DE1541172C - Extensionsgerät - Google Patents
ExtensionsgerätInfo
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Description
■Die Erfindung betrifft ein Extensionsgerät, insbe- Verbindungen der Extremitätenhalterung, um den
sondere zur geschlossenen Behandlung von Knochen- · Röntgenstrahlengang freizuhalten. Dieses Gerät ist
brüchen, bei dem die beiden Extensionsholme in ge- jedoch schwer und umständlich in der Handhabung;
lenkig miteinander verbundene und in ihrer Stellung es behindert den Operateur und muß an den
zueinander fixierbare Glieder unterteilt sind. 5 Operationstisch herangefahren werden. Es kann den
Mit der Einführung der Bildverstärker-Röntgen- * Herstellungen der Operationstischliegefläche nicht
einrichtungen im Operationssaal ergaben sich mit folgen und entspricht damit nicht den heutigen Anden
starren, unterhalb der Extremitäten des Patien- forderungen.
ten angeordneten Extensionsholmen erhebliche An- Ausgehend von der Erfahrung, daß gelenkig mit-
wendungsschwierigkeiten, die fast allgemein zur Tie- ίο einander verbundene Holmglieder mittels Stirn-
ferlegung der Extensionsholme bis in die Fußboden- verzahnungen an den Gelenknaben auf einfache,
nähe zwangen. Dabei mußte auf die sonst üblichen schnelle und zuverlässige Weise gegeneinander fixier-
und für die operative Behandlung oft sehr vorteil- bar sind und Drehmomente wie ein starrer Holm
haften Neigiingsmöglichkeiten des Patienten nach übertragen, werden nach der Erfindung die beiden
rechts oder links bzw. kopf- oder fußwärts verzichtet 15 Extensionsholme des Extensionsgerätes in minde-
werden, weil die weit ausladenden und knapp über stens je drei Glieder unterteilt und die Haüptnaben
dem Fußboden liegenden Extensionsholme solche .des ersten Gliedes auf gemeinsamer Achse angeord-
Neigungen nicht oder nur in einem ganz geringen, net und das erste Glied des einen Holmes mindestens
sich nicht auswirkendem Maße zulassen. ■'/ .-: ; ' Um das Maß des Nabendurchmessers der Gelenke
Allen Ausführungen mit starren Extensionsholmen 20 kürzer ausgeführt als das erste Glied des anderen
ist der Nachteil gemeinsam, daß zur Anpassung an Holmes.
die verschiedenen Behandlungsarten und an die Pa- Diese Ausbildung und Anordnung der Extensionstientengröße
entweder die Extensionsholme teleskop- holme macht eine freitragende und alle Verstellartig
ausziehbar oder aber mit in Holmlängsrichtung bewegungen mitmachende Verbindung mit dem
verschiebbaren Flalte- und Stützeinrichtungen für die 35 Operationstisch möglich: Die Unterteilung der Hohne
Extremitäten versehen sein müssen. Sowohl die in mindestens je drei Glieder bringt die beliebige und
teleskopartige Ausziehmöglichkeit der Holme als auch damit nicht behindernde Ausweichbarkeit aus dem
die Verschiebbarkeit der Halte- und Stützeinrich- Röntgenstrahlengang, gestattet eine einwandfreie Anhingen
erfordern relativ aufwendige Konstruktionen passung an die Gliedmaßenlänge mit genauer Platzie-
und verlangen zur Erhaltung der Funktion sorgfäl- 30 rung des Zugaggregates. Mit nur zwei Gliedern würde
tige Pflege und Wartung. zwar eine Anpassung an die Gliedmaßenlänge und
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter die richtige Platzierung des Zugaggregates, nicht aber
Vermeidung der geschilderten Nachteile ein Exten- ■ die ungehinderte Anwendung der Röntgeneinrichtung
sionsgerät zu schaffen, das den unbehinderten Ein- möglich sein. Durch die Anordnung der beiden
satz moderner Röntgeneinrichtungen (z.B. Röntgen- 35 Gliederholme mit der Hauptnabe des ersten Gliedes
bildverstärker und Fernsehschirm) gestattet und op- auf einer gemeinsamen Achse können bei Bedarf die
timale Patientenlagerungen für alle Arten der Kno- Holmglieder des einen Holines mit den Holmgliedern
chenbruchbehandlung zuläßt. des anderen zur Verbesserung der Zugänglichkeit für
Es kommt bei der Lösung der Aufgabe darauf an, Operateur und Röntgeueinrichtung übereinander in
daß der Extensionszug in der gewünschten Richtung 40 Deckung gebracht werden. Mit der erfindungswirkt,
die Extensionsholme aber nicht in den Strah- gemäßen Kürzung des ersten Gliedes des einen
lengang der Röntgeneinrichtung gelangen und daß /Holmes — mindestens um das Maß des Nabendarüber
hinaus die Lage der Extensionsholme so durchmessers der Gelenke — gegenüber dem ersten
einrichtbar ist, daß das Röntgengerät ungehindert in Glied des anderen Holmes wird eine niedrige Bau-Durchleuchtungsposition
gebracht werden kann. 45 höhe des Extensionsgestänges erreicht, die sich
Es ist ein Repositionsgerät bekannt, das zur Hai- wiederum vorteilhaft bei der Anwendung des Röntgenterung und Einrichtung der Knochenfragmente bei gerätes auswirkt. Es ist damit möglich, die Holmoffener
Knochenbruchbehandlung dient, bei dem die glieder mit geringstem Abstand übereinander zur
Halterungsklauen vermittels verstellbarer und in iiieh- Deckung zu bringen.
rere Glieder unterteilter Holme räumlich einstellbar 5° Ergänzend zu den Hauptmerkmalen der Erfindung
und in ihrer, Position fixierbar sind. Dazu wurden werden auch die Gelenknaben an ihren gegeneinander
die Gelenkachsen abwechselnd in rechtwinklig zu- gerichteten Stirnseiten mit einer Stirnverzahnung vereinander
verlaufenden Ebenen angeordnet und die sehen, deren Zähne durch axiale Verschiebung in
gegeneinander gerichteten Stirnflächen der Gelenk- oder außer Eingriff gebracht werden. Damit wird
naben mit korrespondierenden Vertiefungen und Er- 55 einerseits eine leichte Verschwenkbarkeit der Holmhöhungen
versehen, die zur Fixierung der Gelenke glieder gegeneinander und andererseits eine absolut
vermittels einer Verschraubung ineinandergepreßt starre und spielfreie Verbindung in jeder verlangten
werden. Dieses Gerät ist jedoch für die geschlossene Knickstellung erzielt. Eine sowohl in der Hand-Knochenbruchbehandlüng
nicht geeignet, weil die habung als auch in der Fertigung vereinfachende und Halterungsklauen nur am freigelegten Knochen an- 60 damit kostensparende Ergänzung ist dadurch gekenngreifen
können und die etwa senkrecht zur Extremi- zeichnet, daß die gemeinsame Achse der Extensionstätenachse
abstehenden Holme bei der Anwendung holme mit dem Gegenzugstab oder dessen Halterung
eines Röntgengerätes hinderlich sind. fluchtet.
Ein älteres bekanntes Extensionsgerät kombiniert Nach einer weiteren, die Anwendung der Erfin-
die Röntgeneiiiiichtung mit dem Extensionsgestänge. 65 dung ausweitenden zweckmäßigen Weiterbildung
Röntgengerät und Extremitätenlagerung sind damit wird das letzte Glied des einen Holmes um das Maß
in ihren möglichen Stellungen zueinander definiert, der Kürzung des ersten Gliedes länger ausgeführt als
und es genügen einfache gelenkige und ausziehbare das letzte Glied dos anderen Holmes. Damit ist es
ζ. B. möglich, in schwierigen Behandlungsfällen, die
große Extensionszugkräfte erfordern, die beiden Holme zu einem einzigen, besonders biegungssteifen
Holm zu vereinigen. Dazu werden die Holmglieder beider Holme in vertikaler Richtung zur Deckung
gebracht und an den Endgliedern mit der Stützstange der Zugaggregate vereinigt. Die gesunde
Extremität wird in diesem Falle auf einer Beinschale oder Platte, die an der Liegefläche befestigt wird,
gelagert.
Eine zusätzliche Anwendungserweiterung wird dadurch erreicht, daß die einzelnen Glieder gegeneinander
austauschbar, die Zwischenglieder herausnehmbar bzw. zusätzliche Zwischenglieder einsetzbar
sind. Mit dieser Gestaltung gelingt es, stets für alle Lagerungsarten zur Knochenbruchbehandlung das
Operationsfeld frei von Stützeinrichtungen zu halten und dem Schwenkbereich des Röntgengerätes. auszuweichen.
Die Fig. 1 bis 5 zeigen Ausführungs- und Anwendungsbeispiele
der Erfindung:
F i g. 1 ist eine Ansicht des Extensionsgerätes;
Fig. 2 ist eine Draufsicht dazu;
Fig. 3 ist ein Schnitt durch ein Extensionsholmgelenk;
Fig. 4 zeigt in Draufsicht ein Anwendungsbeispiel zur Schenkelhalsbehandlung und
F i g. 5 eine Anwendung bei der Oberschenkelnagelung.
Auf einem Fuß 1 (der bei ortsfester Anordnung der Tischsäule entfällt) ruht die teleskopartig in der
Höhe verstellbare Tischsäule 2, die ihrerseits den gegebenenfalls um die Längs- und Querachse neigbaren
Liegeflächenstützrahmen 3 trägt. Dieser ist Träger der Patientenliegefläche und Stützelement für
die Holmhalterung. Es kann auch — z. B. bei ortsfester Anordnung der Tischsäule 2 — der Liegeflächenstützrahmen
3 mit allen Aufbauten von der Tischsäule 2 abhebbar ausgeführt sein, wobei die Verstellelemente ganz oder teilweise im Liegeflächenstützrahmen
3 verbleiben oder Bestandteil der ortsfesten Säule 2 sind. Für die speziellen Anforderungen
der Knochenchirurgie wird die Liegefläche zweckmüßigerweiss
in eine Thoraxplatte 6 und in eine Beckenplatte 7 unterteilt, die entweder einzeln oder
gemeinsam mittels der Stützen 4, 5 zur Anlegung eines Thorax- oder Beckengipsverbandes in bekannter
Weise absenkbar sind. Der Patientenlagerung dient ferner die gleichfalls bekannte Beckenstützzunge 8, die bereits ein Bestandteil des eigentlichen
Extensionsgejätes ist, das im wesentlichen aus den Extensionsholmen, den -Zugaggregaten und dem
Gegenzugstab besteht.
Auf gemeinsamer Achse, die gleichzeitig Achse des Gegenzugstabes 9 sein kann, sind übereinander die
Extensionsholme mit ihren Naben 16 und 26 schwenkbar angeordnet. Die Fixierung in der gewünschten
Schwenkstellung geschieht mittels der Schraube 10, welche die stirnverzahnten Naben
axial aneinander und an die ebenfalls stirnverzahnte Abstützung am Liegeflächenstützrahnicn 3 preßt.
Mit dieser Einrichtung'sind somit die Hauptglieder 11 und 21 der Extcnsionsholnie gegeneinander und
in bezug auf den Liegetlächenstützrahmen 3 beliebig um die gemeinsame Achse schwenkbar und fixiert
einstellbar.
An die Hauptglieder 11, 21 schließen sich die Zwischenglieder 12, Il und an diese wiederum die
Endglieder 13, 23 an, die jeweils mit den Gelenken ί4 und 15 bzw. 24 und 25 untereinander verbunden
sind. Zur Fixierung der Gelenke wird die Stirnverzahnung 112, 122 der Naben 111, 121 in axialer
.5 Richtung des Schraubenbolzens 141 durch die Mutter 142 ineinandergepreßt.
Am Endglied 13, 23 sind die an sich bekannten und deshalb nicht näher beschriebenen Zugaggregate
17, 27 höhenverstellbar und allseitig schwenkbar be-
festigt. . '■·'·.'
Eines der beiden Hauptglieder 11 ist um mindestens den Gelenknabendurchmesser kürzer ausgeführt
als das andere und die Gesamtholmlänge wird durch Verlängerung des Endgliedes 13 wieder ausgeglichen.
Die Holme lassen sich aneinander vorbei nach rechts oder links verschwenken, womit wahlweise das obere
Glied nach rechts oder links bzw. das kürzere oder ■ das längere an die gewünschte Seite gelangt.
In Fig. 4 ist am Beispiel einer Lagerung zur Schenkelhalsversorgung gezeigt, wie durch Ausknickung
der Holmglieder 12 und 13 bzw. 22 und 23
eine gute Anpassung an die Beinlänge des Patienten möglich ist.
Fig. 5 zeigt am Beispiel einer Lagerung zur Oberschenkelmarknagelung
den um das Zwischenglied 22 verkürzten Extensionsholm für den Hauptextensionszug
am Oberschenkel und den um dieses Zwischenglied 22 verlängerten Holm für die Halterung des
Unterschenkels. Es ist durch diese Verlängerung gelungen, dem Schwenkbereich des Röntgengerätes R
auszuweichen. Differenzierte Längenanpassungen ergeben sich, wenn man z. B. das lange Hauptglied 21
mit dem langen Endglied 13 oder umgekehrt das kurze Hauptglied 11 mit dem kurzen Endglied 23
zusammenfügt.
Claims (5)
1. Extensionsgerät, insbesondere zur geschlossenen Behandlung von Knochenbrüchen,
bei dem die beiden Extensionsholme in gelenkig miteinander verbundene und in ihrer Stellung zueinander
fixierbare Glieder unterteilt sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine Unterteilung
in mindestens je drei Glieder erfolgt, daß die beiden Extensionsholme mit der Hauptnabe
(16, 26) des ersten Gliedes (11 bzw. 21) auf einer gemeinsamen Achse angeordnet sind und daß das
erste Glied (11) des einen Holmes mindestens um das Maß des Nabendurchmessers der Gelenke
(14, 15 bzw. 24, 25) kürzer ausgeführt ist als das erste Glied (21) des anderen Holmes.
2. Extensionsgerät nach Anspruch !,dadurch
gekennzeichnet, daß zur Fixierung der Gelenke (14, 15 bzw. 24, 25) die Gelenknaben (111, 121)
- mit Stirnverzahnungen (112, 122) versehen sind, deren Zähne durch axiale Verschiebung in oder
außer Eingriff gebracht werden.
3. Extensionsgerät nach Anspruch 1, dadurch So gekennzeichnet, daß die gemeinsame Achse der
Extensionsholme mit dem Gegenzugstab (9) oder dessen Halterung fluchtet.
4. Extensionsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das letzte
Glied (IJ) des einen Holmes um das Maß der Kürzung des ersten Gliedes (11) länger ausgeführt
ist ah das letzte Glied (23) des anderen Holmes.
5. Extensionsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen
Glieder gegeneinander austauschbar, die Zwischenglieder (12, 22) herausnehmbar bzw. zusätzliche
Zwischenglieder einsetzbar sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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