DE1545987C - Verfahren zur Herstellung von Pentafluorpyridin, Chlorfluorpyridinen, Tetrafluorpyrimidin und Chlorfluorpyrimidinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Pentafluorpyridin, Chlorfluorpyridinen, Tetrafluorpyrimidin und Chlorfluorpyrimidinen

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DE1545987C
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English (en)
Inventor
George Avonmouth Gloucestershire Fuller (Großbritannien)
Original Assignee
Imperial Smelting Corp. (N.S.C.) Ltd., London

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Description

Y — Cs 3N
■ · ■ ΐ .·
I X=Y=F
II X = CI, Y = H
III X = F, Y = H
IV X = Y = Cl
V X = F, Y = Cl
IO
Wenige hochfluorierte aromatische, N-haltige heterocyclische Verbindungen sind zur Zeit bekannt. Bei weiteren Fortschritten auf diesem Gebiet hat sich der.Mangel an praktischen Verfahren zur Herstellung solcher Verbindungen nachteilig bemerkbar gemacht. So wurde Pentafluorpyridin in sehr niedriger Geamtausbeute (weniger als 1%) aus Pyridin durch elektrolytische Fluorierung hergestellt: dabei ergab sich zunächst Undecafluorpiperidin, das durch Defluorierung über Eisen bei 560 C in Pentafluorpyridin übergeführt wurde' (vgl. J. B u rd ο η, D..). Gilman, C. R.;Pat ricki M.Stacey und' J. C. Ta 11 ο w, »Nature«, 186 [I960], 231).
Kürzlich wurde Tetrafluorpyrimidin von H. Schroeder, E. Kober, H. Ulrich, R. Ratz, M. Agahigian und C. Gr.undmon hergestellt (vgl. J. Org.Chem.. 27 [1962]. 2580). wobei folgender Weg beschrillen wurde: . ■
//■ 1 \ . · ■
■ ■ . ■ . X-Cc ■'■ 2C — X
Wiederholte Behandlung von 2,4,6-Trichlorpyrimidin (II) mit Silbermonofiuorid unter Rückfluß ergab . 2,4,6-Trifluorpyrimidin(III), dessen Flu'orierung mit Silberdifluorid in Perfiuortributylamin Tetrafluorpyrimidin (I). Dieser indirekte Weg zur Herstellung von Tetrafluorpyrimidin (I) wurde beschrit- ■ ten, da die direkte Fluorierung von Tetrachlorpyrimidin (IV) mit Silbermonofiuorid nur das teilweise fluorierte 5-Chlor-2,4,6-trifiuorpyrimidin (V). ergab, das gegenüber weiterer Fluorierung mit Silbermonofiuorid bei 2900C während 24 Stunden in einem Autoklav beständig war. Wurde Silberdifluorid zum Austausch des noch verbleibenden Chloratoms in der 5-Chlofverbindüng (V) angewandt, so fand Zer-Setzung statt, und nichts von dem erwünschten Tetrafluorpyrimidin (I) wurde erhalten.
Im Hinblick auf diese'bekannten Nachteile in der Reaktivität gegenüber Fluorierüng des Chloratoms in 5-Chlor-2,4,6-trifluorpyrimidin (V) war es sehr überraschend zu finden, daß Tetrachlorpyrimidin (IV) mit getrocknetem Alkalimetallfiuorid, beispielsweise Kaliumfluorid oder Natriumfluorid, reagierte, wobei sich Tetrafluorpyrimidin (I) ergab. Diese Reaktion kann unter autogenem . Druck bei 500 bis 600° C zwischen etwa 30 Minuten und 24 Stunden ausgeführt werden. Zweckmäßig wird das Produkt von den anorganischen Salzen durch Destillation unter verringertem Druck isoliert. Das erfindungsgemäße Verfahren bietet daher einen einfachen und direkten Weg zur Herstellung von Pentafluorpyridin, Chlorfluorpyridirien. Tetrafluorpyrimidin und Chlorfluorpyrimidmen. Die Anwendung des AlkalimetallfUiorids. beispielsweise Kaliumfluorid, an Stelle des kostspieligen Silbersalze^ ist ein weiterer Vorteil. ;
Die Erfindung besteht demnach in einem. Verfahren zur Herstellung von Pcnlafluorpyridin, Chlorfiuorpyridincn, Telrafluorpyrimidin und . Chlorlluorpyrimidincn, wobei entweder Pentachlorpyridin oder Tetrachlorpyrimidin bei 500 bis 600 C mit einem trockenen Alkalimetallfiuorid zwischen etwa 30 Minuten und 24 Stunden erhitzt wird. v
Vorzugsweise erhitzt man unter autogenem Druck und nimmt Kalium- oder Natriumfluorid. ,..■·.'.■
Das Verfahren kann zweckmäßig jedoch auch bei Atmosphärcndruck oder bei unferatmosphärischem Druck betrieben worden: der.Dampf des chlorhaltigen Ausgangsmaterials. gegebenenfalls verdünnt mit einem inerten Gas, wie Stickstoff, kann über ein Bett aus erhitztem Alkalimetallfluorid geleilet werden.
Be
pie
l 1
25
30
35 25 g trockenes, gepulvertes Kaliumfluorid wurden mit 5,0 11 Pentachlorpyridin (Reinheil: 99"„) in einem 60-cm-'-Nimonic-Auloklav(80"'() Nickel-20"„Chrom-Legierung) bei 500C während 18 Stunden erhitzt: Ein autogener Druck von 34,5 kg enr (490 psi) entwickelte sich. Nach dem Abkühlen wurde das flüchtige Produkt in gekühlte Aufnahmebehälter gepumpt und gewogen. Die Analyse durch Gas-Flüssigkeits-Chromatographic und Infrarotspektroskopie ergab folgendes: . .
Pentafluorpyridin ..... 2,04 g (61,2 Molprozent
• Ausbeute)
Chlortetrafluorpyridin 0,29 g (7.8 Molprozent
Ausbeute)
Dichlortrifluorpyridin 0,17 g (4,2 Molprozent
Ausbeute)
Beispiel 2
23 g getrocknetes, gepulvertes Kaliumfluorid wurden mit 5 g C5CI5N in einer Vorrichtung wie im Beispiel 1 umgesetzt. Die Temperatur betrug 560 C, die Reaktionszeit 30 Minuten. Der entwickelte Druck betrug 34,5 kg/cm2 > (490 psi). Die Analyse ergab folgendes:
C5F5N .. 1.92 g (57,1 Molprozent Ausbeute)
C5CIF4N 0.58 g( 15,7. Molprozent Ausbeute)
C5CI2F3N ...0.39 g (9,7 Molprozent Ausbeute)
Der größere Komponentenanteil aus den vereinigten Produkten gemäß den Beispielen 1 und 2 wurde durch Destillation abgetrennt (Siedebereich 82 bis'83 C). Dieses Produkt war zu 99% rein, was durch Gaschromatographie bestimmt wurde. Das Infrarotspektrum war identisch mit demjenigen, wie es für Pentafluorpyridin von D. A. L ο η g und R. T. Bailey angegeben worden ist (vgl. Trans. Far. Soc, Bd. 59, S. 599). Der Brechungsindex Nf betrug 1,3850.
Beispiel 3
17 g trockenes, gepulvertes Natriumfluorid wurden mit 5,0 g Pentachlorpyridin in einer Vorrichtung wie im Beispiel 1 umgesetzt. Die Reaktionstemperatur betrug 560"C, die Reaktionszeit 5 Stunden. Das Reaktionsprodukt enthielt:
C5F5N 0,04 g (1,2 Molprozent Ausbeute)
C5F4ClN .... 0,42 g (11.4 Molprozent Ausbeute)
C5F3Cl2N ... Ί.16 g (28,9 Molprozent Ausbeute) ■ C5F2Cl1N ... 0,84 g (19.3 Molprozcnl, Ausbeute)
Die wahrscheinlichsten Isomeren sind folgende (theoretische Gründe): . '
QClF4N = 3-Chlor-2.4.5.6-tetrafHiorpyridin C5CUF3N = 3.5-Dichlor-2,4,6-trifluorpyridin C5Cl1F^N =■ 3A5-Triehlor-2,6-difliiorpyridin . "
Beispiel 4 * ■
Hin Gemisch aus Tetrachlorpyrimidin (10.9g." 0,05 Mol) und getrocknetem Kaliumfluorid (22 g. to 0,38 Mol) wurde in'einem Nickelchromstahlautoklav , mit einem Fassungsvermögen von etwa 50 cnr' mit Stickstoff unter einen Druck von 3,52 kg cm2 (50 psi) gesetzt und 4 Stunden lang bei 500 C gehalten (Enddruck 38,7 kg'cnr, d.h. 500 psi). - i.s
Nach dem Abkühlen-des Autoklavs auf Raumtemperatur betrug der Innendruck 7.03 kg cnr (100 psi). Der Autoklav wurde langsam belüftet, um den überschüssigen Druck abzulassen. ' ■
Der Autoklav wurde dann wiederum auf 250 C erhitzt, und die. Produkte wurden bei 0.1 mm Hg Druck in-zwei hinteieinandergeschaltete Vorlagen, die mit llüssigem Sauerstoff gekühlt wurden, destilliert.. L·ine farblose, tränenreizende Flüssigkeit (3,8 g) wurde aufgefangen; durch gaschromatographische Analyse wurde folgende Zusammensetzung gefunden:
Tetrafiuorpyrimidin .......... 71°,,
Chlortrifluorpyrimidin 25" „
Das Tetrafiuorpyrimidin wurde so in 35"„iger Ausbeute erhalten. Nach Reinigung durch Gaschromatographie zeigte die Infrarotspektralanalyse des Tetrafluorpyriniidins starke Absorptionsbanden bei 1626, 1584. 14% und 1434 cm"1. in Übereinstimmung mit der Struktur einer aromatischen, heterocyclischen Verbinduim (gefunden: n" = 1.3875: C = 31.4",,: F = 49,4" „1 berechnet für C4F4N1: C = 31.6",,: F = 50,0"„). wobei von Schroedcr ■ u.a. η — 1.3875 angegeben worden ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet somit einen zweckmäßigen Weg zur Herstellung von Pentafluorpyridin und Tetrafiuorpyrimidin.' Pentafluorpyridin besitzt eine gute Stabilität gegenüber Wärme und hoher Energicbestrahlung und ist daher als ein besonderes Wärmeaustauschmedium brauchbar, z.B. zur Anwendung in elektrischen Transformatoren oder in Kernreaktoren.
Fluorierte Pyrimidinderivate, wie sie in Nature, Ausgabe vom 30. März 1957. S. 663 bis 666. beschrieben sind, besitzen Arititumoraktivität.

Claims (4)

Palentansprüche: .
1. Verfahren zur Herstellung von P.iitafluorpyridin. Chlorfluorpyridinen. Tetralluorpyrimidin und Chlorfluorpyrimidinen. dadurch gekennz c i c h η e t. daß man entweder Pentachlorpyridin oder Tetrachlorpyrimidin mit einem trockenen Alkalifluorid etwa 30 Minuten bis 24 Stunden lang auf.500 bis 600 C erhii/l.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen unter autogenem Druck ausgeführt wird. :
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zu fluorierende- Verbindung über ein Bett aus erhitztem Alkalifluorid geleitet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daf3 als Alkalifluorid Kaliumfluorid oder Natriumfluorid verwendet wird.

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