DE1532545C3 - Verfahren zum Abfüllen von Flüssigkeiten in elastisch yerformbare Behälter sowie Verschluß und Verschließkopf zur Ausführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Abfüllen von Flüssigkeiten in elastisch yerformbare Behälter sowie Verschluß und Verschließkopf zur Ausführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abfüllen von gegen Sauerstoff bzw. Luft empfindlichen Flüssigkeiten
in elastisch verformbare Behälter, insbesondere kugelzonenförmige Flaschen, bei dem die im Leerraum
oberhalb des Flüssigkcitsspiegels vorhandene Luftmenge durch vorübergehendes Verkleinern des Rauminhaltes
des Behälters mittels Zusammendrücken entfernt wird, sowie einen Verschluß und einen Verschließkopf
zur Ausführung des Verfahrens.
Bei der Abfüllung von Getränken, insbesondere Bier, wird die Luft aus dem Leerraum der Flasche entfernt,
um Veränderungen des Füllgutes durch Oxidation zu vermeiden und wegen des Druckanstieges bei einer
Erwärmung den Partialdruck der Luft zu vermindern. Es ist bekannt, die im Leerraum enthaltene Luft durch
Kohlensäure zu ersetzen.
Es ist ferner bekannt (DT-AS 11 36 600), die Luft aus
dem Leerraum der Flasche dadurch zu entfernen, daß vorübergehend vor dem Füllen der Flasche durch
mechanische Mittel der Flascheninhalt verkleinert wird, worauf die Flasche randvoll gefüllt und verschlossen
wird. Hierauf wird die Flasche in ihrer Form so verändert, daß der Inhalt wieder vergrößert wird, bzw.
die Flasche ihre ursprüngliche Gestalt wieder einnimmt, so daß über dem Flüssigkeitsspiegel ein luftleerer Raum
entsteht. Es muß also während des Füllens und Verschließens der Flasche dafür gesorgt werden, daß
der Flascheninhalt verkleinert ist.
Zum Verschließen der Einfüllöffnung eines Plastikbehälters, wobei die Einfüllöffnung von zwei hochstehenden
Lappen gebildet wird, (GB-PS 9 59 433), ist es auch bekannt, durch Hineinschnappen des Deckels die
Lappen in gegenseitige Anlage zu bringen, worauf sie verschlossen werden können. Dabei ist nicht beabsichtigt,
einen luftleeren Raum oberhalb des Füllgutes des Behälters zu erzeugen.
Es ist ferner bekannt, als Dichtungseinlage in Kronenkorken eine Kunststoffscheibe mit konzentrisch
angeordneten Rippen zu verwenden (DT-Gbm 18 98 233). Diese sollen eine bessere Abdichtung
bewirken. Zum Aufsetzen von Kronenkorken sind auch Verschließköpfe bekannt (US-PS 18 48 695), bei denen
der Kronenkorken von einem Stempel auf den Flaschenrand gepreßt wird, während ein konisch
ausgeformter Bördelring abgesenkt wird und den Kronenkorken seitlich umbördelt.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, ein Verfahren anzugeben, das nach dem Füllen
des Behälters die Entfernung der oberhalb des Füllgutes befindlichen Luft auf besonders einfache und wirkungsvolle
Weise ermöglicht und das Verschließen des Behälters gestattet.
Diese Aufgabe ist bei dem Verfahren der eingangs geschilderten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Behälter durch Ausüben einer Kraft auf den aufgesetzten Verschluß axial zusammengedrückt wird,
wobei durch seitliches Erfassen des Verschlusses dieser am dichten Aufsetzen auf den Behälterrand gehindert
und ein Spalt belassen wird, durch den die Luft im Behälter entweicht, bis sich durch den Überdruck in dem
Behälter dessen Widerstand gegen das axiale Zusammendrücken erhöht, worauf der Verschluß in dichtende
Anlage mit dem Behälterrand gedrückt und verschlossen wird.
Die Kraft zum axialen Zusammendrücken der Flasche wird also über den Verschluß auf den Rand des
Behälters übertragen, wobei zunächst ein Spalt gebildet wird, der das Austreiben der Luft gestattet, worauf dann
der Verschluß dicht aufgesetzt wird. Nach der während des Schließvorganges durchgeführten Verdrängung der
Luft wird also der Behälter entlastet und kehrt in seine ursprüngliche Gestalt zurück. So ergibt sich ein
luftleerer Raum zwischen dem Flüssigkeitsspiegel und dem dichten Verschluß. Bei CO2-freien Flüssigkeiten
wird dieses Vakuum entsprechend der jeweils vorhandenen Temperatur und den sich dabei ergebenden
Partialdrücken vorwiegend von Wasserdampf und den geringen Luftmengen aufgefüllt werden, die in der
Flüssigkeit bei atmosphärischem Druck gelöst waren. Die Lösungsmöglichkeit von Luft in Wasser ist
bekanntermaßen wesentlich geringer als die Lösungsmöglichkeit von Kohlensäure bzw. Kohlendioxyd in
Wasser. Es ergibt sich auf diese Weise durch die Erfindung oberhalb des Flüssigkeitsspiegels in dem
dicht verschlossenen Behälter ein Leerraum, der nur noch in äußerst geringen Mengen Luft bzw. Sauerstoff
enthält, so daß die schädlichen Einwirkungen des Sauerstoffes auf die Flüssigkeit auf ein Mindestmaß
herabgesetzt sind.
Nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist der Behälter aber einen Leerraum auf, so daß
selbst dann, wenn der thermische Ausdehnungskoeffizient des Behälters wesentlich kleiner ist als derjenige
der Flüssigkeit und der Behälter nach Durchführung des erfindungsgemäß vorgesehenen Verfahrens erwärmt
wird (sei es beispielsweise zum Zwecke einer Pasteurisierung, sei es auch mehr oder weniger zufällig durch
Lagerung in warmen oder der Sonnenbestrahlung ausgesetzten Räumen), die Gefahr des Platzens oder
auch einer insbesondere nicht erwünschten Verformung des Behälters nicht vorliegt.
Besonderen Vorteil bietet das Verfahren beim Abfüllen von CCh-haltigen Flüssigkeiten. Bei ihnen füllt
sich das Vakuum mit Kohlensäuredämpfen derjenigen Kohlensäure, die in der Flüssigkeit gelöst ist, und zwar
entsprechend dem Partialdruck der Kohlensäure bei der jeweils herrschenden Temperatur.
Die Größe der Verschließkräfte ist je nach Verschlußart
sehr unterschiedlich, reicht aber normalerweise aus, um die elastische Flasche bis zu einem gewissen
Grad zusammenzudrücken. Eine Ausbildung von Flaschen in Kugelzonenform, z. B. nach der deutschen
Patentschrift 10 71 519, ist für den Effekt des Zusammendrückens der Flasche besonders günstig, da sich hier
unter axialer Belastung ein einwandfreier Federweg in Richtung der Längsachse der Flasche, ähnlich wie bei
einem Federbalg, ergibt.
Da die zum Verschließen erforderlichen Kräfte durch die Verschließvorrichtung senkrecht auf den Verschluß
wirken, ist die Dichtungseinlage des Verschlusses während des Zusammendrückens der Flasche schon in
Funktion, so daß sich im Flascheninneren ein Überdruck bildet.
Die Ansprüche 2 bis 7 sind auf verschiedene Ausbildungen von Verschlüssen gerichtet, mit denen das
erfindungsgemäße Verfahren in vorteilhafter Weise durchführbar ist. Dabei ist der Verschluß bzw. die
Dichtungseinlage des Verschlusses so ausgebildet, daß Kanäle entstehen, durch welche die Luft aus dem
Flascheninneren nach außen entweichen kann, während der Behälter zum Austreiben der Luft axial zusammengedrückt
wird, worauf bei Überschreiten einer vorbestimmten Kraft die Verformung der Dichtungseinlage
und damit die abdichtende Wirkung eintritt.
Die Ansprüche 8 und 9 sind auf einen Verschließkopf zur Ausführung des Verfahrens unter Verwendung eines
üblichen Kronenkorkens gerichtet. Dabei verhindert der Bördelring zum Zwecke des Austreibens der Luft
aus der Flasche das dichte Aufsetzen des Kronenkorkens auf den Flaschenrand. In Abwandlung eines
solchen Verschließkopfes kann ein Stützring vorgesehen sein, der erst nach Zurückziehen das dichte
Aufsetzen des Verschlusses gestattet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend
35. anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine gemäß der DT-PS 10 71 519 ausgebildete gefüllte kugelzonenförmige Flasche, deren Füllung
unter Aufrechterhaltung eines Leerraumes vorgenommen ist;
Fig. 2 den Vorgang eines Verschließens dieser Flasche mit Hilfe einer Verschließvorrichtung,
F i g. 3 die gefüllte Flasche, nachdem sie mittels eines Verschlusses dicht verschlossen worden ist,
Fig.4 einen Schnitt durch den oberen Teil einer
^5 Flasche mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten
Verschluß während des Austreibens der Luft,
F i g. 5 einen Schnitt ähnlich der F i g. 4, jedoch nach dem dichten Verschließen dieses Verschlusses,
Fig. 6 eine Darstellung ähnlich den Fig. 4 und 5, jedoch unter Benutzung eines unterschiedlich ausgebildeten
Verschlusses,
F i g. 7 eine Darstellung ähnlich der F i g. 6 mit einem ähnlich Fbezeichnet Verschluß, jedoch unter Benutzung
eines besonderen Verschließorganes,
F i g. 8 einen Schnitt durch den oberen Teil einer Flasche einschließlich eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Plastikverschlusses,
Fig.9 eine schematische Darstellung des Bewegungsablaufes
eines erfindungsgemäß ausgebildeten Verschließkopfes zur Ausführung der Erfindung mit
Hilfe eines normal ausgebildeten Kronenkorkens, wobei die Stufen der Bewegungsfolge mit den Buchstaben A
bis Fbezeichnet sind,
Fig. 10 eine vergrößerte Darstellung des Flaschenmundstückes,
des Kronenkorkens und des erfindungsgemäß ausgebildeten Verschließkopfes, wobei entsprechend
der F i g. 10 A bis Fdie Stufen der Bewegungsfolge
mit den Buchstaben A bis Fbezeichnet sind.
F i g. 1 zeigt eine kugelzonenförmige Flasche in gefülltem Zustand. Der Flüssigkeitsspiegel 1 befindet
sich etwa 3 bis 4 cm unterhalb des Flaschenrandes, so daß die Flasche zu etwa 97 % gefüllt ist.
F i g. 2 zeigt die gleiche Flasche während des Verschließvorganges in einer marktüblichen Verschließmaschine.
Der Verschließkopf 2 hat die elastische Flasche so weit zusammengedrückt, daß der Flüssigkeitsspiegel
1 bis zum Flaschenrand reicht. In dieser Stellung kommt die Dichtung des Verschlusses 3 zur
Wirkung, und ein weiteres Zusammendrücken der Flasche verursacht sofort einen erheblichen Überdruck
in Flascheninneren. Dadurch wird die an sich elastische Wand der Flasche gestützt und ist jetzt in der Lage,
senkrecht wirkende Verschließkräfte, wie sie z. B. zum Umbördeln von Kronenkorken erforderlich sind,
aufzunehmen. Nach Beendigung des Verschließvorganges, der auf die gleiche Art und Weise auch mit anderen
Verschlüssen als Kronenkorken durchgeführt werden kann, nimmt die Flasche nahezu ihre ursprüngliche
Gestalt gemäß F i g. 3 wieder an. Bei der Abfüllung von stillen Getränken wird die ursprüngliche Höhe nicht
wieder ganz erreicht, da sich im Leerraum ein Vakuum aufbaut. Bei der Abfüllung von kohlensäurehaltigen
Getränken wird dieses Vakuum aufgefüllt durch Kohlensäure, die sich infolge des Partialdruckgefälles
zwischen Flüssigkeit und Leerraum entbindet.
Voraussetzung zum einwandfreien Funktionieren des erfundenen Verfahrens ist, daß die Kräfte zum
Zusammenpressen der Flasche noch keine Abdichtung der Flaschenöffnung hervorrufen, da sonst die Luft nicht
entweichen könnte. Zur Erfüllung dieser Voraussetzung sind verschiedene Lösungen möglich, die anhand der
folgenden Abbildungen beispielhaft erläutert sind.
Damit die Luft während des Zusammendrückens der Flasche entweichen kann, wird ein Verschluß 3 mit einer
Dichtungseinlage 4 oder einer Dichtungsmasse nach F i g. 4 verwendet. Die Oberfläche der Dichtungseinlage
4 ist absichtlich uneben, mit Vorsprüngen 22 versehen, zwischen denen radiale Kanäle 23 gebildet sind, durch
die Luft vom Flascheninneren nach außen entweichen kann. Die Formbeständigkeit des Dichtungswerkstoffes
ist so gewählt, daß die Reaktionskraft der Flasche während des Zusammendrückens nicht ausreicht, die
Oberfläche glattzupressen. Erst wenn die Flasche so weit zusammengedrückt ist, daß die Flüssigkeit bis zu
den feinen Kanälen 23 der Dichtungseinlage 4 reicht, ist die Reaktionskraft der Flasche so weit angestiegen, daß
der Dichtungswerkstoff durch Anlegen gegen den Flaschenhalsrand 24 verformt wird und die Abdichtung
erfolgt. Der Anstieg der Reaktionskraft ist verursacht durch die Erhöhung der Federkraft in Abhängigkeit
vom Federweg der Flasche und wird evtl. noch schlagartig vergrößert durch einen plötzlichen Aufbau
von Überdruck in der Flasche, wenn die Flüssigkeit bis zu den Kanälen in der Dichtungsmasse gestiegen ist und
sich damit der Strömungswiderstand gegenüber dem Durchströmen der verdrängten Luft vervielfacht.
Der sich aufbauende Überdruck in der Flasche stützt die Flaschenwand ab und setzt damit einem weiteren
Zusammendrücken der Flasche erheblichen Widerstand entgegen. Hat jedoch erst eine geringe Verformung der
Dichtungsmasse begonnen, so ist der weitere Anstieg der Reaktionskraft stark progressiv, da damit der
Strömungswiderstand in den kleiner werdenden Kanälen schnell ansteigt und wiederum eine weitere
Erhöhung des Überdruckes in der Flasche hervorruft. Nach dem vollständigen Abdichten der Dichtungseinlage
4 erfolgt bei dem in F i g. 5 beispielhaft dargestellten Kronenkorken 3 der Bördelvorgang, indem der
Kräuselrand 25 des Kronenkorkens 3 um den oberen Wulst 26 des Flaschenhalses 27 herumgebördelt wird.
Eine weitere Möglichkeit eines erfindungsgemäß ausgebildeten Kronenkorkens zeigt Fig.6. Ein Kronenkorken
28 ist in bekannter Weise vorgepreßt und mit den normalen Zacken 5 versehen. Damit zwischen
der Dichtungseinlage 29 üblicher Art und dem Flaschenrand 24 ein Spalt zum Herausströmen der Luft
beim Zusammendrücken der Flasche bleibt, sind jedoch an mehreren Stellen des Kronenkorkens 28 Verengungen
6 eingepreßt. Die Anzahl dieser Verengungen ist so gewählt, daß ihre Steifigkeit während des Zusammendrückens
ausreicht, um eine Berührung zwischen der Dichtungseinlage 29 und dem Flaschenrand 24 zu
verhindern. Erst auf den letzten Millimetern des Federweges der Flasche wird die Reaktionskraft der
zusammengedrückten Flasche so groß, daß die Verengungen 6 elastisch auseinanderfedern und ein Verschließen
des Kronenkorkens 28 in bekannter Weise erfolgen kann. Im extremen Fall kann auch jede Zacke 5 des
Kronenkorkens 28 als Verengung 6 ausgebildet werden bzw. sein.
In Fällen, in denen die Steifigkeit der Verengungen zur Erzielung des maximalen Federweges der Flasche
zu gering ist, wird eine Einrichtung nach Fig. 7 verwendet. Die normale Verschließmaschine wird mit
speziellen Verschließköpfen ausgerüstet. Das Zusammendrücken der Flasche erfolgt mit einem Stützring 7.
der so geformt ist, daß die Verengungen 6 nicht auseinanderspreizen können. Erst bei Erreichen der
Endstellung der zusammengedrückten Flasche wird der weitere Druck auf den Kronenkorken entweder
wegabhängig oder kraftabhängig gesteuert, zunächst vom Stempel 8 übernommen, hierdurch tritt der
Stützring 7 außer Aktion, die Verengungen 6 spreizen auseinander, die Dichtungseinlage 29 kommt zur Anlage
auf dem Flaschenrand 24. In weiterem Verlauf der Abwärtsbewegung des Verschließkopfes wird durch
den Bördelring 9 in bekannter Weise die Bördelung des Kronenkorkens vollzogen.
F i g. 8 zeigt einen erfindungsgemäß ausgebildeten Plastikverschluß. In verschlossenem Zustand dichtet die
zylindrische Sitzfläche 11 eines Stopfens 30, der zwecks
Einführung in die Öffnung des Flaschenhalses 27 mit einem konischen Kopf 31 versehen ist. Der Verschluß
hat Kanäle 12, durch die während des Zusammendrükkens der Flansche die Luft entweichen kann. Im
konischen Kopf 31 des Stopfens 30 können weitere Kanäle 13 dieses Entweichen der Luft noch unterstützen.
Erst bei Erreichen einer bestimmten Reaktionskraft der Flasche dehnt sich der äußere Mantel des
Plastikverschlusses elastisch soweit, daß der Wulst 15 über den oberen Flaschenrand 26 gleitet. Damit wird die
Dichtfläche 11 in die Öffnung des Flaschenhalses 27 eingeführt. Der Wulst 15 federt nach dem Übergleiten
über den oberen Flaschenrand 26 wieder zusammen und hält jetzt auch gegen inneren Überdruck, z. B. bei
kohlensäurehaltigen Getränken, den Verschluß in bekannter Weise geschlossen. Der Verschließvorgang
kann durch Kanäle 14 oder Schlitze im unteren, konischen Teil des Stopfens 30 erleichtert werden.
Ebenso kann der Dichtungseffekt des Stopfens durch bekannte, horizontal verlaufende Rillen oder Erhebungen,
wie bei 34 angedeutet, ähnlich denen eines Plastik-Sektkorkens erhöht werden.
Alle bekannten Zusatzeinrichtungen, wie Abreißringe
zur Originalitätssicherung oder Laschen zum leichteren Öffnen des Verschlusses können angebracht werden.
Falls die Steifigkeit des Wulstes 15 nicht ausreicht, die zum Zusammendrücken der elastischen Flasche erforderlichen
Kräfte zu übertragen, kann eine ringförmige oder anders geartete Vorrichtung ähnlich dem vorher
beim Kronenkorken in F i g. 7 beschriebenen Stützring 7 vorgesehen werden.
Die vorstehende Beschreibung führt als Ausführungsbeispiel nur Flaschen an, in welche Flüssigkeiten
abgefüllt wurden. Das Verfahren läßt sich ebenso vorteilhaft auf andere, luftempfindliche Füllgüter
anwenden, ebenso auf Gefäße, die nicht als Flaschen anzusprechen sind, wie Konservendosen, Becher usw.
Der Bördelring 9 des Verschließkopfes der Fig.9
und 10 ist axial verschiebbar in einem nicht gezeigten Verschließkopfgehäuse gelagert, in dem überdies auf
bekannte Weise ein Stempel 8 entgegen der Wirkung einer nicht dargestellten Feder gelagert ist. Ähnlich der
Einrichtung nach Fig. 7 arbeitet ein gemäß Fig.9 und
10 ausgebildeter Verschließkopf, jedoch ohne daß besonders geformte Kronenkorken mit Verengungen
verwendet werden müßten. Der Verschließkopf hat in üblicher Weise einen Stempel 8 und einen Bördelring 9,
die jedoch abweichend von normalen Verschließköpfen in bestimmter Reihenfolge relativ zueinander bewegt
werden. Die Bewegungsfolge ist in den sechs Phasen A bis F in Fig. 9 dargestellt. Fig. 10 zeigt die
entsprechenden Phasen A bis F in vergrößerter Darstellung mit Flaschenmundstück und Kronenkorken.
Die Funktion des vorher anhand der F i g. 7 beschriebenen Stützringes 7 wird hier von dem
Bördelring 9 übernommen, so daß dieser beide Funktionen nacheinander, nämlich die des Abstützens
der Zacken des Kronenkorkens beim Lufthinausdrängen und die des Umbördelns der Zacken beim
endgültigen Verschließen ausführt.
Phase A (Fig. 10A) zeigt die Ausgangsstellung der Verschließeinrichtung vor Beginn des Verschließvorganges.
Die Belastung der Flasche beträgt 0 kg, so daß auch der Verformungsweg einer beispielhaft angenommenen
Kugelzonenflasche 0 mm beträgt. Die Marken 32 und 33 veranschaulichen die Stellung des Stempels 8
relativ zum Bördelring 9 und die des Bördelringes 9 relativ zum Flaschenhals. Die Innenseiten der Zacken 5
des Kronenkorkens 3 ragen noch nicht über den Wulst 26 am Flaschenhals; die Dichtungseinlage 4 des
Kronenkorkens 3 liegt auf dem Flaschenrand 24 auf.
Der erste Bewegungsablauf (Fig. 10B) des Verschließkopfes in der Phase B führt den Bördelring 9
abwärts, während der Stempel 8 verharrt, was der Phase B entspricht. Durch den Druck auf die äußeren Spitzen
der Zacken 5 des Kronenkorkens 3 hat sich dieser bis zum Anschlag an den Stempel 8 nach oben durchgewölbt.
Die Berührungsflächen der Zacken 5 sind dabei auf der sich nach oben verjüngenden Fläche des
Flaschenwulstes 26 in geringem Maß relativ zur etwas zusammengedrückten Flasche nach oben und innen
gewandert. Bei der oben beispielhaft erwähnten Kugelzonenflasche betragen die Belastung der Flasche
in dieser Stellung etwa 20 kg und die Verformung in axialer Richtung 1 bis 2 mm. Zwischen Dichtungseinlage
4 des Kronenkorkens 3 und Flaschenrand 24 hat sich ein
35
40
45 Hohlraum von ca. 1 bis 2 mm gebildet, durch den beim weiteren Zusammendrücken der Flasche Luft entweichen
kann. Die Marken 32 und 33 veranschaulichen die gegenüber der Phase A veränderte relative Lage von
Stempel 8, Bördelring 9 und Flaschenhals 27.
Der nächste Bewegungsschritt (Fig. 10C) führt Stempel 8 und Bördelring 9 gleichmäßig nach unten und
bewirkt das eigentliche Hinausdrängen der Luft. In Phase C ist die beispielhafte Flasche etwa 6 mm
zusammengedrückt und mit ca. 100 kg belastet. Da die Verformung der Flasche vorwiegend in Flaschenmitte
erfolgt, wo der Durchmesser etwa dreimal und damit die Flasche etwa neunmal größer sind als am Flaschenhals,
bewirken die 6 mm Verformung die Anhebung des Flüssigkeitsspiegels um ca. 9 · 6 = 54 mm. Diese 54 mm
reichen vollkommen als Leerraum für den Abfüllvorgang aus. Die Kraft zum Zusammendrücken der Flasche
wird gleichzeitig über Stempel 8 und Bördelring 9 auf den Flaschenwulst 26 übertragen, wobei der Bördelring
9 verhindert, daß die Zacken 5 des Kronenkorkens 3 auseinanderspreizen und damit die Dichtungseinlage 4
zum Anliegen auf den Flaschenrand 24 bringen, während der Stempel 8 verhindert, daß sich der
Kronenkorken 3 noch weiter nach oben durchwölbt und dabei bis zur Unbrauchbarkeit deformiert. Die Marken
32 und 33 sind gegenüber Phase B unverändert, da keine Relativbewegung von Stempel 8, Bördelring 9 und
Flaschenhals zueinander erfolgte.
Der folgende Bewegungsschritt ( F i g. 10D) führt den
Stempel 8 weiter abwärts, während Bördelring 9 verharrt. Die Flasche wird noch um ein geringes Maß
weiter verformt. Da die abstützende Wirkung des Bördelringes 9 entfällt, spreizen die Zacken 5 des
Kronenkorkens 3 auseinander und gleiten über den Wulst 26 am Flaschenhals. Die Dichtungseinlage 4 des
Kronenkorkens 3 kommt dabei auf dem Flaschenrand 24 zur Anlage und wird zusammengepreßt. Die Phase D
zeigt das Ende dieses Bewegungsschrittes. Die Marke 32 wird gegenüber Phase C vergrößert, da sich Stempel 8
relativ zum Bördelring 9 bewegt hat, während die Marke 33 fast unverändert ist.
Es folgt nun der eigentliche Bördelvorgang (Fig. 10E) des Kronenkorkens, der zur Phase £" führt.
Der Stempel 8 verharrt in seiner Lage, während der Bördelring 9 abwärts bewegt wird und die Zacken 5 des
Kronenkorkens 3 umbiegt, so daß sie sich in bekannter Weise hinter den Wulst 26 des Rezesses am
Flaschenhals legen und damit eine bleibende Dichtigkeit der Dichtungseinlage 4 bewirken. Die Marken 32 und 33
zeigen deutliche Veränderung gegenüber Phase D, da sich der Bördelring 9 relativ zum Stempel 8 und zum
Flaschenhals bewegt hat.
Damit ist der Verschließvorgang beendet (Fig. 10F).
Bei Entlastung der Flasche federt diese zurück, und der sich hierbei wieder bildende Leerraum über dem
Flüssigkeitsspiegel ist luftleer. Die Bewegung des Stempels 8 erfolgt bei Entlastung der Flasche gegenüber
dem Bördelring 9 etwas verzögert, damit der Flaschenhals mit dem Kronenkorken 3 sicher aus dem Konus
des Bördelringes 9 gleitet. Phase F zeigt den Verschließkopf wieder in Ausgangsstellung. Die Flasche
ist verschlossen.
Hierzu 10 Blatt Zeichnungen 609521/5
Claims (9)
1. Verfahren zum Abfüllen von gegen Sauerstoff bzw. Luft empfindlichen Flüssigkeiten in elastisch
verformbare Behälter, insbesondere kugelzonenförmige Flaschen, bei dem die im Leerraum oberhalb
des Flüssigkeitsspiegels vorhandene Luftmengc durch vorübergehendes Verkleinern des Rauminhaltes
des Behälters mittels Zusammendrücken entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der
Behälter durch Ausüben einer Kraft auf den aufgesetzten Verschluß axial zusammengedrückt
wird, wobei durch seitliches Erfassen des Verschlusses dieser am dichten Aufsetzen auf den Behälterrand
gehindert und ein Spalt belassen wird, durch den die Luft im Behälter entweicht, bis sich durch
den Überdruck in dem Behälter dessen Widerstand gegen das axiale Zusammendrücken erhöht, worauf
der Verschluß in dichtende Anlage mit dem Behälterrand gedruckt und verschlossen wird.
2. Verschluß mit Dichlungseinlage für Behälter,
insbesondere kugclzonenförmige Flaschen, zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtungseinlage (4) eine unebene Dichtfläche besitzt, welche nach Berührung
mit dem Behälterrand radiale Kanäle (23) bildet, durch die Luft aus dem Flascheninneren nach außen
entweichen kann, wobei die Formbeständigkeit der Dichtungseinlage der zum Zusammendrücken des
elastischen Behälters erforderlichen Kraft zunächst widersteht, bis bei Überschreiten einer vorbestimmten
Kraft die Verformung der Dichtungseinlage (4) und damit die abdichtende Wirkung eintritt.
3. Verschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungseinlage in Kronenkorken,
Schraubenverschlüssen, Aluminium-Abreißverschlüssen oder Plaslikverschlüssen einbringbar ist.
4. Verschluß mit Dichtungseinlage für Behälter, insbesondere kugelzonenförmige Flaschen, zur Ausführung
des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Verschluß (28) Verengungen
(6) eingepreßt sind, die während des Verschließvorganges zunächst ein Anliegen der
Dichtungseinlage (29) an dem Behälterrand verhindern, so daß Luft entweichen kann, und die bei
Überschreiten einer vorbestimmten Kraft auseinanderspreizen und über den oberen Flaschenhalswulst
(20) gleiten.
5. Verschluß mit einer auf den Behälterrand aufsitzenden Wulst und einem in die Behälteröffnung
greifenden Stopfen, insbesondere aus Plastik für Behälter, insbesondere kugelzonenförmige Flaschen
zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wulst
(15) durch Luftkanäle (12) unterbrochen ist und beim Aufsetzen auf den Behälterrand (26) ein Spalt
zwischen dem Stopfen (30) und der inneren Kante der Flaschenöffnung gebildet ist.
6. Verschluß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der konische Teil (31) des Stopfens (30)
Luftkanäle (13) enthält, die das Entweichen der Luft unterstützen.
7. Verschluß nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß vom Inneren des hohlen
Stopfens (30) nach außen Kanäle (14) führen, so daß während des Verschließvorganges die Luft auch aus
dem Hohlraum des Stopfens entweichen kann.
8. Verschließkopf zur Ausführung des Verfahrens
nach Anspruch 1 unter Verwendung eines Kronenkorkens, mit einem verschiebbar gelagerten Stempel,
dadurch gekennzeichnet, daß ein konischer Bördelring (9) axial verschiebbar in dem Gehäuse
des Verschließkopfes gelagert ist, und daß der Stempel (8) und der Bördclring (9) so gesteuert sind,
daß der Konus des Bördelringcs durch Druck auf die Zacken des Kronenkorkens während des Einweichens
der Lufl ein Anliegen der Dichtungseinlage verhindert, und daß anschließend der Stempel den
Kronenkorken mit seiner Dichtlingseinlage auf den Flaschenrand aufpreßt und der Bördelring den
Kronenkorken umbördelt.
9. Verschließkopf nach Anspruch 8 für den Verschluß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichne!,
daß zwischen dem Stempel (8) und dem Bördelring (9) ein Stützring (7) vorgesehen ist, der
das Auseinanderspreizen der Verengungen des Verschlusses (6) verhindert, und daß erst nach
Zurückziehen des Stützringes (7) die auseinandergespreizten Verengungen (6) durch den Stempel über
den oberen Flaschenhalswulst (26) gleiten.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEJ0033030 | 1967-02-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1532545C3 true DE1532545C3 (de) | 1976-12-30 |
Family
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