DE1533460B2 - Verfahren zur herstellung von reinem mangan - Google Patents
Verfahren zur herstellung von reinem manganInfo
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Description
Verschiedene Verfahren zur elektrolytischen Reinigung gestatten bei Verwendung eines verunreinigten
Metalls, wie Chrom, Titan, Zirkon, Vanadin, ein sehr reines Metall zu erhalten. Die dabei als lösliche
Anode verwendete Ausgangslegierung wird mit dem positiven Pol einer Gleichstromquelle verbunden. Das
Elektrolysebad besteht häufig aus einem Gemisch aus Alkali oder Erdalkalisalzen, dem gegebenenfalls ein
Halogenid des zu reinigenden Metalls zugesetzt ist. Das reine Metall scheidet sich an der Kathode der
Vorrichtung ab. Man arbeitet bei einer Temperatur, bei der das Salzbad geschmolzen ist und unter inerter
Atmosphäre. Es ist jedoch nicht möglich auf diesem Weg alle Verunreinigungen zu entfernen, die· in dem
verunreinigten Ausgangsmetall in Form von Legierungselementen oder in Form definierter Verbindungen
vorhanden sind, weil gewisse Metalle sich gleichzeitig mit dem zu reinigenden Metall auf der Kathode
abscheiden und weil bestimmte Verbindungen während der Elektrolyse nicht zerstört werden und sich
anschließend ebenfalls an der Kathode befinden.
Die bisher gemachten Versuche durch Schmelzflußelektrolyse sehr reines Mangan herzustellen, haben
zu sehr schwierig einhaltbaren und mühsamen Herstellungsbedingungen geführt. So ist es bekannt, Mangan
in einem Bad aus geschmolzenem Manganchlorid und Natriumchlorid mit einer löslichen Anode bei
Temperaturen von 700 und 800° C der Elektrolyse zu unterwerfen. Hierbei mußte die aus dem Bad entnommene
Kathode in inerter Atmosphäre abgekühlt werden, um eine Oxydation des abgeschiedenen Mangans
zu vermeiden.
Gegenstand der Erfindung ist demgegenüber ein Verfahren zur Herstellung von reinem Mangan durch
Elektrolyse einer Schmelze von Metallchloriden mit einer löslichen Anode aus-einer Manganlegierung bei
einer Anodenstromdichte von 1 bis 100 A/dm2, da-
. durch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt die Zusammensetzung
Gewichtsprozent
MnCl2 1 bis 20
NaCl und/oder LiCl 10 bis 59
CaCl2 und/oder BaCl2 40 bis 70
υ KCl 0 bis 10
AlCl3 0 bis 20
aufweist und daß die Elektrolyse in einem von der Außenluft abgeschlossenen Gefäß bei Temperaturen
unterhalb 600° C durchgeführt wird. Dabei wird eine lösliche Anode aus einer Manganlegierung in das Elektrolysebad
eingetaucht und ein Strom einer Dichte von 1 bis 100 A/dm2 und einer Spannung von 0,1 bis 3 Volt
angelegt, bis an der Kathode wenigstens ein Teil des Mangans der Anode abgeschieden ist. Dann wird die
Anode aus dem Bad genommen, man läßt sie abtropfen und befreit gegebenenfalls nach Abkühlung das abgeschiedene
Mangan von den anhaftenden Salzen.
Als lösliche Anode können erfindungsgemäß verschiedene Manganlegierungen verwendet werden. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Ferromangan.
Man kann von einem schon gereinigten Ferromangan ausgehen, es ist jedoch auch möglich, gekohltes
Ferromangan zu verwenden, in dem das Mangan praktisch vollständig gebunden in Form von Mn3C
vorliegt. Mit einer Anode aus gekohltem Ferromangan ist die Abtrennung des Mangans einfacher, und
das Eisen bleibt in der Anode in Form des sehr beständigen Eisencarbids gebunden, während das wenig
stabile Mangancarbid bei der Elektrolyse zersetzt wird.
Eine Verbesserung . durch das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß man die Elektrolyse
bei einer Temperatur durchführt, die nicht oberhalb 600° C liegt. Diese Maßnahme wird dadurch ermöglicht,
daß man eine solche Zusammensetzung des Salzbades wählt, die eine entsprechende Schmelztemperatur
aufweist. Dann ist es möglich, die Kathode an der Luft aus dem Bad zu entfernen und abzukühlen.
Bei dieser Temperatur reagiert Mangan nicht merklich mit den Bestandteilen der Luft. Auf diese
Weise kann man die Vorrichtung, die sonst zur Aufrechterhaltung einer inerten Atmosphäre während der
t Entfernung und des Abkühlens der Kathode notwendig ist, vereinfachen.
Vorzugsweise arbeitet man mit einem Elektrolysebad einer Schmelztemperatur unterhalb von 530° C,
damit die Differenz zwischen der Arbeitstemperatur,
die vorteilhaft 600° C nicht überschreitet, und der Schmelztemperatur des Bades groß genug ist, um ein
gutes Abtropfen der Kathode bei ihrer Entfernung aus der Elektrolysevorrichtung zu gestatten. Die
Salzbäder, die dieser Bedingung für die Schmelztemperatur genügen, besitzen sehr unterschiedliche Zusammensetzungen.
Beispielsweise weisen Bäder mit der folgenden allgemeinen Zusammensetzung eine Schmelztemperatur unterhalb von 600° C auf:
Gewichtsprozent
MnCl2 1 bis 20
CaCl2 40 bis 70
KCl 0 bis 10
NaCl Rest
Unter diese Zusammensetzung fallen die folgenden speziellen Gemische, die bei etwa 520° C schmelzen:
Gewichtsprozent
LMnCl2 20
NaCl.... 30
CaCl2 .....50
2.MnCl2 12
NaCl 22
CaCl2 61
KCl 5
Der teilweise oder ganze Ersatz von CaCl2
und/oder NaCl und/oder KCl durch BaCl2 und/oder AlCl3 und/oder LiCl gestattet es, Bäder
mit Schmelztemperaturen in der gleichen Größenordnung zu erhalten, die ebenfalls für die Zwecke der Erfindung
verwendbar sind.
Man kann das von der Kathode losgelöste Mangan dadurch isolieren, daß man die während der Entfernung
des Kathodenblocks aus dem Bad verfestigten Salze wieder schmilzt.
In einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung erfolgt die Abtrennung des auf
der Kathode niedergeschlagenen reinen Mangans durch Wiederaufschmelzen des Schmelzgemisches
aus Salz und abgeschiedenem Metall. Dieses Wiederaufschmelzen . kann in zwei Stufen erfolgen: Man
bringt die Kathode in einen unter inerter Atmosphäre stehenden Ofen und erhitzt zunächst auf eine Temperatur
wenig oberhalb des Schmelzpunktes des Salzbades, um die Salze der Schmelze, nicht aber das Mangan,
zu schmelzen, dann entfernt man einen Teil dieses geschmolzenen Bads. Anschließend erhöht man
die Temperatur auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunkts von Mangan (z.B. auf 129O0C), um
das Mangan zu schmelzen, das dabei von einer .ή Schutzschicht aus geschmolzenen Salzen bedeckt ist,
und vergießt es unter dieser Schutzschicht zu Barren.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt die Figur. Sie besteht im
wesentlichen aus einer zylindrischen Wanne 1 zur Aufnahme des Elektrolysebades 19, einer äußeren
Verkleidung aus hochschmelzendem und isolierendem Material 2, elektrischen Widerständen 3 oder Brennern
4, einer anodischen Vorrichtung 5, die aus mehreren zylindrischen Körben 6 aus perforiertem Blech
mit perforiertem Boden besteht, einem auf der Brücke 7 ruhenden, durch Dichtungen 10 aus einem
Elastomeren abgedichteten und gleichzeitig elektrisch isolierten Deckel 8, einer Klammer 9 zur Befestigung
des Deckels, einer Kathode 11, die elektrisch mit dem negativen Pol der Gleichstromquelle und mechanisch
mit einem'elektrisch isolierten Teil 12 des Dekkels verbunden ist, einem leicht entfernbaren Stutzen
13 und einer Platte 17 im unteren Teil der Kathode, auf der sich die Mangankristalle ansammeln, die sich
von der kathodischen Abscheidung 18 ablösen, Kühlleitungen 14 zum Schutz der Dichtungen 10. sowie
einem herausnehmbaren perforierten Zwischenboden 15 zum Auffangen des Kathodenschlammes, der mit
Hilfe der Stäbe 16 herausgezogen werden kann.
Zur Durchführung der Elektrolyse dieses Beispiels wird die in der Figur dargestellte Vorrichtung verwendet.
Die Anodenkörbe wurden mit Ferromanganstükken der folgenden Zusammensetzung beschickt:
Mn 76,49%
Si 0,62%
C 6,95%
P 0,14%
Fe Rest
Das auf 540° erhitzte Bad enthielt:
MnCl2 12,1%
CaCl2 61,5%
KCl 4,4%
NaCl 22 %
Während 24 Stunden wurde unter einer Spannung von 1,3 Volt Gleichstrom durch die Elektrolysevor-.
richtung geschickt. Die Stromstärke wurde nach und nach auf 200 Ampere bis 250 Ampere erhöht. Die
insgesamt aufgenommene Elektrizitätsmenge betrug 5,350 Ampere-Stunden. Die kathodische Abscheidung,
die nach dem Abtropfen 7,130 g betrug, wurde ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen herausgenommen,
ohne die vollständige Abkühlung abzuwarten, wurde sie in den Aluminiumoxydtiegel eines Induktionsofens
unter einer Argonatmosphäre eingeführt.
4(! Die Temperatur wurde auf 650° C gebracht, das durch die Mangankristalle zurückgehaltene Salz geschmolzen,
und das geschmolzene Salz sammelte sich auf dem Boden des Tiegels an. Es wurde zum größten
Teil abgezogen und zum erneuten Einsatz in die Elektrolysevorrichtung zurückgeführt. Dann wurde
die Temperatur des Ofens auf 1290° C gebracht. (Der Schmelzpunkt des Mangans liegt bei 1260° C.)
Das flüssige Mangan, .das von einer flüssigen Schicht bedeckt ist, wurde in die Form eines Barrens gegos-
5(i sen.
Der so erhaltene Barren hatte die folgende Zusammensetzung:
./Mn 99,830%
" Fe 0,080%
Si 0,015%
C 0,011%
Ca 0,030%
6(, 99,966%
Die anderen nachweisbaren Verunreinigungen (Cu, N2, P, As) lagen in einem Gehalt von weniger als
0,005 % vor.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von reinem Mangan durch Elektrolyse einer Schmelze von Metallchloriden
mit einer löslichen Anode aus einer Manganlegierung bei einer Anodenstromdichte von 1 bis 100 A/dm2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektrolyt die Zusammensetzung
Gewichtsprozent
MnCl2 1 bis 20
NaCl und/oder LiCl 10 bis 59
CaCl2 und/oder BaCl2 40 bis 70
KCl 0bis 10
AlCl3 0 bis 20
aufweist und daß die Elektrolyse in einem von der Außenluft abgeschlossenen Gefäß bei Temperaturen
unterhalb 600° C durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Abtrennung des auf der Kathode niedergeschlagenen reinen Mangans in einer
ersten Stufe die Salze des auf der Kathode niedergeschlagenen Gemisches aufgeschmolzen werden
und in einer zweiten Stufe das Mangan, unter einer Schutzschicht aus schmelzflüssigen Salzen geschmolzen
wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mangan unter
einer aus den geschmolzenen Salzen bestehenden Schutzschicht in Barren gegossen wird.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR36996 | 1965-11-03 | ||
FR36996A FR1463101A (fr) | 1965-11-03 | 1965-11-03 | Procédé de fabrication de manganèse pur |
DES0106669 | 1966-10-24 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1533460A1 DE1533460A1 (de) | 1969-12-18 |
DE1533460B2 true DE1533460B2 (de) | 1972-06-22 |
DE1533460C DE1533460C (de) | 1973-01-18 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1463101A (fr) | 1966-06-03 |
AT264857B (de) | 1968-09-25 |
DE1533460A1 (de) | 1969-12-18 |
GB1166106A (en) | 1969-10-08 |
CH478247A (fr) | 1969-09-15 |
US3450524A (en) | 1969-06-17 |
NO120449B (de) | 1970-10-19 |
NL6615525A (de) | 1967-05-05 |
SE332083B (de) | 1971-01-25 |
LU52289A1 (de) | 1967-01-03 |
BE688998A (de) | 1967-03-31 |
ES332567A1 (es) | 1967-11-01 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |