DE3729600A1 - Implantat zum einsetzen zwischen wirbelkoerper der wirbelsaeule - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Implantat zum Einsetzen zwischen Wirbelkörper der Wirbelsäule mit einem an einem Wirbelkör­ per anlegbaren ersten Stützkörper, einem an einem anderen Wirbelkörper anlegbaren zweiten Stützkörper und mit ein­ stellbaren Abstandselementen zur Fixierung der beiden Stütz­ körper in einem bestimmten Abstand voneinander.

Ein solches Implantat ist beispielsweise aus der DE-PS 30 23 942 bekannt. Implantate dieser Art werden verwendet, um kranke oder zerstörte Wirbelkörper zu überbrücken. Zu diesem Zweck werden diese Implantate an Wirbelkörpern festgelegt, die zu beiden Seiten an die zu überbrückenden Wirbelkörper angrenzen. In den Zwischenraum werden natürliche Knochen­ substanzen, Knochenersatzsubstanzen oder Knochenzement ein­ gefüllt, um diesen Zwischenraum auszufüllen.

Je nach Patient ist der Abstand zwischen den Wirbelkörpern, zwischen denen das Implantat einzusetzen ist, unterschied­ lich. Es ist daher notwendig, einerseits eine Möglichkeit vorzusehen, die effektive Länge des Implantates den Gegeben­ heiten anzupassen, andererseits muß eine Möglichkeit gefun­ den werden, wie das auf die richtige Länge eingestellte Im­ plantat zuverlässig zwischen die abzustützenden Wirbelkörper eingesetzt werden kann.

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes Implantat so weiterzubilden, daß es eine besonders zuverlässige Anla­ ge und Fixierung an den abzustützenden Wirbelkörpern ermöglicht.

Diese Aufgabe wird bei einem Implantat der eingangs beschrie­ benen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß beide Stützkör­ per Winkel mit einer horizontalen Tragfläche und einer ver­ tikalen Anlagefläche sind und daß in der Anlagefläche minde­ stens eine Durchbrechung für eine Knochenschraube angeordnet ist. Durch die winkelförmige Ausbildung der Stützkörper kön­ nen diese mit der Tragfläche an die Unter- bzw. Oberseite der abzustützenden Wirbelkörper und mit der vertikalen Anla­ gefläche an die senkrechte Vorderfläche des Wirbelkörpers an­ gelegt werden, so daß sie den Wirbelkörper an zwei Seiten umfassen. Mittels einer durch die Durchbrechung hindurchge­ steckten Knochenschraube werden die Stützkörper in dieser Position zuverlässig festgelegt und geben den Wirbelkörpern dadurch eine einwandfreie Abstützung.

Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist vorge­ sehen, daß an der Innenseite der Anlagefläche ein senkrecht von dieser abstehender Dorn angeordnet ist. Dieser Dorn dient einerseits der Vorfixierung der Stützkörper beim Ein­ setzen des Implantats, da der Dorn beim Einschieben des Implantates zwischen die gegeneinander abzustützenden Wir­ belkörper in diese Wirbelkörper eindringt und bereits eine sichere Fixierung herbeiführt, bevor die Stützkörper mittels der Knochenschraube an den Wirbelkörpern festgeschraubt werden können. Dieser Dorn hat den Vorteil, daß die Stütz­ körper beim Einschrauben der Knochenschraube noch in gerin­ gem Umfange nachjustiert werden können, insbesondere dann, wenn die Durchbrechung in der Anlagefläche die Form eines Langloches aufweist. Darüber hinaus unterstützt der in den Wirbelkörper eingedrückte Dorn den Wirbelkörper auch nach dem Einschrauben der Knochenschraube zusätzlich, so daß eine besonders sichere Verbindung zwischen Stützkörper und Wirbelkörper gewährleistet ist.

Günstig ist es, wenn die Abstandselemente jeweils an der Außenseite der horizontalen Tragfläche gehalten sind.

Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, daß die Abstandselemente eine Führungs­ hülse und einen darin teleskopisch verschieblichen Führungs­ stab umfassen, daß die Führungshülse und der Führungsstab jeweils ein Außengewinde gleicher Steigung aufweisen und daß zur Fixierung des gegenseitigen Abstandes von Führungs­ hülse und Führungsstab eine auf den Führungsstab aufge­ schraubte Stützmutter vorgesehen ist, die ein zweites, auf das Außengewinde der Führungshülse passendes Innengewinde aufweist.

Auf diese Weise kann der Operateur den gewünschten Abstand der beiden Stützkörper durch Längsverschiebung des Führungs­ stabes in der Führungshülse wählen und diesen Abstand dann dadurch fixieren, daß er die auf dem Führungsstab aufge­ schraubte Mutter in Richtung auf die Führungshülse und auf diese aufschraubt.

Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungs­ form der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Die Zeichnung zeigt eine Seiten­ ansicht des eingesetzten Implantates mit in Längsrichtung geschnittener Führungshülse.

Das in der Zeichnung dargestellte Implantat 1 umfaßt einen oberen Stützkörper 2 und einen unteren Stützkörper 3, die beide eine horizontale Tragfläche 4 bzw. 5 sowie eine am hinteren Ende an die Tragfläche anschließende vertikale Anlagefläche 6 bzw. 7 aufweisen, so daß die Stützkörper im Querschnitt die Form eines Winkelprofils aufweisen. In den Anlageflächen 6 befindet sich jeweils eine Durchbre­ chung 8 bzw. 9, die in aus der Zeichnung nicht ersichtli­ cher Weise die Form eines Langloches mit abgeschrägten Rändern aufweisen. Außerdem ist an der Innenseite jeder Anlagefläche 6, 7 jeweils ein senkrecht von der Anlage­ fläche 6, 7 abstehender Dorn 10 bzw. 11 befestigt, bei­ spielsweise angeschweißt. Dieser Dorn erstreckt sich je­ weils parallel zu der entsprechenden Tragfläche 4 bzw. 5 etwa über die halbe Länge dieser Tragfläche. Er befin­ det sich in der Nähe der freien Kante 12 bzw. 13 der je­ weiligen Anlagefläche 6, 7 und ist dort in der Mitte zwischen der linken und der rechten Seitenkante der An­ lagefläche befestigt. Die Höhe der Anlagefläche 6, 7 ist etwa gleich groß wie die Höhe eines Wirbelkörpers, die Länge der Tragflächen entspricht etwa der Höhe der Anlageflächen. Die Anlageflächen sind in aus der Zeichnung nicht entnehmbarer Weise geringfügig gebogen, so daß sie an die Außenkontur der Rückseite des Wirbelkörpers flä­ chig angelegt werden können.

An der Außenseite der Tragfläche 4 des oberen Stützkörpers 2 ist eine sich senkrecht von der Tragfläche 4 erstrecken­ de Führungshülse 14 befestigt, die ein Außengewinde 15 trägt. An der Außenseite der Tragfläche 5 des unteren Stützkörpers 3 ist ein Führungsstab 16 befestigt, der ebenfalls ein Außengewinde 17 trägt und dessen Außen­ durchmesser dem Innendurchmesser der Führungshülse 14 entspricht.

Auf den Führungsstab 16 ist eine an der Außenseite ge­ rändelte Mutter 18 aufgeschraubt, die in einer stufen­ förmigen Erweiterung 19 ein Innengewinde 20 trägt, wel­ ches auf das Außengewinde 15 der Führungshülse 14 paßt. Die beiden Außengewinde 15 und 17 auf der Führungshülse 14 bzw. dem Führungsstab 16 weisen dieselbe Ganghöhe auf, ebenso natürlich die entsprechenden Innengewinde der Mutter 18.

Zum Einsetzen des Implantates zwischen zwei Wirbelkörper 21 und 22, zwischen denen ein defekter Wirbelkörper 23 überbrückt werden soll, wird zunächst der relative Ab­ stand der beiden Stützkörper 2 und 3 eingestellt, wobei dazu die Mutter 18 von der Führungshülse 14 herunterge­ schraubt ist. Sobald der zutreffende Abstand durch ein­ faches Verschieben des Führungsstabes 16 in der Führungs­ hülse 14 festgelegt ist, wird die Mutter 18 auf dem Füh­ rungsstab 16 in Richtung auf die Führungshülse 14 und daran anschließend auf die Führungshülse 14 aufgeschraubt. Es ergibt sich dadurch eine Fixierung des einmal gewähl­ ten Abstandes. Die Stützkörper 2 und 3 sind dabei so an­ geordnet, daß die beiden Tragflächen 4 und 5 parallel zueinander und zueinander ausgerichtet angeordnet sind. Die Anlagefläche 6 des oberen Stützkörpers 2 weist nach oben, die Anlagefläche 7 des unteren Stützkörpers 3 da­ gegen nach unten.

Das auf die richtige Länge eingestellte Implantat wird dann von der Rückseite her zwischen die Wirbelkörper 21 und 22 eingeschoben, wobei die Tragflächen 4 und 5 an der Unter­ seite des Wirbelkörpers 21 bzw. an der Oberseite des Wir­ belkörpers 22 anliegen. Beim Einschieben treten die Dorne 10 und 11 von der Rückseite her in die Wirbelkörper 21 und 22 ein und fixieren die Stützkörper 2 und 3 bereits wäh­ rend des Einschiebens relativ zu den Wirbelkörpern 21 und 22. Das Implantat wird so weit eingeschoben, bis die Anla­ geflächen 6 und 7 an der Rückseite der Wirbelkörper 21 und 22 zur Anlage kommen. In dieser Lage wird das Implantat, das durch die Dorne 10 und 11 bereits provisorisch fest­ gelegt ist, endgültig dadurch an den Wirbelkörpern 21 und 22 festgelegt, daß Knochenschrauben 24 und 25 durch die Durchbrechungen 8 bzw. 9 in die Wirbelkörper 21 und 22 eingeschraubt werden. Diese Knochenschrauben 24 und 25, die vorzugsweise einen im Querschnitt linsenförmigen Kopf aufweisen, zentrieren sich in den mit abgeschrägten Rän­ dern versehenen Durchbrechungen 8 und 9 selbsttätig. Durch die Verwendung von langlochförmigen Durchbrechungen 8 und 9 kann auch beim Einschrauben der Knochenschrauben noch eine endgültige Justierung der Stützkörper 2 und 3 rela­ tiv zu den Wirbelkörpern 21 und 22 vorgenommen werden.

Die horizontalen Tragflächen 4 und 5 können an ihrer dem Wirbelkörper zugewandten Seite mit Rillen und Riefen ver­ sehen sein, außerdem können sich in den Tragflächen 4 und 5 Durchbrechungen befinden. Diese Rillen und Riefen ver­ bessern den Kontakt zwischen den Stützkörpern und den Wirbelkörpern und ermöglichen ein Einwachsen von Knochen­ substanz, so daß zusätzlich zur Fixierung durch die Knochen­ schrauben auch eine formschlüssige Festlegung des Knochens an den Stützkörpern erfolgt.

Das in dieser Weise eingesetzte Implantat überbrückt den durch den defekten Wirbelkörper 23 entstandenen Zwischen­ raum zuverlässig und dauerhaft, wobei die Stützkörper trotz Verwendung nur einer Knochenschraube durch die Zu­ sammenwirkung mit den Dornen an zwei Punkten am Wirbel­ körper festgelegt und dadurch zusätzlich gegen eine unge­ wollte Verdrehung gesichert sind.

Claims (5)

1. Implantat zum Einsetzen zwischen Wirbelkörper mit einem an einem Wirbelkörper anlegbaren ersten Stützkörper, einem an einem anderen Wirbelkör­ per anlegbaren zweiten Stützkörper und mit einstell­ baren Abstandselementen zur Fixierung der beiden Stützkörper in einem bestimmten Abstand voneinander, dadurch gekennzeichnet, daß beide Stützkörper (2, 3) Winkel mit einer horizonta­ len Tragfläche (4, 5) und einer vertikalen Anlage­ fläche (6, 7) sind und daß in der Anlagefläche (6, 7) mindestens eine Durchbrechung (8, 9) für eine Knochen­ schraube (24, 25) angeordnet ist.

2. Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite der Anlagefläche (6, 7) ein senkrecht von dieser abstehender Dorn (10, 11) an­ geordnet ist.

3. Implantat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Durchbrechungen (8, 9) langlochförmig sind.

4. Implantat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandselemente (14, 16) jeweils an der Außenseite der horizontalen Tragfläche (4, 5) gehalten sind.

5. Implantat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandselemente eine Führungshülse (14) und einen darin teleskopisch verschieblichen Füh­ rungsstab (16) umfassen, daß die Führungshülse (14) und der Führungsstab (16) jeweils ein Außenge­ winde (15 bzw. 17) gleicher Ganghöhe aufweisen und daß zur Fixierung des gegenseitigen Abstands von Führungshülse (14) und Führungsstab (16) eine auf dem Führungsstab (16) aufgeschraubte Stützmutter (18) vorgesehen ist, die ein zweites, auf das Außen­ gewinde (15) der Führungshülse (14) passendes Innen­ gewinde (20) aufweist.