DE15397C

DE15397C - Neuerungen in der Darstellung von Schmiermitteln

Info

Publication number: DE15397C
Application number: DENDAT15397D
Authority: DE
Original assignee: R. IRVINE in Royston Granton (England)

Description

r .

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 23: Fettindustrie.

ROBERT IRVINE in ROYSTON GRANTON (England). Neuerungen in der Darstellung von Schmiermitteln.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 34. November 1880 ab.

Zur Darstellung des den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden Schmiermittels dienen solche OeIe₁ welche durch Destillation aus Kohle, Schieferthon oder anderen bituminösen Mineralien, oder aus Erd- und Steinölen, wie z. B. Petroleum, oder aus Erdharzen, als Ozokerit, Bitumen, Asphalt, gewonnen werden, oder bezw. diejenigen Theile dieser OeIe, welche sich zum Schmieren eignen, oder ferner die Erd- und Steinöle, welche in ihrem natürlichen Zustand als Schmiermaterial gebraucht werden, oder endlich die Mischungen dieser verschiedenen OeIe, wie auch der Oelrückstände, welche gelöst bezw, verbunden werden mit irgend einem der besagten OeIe oder irgend einer Mischung derselben. Ingredienzien, welche aus fetter Säure oder fetten Säuren mit Alkali, Alkalien, alkalisch reagirenden Salzen, sowie (in einigen Fällen) alkalischen Erden bestehen und welche, wenn mit Wasser vermischt oder verbunden, allgemein als Seife bekannt sind.

Derartige Ingredienzien werden benutzt, nachdem dieselben von dem gewöhnlich vorhandenen Wasser durch Hitze befreit oder sonstwie dehydrirt sind, oder es kommen fette Säure oder Säuren mit Alkali, Alkalien, alkalisch reagirenden Salzen oder alkalischen Erden, welche in trockenem Zustand bis zu ihrer Verbindung erhitzt werden, zur Verwendung, oder aber Substanzen, welche fette Säuren mit Glycerin enthalten, wie z. B. Talg und andere animalische Fette, vegetabilische Fette oder Harze, und welche, wenn durch Alkali, Alkalien, alkalisch reagirende Salze oder alkalische Erden zersetzt, Seife oder seifenartige Producto geben. Dieselben können jedoch auch mit vorerwähnten Oelen erhitzt und auf solche Weise verbunden werden.

Zur Lösung der Seife oder seifenartigen Substanzen in dem OeI bedient man sich der Wärme und zwar, je nach der Menge der Seifensubstanz, von Temperaturen bis zur Flühe des Siedepunktes der zu behandelnden Oeie.

Wenn die Bestandteile der Seifensubstanz in richtigem Verhältnifs stehen, d. h. ihrem chemischen Werthe entsprechend gewählt sind, so findet■ vollständige Lösung, Vermischung oder Verbindung mit dem oder den angewendeten und vorbeschriebenen Oelen statt, und die Mischung nimmt bei einer Temperatur von ca. 37 bis 126° C. und mehr, je nach dem Mengenverhältnifs der vorhandenen Seifensubstanz, eine plastische oder fettige Consistent an.

Man erhält also eine plastische oder fettige Masse in consistentcr Form und frei von Wasser, welche vorzüglich zur Verminderung der Reibung zusammen arbeitender Flächen geeignet ist; verringert man jedoch die Menge der Seifensubstanz, so ergiebt sich anstatt eines plastischen Products ein OeI von bedeutend verstärktem Gehalt.

Die folgenden Beispiele sind als Typen von Schmiermitteln, welche nach den Prindpien der Erfindung dargestellt werden können, gegeben. Die Mengenverhältnisse derSeifensubstan* werden in der Praxis verschiedentlich variirt.

Um beispielsweise ein Schmiermittel mit sehr hochliegendem Schmelzpunkt »11 fabriciren, ist es vorzuziehen, eine Kaliseife, welche vorher oder im Laufe der Fabrikation dehydrirt worden,

in einem Mengenverhältnifs von io bis ao pCt. zu benutzen. ,Diese Quantität löst sich in dem OeI oder wird von demselben absorbirt bei einer Temperatur von etwa 150 bis 206° C." und giebt ein Schmiermittel, welches bei Temperaturen von über 150⁰ C. consistent bleibt.

Ein Meng<?nverhältnifs der Seifensubstanz von 3 bis 10 pCt, giebt ein Schmiermittel, dessen Schmelzpunkt mehr oder weniger niedriger gelegen ist.

AViIl man blos den Gehalt eines Mineralöls erhöhen, so nimmt man kleinere Quantitäten Seifensubstanz, etwa '/a bis ²Va pCt. Das OeI wird dann nicht consistent, sondern behält seine Flüssigkeit, obgleich sein Gehalt oder sfiine Schmierfähigkeit bedeutend zunimmt.

In allen Fällen ist es selbstredend nothwendig, zum Lösen der Seifensubstanz eine Temperatur zu wählen,, welche höher ist als diejenige, welche den Schmelzpunkt des resultirenden Products bilden soll.

Claims

. Patent-Anspruch:

Die Darstellung oder Fabrikation von Schmiermitteln durch Einführung von Seifensubstanz in eines der eingangs vorstehender Beschreibung angegebenen OeIe oder in eine Mischung derselben unter Anwendung erhöhter Temperatur.