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Die Erfindung betrifft einen Tränkeimer, insbesondere zur Aufzucht von Tieren, wie z. B. Kälber oder Lämmer.
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Tränkeinrichtungen in Form eines Eimers sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt. So ist in der
DE 8712611 U1 ein Eimer zum Tränken von Tieren beschrieben, der einen Saugzapfen an einer die Eimerwand durchdringenden Durchführung und eine Einrichtung zum Einhängen des Eimers in eine Tragvorrichtung aufweist, wobei die Einrichtung zum Einhängen wenigstens je einen Durchbruch in der Eimerwand auf der Seite des Saugzapfens und der gegenüber liegenden Seite und wenigstens einen Durchbruch in einer unterhalb des Eimerbodens liegenden Randzone aufweist.
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Derartige Tränkeimer haben sich in der landwirtschaftlichen Praxis, insbesondere zum Tränken von Kälbern und Lämmern seit vielen Jahrzehnten bewährt und werden auch von zahlreichen anderen Herstellern angeboten. So bietet die Firma Albert Kerbel GmbH unter der Artikel-Nr. 14260 einen Kälbertränkeeimer an, der aus einem milchig-weißen Kunststoffmaterial besteht.
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Ausgehend von diesen bekannten Tränkeimern hat sich der Erfinder nun die Aufgabe gestellt, die Benutzerfreundlichkeit eines Tränkeimers bei einer gelegentlich vorzunehmenden Füllstandkontrolle in einem Stall während der Aufzucht von Tieren weiter zu erhöhen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Schutzanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der Unteransprüche. Diese können in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung, charakterisiert und spezifiziert die Erfindung zusätzlich.
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Gemäß der Erfindung wird ein Tränkeimer zum Tränken von Tieren, insbesondere bei der Aufzucht von Kälbern oder Lämmern, geschaffen, der auf einer Seitenwand eine Öffnung zur Aufnahme eines Saugzapfens aufweist und auf der der Öffnung gegenüberliegenden Seite wenigstens einen Durchbruch zur Befestigung des Tränkeimers aufweist, wobei die Eimerwand an der der Öffnung zugewandten Seite und an der dem wenigstens einen Durchbruch zugewandten Seite jeweils abgeflacht sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Tränkeimer aus transparentem Material besteht, wobei der Transparenzgrad so gewählt ist, dass ein Füllstand einer Flüssigkeit im Tränkeimer erkennbar ist.
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Die erfindungsgemäße Lösung stellt somit einen Tränkeimer bereit, der eine Füllstandskontrolle beispielsweise beim Tränken von Kälbern und Lämmern mit Milch während der Aufzuchtsphase ermöglicht, ohne dabei in das Innere des Eimers blicken zu müssen. Demnach kann auch aus größerer Entfernung der Füllstand von Tränkeimern kontrolliert werden, so dass das zeitaufwändige Inspizieren einzelner Tränkeimer entfallen kann. Dies führt zu einem erheblichen Zeitvorteil in der landwirtschaftlichen Praxis, wobei insbesondere auch erreicht werden kann, dass der Tränkeimer auch außerhalb eines Laufstalls oder dergleichen kontrolliert werden kann. Somit ist es möglich, sowohl Füllstandsinformationen als auch Kontrolle über die aufgenommene Flüssigkeitsmenge ohne größeren Zeitaufwand beschaffen zu können.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der Tränkeimer vollständig aus dem transparenten Material gefertigt.
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Der Tränkeimer TE ist demnach vollständig aus dem transparenten Kunststoffmaterial in einem Spritzgussverfahren gefertigt, wodurch Herstellungskosten reduziert werden können. In wiederum anderen Ausführungen kann es jedoch möglich sein, durch die Verwendung unterschiedlicher Kunststoffmaterialien eine lediglich teilweise transparente Ausgestaltung zu erzeugen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Öffnung in der Nähe zu einer Unterseite des Tränkeimers angeordnet.
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Derartige Tränkeimer tropfen in der Leerstellung aus, so dass keine Verschmutzungen auftreten bzw. reduziert werden. Die Erfindung lässt sich auch bei so ausgestalteten Tränkeimern einsetzen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Öffnung in der Nähe zu einer Oberseite des Tränkeimers angeordnet.
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Die Positionierung der Öffnung in der Nähe einer Oberseite des Tränkeimers führt zu einem Erschweren des Saugens bei dem Tier, so dass der Saugprozess länger andauert und folglich anstrengender ist. Dies führt zu mehr Speichelfluss und damit besserer Verdauung. Die Erfindung lässt sich auch bei derartig ausgestalteten Tränkeimern einsetzen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind mehrere, insbesondere drei oder fünf Öffnungen vorgesehen.
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Demnach werden Tränkeimer geschaffen, die eine unterschiedliche Zahl bzw. Position von Saugzapfen aufweisen, so dass je nach gewünschtem Einsatzgebiet die jeweils passende Konfiguration ausgewählt sein kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Tränkeimer aus Polyolefinen gefertigt.
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Polyolefine, insbesondere Polypropylene in Form von Homopolymere oder Copolymerere, erlauben einerseits einen hohen Transparenzgrad und sind zum anderen aber auch mechanisch stabil, so dass ein Tränkeimer geschaffen werden kann, der mechanischen Beanspruchungen, wie sie üblicherweise im Stallbetrieb vorkommen, standhalten kann.
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Der Tränkeimer kann eine Füllmenge von bis zu 10 Litern, vorzugsweise ungefähr 9 Liter, aufweisen.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 schematisch ein Tränkeimer gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer perspektivischen Seitenansicht, und
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2 der Tränkeimer aus 1 in gefülltem Zustand in einer perspektivischen Seitenansicht.
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In den Figuren sind gleiche oder funktional gleich wirkende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist in einer perspektivischen Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel eines Tränkeimers TE gezeigt. Der Tränkeimer weist im gezeigten Ausführungsbeispiel einen kreisförmigen oder nahezu kreisförmigen Boden BO auf, von dem sich eine Eimerwand EW bis zu einem oberen Abschlussring AR erstreckt. Auf einer ersten Seitenfläche SF1 und einer gegenüber liegenden zweiten Seitenfläche SF2 ist die Eimerwand EW jeweils abgeflacht, um eine einfachere Wandmontage zu ermöglichen.
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Zur Montage des Tränkeimers TE sind am oberen Ende unterhalb des Abschlussrings AR mehrere Durchbrüche DB vorgesehen, die zum Aufhängen des Tränkeimers TE genutzt werden können. Die Durchbrüche DB können dabei in entsprechende hakenförmige Vorsprünge an einer Stallwand oder einem Stallgitter eingreifen. Darüber hinaus weist der Tränkeimer TE auf fachübliche Weise einen Haltegriff HG auf, der in Form eines schwenkbaren Bügels auf den den Seitenflächen SF1 und SF2 gegenüber liegenden Enden angeordnet ist.
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Der Tränkeimer TE kann beispielsweise so ausgestaltet sein, dass eine Flüssigkeitsmenge von ca. 9 Litern eingebracht werden kann. Die genaue Form des Eimers ist jedoch nicht festgelegt, so dass beispielsweise auch Tränkeimer TE mit einem elliptischen oder eckigen Boden BO, mit einem unterschiedlich gestalteten Abschlussring AR oder mit einer anderen geometrischen Form der Eimerwand von der vorliegenden Erfindung umfasst werden. Ebenso ist bezüglich der Gestaltung und Lage der mehreren Durchbrüche DB eine Vielzahl von Variationsmöglichleiten gegeben, so dass die gezeigte spezielle Ausführungsform des Tränkeimers TE nicht einschränkend interpretiert werden sollte.
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Desweiteren weist die Eimerwand EW im Bereich der zweiten Seitenfläche SF2 eine Skala SK auf, die beispielsweise während des Herstellens des Tränkeimers TE im Spritzgussverfahren erzeugt werden kann. Es ist selbstverständlich ebenfalls möglich, auch auf der ersten Seitenfläche SF1 eine derartige Skala SK anzubringen. Ebenso kann die Skala SK auch aufgedruckt sein oder mittels einer Klebefolie bereitgestellt werden.
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Die Entnahme von Flüssigkeit aus dem Tränkeimer TE wird über einen Saugzapfen SZ, an dessen Ende sich eine Austrittsöffnung AO befindet, auf fachübliche Weise durchgeführt. Der Saugzapfen SZ tritt durch eine Öffnung, die in 1 hinter dem gezeigten Sechskant-Befestigungsanschluss BA zu liegen kommt, durchgeführt.
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In anderen Ausführungsformen ist es möglich, mehrere, beispielsweise bis zu fünf Öffnungen für Saugzapfen SZ vorzusehen oder die Öffnung in Richtung des Abschlussrandes AR anzuordnen, so dass diese im oberen Bereich der Eimerwand EW liegt.
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Der Tränkeimer TE ist wenigstens im Bereich der Eimerwand EW aus einem transparenten Kunststoffmaterial, das beispielsweise als Polyolefine gewählt sein kann, ausgeführt, wobei der Transparenzgrad des Kunststoffmaterials so gewählt ist, dass auch aus größerer Entfernung ein Füllstand einer Flüssigkeit im Tränkeimer TE erkennbar ist.
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Die transparente Eigenschaft der Eimerwand EW wird in Bezug auf 2 nochmals näher erläutert. Man erkennt, dass der Füllstand FS der Flüssigkeit FL durch die Eimerwand EW hindurch scheint, so dass es nicht nötig ist, in das Innere des Tränkeimers TE blicken zu müssen, um den Füllstand erkennen zu können. Dazu ist der Transparenzgrad des Kunststoffmaterials größer als bei einer milchig-weißen Ausführung gewählt. Der Tränkeimer TE ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel vollständig aus dem transparenten Kunststoffmaterial in einem Spritzgussverfahren gefertigt. In wiederum anderen Ausführungen kann es jedoch möglich sein, durch die Verwendung unterschiedlicher Kunststoffmaterialien eine lediglich teilweise transparente Ausgestaltung zu erzeugen.
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Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbildungen entnehmbaren Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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