DE2712732A1 - Verfahren zur herstellung von oktafluorpropan - Google Patents
Verfahren zur herstellung von oktafluorpropanInfo
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Description
HOE 77/F 060 - 3 -
Verfahren zur Herstellung von Oktafluorpropan
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Oktafluorpropan aus Hexafluorpropen.
Oktafluorpropan, CF„CF?CF_, zeichnet sich durch hohe thermische
und chemische Stabilität, durch Unbrennbarkeit, hohe physiologische
Verträglichkeit, sowie durch hervorragende dielektrische
Eigenschaften aus. Aufgrund seiner chemischen und physikalischen Eigenschaften hat es zahlreiche Anwendungsgebiete gefunden, z.B.
als inertes Reaktionsmedium, als Gas in Atmungssystemen, als Dielektrikum, als Treibmittelkomponente, als Wärmeaustauschflüssigkeit,
als Tiefkühlmittel, als Fluorkomponente in H/F-Lasern oder als Ätzungsmittel für SiO„-beschichtetes Silizium.
Es besteht daher ein Interesse an einfachen und wirtschaftlichen
Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung.
Die zur Herstellung von Oktafluorpropan bekannt gewordenen Verfahren
lassen sich in folgende Gruppen einteilen:
1. Gasphasenfluorierungen von Kohlenwasserstoffen mit und ohne
Katalysatoren,
2. Elektrofluorierungen von Kohlenwasserstoffen in Fluorwasserstoff
und Elektrolysen in Salzschmelzen,
3. Fluorierungen von Chlorfluoralkanen und Kohlenstoff mit
Fluor oder reaktiven Fluoriden,
k. Pyrolysen von Fluorkohlenwasserstoffen,
5· Fluorierungen von Hexafluorpropen mit Metall- und Nichtmetallfluoriden
(Additionsreaktionen).
Die Gasphasenfluorierung von gesättigten oder ungesättigten
Kohlenwasserstoffen mit elementarem Fluor gelingt in Gegenwart
von Katalysatoren, z.B. Silberfluoridkontakten (G.H. Cady u.a.,
Ind. Eng. Chem. 22.t (19^7) 2<?o). Bei Verwendung eines Düsen-
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- k-
reaktors (jet fluorination) kann die Gasphasenfluorierung von
Kohlenwasserstoffen mit elementarem Fluor auch ohne Katalysatoren
durchgeführt worden (E.A. Tyczkowski und L.A. Bigelow, JACS 7J>, 3523 (1953); F.P. Avonda u.a., JACS £8, 2798 (195Ö);
A.F. Maxwell u.a., JACS §2_, 5827 (i960)): Anstelle von Fluor
gelingt die Elementarfluorierung auch mit Kobalttrifluorid
(E.J. Barber u.a., JACS JJ3, '<214 (1951))· Bei diesen Verfahren
treten jedoch als Nebenprodukte meistens hohe Anteile an Fragmenten sowie an dinieren, trimeren und polymeren Produkten (Teerbildung)
auf.
Nachteilig ist auch, daß für jede zu substituierende C-H-Bindung
zwangsläufig eine äquivalente Menge an Fluorwasserstoff anfällt und somit das eingesetzte Fluor bis zu 50 $ zum Nebenprodukt HF
umgesetzt wird. Der anfallende Fluorwasserstoff muß entweder
aufbereitet und in anderen Fluorierungsprozessen wiederverwendet werden, oder er geht als umweltbelastendes Abfallprodukt verloren,
was mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Dieser Nachteil tritt bei allen Verfahren auf, bei denen Kohlenwasserstoffe
fluoriert werden.
Bei der Elektrofluorierung von Kohlenwasserstoffen entstehen in
mehr oder weniger guter Ausbeute zwar die entsprechenden Perfluoralkane
(J.H. Simons u.a., J. Elektrochem. Soc. £j>, ^7 ( 19^*9) ) »
doch ist dieser Syntheseweg mit einem beträcht liehen Aufwand an Apparaturen und Energie verbunden. Darüberhinaus wird das Kohlenstoff-Gerüst
teilweise fragmentiert (P. Sartori, Angew. Chem. 75, 417 (if'63)). Insbesondere stellt die Elektrofluorierung von
Propan (US-Pat. 3.8^0. M5) und von 1-Chlorpropan (US-Pat.
3.7Ο9.8ΟΟ) zur Herstellung von Oktafluorpropan hohe apparative
Anforderungen und ist mit guten Ausbeuten an perfluoriertem Produkt
nur über mehrstufige Prozesse durchführbar. Für die Aufarbeitung des Oktafluorpropans sind bei diesen Herstellungswegen
besondere Maßnahmen zur vollständigen Entfernung des unumgesetzten Propans CH erforderlich, das bei der Anwendung in vielen
Fällen stört (US-Pat. 3.887.629).
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ο ο Die Umsetzungen von Chlorfluoralkanen bei 350 bis 500 C mit
Fluor bzw. Chlortrifluorid (US-Pat. 2.831.035) oder mit Mangantrifluorid
(US-Pat. 2.578.721) ergeben bis zu 80 # C3F8' das
jedoch von anderen ähnlich siedenden chlorhaltigen Fluoralkanen getrennt werden muß.
Weiterhin ist die Herstellung von Oktafluorpropan durch therrnolytische Reaktionen
von Fluorkohlenwasserstoffen bekannt. Bei den Pyrolysen von CHF bei 600° bis 900°C (ßrit.-Pat.
971.900), von CF CHFCF bei ca. 500°C (Brit.-Pat. 905.617) und
von C F^ bei 6OO C (US-Pat. 3·167-592) liegen die erforderlichen
Reaktionstemperaturen unwirtschaftlich hoch. Außerdem
sind die erhaltenen Ausbeuten an Oktafluorpropan niedrig.
Für die Herstellung von Oktafluorpropan aus Hexafluorpropen
durch Fluorierung mit milden Fluorierungsmitteln sind mehrere
Methoden bekannt, so mit Nitrosylfluoriden, Stickstofftrifluorid,
Xenonfluoriden, Schwefeltetrafluorid oder Antimonpentafluorid.
Diese Wege haben jedoch aufgrund der schwer zugänglichen i'ltiorierungsraittel
und der geringen Ausbeuten an C0F0 nur untcrge-
3 ο
ordnete Bedeutung.
Ferner ist bekannt, daß man Perfluorolefine mit elementarem
Fluor mit mäßigen Ausbeuten zu den entsprechenden perfluoriorten
Alkanen umsetzen kann (W.A. Sheppard und CM. Shcrts, Organic Fluorine Chemistry, 1. Aufl., S. 53, Benjamin, New York I969;
E. Forche in "Methoden der organischen Chemie" (llouben-Wcyl-Müller),
h. Aufl., Bd. V/3, S. 12. Thieme, Stuttgart 1Q62;
J.M. Tedder in "Advances in Fluorine Chemistry" (Stacey-Tatlow-Sharpe),
1. Aufl., Bd. 2, S. 10't, Butterworths, London 1961 ) .
Da bei der Reaktion gemäß der Gleichung
Il Il
I I ^ Il
eine erhebliche Wärmemenge frei wird, bilden sich oft Fragmentierungs-,
Dimerisierungs- oder Polymerisierungsprodukte.
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Darüberhinaus nimmt die Reaktivität von Hexafluorpropen und
seinen Oligomeren gegenüber Fluor in der Reihenfolge C151F .1C
cn*\ ο -^C^F, o <£ C0F^ drastisch zu. Während C0F10 noch bei Raum-9I00I2J0
yiö
temperatur mit unverdünntem Fluor umgesetzt werden kann, muß C6F bei dieser Umsetzung auf -78°C gekühlt werden (DT-OS
23 32 088).
Es wurde gefunden, daß eine Übertragung dieses Verfahrens auf die Herstellung von Oktaf'luorpropan aus Hexaf luorpropen und
Fluor nur unter Einhaltung besonderer Vorsi chtsinaßriahnien gelingt. Die Raum-Zeit-Ausbeuten sind dabei sehr schlecht. Bei Erhöhung
der Fluorzugabe tritt starke Fragmentierung ein (Bildung von
CF. und C F^) , bei Verringerung dor Fluorzugabe wird die Diiiorisierung
(Bildung von C^F .) verstärkt.
Damit lassen sich die bekannten Verfahren auf die Herstellung
von Oktafluorpropan nur schlecht übertragen.
Es stellte sich daher die Aufqabe, auf der Basis von Hexafluorpropen
ein einfaches, ergiebiges und umweltfreundliches Verfahren
zui' Herstellung von Oktafluorpropan zu entwickeln, das die
Nachteile der bekannten Verfahren nicht zeigt. Die in den Ansprüchen
definierte Erfindung löst dieses Problem.
Beide Stufen des erfindungsgemäßen Verfahrens können in der für
katalytische Gasreaktioncri bekannten Weise durchgeführt werden.
Meist wird ein Gasgemisch, bestehend aus Hexafluorpropen und
Fluorwasserstoff, durch ein heizbares, mit einem Chromoxyfluoridkatalysator
gefülltes Roaktorrohr geleitet. Das entstellende Reaktionsgas kann direkt in einem weiteren mit einem Metal 1-fluoridkatalysator
gefüllten Reaktor mit Fluor umgesetzt werden. Falls mit einem Überschuß an HF gearbeitet wurde, kann man an
dieser Stelle aber auch, z.B. durch Waschen oder Auskondensieren,
das nicht umgesetzte HF entfernen. Die Reaktoren bestehen aus gegen Fluorwasserstoff und Fluor hinreichend resistenten Werkstoffen,
wie Nickel, Stahl, Kupfer oder Platin, oder sind mit
einer geeigneten Innenauskleidung, z.B. aus Polyte trafluoräthylen,
versehen. Bevorzugt werden beide Reaktionen in einem
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einzigen Reaktor durchgeführt, der durch entsprechende Anordnung der Katalysatorschüttungen in zwei entsprechende Reaktionszonen
aufgeteilt ist. Beispielsweise können die Katalysatoren auf getrennten Sieben aufgeschüttet sein; sie können auch unmittelbar
übereinander gelagert sein. Dieser Fall ist apparatetochnisch besonders einfach zu verwirklichen. Dabei geling es in vielen
Fällen in beiden Reaktionsstufen die gleiche Temperatur einzustellen.
Es ist unwesentlich, ob die umzusetzenden Gase in die Katalysator-Zonen
von unten oder von oben eingeleitet werden. Einige mögliche
Anordnungen der beiden Katalysator-Zonen (Eintritt der Gase von oben) sind in Figur 1a, Ib und 1c dargestellt.
Das Gemisch C„F,- + HF tritt in allen Fällen durch Leitung (i) in
den Reaktor (2) ein und durchstreicht die Katalysatorschicht (3) (Chromoxyfluorid). Diese ist in Figur 1a und 1b auf einem Sieb
(h) angeordnet. In Figur 1c liegt der Katalysator (3) unmittelbar
auf dem Katalysator (6) (z.B. Silberspäne). In Figur 1a verläßt das gebildete C F7H den Reaktor (2) durch
Leitung (1O) und strömt dann in den zweiten Reaktor (8). In
Figur 1b sind die beiden Katalysatorschicliten (3) und (6) im
gleichen Reaktor untergebracht, aber durch einen Lp.erraum (ii)
getrennt.
In" allen Fällen wird das gebildete nach unten strömende C„F^H
in der Schicht (6) mit Fluor, das durch Leitung (5) eindosiert
wird, vermischt. Es ist dabei günstig, wenn diese Leitung bis ins Innere der Katalysatorschicht (6) reicht. Die Mischung
C F H/F2 wird am Katalysator (6), der auf dem Metallsieb (7)
liegt, zu C„Fg+HF umgesetzt. Dieses Gemisch verläßt den Reaktor
durch Leitung (9)·
Die Addition von Fluorwasserstoff an Hexaf luori^ropen unter Bildung
von 2H-Heptafluorpropan gemäß
CF3-CF=CF2 + HF ► CF3-CHF-CF (i)
ist an sich bekannt. Sie wird in Gegenwart von Aktivkohle bei Temperaturen von 25O0 bis ^5O0C vorgenommen (Brit.-Pat. 902.590).
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Doch ist Aktivkohle gegen Fluor nicht hinreichend beständig.
Geringe Mengen an Wasser führen zu sauerstoffhaltigen Nebenprodukten.
Daher wird erfindungsgemäß in beiden Reaktionsstufen
die Anwesenheit von Wasser möglichst vermieden.
Die in der ersten Kontaktzone eingesetzten Chromoxyfluoridkatalysatoren
können z.B. durch Behandlung von Chromoxidhydraten mit Fluorwasserstoff hergestellt werden (z.B. gemäß DT-AS 1.252.182).
In ihrer Gegenwart verläuft die Addition von Hexafluorpropen und
Fluorwasserstoff schon bei niedrigen Temperaturen nahezu quantitativ
und insbesondere ohne Bildung von Nebenprodukten, die die nachfolgende Eleraentarfluorierung beeinträchtigen. Der Chromoxyfluoridkatalysator
verhält sich im Gegensatz zu Aktivkohle enthaltenden Katalysatoren gegenüber elementarem Fluor stabil; das
bedeutet, dafi auch die nachfolgende Elementarf luorierung ohne besondere
Sicherheitsvorkehrungen im gleichen Reaktorraum durchgeführt
werden kann, da ein etwaiges Eindringen von elementarem Fluor in die erste Katalysatorzone unbedenklich ist.
In der zweiten Katalysatorzone wird als Fluorierungskatalysator
ein Metallfluorid oder Metall eingesetzt. Auch Verbindungen, die sich mit Fluor zu Metallfluoriden umsetzen, z.B. Metallbromide,
können verwendet werden. Als Fluoride eignen sich besonders Fluoride der 1., 2. und 8. Nebengruppe.
Als katalytisch wirksame Metalle sind die Metalle der Nebengruppen
des Periodensystems verwendbar, beispielsweise Ce, La, Ti, Zr, Cr und Mn. Besonders gut sind jene verwendbar,
die bei Reaktionstemperatur keine flüchtigen oder flüssigen Fluoride bilden. Neben den katalytisch wirksamen metallischen
Elementen, vorzugsweise aus der 1., 2. oder 8. Nebengruppe des Periodensystems, wie Kupfer, Silber, Gold, Quecksilber, Kobalt
oder Platin, sind auch Legierungen dieser Metalle einsetzbar, beispielsweise Kupfer-Nickel-Legierungen (Neusilber), Kupfer-Zink-Legierungen
(Messing) oder Kupfer-Silber-Legierungen (Silberlot).
Einsetzbar sind auch beschichtete Metalle wie platinierter Stahl, vergoldetes Kupfer oder insbesondere versilbertes
Kupfer.
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Es ist bevorzugt, beim erstmaligen Einsatz einen solchen Metallkatalysator,
der in an sich üblicher Weise in Form von Spänen, Würfeln, Kugeln u.a. vorliegt, einer Vorfluorierung mit elementarem
Fluor bei Temperaturen von 60 bis 250 C zu unterziehen,
um zumindest eine Oberflächen-Fluorierung zu erhalten.
Bei der Reaktion des gebildeten C-F7H mit elementarem Fluor in
verdünnter oder unverdünnter Form erfolgt eine nahezu quantitative Substitution des Wasserstoffs im 2H-Heptafluorpropan
gemäß
CF3CHFCF3 + F2 K CF3CF2CF3 + HF (II) .
Bei optimaler Ausnutzung beider Katalysatoren verhalten sich ihre SchUttvolumina (1. Stufe : 2. Stufe) etwa wie 1 : 1 bis
1 t h, vorzugsweise 1 : 1,5 bis 1 : 3·
Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Hexafluorpropen
wird in technischer Reinheit, zweckniäßigerweise in wasserfreier Form, verwendet und im allgemeinen ohne Verdünnung eingegast.
Eine Verdünnung, z.B. mit N„ oder C„Fq, ist zwar möglich,
aber bringt nur eine minimale Erhöhung der Ausbeute.
Bei Atmosphärendruck beträgt in der 1. Reaktionsstufe der Einsatz
an Hexafluorpropen etwa 1 bis 50 1 (ca. Ο,Ο'ι bis 2,2 mol )
pro Liter Katalysator und Stunde. Er kann selbstverständlich auch niedriger liegen. Bei höheren Drucken und guter Kühlung
kann auch mehr C-F,- durchgesetzt werden.
Die Zugabe von Fluorwasserstoff, zweckniäßigerweise in wasserfreier
Form, erfolgt dabei im allgemeinen ohne Verdünnung. Die Menge an gasförmig eindosiertem Fluorwasserstoff liegt i.a.
zwischen 0,8 und I50 g (bzw. 0,04 und 7,5 mol ) pro Liter Katalysator
und Stunde. Sie soll der Menge des eingesetzten Hexafluorpropens mindestens äquivalent sein, vorzugsweise aber
größer sein. Die Molverhältnisse C„F^ : HF liegen beispielsweise
zwischen 1 : 3 und 1:1, vorzugsweise zwischen 1 : 2 und 1 t 1,1, insbesondere zwischen 1 : 1,6 und 1t 1,2. Die
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insgesamt eingeleitete Menge an Fluorwasserstoff ist, sofern man
einen Überschuß (bezogen auf eingesetztes Hexafluorpropen) verwendet,
nicht kritisch. Auch größere Überschüsse an HF sind möglich; jedoch wird dabei das Trennproblem bei der Aufarbeitung
von C„F„ größer.
Ein Überschuß an Fluorwasserstoff ist günstig, da dadurch ein
quantitativer Umsatz an Hexafluorpropen erreicht wird. Ferner
erweist sich die Gegenwart von überschüssigem Fluorwasserstoff
in der sich anschließenden zweiten Reaktionsstufe als vorteilhaft.
In diesem Fall wird der eingesetzte Fluorwasserstoff somit teilweise in der ersten Kontaktzone (Chronioxyfluoridkatalysator)
an Hexafluorpropen (gemäß Gleichung i) addiert; zum
anderen dient er in der zweiten Katalysatorzone als Verdünnungsmittel, in der ohnehin zusätzlich Fluorwasserstoff bei der
Reaktion von Fluor mit 2H-Heptafluorpropan (gemäß Gleichung II)
entsteht. Der im Reaktionsgas vorhandene Fluorwasserstoff wird
im Anschluß an die Eleraentarfluorierung abgetrennt und, falls
gewünscht, wieder in die 1. Reaktionsstufe zurückgegeben. Die Abtrennung
des HF vom Oktafluorpropan kann entweder durch Destillation
oder in geeigneten Kühlfallen durch Kondensation erfolgen. Man kann den Fluorwasserstoff auch in Natriumfluoridtürmen absorbieren
und anschließend thermisch wieder desorbieren. Da somit Fluorwasserstoff vorzugsweise im Kreislauf gefahren
werden kann, ist seine Ergänzung nur in geringen Mengen und in größeren Zeitabständen je nach Fahrweise und Absorptionsfähigkeit
bzw. Kondensationsgrad im HF-Kreislauf erforderlich.
Das eingesetzte Fluor wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
nahezu vollständig für die Synthese von Oktafluorpropan ausgenutzt,
da Fragmentierungen nur in untergeordnetem Maße eintreten und der gemäß Gleichung (i) eingesetzte und gemäß Gleichung
(il) wieder anfallende Fluorwasserstoff im Gegensatz zu
anderen Elementarfluorierungen (s. Seite 3» Punkt i) nahezu
quantitativ wiederverwendet wird. Das erfindungsgeraäße Verfahren
läuft somit nach folgender Bruttogleichung ab
CF-CF=CF2 + F2 ■ 1 CF3CF2CF3 (HI)
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Die Dosierung des Fluors ist an sich nicht kritisch. Am besten
beträgt das Molverhältnis C_HF_ : F9 1 s 2 bis 1:1, vorzugsweise
1 : 1,3 bis 1 : 1,05· Die Anwendung eines Überschusses an Fluor ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren im Gegensatz
zur Elementarfluorxerung von Hexafluorpropen nicht kritisch.
Überschüssiges Fluor läßt sich nach. Abtrennung von HF aus dem verbleibenden Gasgemisch entweder durch Wäsche mit einem Fluorabsorbens,
wie z.B. Trimeren von Hexafluorpropen (gemäß DT-OS 23 32 O97) oder mit 20 $iger Kalilauge, entfernen. Ein Unterschuß
an Fluor ist ebenfalls unkritisch, da überraschenderweise beim erfindungsgemäßen Verfahren im Gegensatz zur Direktfluorierung
von C_F^ kein CVF... gebildet wird. Bei einem Unterschuß
an Fluor erhält man äquivalente Mengen an unumgesetztem 2H-Heptafluorpropan
im Rohgasgemisch, das destillativ gut von Oktafluorpropan abzutrennen ist.
Das verwendete Fluor kann als solches eingesetzt werden; jedoch wird im allgemeinen mit HF oder einem Inertgas verdünnt, z.B.
mit Stickstoff, Argon, Helium oder einem Perfluoralkan. Bevorzugt ist eine Verdünnung mit HF. Die Dosierung des Inertgases
ist nicht kritisch; sein Einsatz ist nicht notwendig, aber vorteilhaft, da durch die Verdünnung des Fluorstroms mit einem
Inertgas unerwünschte Temperaturspitzen und Fragmentierungen des C-C-Gerüstes weitgehend verhindert werden. Damit wird die
Ausbeute an C_FQ erhöht. Das Volumenverhältnis von F0 : Inert-Jo
d
gas bzw. HF liegt im allgemeinen zwischen 1:5 und 1 : 0,1. Der Inertgasanteil wird bei Verwendung sehr tief siedender
(<-70 C) Inertgase zweckmäßigerweise klein gehalten, um größere
Abgasmengen zu vermeiden. Auch eine Verwendung von Perfluoralkanen, insbesondere Oktafluorpropan, als inertes Verdünnungsmittel
ist möglich.
Die Reaktion der ersten Stufe kann bei Temperaturen von 100 bis
35O°C, vorzugsweise I5O0 bis 300°C, insbesondere 18O° bis 28O°C,
die der zweiten Stufe bei Temperaturen von 100° bis 35O°C, vorzugsweise 120° bis 280°C, insbesondere 150° bis 25O0C, durchgeführt
werden. Bei der bevorzugten Verfahrensweise, der Kombination der beiden Stufen in einem Reaktor, wählt man zweck-
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mäßig Reaktionstemperaturen von 100 bis 350 C, vorzugsweise
150° bis 280°C, insbesondere 180° bis 25O°C.
Die Ausbeute an Oktafluorpropan liegt bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren um 90 bis 95 Ί° d. Th. , bezogen auf eingesetztes Hexafluorpropen.
Die Umsätze an Hexafluorpropen sind in der ersten Kontaktzone (Chromoxyfluoridkatalysätor) nahezu quantitativ und
liegen zwischen 96 und 99»5 Ί° d. Th.. Die Ausnutzung des eingesetzten
Fluors für die Herstellung von Oktafluorpropan erweist
sich aufgrund der kontinuierlichen Wiedergewinnung von Fluorwasserstoff gemäß Gleichungen (i), (ll) und (ill) als optimal.
Die Bildung von Fragmentierungsprodukten (CF. , C_F--) tritt nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren nur in untergeordnetem Maße ein
(zu 0,5 bis maximal 5 $ d. Th.).
Die Verweilzeit von Hexafluorpropen bzw. von 2H-Heptafluorpropan
im Reaktor ist nicht kritisch. Sie kann in beiden Fällen beispielsweise zwischen 5 Sekunden und 5 Minuten schwanken. Da
sich Oktafluorpropan innerhalb des angewendeten Temperaturbereichs
gegenüber Fluor als stabil erweist, ist die Verweilzeit von Oktafluorpropan im Reaktor aus dieser Sicht nicht kritisch
und nach oben lediglich durch technische Erwägungen begrenzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren findet im allgemeinen bei Normaldruck
statt, erlaubt jedoch auch die Anwendung von Über- oder Unterdruck in weiten Grenzen. So kann man bei Drucken unter 1
bar oder auch bei Überdruck von >1 bis 10 bar oder mehr, vorzugsweise
bei 1 bis 3 bar, arbeiten.
Bei den im technischen Maßstab durchgeführten Fluorierungen ist es erwünscht, die Produktion kontinuierlich und gleichmäßig zu
fahren. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine kontinuierliche
Fahrweise, d.h. z.B. kontinuierliches Einleiten von HF, C„F-', F_ (gegebenenfalls verdünnt mit einem Inertgas), kontinuierliche
Rückführung von HF (Kreislauf) und kontinuierliche Aufarbeitung von Oktafluorpropan, C„Fq, von besonderem Vorteil,
der insbesondere in geringen Abwassermengen und einer hohen Ausnutzung des Fluorwasserstoffs, des Hexafluorpropens und des
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Fluors besteht.
Es ist Überraschend, daß in Gegenwart von Chromoxyfluoridkatalysatoren
die Addition von Fluorwasserstoff an ein Perfluorolefin
möglich ist und daß diese Addition sogar bei gemäßigten Temperaturen in nahezu quantitativen Ausbeuten durchführbar
ist. Es ist überraschend, daß HF in der 2. Stufe als Verdünnungsgas verwendbar ist und in diesem Fall zu einer verminderten
Fragmentierung des C-C-Gerüstes führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt einen erheblichen technischen
Fortschritt dar, da es auf Basis des technisch gut zugänglichen HexafIuorpropens unter optimaler Ausnutzung des eingesetzten
elementaren Fluors, ohne HF-Abfälle, ohne Bildung von Dimerisierungsprodukten und ohne größere Anteile an Fragmentierungsprodukten
die Herstellung von Oktafluorpropan in Ausbeuten von über 90 $ ermöglicht. Aufgrund der hohen Ausbeuten an Oktafluorpropan,
der einfachen Durchführung bei gemäßigten Temperaturen und der sehr geringen Abwasser- und Abgasmengen ist das
Verfahren sehr interessant.
Das Verfahren wird durch folgende Beispiele erläutert:
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A: Herstellung von 2H-Heptafluorpropan aus Hexafluorpropen
Die Umsetzung von Hexafluorpropen, C3F0, mit Fluorwasserstoff,
HF, wird in einem senkrecht stehenden Kupferrohr mit einer Länge von 150 cm und einem Innendurchmesser von 5,3 cm durchgeführt.
Das Reaktorrohr ist außen mit einem Heizmantel und innen mit Thermoelementen ausgestattet. Die Füllung des am
unteren Ende mit einem Sieb versehenen Rohres besteht aus gekörntem Chromoxyfluorid, das durch Fluorierung von Chromoxidhydra
tgrün mit Fluorwasserstoff gemäß DT-AS 1.252.182 hergestellt worden ist. Am oberen Ende des Reaktors befindet
sich eine Oeffnung, zu der Rohrleitungen für gasförmigen Fluorwasserstoff und gasförmiges Hexafluorpropen führen. Vom unteren
Ende des Reaktors führt eine Rohrleitung in eine mit Wasser gefüllte Vorlage, in der nicht umgesetzter Fluorwasserstoff
aufgefangen wird. Das gasförmige, entsäuerte Reaktionsprodukt wird in einem Calciumchloridturm getrocknet und in mit Trockeneis
gekühlten Intensiv-Glasfallen kondensiert.
Von den Ausgangsgasen wird Fluorwasserstoff (HF) in über 99 ^iger Reinheit einer handelsüblichen Stahlflasche entnommen,
mit einem geeichten Differenzdruck-Strömungsmesser gasförmig gemessen und in beheizten Rohrleitungen in den Reaktor geführt.
Hexafluorpropen (CF3CF=CF2) wird in 98 bis 99 #Lger Reinheit
einer handelsüblichen Stahlflasche entnommen, über Phosphorpentoxid getrocknet und über einen geeichten Differenzdruck-Strömungsmesser
dosiert. Vor dem Strömungsmesser ist ein gleichzeitig als Sicherheitsventil dienendes Steigrohrmanometer
zur Beobachtung des sich einstellenden Staudrucks ange-
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bracht. Die Staudruckmesser sind mit perfluoriertem Polyätheröl
gefüllt.
Bei Reaktortemperaturen von 260° bis 2700C werden über den
vorgelegten Chromoxyfluoridkatalysator (800 ml Schüttvolumen) innerhalb von 6,5 Stunden insgesamt 245 g (12,25 Mol) HF und
1470 g (9,8 Mol) C3F6, entsprechend einem Molverhältnis von
HF : C3F6 wie 1,25 : 1, eingeleitet.
Im Waschwasser werden 2,54 Mol HF aufgefangen. Die Destillation des gewaschenen und getrockneten Kondensats ergibt 1605 g (9,44
Mol) bei -16,5° bis -17,5°C siedendes 2H-Heptafluorpropan, CF3-CHF-CF3, entsprechend einer Ausbeute von 96,3 # d. Th.,
bezogen auf eingesetztes C3F6. Das erhaltene 2H-Heptafluorpropan
wird identifiziert durch Infrarotspektren (identisch mit Literaturangaben: D.G. Weiblen, in Fluorine Chemistry,
Volume II, Hrsg. J.H. Simons, Academic Press, New York 1954, Seite 472) und durch 19F- und *■ H-NMR-Spektren (identisch mit
Literaturangaben: S. Andreades, JACS 86 (1964) 2003). Es wird durch gaschromatographische Aufnahmen an PORAPAK^ Säulen
(bei 1000C) auf Reinheit geprüft; der Reinheitsgrad beträgt
ca. 99,1 i> (Rest C3F6 und CyCIo-C3F6).
In der Versuchsanordnung aus Beispiel(L) v/erden bei Temperaturen
von 205° bis 2150C über denselben Chromoxyfluoridkatalysator
innerhalb von 4,0 Stunden insgesamt 160 g (8,0 Mol) HF und 900 g (6,0 Mol) C3F6 entsprechend einem Molverhältnis von
HF : C3F6 wie 1,33 : 1 geleitet.
Im Waschwasser werden 2,18 Mol HF titriert. Die anschließende Destillation des Kondensats ergibt 975 g (5,74 Mol) 2H-Heptafluorpropan,
entsprechend einer 95,7 #igen Ausbeute d. Th., bezogen auf eingesetztes Hexafluorpropen.
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(bei 90°-12O0C) aus dem Rohgasgemisch HF absorbiert, während
aus dem zweiten HF-Absorber (bei 250°-29O0C) gleichzeitig
zuvor absorbierter Fluorwasserstoff desorbiert wird. Auf diese Weise wird der entstehende Fluorwasserstoff nahezu
vollständig zurückgewonnen, in einem Vorratsgefäß gesammelt und wieder zur Addition an Hexafluorpropen eingesetzt (vgl. Beispiel
6 und folgende). Im Anschluß an die HF-Absorber durchströmt das Rohgas eine mit Hexafluorpropentrimeren, C9Fia,
gefüllte Waschvorrichtung, in der bei Temperaturen von 30° bis 400C gemäß DT-OS 23 32 097 unumgesetztes elementares Fluor absorbiert
wird» Zur Restentsäuerung wird das Rohgasgeaiisch anschließend
mit 20 ^iger wäßriger Kalilauge gewaschen» Nach
Trocknung in mit CaCl2 oder P2O5 gefüllten Türmen wird aus dem
Gasgemisch in lait Trockeneis gekühlten Fallen das gebildete öktafluorpropan auskondensiert«
Das eingesetzte elementare Fluor (F2) wird einer handelsüblichen
Stahlflasche entnommen, mit einem zuvor geeichten Differenzdruck-Strömungsmesser
gemessen und nach Verdünnung mit Stickstoff in den Reaktor geleitet« Vor dem Strömungsmesser ist ein Steigrohraanoaeter
analog zur Hexafltiorpropen-Dosierung (s. Beispiel 1)
angebracht,
lieber den mit elementarem Fluor vorfluorierten Ag/Cu-Katalysator
werden bei Temperaturen von 200° bis 2100C innerhalb von 21
Stunden insgesamt 1634 g (9,61 Mol) CF3CHFCF3 und 446 g {11,74
Mol) Fluor (mit Stickstoff verdünnt in einem Volumenverhältnis von F2 ϊ N2 wie 1 % 1,2) geleitet«
Eine Tieftemperaturdestillation des erhaltenen entsäuerten und getrockneten Kondensats ergibt als Hauptfraktion 1413 g (7,52
Mol) Öktafluorpropan, CF3-CF2-CF3, entsprechend einer Ausbeute
von 78,3 $> d. Th., bezogen auf eingesetztes 2H-Heptafluorpropan.
Als Nebenprodukte fallen an: ca. 26 g (0,3 Mol) CF4, 166 g
809839/03S6
Beispiel 3:
In der Versuchsanordnung aus Beispiel (1) werden bei 160° bis
1700C über denselben Chromoxyfluoridkatalysator in einem Zeitraum
von 4,5 Stunden insgesamt 153 g 7,65 Mol) HF und 1013 g (6,8 Mol) C3F6 geleitet, entsprechend einem Molverhältnis von
HF : C3F6 wie 1,13 : 1.
Im Waschwasser v/erden 2,06 Mol HF gefunden. Bei der anschliessenden
Destillation erhält man 942 g (5,54 Mol) 2H-Heptafluorpropan, entsprechend einer 82 jSigen Ausbeute d. Th., bezogen
auf eingesetztes Hexafluorpropen.
Bi Herstellung von Oktafluorpropan aus 2H-Heptafluorpropan
Die Umsetzung von 2H-Heptafluorprcpan, CF3CHFCF3, mit elementarem
Fluor, F2, erfolgt in dem in Beispiel (1) verwendeten Kupferrohr, dessen Füllung jetzt aus versilberten Kupferspänen
besteht. Die versilberten Kupferspäne (Länge 20-40 mm, Breite 4-6 mm, Dicke 0,3-0,6 mm) sind zur Bildung von Silberfluorid
mit elementarem Fluor bei 100° bis 1500C vorfluoriert worden
und haben ein Schüttvolumen von ca. 2000 ml. Durch die Oeffnung am oberen Ende des Reaktors wird anstelle von HF/C3Fe das in
den Beispielen (1) bis (3) hergestellte 2H-Heptafluorpropan eingeleitet. Durch ein zusätzlich eingebautes, von oben bis in
die Zone der versilberten Kupferspäne reichendes VA-Rohr wird ein F2/N2-Gasgemisch eingeleitet. Vom unteren Ende des Reaktors
führt eine Rohrleitung in einen Abscheider (für höhersiedende Flüssigkeiten) und von dort in zwei parallel geschaltete mit
Natriumfluoridgranulat gefüllte HF-Absorptionstürme. Durch Umschaltung wird wechselweise in dem einen dieser HF-Absorber
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(1,2 Mol) CF3CF3 und 102 g (0,6 Mol) unumgesetztes 2H-Heptafluorpropan;
die letztgenannten Werte sind durch gaschromatographische Analysen ermittelt v/orden.
Das Hauptprodukt Oktafluorpropan siedet bei -36° bis -370C
(Lit.-Wert: -36,70C; nach J.A. Brown, J. Chem. Eng. Data 8,
106 (1963)) und wird IR-spektroskopisch (identisch mit Angaben bei D.G. Weiblen, in Fluorine Chemistry, Volume II, Hrsg.
J.H. Simons, Academic Press, New York 1954, Seite 469) sowie durch *9F-NMR-Spektren (identisch mit G.V. Dyke Tiers, J. Phys.
Chem. 6£, 945 (1962)) charakterisiert.
In der gleichen Versuchsanordnung wie in Beispiel (4) werden bei Temperaturen von 210° bis 2150C innerhalb von 7»5 Stunden
insgesamt 335 g (1,97 Mol) CF3CHFCF3, 32 g (1,6 Mol) HF und
83 g (2,18 Mol) Fluor, verdünnt mit Stickstoff (1:1, bezogen auf Volumen) eingeleitet.
In einer anschließenden Destillation des Kondensats werden 337 g (1,79 Mol) CF3CF2CF3, entsprechend einer 91 #igen Ausbeute,
bezogen auf eingesetztes 2H-Heptafluorpropan, erhalten.
Der Anteil der Nebenprodukte liegt bei ca. 0,1 Mol CF3CHFCF3
(unumgesetzt) und 0,05 Mol CF3CF3.
C: Herstellung von Oktafluorpropan aus Hexafluorpropen
Die zunächst getrennt durchgeführten Umsetzungen von Hexafluorpropen
mit Fluorwasserstoff (vgl. Beispiele 1 bis 3) und von 2H-Heptafluorpropan mit Fluor (vgl. Beispiele 4 und 5) werden
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in diesem und in den folgenden Beispielen in einem Reaktor vorgenommen.
Dabei wird der Fluorwasserstoff, der zunächst addiert und dann in der Fluorierungsstufe neu gebildet wird, - wie in
Beispiel (4) beschrieben - in NaF-Türmen absorbiert, halbkontinuierlich
desorbiert und wieder in den Prozeß eingesetzt.
Zur Durchführung dieser kombinierten Umsetzung werden auf den in der Versuchsanordnung - wie in Beispiel (4) beschrieben vorhandenen
Ag/Cu-Katalysator - getrennt durch ein Sieb - 800 ml
(Schüttvolumen) eines Chromoxyfluoridkatalysators - wie in Beispiel (1) beschrieben - geschichtet.
Analog Beispiel (1) werden HF und C3F6 in den oberen Teil des
Reaktors eingegast und in der Chromoxyfluoridschicht zur Reaktion gebracht. In der folgenden Ag/Cu-Katalysatorschicht wird
das erhaltene Reaktionsgemisch mit elementarem Fluor umgesetzt, das - mit Stickstoff verdünnt - durch ein VA-Stahlrohr direkt
in die Ag/Cu-Schicht eingeleitet wird.
Bei Temperaturen zwischen 200° und 2100C werden innerhalb von
5 Stunden insgesamt 61 g (3,05 Mol) HF, 398 g (2,65 Mol) C3F6
und 114,4 g (3,01 Mol) Fluor, das mit Stickstoff im Volumenverhältnis F2 : N2 wie 1 : 1,5 verdünnt ist, in den Reaktor geleitet.
Das Mol-Verhältnis HF : C3F6 : F2 beträgt 1,15 : 1 :
1,14.
Die Aufarbeitung erfolgt wie in Beispiel (4) beschrieben. Im Reaktionsprodukt werden gaschromatographisch neben nicht
umgesetztem C3F6 und C3HF7 als Reaktionsprodukte 1,9 # CF4,
3,0 # C2F6 und 89,3 1» CF3CF2CF3 festgestellt.
Der Falleninhalt beträgt 487 g, die Ausbeute an C3F8 liegt
somit bei 87,3 # d. Th., bezogen auf eingesetztes Hexafluorpropen.
Eine sich anschließende Tieftemperaturdestillation ergibt 414 g CF3CF8CF3.
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In der Versuchsanordnung von Beispiel (6J werden bei Temperaturen
zwischen 205° und 2200C innerhalb von 4,5 Stunden ingesaiat
49 g (2,45 Mol) HF, 297 g (1,98 Mol) C3F6 und 95 g (2,5 Mol)
Fluor, mit Stickstoff im Volumenverhältnis F2 : N2 wie 1 : 1,2
verdünnt, umgesetzt. Dabei liegt das Mol-Verhältnis HF : C3F6 : F2
bei 1,23 : 1 : 1,26. Das Kondensat wiegt 366 g. Neben nicht umgesetztem C3F6 und C3HF7 werden als Reaktionsprodukte
gaschromatographisch ermittelt: 0,4 % CF4, 2,1 % C2F6
und 91,9 $ CF3CF2CF3. Die Ausbeute an C3F8 liegt somit bei
90,4 c/° d. Th., bezogen auf eingesetztes Hexafluorpropen.
In der in Beispiel (6) verwendeten Versuchsanordnung werden bei 210° bis 2200C in einem Zeitraum von 5 Stunden insgesamt 71 g
(3,55 Mol) HF, 386 g (2,57 Mol) C3F6 und 118 g (3,11 Mol) Fluor,
mit Stickstoff im Volumenverhältnis F2 : N2 wie 1 : 1,2 verdünnt,
eingesetzt. Das Mol-Verhältnis HF : C3F6 : F2 liegt bei 1,38 : 1 :
1,21. Das erhaltene Kondensat wiegt 478 g. Als Reaktionsprodukte v/erden gaschromatographisch neben nicht
umgesetzten Produkten (ca. 1 $ C3F6 und 2,5 $ C3KF7) festgestellt:
0,7 $> CF4, 2,3 % C2F6 und 93,1 % CF3CF2CF3. Die Ausbeute an
C3F8 beträgt somit 92,3 # d. Th., bezogen auf eingesetztes Hexafluorpropen*
In der Versuchsanordnung des Beispiels (6) werden bei 215 c bis
2200C innerhalb von 4,5 Stunden insgesamt 89 g (4,45 Mol) HF,
416 g (2,77 Mol) C3F6 und 119 g (3,13 Mol) Fluor, mit Stickstoff
im Volumenverhältnis F2 j N2 wie 1: 1,4 verdünnt, umgesetzt.
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Das Mol-Verhältnis HF : C3F6 : F2 beträgt 1,6 : 1 : 1,13.
Der Falleninhalt beträgt 513 g.
Gaschromatographisch werden neben nicht umgesetzten Produkten (ca. 1,2 # C3F6 und 3,6 # C3HF7) 0,9 f° CF4, 1,7 1° C2F6 und
91,8 $> CF3CF2CF3 ermittelt. Die Ausbeute an C3F8 liegt somit
bei 90,4 # d. Th., bezogen auf eingesetztes Hexafluorpropen. Eine nachfolgende Tieftemperaturdestillation ergibt 465,5 g
CF3CF2CF3.
In der Versuchsanordnung von Beispiel (6) werden bei Temperaturen von 240° bis 25O°C innerhalb von 4,5 Stunden insgesamt
42 g (2,1 Mol) HF, 235 g (1,57 Mol) C3F6 und 78 g (2,05 Mol)
Fluor, mit Stickstoff im Volumenverhältnis F2 : N2 wie 1 : 1,5
verdünnt, umgesetzt. Das Mol-Verhältnis HF : C3F6 : F2 liegt bei
1,33 : 1 : 1,31. Der Falleninhalt wiegt 292 g. Als Reaktionsprodukte werden neben wenig Unumgesetztem (C3F6
und C3HF7 zusammen ca. 1 #) gaschromatographisch 1,2 % CF4,
2,2 i> C2F6 und 95,4 # CF3CF2CF3 festgestellt. Die Ausbeute an
C3F8 beträgt somit 94,4 $>
d. Th., bezogen auf eingesetztes Hexafluorpropen. In einer nachfolgenden Tieftemperaturdestillation
werden 274 g CF3CF2CF3 isoliert.
Beispiel 11: (Vergleichsbeispiel)
In der Versuchsanordnung von Beispiel (4) wird (ohne Benutzung der HF-Absorber) eine Elementarfluorierung von Hexafluorpropen
vorgenommen. Bei Reaktionstemperaturen von 200° bis 2O5°C v/erden innerhalb von 7 Stunden insgesamt 415 g (2,77 Mol) C3F6 und
107 g (2,82 Mol) Fluor, verdünnt mit Stickstoff im Volumenverhältnis von F2 : N8 wie 1 : 2,5, über den Ag/Cu-Katalysator geleitet.
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Das Kondensat der gasförmigen, gewaschenen und getrockneten Produkte besteht aus ca. 9 g (0,1 Mol) CF4, ca. 48 g (0,35 Mol)
CF3CF3, 38 g (0,25 Mol) C3F6, 15 g (0,1 Mol) CyC-Io-C3F6 und
271 g (1,44 Mol) CF3CF2CF3, dessen Ausbeute damit bei nur 52 $
d. Th., bezogen auf eingesetztes C3F6, liegt.
Die im Abscheider (für Höhersieder) gesammelte Flüssigkeit
siedet bei 57° bis 600C und besteht aus Perfluorhexanen (65 g
Q 0,22 Mol), die aus einem 1 : 1-Gemisch der Strukturisomeren
(CF3)2CFCF2CF2CF3 (s. auch S.P. von Halasz, F. Kluge und Th.
Martini, Chem. Ber. 106 (1973) 2950) und (CF3 )2CF-FC(CF3 )2
(s. auch R.D. Dresdner, F.N. Tluinac und J.A. Young, JACS 8_2
(I960) 5831 und R.D. Chambers, W.K.R. Musgrave und J. Savory,
J. Chem. Soc. (1961) 3779) bestehen.
In der in Beispiel (6) verwendeten Versuchsanordnung werden bei 235° bis 2450C innerhalb von 5,0 Stunden insgesamt 105 g (5,2r?
Mol) HF, 253 g (1,69 Mol) C3F6 und 81 g (2,13 Mol) Fluor (ohne
Verdünnung mit Stickstoff) umgesetzt. Das Mol-Verhältnis HF : C3F6 : F2 liegt bei 3,11 : 1 : 1,26. Der Falleninhalt wiegt
314 g.
Als Reaktionsprodukte werden gaschroiDatographisch neben wenig
Unumgesetztem (C3F6 und C3HF7 zusammen ca. 1 f°) 1,3 f° CF4,
1,1 jS C2F6 und 96,3 $ CF3CF2CF3 festgestellt. Die Ausbeute an
C3F6 beträgt somit ca. 95 f* d. Th..
In einer nachfolgenden Tieftemperaturdestillation werden 281 g CF3CF2CF3 erhalten.
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Claims (7)
1) !Verfahren zur Herstellung von Oktafluorpropan aus Hexafluor-
^ propen, dadurch gekennzeichnet, daß man in einer 1. Reaktionsstufe Hexafluorpropen mit Fluorwasserstoff
bei Temperaturen von 100 bis 350 C in Gegenwart eines Chromoxyfluoridkatalysators zu 2-Heptafluorpropan umsetzt
und man
in einer 2. Reaktionsstufe das erhaltene Reaktionsgas bei Temperaturen von IOC bis 350 C in Gegenwart eines Katalysators,
der ein Nebengruppenelement als Fluorid oder Metall enthält, mit elementarem Fluor zu Oktafluorpropan umsetzt und
man von diesem den entstandenen Fluorwasserstoff abtrennt.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fluorid des Nebengruppenelements des Katalysators der 2.
Reaktionsstufe bei der Reaktionstemperatur weder flüssig noch
flüchtig ist.
3) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator der 2. Reaktionsstufc ein Element der 1., 2. oder
8. Nebengruppe des Periodischen Systems enthält.
k) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
den abgetrennten Fluorwasserstoff wieder in die erste Reaktionsstufe
zurückführt.
5) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in
der 2. Reaktionsstufe die Umsetzung in Gegenwart eines gegen-
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'NSPECTED
HO*: 7VF o6o
über Fluor inerten Gases durchführt.
6) Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das gegenüber Fluor inerte Gas Fluorwasserstoff ist.
7) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die 1. und die 2. Reaktionsstufe im gleichen Reaktor durchführt.
809839/0356
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