Unter Verwendung einer üblichen Vorrichtung wurde im Vakuum eine 137 mu dicke Silberbromidschicht auf ein mit Ton be-schichtetes Papier aufgetragen. Auf das erhaltene Film- material wurde dann eine Mge Gelatinelösung aufgetragen, welche 0,1 ml einer 10%igen Formaldehydlösung pro g trocke- ner Gelatine enthielt. Streifen des erhaltenen Materials wurden dann durch ein sensitometrisches Stufentablett belichtet und anschließend 14 Sekunden lang bei 220C in einer Entwicklerlösung der folgenden Zusammensetzung entwickelt: Wasser, etwa 500C 500 c33 p-Methylaminophenolsulfat 3,0 9 Natriumsulfit, wasserfrei 45,0 g Hydrochinon 12,0 g Natriumcarbonat, Monohydrat 80,0 g Kaliumb romid 2,0 g mit Wasser aufgefüllt auf 1,0 Liter. Dieser Entwickler wird im folgenden als Grundentwickler bezeichnet. In weiteren Versuchen wurde das Material mit Entwicklerliisungen der angegebenen Zusammensetzung entwickelt, denen jedoch die in der folgenden Tabelle aufgeführten Zusätze einverleibt wurden Es wurden die in der folgenden Tabelle zusammengestellten ERgebnisse erhalten:
    Probe Zusätze zum Etbvickler Relative Schieier
    Nr. . Empfind-
    lichkeit
    1. (Ve r-
    gA chsprobe) Grundentwickler ohne Zusätze 100 0;2
    2. 4 g Natriumthiosulfat/Liter 160 0905
    3. 0,3g 5-Mercapto-l-phenyl-
    tet razol/Liter , ?0 0,02
    4. 4 g Natriumthiosulfat und
    0,1 g 5-Mercapto-l=phenyl-
    tetrazol/Liter ° 160 0,00
    Aus den erhaltenen ERgebnissen ergibt sich eindeutig, daA bei Zusatz von Natriumthiosulfat zur Entwicklerlösung und bei Zusatz des beschriebenen Mercaptans der Schleier ver- mindert wird. Bei Verwendung des Mercaptans allein tritt jedoch eine beträchtliche Verminderung der relativen Emp- findlichkeit auf. Bei gleichzeitiger Verwendung des Mercaptans und des Natriumthiosulfats tritt eine vollständige Ausschaltung des Schleiers bei gleichzeitiger Erhöhung der Empfindlichkeit ein. Beispiel 2 Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt, jedoch wurden diesmal als Mercaptan pro Liter Entwickler- lösung 0,2 g 3-Mercapto-1,2,4-triazol und 4 g Natriumthiocyanat verwendet. Es wurden gleich günstige Ergebnisse, wie in Beispiel 1 beschrjeben, erhalten. leispiel 3 Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurde ein weiteres Material hergestellt, wobei jedoch diesmal eine 500 mv dicke Silberbromidschicht erzeugt wurde. Eine Probe des erhaltenen Materials wurde dann durch einen Stufenkeil belichtet und 12 Sekunden lang bei 220C in einer Entwickler- lösung der folgenden Zusammensetzung entwickelt: 1 Phenyl-3-pyrazolidon 0,5 g Aßcorbinsdure 10,0 g 2-Methylaminoäthanol 31,0 cm3 Kaliumbromid - 10,0 g mit Wasser aufgefüllt auf 1,0 Liter. Der pH-Wert der Lösung wurde durch Zugabe von Natriumhydroxyyd auf 10,4*eingestelli.
  • Das entstandene Bild wies eine ungleichförmig starke Schleierdichte von 0,4 bis 0,8 auf.
  • Eine weitere Probe des gleichen Materials wurde in einer Entwicklerlösung entwicleit, die die gleiche Zusammensetzung besaß, jedoch zusätzlich 4 g Kaliumthiocyanat und 0,4 g 4#Phenyliminothiourazol pro Liter enthielt. Bei Verwendung dieser Entwicklerltisung wurde ein Bild mit einer Schleierdichte von 0,04 erhalten. Beispiel 4 Ein, wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestelltes photographisches Papier mit einem mit Ton beschichteten Träger und einer im Vakuum aufgedampften Silberbromidschicht wurde in 2 Streifen zerschnitten, welche in den in der folgenden Tabelle aufgeführten Entwicklerlösungen entwickelt wurden. Dabei wurden die in der Tabelle aufgeführten Ergebnisse erhalten:
    Probe Nr. Entwickler Entwick- Schleier
    lungszeit
    1 (Vergleichs-
    probe) Grundentwic9leE gemäß Bei-
    spiel 1 bei 20 C 14 Sek. 0,2 - 0,4
    2 Grundentwickler gemäß Bei-
    spiel 1 + 0,3 g 5-Mercapto-
    1-phen3ltetrazol/Liter
    bei 20 C 14 Sek. 0,0
    Die entwickelten Prüflinge wurden in einem Fixierbad üblicher Zusammensetzung fixiert, gewaschen und getrocknet. Beispiel 5 Die synergistischen Effekte, die durch Kombination geringer Mengen heterocyclischer Mercaptane -s-owie Silberhalogenidkomplex bildender Verbindungen eintreten, ergeben sich des weiteren aus den folgenden Versuchen. Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurde ein photographisches Material mit einem barytierten Träger und einer im Vakuum aufgetragenen Silberbromidschicht hergestellt. Verschiedene Proben des Papiers wurden sensitometrisch belichtet und anschließend in verschiedenen Entwicklerlösungen verschiedener Zusammensetzung entwickelt. Dabei wurden die folgenden Ergebnisse erhalten: Probe Entwickler Dichte Relative Dmax Nr. emischer Empfind-Schleier + lichkeit Abrieb-Schleier 1 Grundentwickler gemäß Beispiel 1 > 0,2 100 , 1,2 2 Grundentwickler + 0,1 g S-Methyloxazolin-2-thiol/Liter 0,1 - 0,2 100 1,2 3 Grundentwickler + -.
  • 0,2 g S-Methylox%.zolin-2-thiol/Liter keiner SO 0,7 4 Grundentwickler + 4 g Natriumthiosulf at .S H20 0,1 - 0,2 140 1,2 S Grundentwickler + 8 g Natriumthiosulf at .S H20 keiner 63 0,9 6 Grundentwickler + 4 g Natriumthiosulfat .S H 0 + 0,1 i S-Methyloxazolin-2-thiol/Liter keiner 100 1,2 Sämtliche Prüflinge wurden voll entwickelt. Traten Schleier auf, so waren diese ungleichförmig und-körnig.
  • Aus den erhaltenen Ergebnissen ergibt sich, daß bei der Verwendung eincs_hetesocvclischen Mercaptans oder eines Silberhalogenidlösungsmittels allein bei ausreichend hohen Konzentrationen, die eine Eliminierung des Schleiers verhindern, die sensitometrischen Eigenschaften des Materials nachteilig beeinflußt werden. Dies wird insbesondere aus den Ergebnissen ersichtlich, die bei Entwicklung der Proben Nr. 3 und 5 erhalten wurden: Bei Verwendung von Kombinationen dieser Mittel, wie unter Versuch 6 beschrieben, wird demgegenüber die Schleierbildung verhindert, ohne daß-Verluste in der Empfindlichkeit, dem Kontrast ,und der maximalen Dichte auftreten.
  • In einer weiteren Versuchsreihe wurden weitere Versuche -unter Verwendung anderer Silberhalogenidlösungsmittel durchgeführt. Die angewandten Versuchsbedingungen und Versuchs-. ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:.
    Probe Entwickler Dichte Relative Dmax
    Nr. Chemischer Empfind-
    Schleier + lichkeit
    - Ab rieb-
    Schleier
    1 Grundentwickler gemäß Bei-
    spiel .1 >092 100 192
    2 Grundentwickler +
    Natriumthiocyanat/Liter 0,01 - 0,10 - 100 0,7
    3 Grundentwickler + ` ' -- - '
    094 g S-riercapto-l -phenyl-
    1,2,3,4-tetrazol/Liter 0,01 - 0,10 83 1,0
    4 Grundentwickler +
    0,4 g S-Mercapto-l-phenyl-1,2,3,4-
    tetrazol + 9 g Natriumthio-
    cyanat/Liter keiner 100 1,2
    5 Grundentwickler +
    2,5 g 2-Aminoäthanol/Liter > 0,5 100 1,2
    6 Grundentwickler + 2 5 g
    2-Aminoäthanol + 0,1 g
    S-Mercapto-l-phenyl-1,2,3,4- '
    tetrazol pro Liter 0,01 - 0,02 100 1,2
    Beispiel 6 Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurde ein photographisches Material hergestellt, wobei jedoch diesmal das Silberhalogenid mit einer Gelatineüberzugsschicht überzogen wurde, die S-Mercapto-l-phenyltetrazol enthielt. Das Material wurde dann, wie in Beispiel 1 beschrieben, belichtet und 14 Sekunden lang bei 220C in dem in Beispiel 1 beschriebenen Grundentwickler, dem 4 g pro Liter Natriumthiosulf at zugesetzt wurden, entwickelt. Die erhaltenen Ergebnisse entsprachen denen ckr Probe Nr. 4 des Beispiels Nr.l. Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurde ein photographisches Material hergestellt, worauf die Silber- halogenidschicht mit einer Trennschicht aus Gelatine ufid die Trennschicht wiederum mit einer Gelatineschicht Über- zogen wurde, die Natriumthiosulfat und S-Mercapto-l-phenyltetrazol enthielt. Das Material wurde dann, wie in Beispiel 1 beschrieben, bildgerecht entwickelt und 14 Sekunden lang bei 22°C in dem in Beispiel 1 beschriebenen Grundentwickler entwickelt. Die erhaltenen Ergebnisse entsprachen denen der Probe Nr. 4 des Bespieles 1.

Claims (3)

  1. P a t e n t a n s p r il c h e r (.1@Verfahren zum Entwickeln photographischer Materialien mit bindemittelfreien Silbe rhalogenidschichten, dadurch gekennzeichnet, daß man die belichteten Materialien in Gegenwart einer Verbindung a), die sich mit Silberhalogenid zu einem stark wasserunlöslichen Silberkomplex umsetzt, und einer Verbindung b), die mit Silberhalogenid einen leicht wasserlöslichen Silbersalzkomplex bildet, entwickelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Verbindung a) eine heterocyclische Verbindung mit einem heterocyclischen Stickstoffatom und einer hlercaptogruppe, die an das Kohlenstoff atom, das sich in a-Stellung zum Stickstoffatom befindet , gebunden ist, verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Verbindung a) eine Verbindung der folgenden Formel verwendet, worin bedeuten: Z die zur Vervollständigung eines 5- oder 6-gliedrigen heterocyclischen Ringes erforderlichen nicht metallischen Atome und SX eine Mercaptogrupre. 4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Verbindung a) ein Mercaptotetrazol verwendet. 5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Verbindung b) ein Alkalimetallthiosulfat, Ammoniumthiosulfat, ein Alk-alimetallthiocyanat, Ammoniumthiocyanat oder Z-Aminoäthanol verwendet. 6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeich- net, daß man die Verbindungen a) und b) der Entwickler- lösung zusetzt. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daR man pro Liter Entwickierlösung 0,01 bis etwa 0,04 g der Verbindung a) und 1 bis 10 g der Verbindung b) verwen- det. B. Verfahren nach, Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeich- net, daß man eine Entwscklerlösung verwendet, die als Verbindung a) Natriumthiosulf at und als Verbindung b) 5-Phenylmercaptotetrazol enthält. 9. Photographisches Material zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprüchen 1 bis 5, bestehend aus einem Träger, einer lichtempfindlichen bindemittelfreien.Silberhalogenidschicht, einer aus einem hydrophilen Kolloid gebildeten Überzugsschicht sowie gegebenenfalls einer aus einem hydrophilen Kolloid gebildeten Trennschicht zwischen Silberhalogenidschicht und überzugsschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die überzugsschicht eine Verbindung a) und eine Verbindung b) enthält.
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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1061413A1 (de) * 1999-06-14 2000-12-20 AGFA-GEVAERT naamloze vennootschap Verarbeitungsverfahren für photographische lichtempfindliche Silberhalogenidmaterialien mit verminderter Schlammbildungsneigung
EP1061414A1 (de) * 1999-06-14 2000-12-20 Agfa-Gevaert N.V. Entwicklerzusammensetzung zur Verarbeitung photographischer lichtempfindlicher Silberhalogenidmaterialien
US6238853B1 (en) 1999-06-14 2001-05-29 Agfa-Gevaert Processing method of light-sensitive silver halide photographic materials showing less tendency to sludge formation
US6238854B1 (en) 1999-06-14 2001-05-29 Agfa-Gevaert Developer composition for use in the processing of light-sensitive silver halide photographic materials

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