DE1532041C - Verfahren zum Herstellen von Kunsttabak - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Kunsttabak

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DE1532041C
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English (en)
Inventor
David Garnet Jeffersontown; Moll jun. Charles Joseph Louisville; Ky. Strubel (V.StA.)
Original Assignee
Brown & Williamson Tobacco Corp., Louisville, Ky. (V.StA.)
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kunsttabak, bei dem Wasser und bereits in feiner Form zerkleinerter Tabak vermischt werden und das daraus entstandene Gemisch beispielsweise in Tafel- bzw. Stabform ausgeformt und dann gegebenenfalls vorgetrocknet wird.
Beim Herstellen von Tabakerzeugnissen, wie z. B. Zigaretten, Zigarren, Pfeifentabak u. dgl., ist ein wesentlicher Anteil des hierfür verarbeiteten Tabaks physisch zur Verwendung ungeeignet, z. B. die Stengel des Tabaks und die bei der Herstellung anfallenden Kleinteilchen. Bei der Verarbeitung von Tabakblättern zu Rauchtabakerzeugnissen müssen Stengel und Rippen von den Blättern abgestreift werden. Die Stengel und Stiele stellen Nebenprodukte dar, die neben anderem Material zur Herstellung von Kunsttabak verwendet werden. Die bei der Herstellung von Rauchtabak anfallenden Kleinteilchen .bestehen in der Hauptsache aus einem Gemisch von Teilen, die als Spreu, Blattlamellen, Zuschnittreste und Kurzteile bezeichnet werden. Es ist bisher bei den Tabakherstellern allgemein üblich, die bei der Tabakherstellung abfallenden Kleinteilchen und Stengel so zu bearbeiten, daß sie wiederverwendet und als Bestandteil in Rauchtabakmischungen eingearbeitet werden können. Um die Stengel und die bei der Rauchtabakherstellung abfallenden Kleinteilchen zu verwerten, wurden Verfahren entwickelt, in welchen sie zu tafelförmigem Material verarbeitet werden, das als rekonstituierter Tabak oder Kunsttabak bekannt ist, und das später zerschnitzelt und während der Herstellung in die Tabakerzeugnisse eingearbeitet wird.
Bei der Herstellung dieses Tafelmaterials ergeben sich jedoch einige Schwierigkeiten. Das Material verliert durch Auslaugung gewöhnlich viel von seinem ursprünglichen Aroma, und wenn es auf den richtigen Feuchtigkeitsgehalt getrocknet wird, hat es oft eine dunkle Farbe, so daß — wenn dieses Material in eine Rauchtabakmischung eingemischt bzw. eingearbeitet wird, — die charakteristische Farbe der Mischung verdunkelt erscheint.
Praktisch die gleichen Schwierigkeiten haften auch
ίο einem weiteren bekannten Verfahren an, bei dem der flüssigkeitshaltige Tabakbrei vor dem Trocknen Drahteinlagen erhält, die später herausgezogen werden, um Kanäle für zusätzlichen Luftdurchgang zu erhalten. Auch hierbei sind die zum Trocknen erforderlichen hohen Temperaturen dem Aroma schädlich, und die Masse neigt zum Zusammenbacken beim Trocknen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen von Kunsttabak zu schaffen, welches ein gleichmäßig lockeres, volumenvergrößertes Material ergibt, das sich jedoch in Farbe und Aroma nur unwesentlich von normalem Tabak unterscheidet. . '
Zu diesem Zweck kennzeichnet sich das Verfahren nach der Erfindung dadurch, daß das in Tafel- oder Stabform ausgeformte Gemisch einer unter anderem eine Volumenvergrößerung des Tabaks bewirkenden Gefriertrocknung ausgesetzt wird, wobei das Gemisch in an sich bekannter Weise mittels einer Temperatur, die wesentlich unter dem Gefrierpunkt des Gemisches liegt, schnell gefroren wird und daß ein Unterdruck angewendet wird, bei dem das in dem erstarrten Gemisch vorhandene Wasser in die Dampfphase sublimiert.
Zum Auflockern bzw. zur Volumenvergrößerung von Rohtabak sind zwar schon verschiedene Verfahren bekanntgeworden. Gemäß einem dieser Verfahren wird der Tabak in einer verschließbaren Kammer so lange der Einwirkung eines unter Druck stehenden Gases ausgesetzt, bis das Gas die Bestand- · teile des Tabaks durchdrungen hat, worauf dann zur Aufdehnung des Zellgefüges der Gasdruck plötzlich gesenkt wird. Bei einem anderen bekannten Verfahren wird die Volumenvergrößerung dadurch erzielt, daß der Tabak durch die Einwirkung eines elektrischen Hochfrequenzfeldes rasch erhitzt und dann sofort wieder abgekühlt wird. Hierbei bewirkt die rasche Aufheizung eine Ausdehnung der Kapillaren ohne wesentlichen Feuchtigkeitsverlust, so daß der Dampfdruck die Kapillaren ausdehnt und zersprengt und nach dem Abkühlen ein aufgelockertes Produkt erhalten wird. Einem dritten Verfahren liegt die Aufgabe zugrunde, die Rippen von Tabakblättern verwendbar zu machen, ohne sie zuvor aus dem Blatt herauslösen zu müssen. Hierfür ist eine besondere Vorrichtung vorgesehen, welche die vollständigen Blätter zwischen zwei Förderbahnen einklemmt, welche mit einander gegenüberliegenden, längs verlaufenden Nuten, Kammern zur Aufnahme der Rippen bilden, die in diesen Kammern einem hohen Gasoder Dampfdruck ausgesetzt werden, der in die Rippen eindringt und dann plötzlich abgelassen wird, wodurch die Rippen gelockert und porös werden und in der Lage sind, beispielsweise Aromastoffe aufzunehmen, so daß sie gemeinsam mit den übrigen Blattteilen weiterverarbeitet werden können. In weiterer Abwandlung dieses Verfahrens ist für die Behandlung der im Blatt verbleibenden Rippen an Stelle der
Behandlung durch ein Druckgas auch ein Gefrieren mit nachträglichem Auftauen vorgesehen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine Gefriertrocknung und es wird auch kein Unterdruck angewendet, um vorhandene Feuchtigkeit zu sublimieren, sondern es geht lediglich darum, die verhältnismäßig harte Struktur der im Blatt verbleibenden Rippen durch kurzes Gefrieren mit anschließendem Auftauen zu zerstören und damit einen aufgelockerten Zustand der Rippe zu erzielen.
Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft demgegenüber die Behandlung von bereits zerkleinertem Kunsttabak und löst das Problem, die Aufschwemmung des zerkleinerten Materials in einen trocknen
F i g. 6 B einen Schnitt durch eine Tabaktafel aus erfindungsgemäßem Kunsttabak in Schichtform nach der Gefriertrocknung.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung nach dem in Fig. 1 gezeigten Schema betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Produktes aus Rauchtabak in Stabform, beispielsweise ein Zigarettenstäbchen. Ein dünnflüssiger Brei aus feinverteil-
Einrichtung zum Regeln der Porosität des geformten, stäbchenförmigen Materials,
F i g. 3 schaubildlich ein Stück Tabakstab nach der Schnellgefrierung, ■ '
5 F i g. 4 schaubildlich einen vollständigen' Stab in Form einer Zigarette nach der Gefriertrocknung, vor Schließen der Hülle,
F i g. 5 ein Verarbeitungsdiagramm gemäß der Erfindung, das die einzelnen Herstellungsstufen für ίο tafelförmigen Tabak veranschaulicht,
Fig. 6 einen Schnitt'durch eine nach einem herkömmlichen Verfahren hergestellte Tafel aus Kunsttabak,
F i g. 6 A einen Schnitt durch eine erfindungs-
Zustand überzuführen, bei dem der lockere Zustand 15 gemäß hergestellte Tafel aus Kunsttabak nach der des Materials, ebenso wie Farbe und Aroma, weit- Gefriertrocknung und gehend erhalten bleiben.
In grundsätzlicher Abweichung von den bekannten Verfahren zum Herstellen von Kunsttabak wird
hierfür das in Wasser aufgeschwemmte Tabakmate- 20
rial einer Gefriertrocknung bei Unterdruck unterworfen. Dieses Verfahren zeitigt zwei wesentliche technische Vorteile. Es wird nämlich einmal das Auslaugen des Tabaks vermieden, welches bei bekannten
Verfahren, insbesondere während des Trocknungs- 25 tem und zerkleinertem Tabak wird durch Mischen Prozesses, auftritt, weil das im Gemisch enthaltene von einem Teil Tabak und ungefähr 3 bis 14 Teilen Wasser sich beim Trocknen erwärmt und dadurch das Wasser hergestellt, wie schematisch bei 1 in F i g. I Auslaugen und die damit verbundenen Farbände- angegeben ist. Der Tabak kann aus beim Herstellen rungen begünstigt werden. Durch das Gefrieren wer- von Rauchtabak abfallenden Kleinteilchen mit einem den dagegen die nachteiligen Einwirkungen der 30 oder ohne einen geringeren Anteil an Stengeln und Feuchtigkeit rasch unterbunden, zumal auch beim Rippen bestehen. Ebenfalls kann getrockneter, feranschließenden Trocknen ein Sublimieren des Was- mentierter und gemischter Handelstabak mit oder sergehaltes unter Vermeidung der flüssigen Phase ohne Gemische aus Herstellungs-Kleinteilchen oder stattfindet. Der zweite erhebliche Vorteil besteht dar- Stengeln verwendet werden. Dem Brei wird in unterin, daß ein außerordentlich lockeres Tabakgemisch 35 schiedlichen, anteiligen Mengen, basierend auf dem erhalten werden kann, weil die Einzelteilchen beim Trockengewicht des verwendeten Tabakmaterials, ein Gefrieren und der anschließenden Sublimation der hydroskopisches Agens hinzugefügt. Feuchtigkeit praktisch ihre gegenseitige Lage beibe- Die gewünschte Teilchengröße im Brei wird in üb-
halten. Bei dem bekannten Verfahren dagegen be- licher Art und Weise erzielt, ζ. Β. durch Pulp-, Mahlwirkt die Feuchtigkeit auch' durch ihr Gewicht ein 4° und/oder Rührverfahren. Nach Erreichen der Teil-Zusammensacken während des Trocknungsvorgangs. chengröße wird der Brei durch einen Thermal-Es hat sich herausgestellt, daß Rauchtabakpro- , Schneckenförderer 2 herkömmlicher Bauart geleitet, dukte, z.B. Zigaretten, die nach dem neuen Ver- in dem die Temperatur des Breies etwa auf seinen fahren hergestellt worden sind, eine helle Farbe Gefrierpunkt gesenkt wird. Danach wird er in Stabhaben und nach der Verarbeitung im wesentlichen 45 form gebracht bei Station 3 der Fi g^ 1. Eine Öffnung_ das gesamte Geschmacksaroma besitzen, das in un- 12 einer Strangpreßplatte 10 ist in F1 g. 2 gezeigt. Die verarbeitetem Tabak vorhanden ist. Es wurde weiterhin festgestellt, daß das gemäß der Erfindung hergestellte Tabakmaterial eine erhöhte Füllfähigkeit
aufweist, d. h. aus einem Pfund Tabak können — im 50 rette, entspricht. Auf der Platte 10 können innerhalb Vergleich zu gewöhnlichem Tabak bzw. gewöhnli- der öffnung 12 ein oder mehrere Kerne aus feinem ehern Kunsttabak — bei gleicher Festigkeit mehr
Zigaretten hergestellt werden. Beim Rauchen einer
Zigarette der vorstehend beschriebenen Art fand man*
daß sie angenehme organoleptische Eigenschaften hat 55
und im wesentlichen frei von der gewöhnlich dem
Tabakrauch eigenen Rauheit ist. '
Die Erfindung betrifft weiter einen Kunsttabak mit
einer Dichte von 0,05 bis 0,5 g/cm3, welcher eine
wesentliche Einsparung an Tabak ermöglicht und als 60 reicht werden, z. B. durch Gieß-, Formpreß- oder
bevorzugtes Produkt nach dem neuen Verfahren her- sonstige Verfahren, bei welchem der geformte ■ Stab
gestellt werden kann. nicht wesentlich deformiert wird, bevor es gefroren
Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeich- ist. Demzufolge ist es bei Anwendung von Gieß- oder
nung beispielsweise näher erläutert. Es zeigt Formpreßverfahren zweckmäßig, das geformte Stab-
F i g. 1 ein Verarbeitungsdiagramm gemäß der Er- 65 material während der Gieß- bzw. Verformungsstufe
findung, das die einzelnen Herstellungsstufen für schnellzugefrieren. , ,
stäbchenförmigen Kunsttabak veranschaulicht, Die Schnellgefrierung kann so durchgeführt wer-
Fig. 2 ein Teil einer Strangpreßplatte mit einer den, daß man den Stab durch eine Zone mit einer
Strangpreßplatte 10 kann mit einer oder mehr kreisförmigen öffnungen 12 ausgebildet sein, deren Umfang einem Tabakprodukt, beispielsweise einer.'Ziga-
Draht angeordnet sein, um in dem ausgepreßten Stab Luftkanäle zu bilden, wodurch der Druckabfall im Stab einstellbar ist.
Beim Austreten aus den öffnungen 12 wird der Stab der Schnellgefrierung unterworfen, so daß er im wesentlichen in der Form erstarrt, in der er aus der Presse kommt.
Die Stabformung kann auch auf andere Weise er-
Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß, nachdem das tafelförmige Tabakmaterial so weit getrocknet ist, daß es sein eigenes Gewicht trägt, eine Schicht aus flüssigem Tabakgemisch über die vor-5 getrocknete Schicht gegossen und auf diese Weise bei 22 α eine geschichtete Tabaktafel erhalten wird. Die geschichtete Tafel wird einem Schnellgefrierverfahren bei Station 23 und darauf bei Station 24 dem Gefriertrocknungsverfahren unterworfen.
Nachdem das Tafelmaterial getrocknet ist, wird es aus der Niederdruckzone entfernt und in der oben beschriebenen Weise bei Station 25 auf seinen Feuchtigkeitsgehalt eingestellt.
Das in seinem Feuchtigkeitsgehalt geregelte, tafel-
zwischen —50° und —195° C liegenden, niedrigen Tamperatur. leitet. Nachdem die Stäbe aus der Schnellgefrierzone herausgekommen sind, werden sie auf die gewünschte Länge zugeschnitten, z. B. auf die Länge eines Zigarettenstäbchens 16 nach Fig. 3. Das zugeschnittene Stäbchen 16 mit Luftkanälen 17 wird in ein Gefriertrocknungsgerät verbracht und einem Gefriertrocknungsverfahren gemäß Station 4 des Arbeitsschemas unterworfen und in gefrorenem Zustand gehalten. Die Stäbchen 16 werden reduzierten Drücken von weniger als etwa 5 mm Quecksilbersäule und Temperaturen, die niedriger liegen als der Gefrierpunkt des geformten Tabakmaterials, ausgesetzt, wobei das Eis direkt zu Wasserdampf subli-
miert. Die Struktur der erhaltenen Stäbchen ist zellig 15 förmige Tabakmaterial wird zerkleinert bzw. zer- und porös. .. zupft und in der schematisch bei 26 angegebenen
Dann wird der Unterdruck aufgehoben, und die < Station in üblicher Weise in Rauchtabakprodukte eingetrockneten Stäbchen 5 werden auf ihren Feuchtig- gearbeitet. Das verarbeitete, tafelförmige Material hat keitsgehalt eingestellt. Dies kann in der üblichen eine helle Farbe, die derjenigen erstklassigen Tabaks Weise dadurch geschehen, daß man die Stäbchen in 2° ähnelt, und nach seiner Einarbeitung in Rauchtabakeinen Raum mit dem gewünschten Feuchtigkeits- erzeugnisse empfindet der Raucher einen milden, angehalt . bringt. Dieses Verfahren kann durch Be- genehmen Geschmack.
sprühen der Stäbchen mit Wasser beschleunigt wer- F i g. 6 zeigt schematisch ein Stück Tafelmateriäl
den, dem Aromastoffe und Netzmittel oder sonstige 27, wie es bisher verwendet wird, wobei zerkleinerter, organoleptische Stoffe zugesetzt werden können. Wei- 25 faserförmiger Tabak angedeutet ist. Dabei ist die tere Zusätze können in die getrockneten Stäbchen Stärke der Tafel leicht übertrieben dargestellt. Im durch Aufsprühen einer geeigneten Lösung einge- allgemeinen hat Tafelmateriäl dieser Art eine Stärke bracht werden. - von etwa 0,125 bis 0,2 mm.
Nachdem der Feuchtigkeitsgehalt der Stäbchen 16 F i g. 6 A zeigt ein Stück Tafelmaterial 28 in der
reguliert ist und die gewünschten aromatisierenden 3° Form, wie es erfindungsgemäß hergestellt wird. Nach Zusätze eingearbeitet sind, werden die Stäbchen in der Gefriertrocknung hat das zerkleinerte Tabakähnlicher "Weise verarbeitet wie gewöhnliche Zigarettenstäbchen. Die Stäbchen 16 werden in einer Zigarettenmaschine mit einer Hülle 6 versehen, wie in
F i g. 4 gezeigt. Gegebenenfalls kann ein mit einer 35
Filterhülle 20 · versehenes Filterelement 18 an dem
einen Ende des Stäbchens 16 vorgesehen werden, das
mit einer Umhüllung 19 versehen ist. Fertige Stäbchen 15 werden, gemäß dem Arbeitsschema der
F i g. 1 bei 7, in der üblichen Weise verpackt. Die 4° von Kunsttabak gemäß der Erfindung angeführt. Stäbchen können jede beliebige äußere Gestalt haben,
z.B. die Form von Zigaretten und Zigarren aller Beispiel 1
Typen.
Eine weitere, bevorzugte Ausführungsform der Er- Ein Gemisch aus 200 g heißluftgetrockneten Bur-
findung, die schematisch in Fig. 5 dargestellt ist, ist 45 ley Tabaken und gemischten, bei der Herstellung von die Herstellung eines Rauchtabakproduktes in Tafel- Rauchtabak abfallenden Kleinteilchen, bestehend aus form. /. ' Blattlamellen, Spreu, Kurzteilen und Zuschnittresten,
Zerkleinertes Tabakmaterial, das aus Stengeln be- wird mit 1500 ml Wasser gemischt. Dieser Mischung steht, wird bei erhöhten Temperaturen vermittels wird Glyzerin in einer Menge von 6 % des Trockefieiner Flüssigkeit, z.B. Wasser, extrahiert, worauf die so gewichts beigegeben. Dieses Gemisch wird in einem Flüssigkeit abgezogen wird, Station 20 im Schema Mischer 20 Minuten lang bei langsamer Geschwinder F i g. 5 entsprechend. Bei der Herstellung von digkeit zu einem Brei verarbeitet. Das Wasser/Tabak-Rauchtabak abfallende Kleinteilchen werden mit den Gemisch wird in Kupferrohre von 1/4 Zoll lichtem extrahierten Stengeln bei Station 21 gemischt, und Durchmesser und 85 mm Länge eingefüllt. Das Fuldas · Gemisch wird mechanisch bearbeitet, um dem 55 len der Kupferrohre kann in herkömmlicher Weise fein verteilten Tabak die erforderliche Teilchengröße erfolgen, z.B. dadurch, daß man in jedem Rohr so
material eine poröse und zellige Form mit einer Stärke von etwa 0,75 bis 1,0 mm und einer Dichte von 0,050 bis 0,50 Gramm pro Kubikzentimeter.
F i g. 6 B zeigt ein Stück Tafelmaterial, das erfindungsgemäß als eine Mehrzahl übereinandergelagerter Schichten ausgebildet ist. Die Struktur der Schichten ist ähnlich der in F i g. 6 A gezeigten.
Nachstehend sind einige Beispiele der Herstellung
zu vermitteln.
Die flüssige Tabakmischung wird auf ein endloses Band gegossen, damit sie tafelförmiges Material bildet, wie schematisch bei 22 angegeben. ■
Das tafelförmige Tabakmaterial wird so weit getrocknet, daß es sein eigenes Gewicht trägt und dann bei 23 dem Schnellgefrierverfahren unterworfen. Daraufhin wird es von der Gießunterlage abgenom-
lange leichten Unterdruck erzeugt, bis es mit der Mischung angefüllt ist. Dünne Drähte, die sich im wesentlichen über die Länge des Rohres innerhalb desselben erstrecken, wie in F i g. 2 gezeigt, dienen dazu, in dem Tabakstäbchen Luftkanäle zu bilden. Die tabakgefüllten Rohre werden schnellgefroren, indem man sie beispielsweise in flüssigen Stickstoff taucht oder sie in einen Behälter mit Trockenei^ legt.
men und Unterdrücken ausgesetzt, während es zu- 65 Nach Gefrieren der Stäbchen werden diese dadurch gleich auf Temperaturen gehalten wird, die unter aus den Rohren entfernt, daß man die Rohre erhöhten Temperaturen aussetzt, so daß die das Stäbchen umgebende Flüssigkeit geschmolzen und das gefro-
seinem Gefrierpunkt liegen, wodurch bei Station die Flüssigkeit aus dem Tafelmateriäl entfernt wird.
rene Stäbchen aus dem Rohr ausgestoßen werden kann.
Die gefrorenen Stäbchen werden einer Gefriertrocknung unterworfen, indem man sie beispielsweise in einen Vakuum- bzw. Gefriertrockner legt und einem absoluten Druck von weniger als etwa 5 mm Quecksilbersäule unterwirft, während sie auf einer unter ihrem Gefrierpunkt liegenden Temperatur gehalten werden. Das Wasser aus dem Stäbchen wird durch direkte Umwandlung des Eises in die Gasphase verdampft, so daß die äußere Form des gefrorenen Stäbchens, nachdem es getrocknet ist, im wesentlichen erhalten bleibt. Es wurde festgestellt, daß ein so behandeltes Stäbchen auf seiner Länge und Oberfläche wenig oder keine Deformierung zeigt und eine Dichte von 0,150 bis 0,300 g/cm3 aufweist.
Der Feuchtigkeitsgehalt des Stäbchens wird auf etwa 12 bis 14% reguliert, und das Stäbchen wird mit einem Zigarettenpapier umhüllt. Das Tabakstäbchen hat eine hellgelbbraune Farbe ähnlich der Farbe erstklassigen Tabaks. Beim Rauchen empfindet der Raucher einen milden, angenehmen Geschmack, und die im Tabakstäbchen ausgebildeten Luftkanäle regulieren seinen Druckabfall im wesentlichen auf das gleiche Maß, wie es bei einer normalen Filterzigarette der Fall ist.
Beispiel 2
Zwei Teile Burley-Stengel werden in Wasser extrahiert, und der wasserlösliche Anteil wird beseitigt. Die verbleibenden Stengelfeststoffe werden mit drei Teilen bei der Herstellung von Rauchtabak abfallender Kleinteilchen gemischt, wie in Beispiel 1. Das resultierende Gemisch wird durch eine Reihe von naßmechanischen Hammermühlen geleitet, die 0,006-, 0,004- und 0,003-Zoll-Siebe enthalten. Der Tabak ist nach dieser Behandlung im wesentlichen faserförmig; der Wassergehalt des Gemisches wird auf einen Festkörpergehalt von 8 % geregelt. Daraufhin wird das Gemisch auf ein endloses Band aus rostfreiem Stahl gegossen, damit es eine Tafel bildet; dabei wird es durch Dampfkondensation auf der Unterseite des Bandes teilweise getrocknet. Ist das gegossene Tafelmaterial auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 50 % getrocknet, so wird es schnellgefroren, indem man es durch eine Niedrigtemperaturzone von -50° bis -195° C leitet. Die gefrorene Tafel wird von dem Stahlband abgenommen und gefriergetrocknet, indem man sie in einen Vakuum- bzw. Gefriertrockner bringt, und wie in Beispiel 1 trocknet. Bei Entnahme aus dem Trockner wird der Feuchtigkeitsgehalt des Tafelmaterials auf etwa 12 bis 14 % eingestellt, und es werden Geschmacks- bzw. Aromastoffe zugegeben. Diese oder sonstige organoleptischen Stoffe können, wie in Beispiel 1 beschrieben, in das getrocknete Tafelmaterial eingearbeitet werden. Das Tafelmaterial wird dann zerkleinert und mit getrocknetem, fermentiertem und gemischtem Handelstabak zwecks Herstellung von Zigaretten vermischt. Das Tafelmaterial aus rekonstituiertem Tabak hat eine helle, gelbbraune Farbe ähnlich wie erstklassiger Tabak und eine Stärke von etwa 0,72 bis 1 mm bei einer Dichte von .050 bis .50 g/cm3. Nach Einarbeitung des Tafelmaterials in Zigaretten empfindet der Raucher einen milden, angenehmen Geschmack.
Beispiel 3
Nach dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 2 wird eine Tabaktafel hergestellt. Nachdem das Tabakgemisch in der Tafel so weit getrocknet ist, daß sie zu einer im wesentlichen festen Form erstarrt ist, wird eine zusätzliche Schicht des Tabakgemisches darübergegossen und auf diese Weise eine geschichtete Tafel erhalten. Durch Wiederholen dieses Verfahrens kann eine Tafel aus beliebig vielen Schichten hergestellt werden. Nachdem die letzte Schicht aufgegossen und auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 50 % getrocknet ist, wird die geschichtete Tafel wie in Beispiel 2 behandelt.
Aus den vorstehenden Beispielen ist ersichtlich, daß die Geschmacks- und Aromastoffe, die bei Beginn der Verarbeitung in den Materialien vorhanden waren, im wesentlichen auch in den fertigen Tafeln bzw. im Stäbchen noch vorhanden sind. Es ist ebenfalls ersichtlich, daß Geschmacks- und Aromastoffe in jeder beliebigen Phase des Verfahrens eingearbeitet werden können. Vorzugsweise erfolgen die Zugaben jedoch dann, wenn das getrocknete Tabakmaterial auf seinen richtigen Feuchtigkeitsgehalt eingestellt worden ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
209 516/160

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Kunsttabak, bei dem Wasser und bereits in feiner Form zerkleinerter Tabak vermischt werden und das daraus entstehende Gemisch beispielsweise in Tafelbzw, in Stabform ausgeformt und dann gegebenenfalls vorgetrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß daran das ausgeformte Gemisch einer unter anderem eine Volumenvergrößerung des Tabaks bewirkenden Gefriertrocknung ausgesetzt wird, wobei das Gemisch in an sich bekannter Weise mittels einer Temperatur, die wesentlich unter dem Gefrierpunkt des Gemisches liegt, schnell gefroren wird und daß ein Unterdruck angewendet wird, bei dem das in dem erstarrten Gemisch vorhandene Wasser in die Dampfphase sublimiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterdruck der Gefriertrocknung unter einem absoluten Druck von 5 mm Quecksilbersäule liegt.
-3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterdruck weniger als 3 mm Quecksilbersäule beträgt.
4. Nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3 hergestellter Kunsttabak, dadurch gekennzeichnet, daß dieser eine Dichte von 0,05 bis 0,50 g/cm3 hat,

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