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Flasche mit Vorrichtung zur Abgabe bestimmter Flüssifikeitsportionen
Beschreibungs Die Erfindung betrifft eine Flasche, aus der gleichmäßige Flüssigkeitsportionen
eines best3mmten vorgegebenen Volumes entnommen werden können. Dabei befindet sich
am Boden im Innern der Flasche ein Portionierungsgefäß, das mit dem Außenraum tuber
ein Rohr in Verbindung steht.
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Solche Flaschen werden benotigt z. B. in der Chemie, Medizin, Pharmazie
sowie im Haushalt, wo es darauf ankommt, aus einem Vorratsgefäß bestimmte konstante
FlUssigkeitsmengen laufend zu entnehmen, ohne daß ein zeitraubendes und umständliches
Umgießen in ein besonderes Meßgefäß erforderlich ist.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, im Innern der Flasche, vorzugsweise
am Boden, ein Portionierungagefäß ansuordnen, das mit dem Außenraum der Flasche
liber ein Rohr oder dgl. in Verbindung steht ; dabei soll sich das Portionierungsgefäß
füllen, wenn die Flasche aufrecht steht, und es soll sich nach außen über das Rohr
entleeren, wenn die Flasche gekippt wird.
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Wie die Erfahrung zeigt, funktioniert eine solche Anordnung jedoch
nicht oder nur mangelhaft, weil sich das Portionierungsgefäß bei Aufrechtstellung
der Flasche nicht fAllen kann, ohne daß ein Unterdruck in der Flasche entstehtp
was aber nicht möglich ist. Aus dem gleichen Grund ist eine Entleerung des PortionierungagefäBes
unmöglich oder schwierig.
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Es ist bekannt, den Druckausgleich beim Füllvorgang des Portionierungsgefäßes
dadurch su erreichen, daB eine weitere Rohrverbindung aus dem Innern des PortionierungsgefäBes
durch das Gießrohr hindurch in das Innere der Flasche gefAhrt ist (Deutsche Patentschrift
Nr. 179 244). Selbstverständlich ist die Herstellung einer solchen Doppelrohranordnung
schwierig ierig und kostspielig. Die Anordnung hat auberdem noch folgenden Eachteils
Damit das Portionierungsgefäß nach außen entleert werden kann, muß das Gießrohr
unbedingt einen relativ weiten Durchmesser haben, damit gleichzeitig beim Ausgießen
auch Luft in die Flasche eindringen kann. Je
größer aber der Durchmesser
des Gie2rohres im Verhältnis zum Durchmesser des Portionierungsgefäßes ist, desto
ungenauer vtird die Portionierung, weil beim Kippen der Flasche die Flüssigkeit
aus dem Portionierungsgefäß bereits abläuft und damit weitere Flüssigkeit aus der
Flasche in das Portionierungsgefäß eindringen kann, die dann ebenfalls mit auagegossen
wird.
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Das Gleiche gilt für die USA-Patentschrift Nr. 3 107 031. Die Portionierung
ist ungenau, weil der Kippvorgang eine gewisse endliche Zeit erfordert, in der zusatzlich
Flüssigkeit in das Rohr einaringt.
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Bei der Erfindur. gemäß der Britischen Patentschrift Nr. 745 312 soll
sich offenbar das ganze Gießrohr mit Flüssigkeit füllen, was ebenfalls zu einer
Ungenauigkeit in der Portionierung führt. Außerdem ist hier nicht zu erkennen, wie
der Druckausgleich vor sich gsht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung
anzugeben, bestehend aus Vorratsgefäß (Flasche) und Portionierungsgefäß, mit der
es zuverlässig möglich ist, portionierte gleichmäßige Flüssigkeitsmengen laufend
abzugeben, ohne daB die Flasche Ventile oder sonstige, technisch komplizierte Einrichtungen
besitzt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Portionierungseinrichtung
folgende Eigenschaften aufweist: a) die Flaschenwandung besteht ganz oder teilweise
aus einem flexible, durch leichten Finger-oder Handdruck verformbaren Material ;
b) das Portionierungagefäß hat außer seiner unteren Öffnung, durch die die Flüssigkeit
eindringt, eine weitere offnung für den Druckausgleich ; c) der Durchmesser des
GieBrohres ist erheblich kleiner als der Durchmesser des PortionierungsgefäBes.
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Der Erfindungsgedanke besteht darin, daB während des Kippens der Flasche
noch keine Flüssigkeit aus dem PortionierungsgefäB in das GieBrohr austreten kann,
weil das Gießrohr so eng gehalten ist, daB der hierzu notwendite Druckausgleich
nicht erfolgen kann und daß die Entleerung des Portionierungsgefäßes aber dennoch
dadurch erreicht werden kann, da8 nach dem Kippen der Flasche durch Fingerdruck
auf die flexible Wand die Flüssigkeit durch das GieBrohr ausgepreBt wird.
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In Fig. 1a und 1b ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Die Flasche
ist
z. B. bis zu einer beliebigen @öhe mit Flüssigkeit gefüllt. Am Boden der Flasche
befindet sich ein Portionierungsgefäß 2 , das über ein Rohr 9 mit dem Außenraum
der Flasche in Verbindung steht. Das Portionierungsgefäß 2 hat an seinem unteren
Ende eine Öffnung 3 , die so groß sein kann wie der Querschnitt des Portionierun.-scfäßes.
In Fig. 2a ist das Portionierungsgefäß im Schnitt und in Fig. 2b als Seitenansicht
vergrößert dar estellt. Außer der unteren Öffnung 3 besitzt das Portionierungsgef
; L'eine weitere Offnung 4 für den Druckausgleich. In ihrer einfachsten Form kann
die Druckausgleiohöffnung 4 in der der Oberseite des Portionierungsgefäßes 2 als
einfache Bohrung durch die Oberseite oder auch durch die Seitenwand des Portionierungsgefäßes
2 oder auch durch die Vfand des Gießrohres 9 oberhalb der Oberseite des Portionierungsgefäßes
2 ausgeführt sein. Dabei sollte der Durchmesser dieser Bohrung wiederum kleiner
sein als aer innere Durchmesser des Gießrohres 9 , sodaß zwar der Druckausgleich
erfolgen kann, aber beim Kippvorgang keine oder nur wenig Flüssigkeit in die Flasche
zurücklaufen kann. Für eine uanz genaue Portionierung, bei der mit Sicherheit keine
Flüssigkeit während des Kippvorganges in die Flash zurückläuft, wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, das Portionierungsgefäß 2 doppelt so groß auszuführen wie das erforderliche
Portionierungsvolumen und die Druckausgleichöffnung 4 in halber lIöhe h des Portionierungsgefäßes
2 anzuordnen. Die Druckausgleichöffnung 4 kann auch als Schlitz ausgeführt sein,
wie in Fig. 2a und 2b zu sehen ist.
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Zweck dieser Öffnung 4 ist es, den Druckausgleich zwischen dem Außenraum
und dem lnnenraum der Flasche herzustellen, wenn die Flüssigkeit im Portionierungsgefäß
hochsteigt. Die Flüssigkeit kann aber nur bis zur Höhe h der Oberkante 6 der Öffnung
4 steigen, weil dann nämlich die Öffnung 4 beidseitig durch Flüssigkeit verscillossen
ist und damit ein weiterer Druckausgleich unterbunden ist. Daher ist das Portionsvolumen
durch die Höhe h der Oberkante 6 der Druckausgleichöffnung4 begrenzt. Der Druckausgleich
kann auch z. B. durch ein kleines Röhrchen gewährleistet sein, das eine Verbindung
herstellt zwischen dem Innenraum des Portionicrungsgefäßes und dem Innenraum der
Flasche ; in Fig. 3 ist hierfür ein Beispiel dargestellt. Das Röhrchen 4 entspricht
der Öffnung 4 und seine Mündung im Innern des Portionierungsgefäßes 2 entsp. richt
der Oberkante 6 der Öffnung 4. Wenn man dieses Röhrchen 4 verschieblich anordnet,
kann damit das Portionierungsvolumen verändert
werden, weil die
Flüssigkeit im Portionierungsgefäß 2 eben nur bis zur Mündung 6 hochsteigt.
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Zum Ausgießen der portionierten Flüssigkeitsmenge wird nun die ganze
Flasche so geneigt, daB die Offnung des Rohres 9 nach unten zeigt.
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Flüssigkeit kann jetzt zunächst noch nicht ausfließen, weil sonst
im Innern der Flasche Unterdruck entstehen müBte, was nicht möglich ist.
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Durch leichten Fingerdruck auf die Flaschenwandung 1 jedoch kann das
Portionierungsgefäß 2 entleert werden, wie z. B. in Fig. 1b dargestellt ist. Weitere
Flüssigkeit kann aus der Flasche in dieser Lage nicht @ entnommen werden, weil die
am Portionierungsgefäß vorhandenen Öffnungen oberhalb des Fliissigkeitsspiegels
liegen. Ein erneuter Portionierungsvorgang kann dadurch eingeleitet werden, daß
die Flasche wieder in ihre normale, aufrechte Stellung gebracht wird (Fig. 1a),
wo sich das PortionierungsgefäB erneut fiillt.
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Andererseits ist es zweckmäßig, daL die Öffnung 4 sich während des
Kippvorganges immer oberhalb des Flüssigkeitsspiegels der in dem Portionierungsgefaß
vorhandenen Flüssigkeit befindet, damit nicht ein Teil der Flüssigkeit durch die
Öffnung 4 während des Kippvorganges wieder in die Flasche zurückläuft. Um dies zu
verhindern, wird außerdem erfindungsgemäß vorgeschlagen, eine bestimmte Kipprichtung
der Flasche vorzuschreiben und diese sichtbar zu kennzeichnen, z. B. in an sich
bekannter weise durch Abbiegen des Gießrohres 9 außerhalb der Flasche in die Kipprichtung,
d. h. also in die Richtung bezüglich der Längsachse der Flasche, die der Richtung,
in die die Öffnung 4 weist, entgegengesetzt gerichtet ist, wie in Fig. 1a und 1b
gezeigt, ist.
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Damit eine gleichmäßige und konstante portionsweise Entleerung auch
dann noch möglich ist, wenn der Flüssigkeitaspiegel in der Flasche unter eine Höhe,
gemessen vom Flaschenboden, abgesunken ist, die kleiner ist als die Höhe h der Oberkante
6 der Druckausgleichöffnung 4 , soll der Flaschenboden eine ringförmige Einbuchtung
7 besitzen, die so beschaffen istt daß ihre Oberseite und die Oberkante der Öffnung
4 in einer und derselben Horizontalebene liegen (s. Fig. 1).
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Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daB eine sehr einfache
und leicht herstellbare Portionierungseinrichtung geschaffen ist, die keinerlei
bewegliche oder komplizierte Einrichtungen (z. B. Ventile) besitzt, und
mit
der as möglich ist, konstante Flüssigkeitsportionen laufend bis zur völligen Entleerung
der Flasche zu entnehmen. Dieser letzte Vorteil soll besonders erwähnt werden, weil
viele Portionierungseinrichtungen die Eigenschaft haben, daß das Portionsvolumen
jeweils eine Funktion der Flaschenfüllung ist. Luch sind die'zum Portionierungsvorgang
notwendigen Handgriffe einfach, schnell und sicher auszuführen. SchlieBlich hat
die Ausführung mit einem sehr engen GieBrohr noch den Vorteil daß sich in vielen
Fällen ein Verschluß der MUndung erübrigt, weil eine Verdunstung der Flüssigkeit
durch das enge Rohr, selbat über einen längeren Zeitraum praktisch nicht ins Gewicht
fällt.