DE1536442C - Einrichtung zur kontinuierlichen Reinigung eines rotierenden Wischzylinders einer Stahlstichdruckmaschine - Google Patents

Einrichtung zur kontinuierlichen Reinigung eines rotierenden Wischzylinders einer Stahlstichdruckmaschine

Info

Publication number
DE1536442C
DE1536442C DE1536442C DE 1536442 C DE1536442 C DE 1536442C DE 1536442 C DE1536442 C DE 1536442C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cylinder
cleaning
wiping
wiping cylinder
mopping
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Der Anmelder Ist
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Publication date

Links

Description

1 2
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung richtungen (deutsche Patentschrift 548 280), welche
zur kontinuierlichen Reinigung eines rotierenden mit einer Putzwalze, einem Abstreicher, Bürsten und
Wischzylinders einer Stahlstichdruckmaschine mittels Spritzeinrichtungen für eine Wasserspülung arbeiten,
einer Reinigungsflüssigkeit, wenigstens einer inner- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
halb des Anfeuchtbereichs am Wischzylinder angrei- 5 Reinigungseinrichtung für einen Wischzylinder zu
fenden Bürste und einer in Drehrichtung des Wisch- schaffen, welche bei Verwendung, einer wässerigen
Zylinders gesehen hinter dem Anfeuchtbereictr ange- Lösung als Reinigungsmittel, wie sie besonders im
ordneten Rakel. Patent 1 546 776 des gleichen Anmelders vorge-
Derartige Reinigungsvorrichtungen sind bekannt schlagen wurde, optimale Ergebnisse zu erzielen er-
und dienen dazu, den Wischzylinder während jedes 10 laubt. Nachdem erkannt worden war, daß eine der-
Umlaufs von der zähen Stahlstichdruckfarbe zu artige wässerige Lösung tatsächlich geeignet war, das
säubern, welche dieser Zylinder bei der Wischung kostspielige Trichloräthylen mit seinem hohen Lö-
von der Druckplatte oder dem gravierten Zylinder sungsvermögen für Druckfarben zu ersetzen, stellte
abnimmt. Die bisher bevorzugt verwendete Reini- sich in der Praxis der Anwendung dieser wäßrigen,
gungsflüssigkeit ist Trichloräthylen oder ein organi- 15 alkalischen Lösung "das Problem, den nach dem Auf-
sches Lösungsmittel ähnlichen Typs, das eine rasche tauchen des Wischzylinders aus der Reinigungsflüs-
und vollständige physikalische Auflösung der Farbe sigkeit auf der Wischzylinderfläche verbleibenden,
bewirkt. mehr oder weniger stark verschmutzten Flüssigkeits-
Da jedoch Lösungsmittel vom Typ des Trichter- film zu entfernen und die Wischzylinderoberfläche in äthylens sehr teuer und daher aus wirtschaftlichen 20 der kurzen Zeitspanne, die bis zum erneuten Kontakt Gründen in der Regel nur in Verbindung mit einer des gereinigten Bereichs des Wischzylinders mit der ebenfalls kostspieligen Rückgewinnungsanlage ver- Druckplatte zur Verfügung steht, hinreichend zu wendbar sind und außerdem rasch verdunsten, was trocknen. Wohlgemerkt trat dieses Problem bei der zu Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit diesen Verwendung von Trichloräthylen nicht auf, da diese Lösungsmitteln zwingt, wurde im Patent 1 546 776 25 organische Lösung außerordentlich rasch verdunstet, des gleichen Anmelders bereits vorgeschlagen, statt Versuche, die genannte Aufgabe zunächst nahedessen eine 30 bis 80° C warme wäßrige Lösung zu liegenderweise mit Hilfe von mechanischen Mitteln, verwenden, die 1 bis 5 Gewichtsprozent einer Alkali- insbesondere mit Rakeln, Wischmaterialien od. dgl. lauge, 2 bis 10 Gewichtsprozent eines aus Alkali- zu lösen, führten zu keinen befriedigenden Ergebphosphat bestehenden, handelsüblichen Reinigungs- 30 nissen, so daß ein anderer Weg gefunden werden mittels sowie 1 bis 10 Gewichtsprozent eines Netz- mußte.
mittels enthält. Es hat sich überraschenderweise Ausgehend von einer Einrichtung des eingangs gezeigt, daß diese außerordentlich preiswerte und beschriebenen Typs ist die Erfindung zur Lösung der völlig gesundheitsunschädliche Reinigungsflüssigkeit genannten Aufgabe dadurch gekennzeichnet, daß bei -genau die gleiche gute Reinigungswirkung hat wie 35 Verwendung einer wäßrigen Lösung als Reinigungsdas kostspielige Trichloräthylen, wobei die Auf- flüssigkeit hinter der Rakel ein die Wischzylinderlösung der Farbe im wesentlichen durch die rasche fläche mit Wasser besprühendes Spritzdüsensystem Bildung einer Dispersion sowie die Verseifung der sowie in an sich bekannter Weise eine weitere Rakel öligen Bestandteile der Farbe unter Bildung wasser- zur Entfernung des Wasserfilms von der Wischlöslicher Alkalisalze erfolgt. Eine besonders zweck- 40 zylinderfläche vorgesehen sind,
mäßige Zusammensetzung dieser wäßrigen Lösung Diese erfindungsgemäß vorgeschlagenen Maßenthält 1,5 bis 2,5 Gewichtsprozent NaOH, 2 bis nahmen müssen auf dem Hintergrunde des bekannten 5 Gewichtsprozent Na3PO4 und 1 bis 3 Gewichts- Standes der Technik auf dem Gebiete der Stahlstichprozent sulfoniertes Ricinusöl als Netzmittel druckmaschinen als überraschend betrachtet werden.
Ferner ist bereits bekannt (französische Patent- 45 Bisher hat es für die Fachwelt vollständig fern ge-
schrift 1 392 848 und Patentschrift Nr. 37 414 des legen, bei der Reinigung eines Wischzylinders in
Amtes für Erfindungs- und Patentwesen in Ost-Berlin irgendeiner Weise an eine reine Wasserspülung zu
des gleichen Anmelders), zur Reinigung eines Wisch- denken, schon deshalb nicht, weil die bisher be-
zylinders denselben nicht nur in eine Reinigungs- kannten, ausschließlich verwendeten Reinigungsflüs-
flüssigkeit eintauchen zu lassen, sondern ihn nach 50 sigkeiten nicht mit Wasser verträglich waren. Auch
dem Auftauchen aus der Reinigungsflüssigkeit noch war es nicht ohne weiteres vorherzusehen, daß der
durch ein Spritzdüsensystem mit derselben Reini- erst zwischen dem Reinigungsbad und dem erneuten
gungsflüssigkeit zu besprühen, eine Maßnahme, Kontakt des Wischzylinders mit der Druckplatte an-
welche die Verwendung von am Wischzylinder an- gewendete Spülwasserstrahl lediglich durch eine da-
greifenden Bürsten überflüssig machen sollte. 55 hintergeschaltete Rakel so weit von der Zylinder-
Bei einer Vorrichtung zur Behandlung von Bild- oberfläche abgestreift werden könnte, daß diese die
zylindern an Tiefdruckmaschinen (österreichische für die Wischung erforderliche Trockenheit erhält,
Patentschrift 160 636) ist es bekannt, zwischen der zumal Wischzylinder normalerweise mit einer Ge-
Druckstelle und der Einfärbstelle Zuführungsvorrich- schwindigkeit von 60 bis 100 Umdrehungen je
tungen für Farblösungs- bzw. Farbverdünnungsmittel 60 Minute rotieren.
vorzusehen und außerdem in diese Vorrichtung Durch die Einrichtung nach der Erfindung wird gleichzeitig eine Trockenwalze einzubeziehen, die erreicht, daß die nach dem Passieren der erstden Bildzylinder berührt. Diese bekannten Maß- erwähnten Rakel noch auf der Oberfläche des Wischnahmen betreffen die Behandlung eines Bildzylinders Zylinders haftenden Reste der Reinigungsflüssigkeit, und geben daher für die Reinigung eines Wisch- 65 welche gelöste Farbe sowie unter Umständen auch Zylinders kaum eine Anregung, ebensowenig wie zur noch geringe Mengen an dispergierten Farbteilchen Reinigung von Musterwalzen während des Druckes enthält, vollständig durch eine einfache Wasseran mehrfarbigen Zeugdruckmaschinen bekannte Vor- spülung entfernt werden. Der dann noch an der
Wischzylinderoberfläche haftende Film reinen Wassers wird durch die zweiterwähnte Rakel abgestreift, wodurch auch gleichzeitig in der Regel eine ausreichende Trocknung der Wischzylinderoberfläche vor der erneuten Berührung mit der Druckplatte oder dem gravierten Zylinder erreicht wird.
Unter gewissen Umständen kann es zweckmäßig sein, daß der zweiten Rakel ein an sich bekanntes Luftventilationssystem nachgeschaltet ist. Zwar ist die Beblasung einer Wischzylinderoberfläche mit Luft bereits bekannt (belgische Patentschrift 656 481 des gleichen Anmelders), jedoch dient in diesem bekannten Falle die Luftbeblasung zur Kühlung der Wischzylinderoberfläche, die zuvor allein durch Wischung mit einem geeigneten Wischmaterialband gesäubert wird und sich daher infolge der ziemlich starken Reibung erwärmt.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die einzige Figur zeigt schematisch die Ansicht einer Wischvorrichtung unter Verwendung von zwei rotierenden Bürsten, die im Lösungsmittelbade angeordnet sind.
Der nur teilweise dargestellte, die nicht gezeichneten Druckplatten tragende Formzylinder 1, der zu einer Stahlstichdruckmaschine gehört und in bekannter Weise von nicht dargestellten Einfärbwalzen mit einer oder mehreren Farben eingefärbt wird, arbeitet mit dem um die Achse 3 drehbaren Wischzylinder 2 zusammen, der eine glatte Oberfläche aufweist. Wie durch Pfeile angedeutet, drehen sich Wischzylinder 2 und Formzylinder 1 in der gleichen Richtung, d. h., in der Kontaktzone ist ihre Umfangsbewegung gegenläufig, um durch Gleitreibung eine optimale Wischwirkung zu erzielen.
Beim Zylinder 1 kann es sich natürlich auch um einen gravierten Zylinder handeln.
Wenn eine mit mehreren Wischzylindern arbeitende Wischvorrichtung verwendet wird, kann es sich bei dem dargestellten Wischzylinder 2 im Prinzip um irgendeinen dieser Zylinder handeln. Bei Verwendung als Vorwischzylinder hätte der auf der Figur dargestellte Zylinder 2 die umgekehrte Drehrichtung, d. h., er würde mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit und -richtung wie der Formzylinder auf den Druckplatten ohne Gleitreibung abrollen.
Der Wischzylinder 2 taucht mit dem unteren Bereich seiner Oberfläche in eine Wanne 4 ein, die mit einer wäßrigen Lösung 5 gefüllt ist. Innerhalb der Wanne 4 sind zwei rotierende Bürsten 6 und 7 angeordnet, die sich vorzugsweise in der gleichen Richtung wie der Wischzylinder 2 drehen, d. h. also in der Kontaktzone eine gegenläufige Umfangsgeschwindigkeit zum_Wischzylinder 2 haben, und mit einer wesentlich höheren Drehzahl als der Wischzylinder umlaufen. \
Mittels einer Heizvorrichtung 8 üblicher Bauart, die auf der Figur scOematisch in Form einer Heizspirale angeordnet ist,\ wird die Reinigungsflüssigkeit 5 auf eine Temperatur zwischen 30 und 80° C, vorzugsweise auf einen Wert von 50° C, erwärmt und auf dieser Temperatur gehalten.
Die rotierenden Bürsten 6 und 7 haben vorzugsweise in der Berührungszone mit dem Wischzylinder 2 eine um das Fünf- bis Zehnfache höhere Umfangsgeschwindigkeit als der Wischzylinder, so daß eine wirksame Reingungswirkung der Bürsten erzielt wird. Nach dem Auftauchen der Wischzylinderoberfläche aus dem Reinigungsbade sorgt eine gegen die Wischzylinderoberfläche drückende Rakel 9, die vorzugsweise aus Gummi besteht, dafür, daß der auf der Wischzylinderoberfläche haftende Flüssigkeitsfilm mechanisch abgeschabt wird.
Um noch etwa verbleibende Reste des Reinigungsmittels von der Wischzylinderoberfläche zu entfernen, ist hinter der Rakel 9 ein Spritzdüsensystem 10 vorgesehen, durch das kaltes oder warmes Wasser auf die Wischzylinderoberfläche gespritzt wird. Hinter diesem Spritzsystem 10 befindet sich eine weitere Rakel 11, vorzugsweise ebenfalls aus Gummi, die den anhaftenden Wasserfilm von der Wischzylinderoberfläche abstreift.
Hinter dieser Rakel 11 kann gegebenenfalls noch ein Luftventilationssystem 12 vorgesehen sein, durch das die Wischzylinderoberfläche mit Warmluft überstrichen wird, so daß diese Oberfläche vor ihrer erneuten Berührung mit den Druckplatten auf dem Formzylinder 1 gut getrocknet wird.
Die Einrichtung nach der Erfindung zeichnet sich durch einen geringen konstruktiven Aufwand aus, der in Verbindung mit der verwendeten billigen und unschädlichen wäßrigen Lösung die bisher für die Wischzylinderreinigung erforderlichen Kosten stark herabsetzt.
Selbstverständlich ist die Anzahl der Bürsten von Fall zu Fall beliebig wählbar.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Einrichtung zur kontinuierlichen Reinigung eines rotierenden Wischzylinders einer Stahlstichdruckmaschine mittels einer Reinigungsflüssigkeit, wenigstens einer innerhalb des Anfeuchtbereichs am Wischzylinder angreifenden Bürste und einer in Drehrichtung des Wischzylinders gesehen hinter dem Anfeuchtbereich angeordneten Rakel, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung einer wäßrigen Lösung als Reinigungsflüssigkeit hinter der Rakel (9) ein die Wischzylinderfläche mit Wasser besprühendes Spritzdüsensystem (11) sowie in an sich bekannter Weise eine weitere Rakel (12) zur Entfernung des Wasserfilms von der Wischzylinderfläche vorgesehen sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweiten Rakel (11) ein an sich bekanntes Luftventilationssystem (12) nachgeschaltet ist.
Herzu 1 Blatt Zeichnungen

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2815388C3 (de) Vorrichtung zum Waschen von Zylindern an Druckmaschinen, insbesondere Offsetdruckmaschinen
DE3120983A1 (de) Vorrichtung zum waschen des gummituchzylinders einer rotations-offsetpresse
DE2456392C3 (de)
DE1536444A1 (de) Einrichtung zum Reinigen des Wischzylinders einer Stahlstichdruckmaschine
DE548280C (de) Vorrichtung zum Reinigen der Musterwalzen waehrend des Druckens an mehrfarbigen Zeugdruckmaschinen
DE4238201A1 (de)
DE1229547B (de) Einrichtung zum Reinigen des in einem Loesungsmittel umlaufenden Wischzylinders einer Stahlstichdruckmaschine
EP1727681B1 (de) Vorrichtung zum reinigen einer zylinderoberfläche
DE4443356C2 (de) Verfahren zur Reinigung eines Zylinders einer Rotationsdruckmaschine
DE1536442C (de) Einrichtung zur kontinuierlichen Reinigung eines rotierenden Wischzylinders einer Stahlstichdruckmaschine
DE1546776B1 (de) Reinigungsfluessigkeit zur kontinuierlichen Reinigung von Wischzylindern in Ein- oder Mehrfarbenstahlstichdruckmaschinen
DE4424581C1 (de) Vorrichtung zum Entfernen von Farbe aus einem Farbwerk
DE1536442B (de) Einrichtung zur kontinuierlichen Reinigung eines rotierenden Wischzylinders einer Stahlstichdruckmaschine
DE2166719A1 (de) Reinigungsvorrichtung fuer drucktuchzylinder einer offsetdruckmaschine
DE1107247B (de) Farbauftragsvorrichtung fuer Rotationsdruckmaschinen, insbesondere Anilindruckmaschinen
DE69007582T2 (de) Verfahren und Anordnung zum Reinigen von Führungsrollen.
EP2511096A1 (de) Verfahren zum Einrichten einer Druckanlage zum Bedrucken von Folien und Reinigungsanlage zur Durchführung des Verfahrens
DE2721323C2 (de) Offsetdruckverfahren und Offsetdruckmaschine
DE1536442A1 (de) Einrichtung zum Reinigen des Wischzylinders einer Stahlstichdruckmaschine
DE536696C (de) Vorrichtung zur Herstellung von Mehrfarbenrastern fuer die Farbenphotographie durch Bedrucken eines gefaerbten Filmes mit Reservagen
CH415694A (de) Wischvorrichtung für Stahlstichdruckmaschinen
DE19645169C2 (de) Verfahren zur Reinigung von Zylindern und Walzen in einer Druckmaschine
DE102014113190A1 (de) Reinigungsvorrichtung für eine Druckmaschine
DE2829488C2 (de) Druckwerk für eine Rotations-Offsetdruckmaschine
DE486233C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Bedrucken einer laufenden Druckgrundbahn