Bugetrahlruder
Es sind sogenannte Bugetrahlruder als zusätzliche
Ruderanlage für Wasserfahrzeuge bekannt, bestehend aus-Jeweils backbords und steuerbords
vorgesehenen mit wechselnder Fließrichtung rechtwinklig zur Kiellinie ausstoßenden
Querstrahlerzeugerng vorzugsweise in Form von Kreiselpumpen (axial bzw. halbaxial),
welche in einem gemeinsamen, vorzugsweise am Bug durch den Rumpf des Wasserfahrzeugs
laufenden Querkanal sitzen. Nachteiligerweise sind dies e bekannten Ausführungen
in der Anwendung beschränkt als Hilferuder bei sehr langsamer Fahrt oder Stillstand
für Hafenmanöver«von z,B. seegängigen Wasserfahrzeugen, bei -jelchen sie bei normaler
Fahrt nicht benötigt werden. Eine zweckmäßige Anwendung darüber hinaus für die Binnenschiffahrt
und insbesondere die Flußschifffahrt, wo die Wasserfahrzeuge, insbesondere z,B,
Flußschlepper bzw. Schleppzüge oder Schubeinheiten oft auf schmale, kurvenreiche
Flußläufe und Kanäle angewiesen sind und somit nicht nur für Hafenmanöver, sondern
auch bei voller Fahrt auf eine Hilferudereinrichtung zurückzugreifen in der Lage
sein müßten, ist nicht möglich.
Es erklärt sich dies daraus, daß bei den
bekannten Ausführungen mit einer zwischen Steuer--und Backbord wechselnden Fließrichtung,
welche bedingt ist durch häufig abwechselnde.Beaufschlagung mal der Steuerbord-
und mal der Backbordpumpe, der Fahretrom senkrecht zur Querkanalachne an den jeweiligen
Mündungen vorbei streicht, wobei durch die, meistens noch hydraulisch ungünstig
ausgebildeten jeweiligen Eintrittskanten das Laufrad (Axial- oder Halbaxialrad)
nicht in der Lage ist# seinen vollen Anaaug- bzw. Treibstrom durch die scharfe örtliche
Umlenkung der Fahrwasserströmung zu ent-
zusätzliche Kurenteuerung gewährleistet istg selbst bei einem unbeladenen
Binnenfahrzeug" welches bei geringem Tiefgang starkem Querdruck bzw.-starker Abdrift
durch Seitenwiftd ausgesetzt ist. Durch den Eintritt den Treibstromes von unten
durch den Schiffeboden ist als zusätzlicher Vorteil die Gefahr den Luftansaugens
bei geringem Tiefgang ausgeschaltet. Nach der Erfindung haben die für die Querachuberzeugung
vorgesehenen selbständigen Pumpen im Gegensatz zur bekannten Ausführung mit gemeinsamem
Strömungskanal jeweils gleichbleibende Fließrichtung, wodurch der gesamte Strömungeraum,
insbesondere die Ein-und Austrittoadite strömungsgünstig bemeseen und Lauf-und Leitrad
optimal ausgelegt werden kann. Hierdurch wird es auch möglich, bei kleinem Laufraddurchmenser
und dadurch begrenzten Trelbetrom aufgrund höherer Düsenaustrittageschwindigkeit
trotzdem einen großen Querschub,und zwar sowohl für Manöver bei Ruhelage als auch-für
solche bei Normalfahrt bei wirtschaftlich vertretbarer Leistungeaufnahme zu erzielen.
Außerdem besteht ein Vorteil darin, daß der Vordrängungsverlunt der beiden getrennten
Strahlerzeuger kleiner ist als bei der bekannten Ausführung mit durchlaufendem Querkanal.
Das Bugstrahlruder nach der Erfindung liegt völlig innerhalb den Spantquersehnitte
und ebenfalls innerhalb
den Lateralplanen den Wasserfahrzeuges und ist denberührung
somit gegen Beschädigung ausreichend von geschützt. außen, Die insbesondere besondere
durch erfin- Bom dungsgemäße Bauform gestattet die ausschließliche Verwendung von
horizontal liegenden Wellen für Pumpen, VerteilergetrIebe und AntriebsmaschInen,
womit sich geringe Bauhöhen ergeben.
Die Abbildungen zeigen Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Bugstrahlruderanlage und zwar die Fig.1 bis
3 in verschiedenen
Ansichten und Schnitten eine Ausführung mit zwei einfachen Axialpumpen, die bezogen
auf die Kiellinie des Wasserfahrzeugs spiegelbildlich ausgeführt sind mit je einem
Zulaufkrümmer
1 mit Einlaufgitter 2 im Schiffeboden
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je einem Laufrad
4 mit Welle und Lagerung sowie einem Druckstück
5 mit Leitrad
6 und
Austrittsdüse
7 an der Bordwand
8.
Ein am Zulaufgehäuse mit Deckel
verschlossenes Handloch
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liegt über dem niedrigsten Außenwasserstand und
kann bei leerem Schiff geöffnet werden, ohne daß dasselbe gedockt werden muß. Bei
dieser Gelegenheit können jeweils der Einlaufrechen und die Laufradschaufeln inspiziert
werden. Die Laufräder sind jeweils so bemessen, daß sie auch bei Leerfahrt tief
genug ins Fahrw49ser tauchen, um nach dem Anlaufen sofort ausreichenden Schub zu
erzeugen. Pür Fälle, wo der durch die hydraulische Auslegung bedingte max, Förderstrom
zur Erzeugung einen genügend großen Querschubes nicht ausreicht, kann statt jeweils
einer einfachen Pumpe
je eine Zwillingepumpe mit parallel arbeitenden Laufrädern
(gleich oder gegenläufig) mit je zwei getrennten oder
je einer gemeinsamen
Austrittsdüse vorgesehen werden, wie nie die Fig.4 bis
6 zeigen. Die beiden
Laufradvollen können dabei durch Flach-, Keil- oder Zahnriemen bzw. Ketten- oder
Stirnräder gekuppelt sein.'Die jeweilige Treibwelle kann, wie die Fig.7 bis
16 zeigen mit Antrieben voraohiedenster Art verbunden werden, z,B. mit einem
Verbrennungsmotor
10 oder einem
E- Mo-' tor
11 gegebenenfalls
unter Zwischenochaltung entsprechender Getriebe 12 und/oder Schaltkupplungen
13. Beim Antrieb über ein Verzweigungogetriebe läuft der Motor dauei#nd mitg
wobei die Kupplungen zur Backbord- und Steuerbordanlage ausgeschaltet
sind.
Werden Rudermanöver nötig, so wird jeweils eine Pumpe mechanisch oder mit Servokraft
eingeschaltet. Das Wasser tritt von unten durch den Einlaufrechen bzw. das Einlaufgitter
2 in das Gehäuse zum .Laufrad und über das Leitrad und die Austrittsdüs'e mit hoher
Geschwindigkeit sei twärte-ine freie Fahrwasser, Die dabei entstehende Roäktionskraft
wirkt z.B. auf,der Backbordneite als Querschub und drückt das Vorschiff in diesem
Fall nach steuerbord,