DE1531192A1

DE1531192A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Heben und Transportieren von grossflaechigen Blechen,Platten,insbesondere mit empfindlichen Oberflaechen

Info

Publication number: DE1531192A1
Application number: DE19671531192
Authority: DE
Inventors: Weiser Dipl-Ing Wolfgang
Original assignee: HORST GERLACH FA
Current assignee: HORST GERLACH FA
Priority date: 1967-10-06
Filing date: 1967-10-06
Publication date: 1969-07-31

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Heben und Transportieren von großflächlgen Blechen, Platten, insbesondere mit empfindlichen Oberflächen.
Es sind Vorrichtungen zum Heben und Transportieren von großflächigen Blechen und Platten in vielfältiger Form bekannt. So gibt es mechanische Vorrichtungen, die Hebearme oder Schwenkarme aufweisen, die das auf Rollbahnen einzeln herangefuhrte Transportgut untergreifen, anheben, . transportieren und an einem gewunschten Ort wieder absetzen.
Schwierigkeiten bestehen dabei, derartige Transportgüter von Stapeln aufzunehmen, und es eignen sich solche Vor- @ richtungen nur fUr Transportgüter mit relativ unempfindlichen Oberflächen, da sich mechanische Reibungen und Stoßbeanspruchungen, insbesondere bei der Aufnahme der Transportgüter, nicht vermeiden lassen. Ausserdem sind ggf. relativ aufwendige Zusatzvorrichtungen vorzusehen, die eine weitgehend schonende Zentrierung der abgelegten Transportgüter in eine genau vorherbestimmte Lage ermöglichen, ohne daß dabei eine Relativverschiebung zwischen dem Transportgut und den Transportmitteln im Kontakt mit der Oberfläche des Transportgutes erfolgt.
Man hat daher schon Hebe-und Transportvorrichtungen vorgeschlagen, die an Armen mehrere Saugnäpfe bz. Saugteller tragen, die auf eine Plattenoberfläche abgesenkt werden. Durch eine Luftabsaugvorrichtung entsteht ein Unterdruck in den Saugnäpfen, wodurch ein Anheben der Transportgüter ermöglicht wird. Derartige Ansaugvorrichtungen müssen je nach der Große der Transportgüter in einer größeren Anzahl vorhanden sein, die jeweils mit besonderen Ventile sowie mit Saugleitungen zu einer zentralen Luftabsaugung versehen sein müssen. Die Vorrichtungen sind daher sehr aufwendig und bedürfen einer sorgfältigen Wartung. Dabei hat es sich herausgestellt, daß Transportgüter mit besonders empfindlichen Oberflächen, wie PreBbleche aus Stahl mit hochglanzverchrömten Oberflächen für die Herstellung von Schichtstoffplatten, relativ schnell durch die Saugnapfe bzw.
Saugteller beschadigt werden. Die Ränder dieser Ansaugvorrichtungen sind zwar mit elastischen Gummiringen versehen, doch wird durch den erforderlichen hohen Unterdruck zum sicheren Anheben solcher PreBbleche ein derart starker Flachendruck auf die empfindlichen Oberflächen ausgeübt, daß nach mehrfachen Transportgängen an den Ansaugstellen solcher Bleche Druckstellen entstehen, die die Oberflächenqualität der Schichtstoffplatten beeintriichtigen können.
Ausserdem müssen auch bei solchen Saug-TransportYorrichtungen ggf. zusätzliche besondere Zentriervorrichtungen nach dem Ablegen der Transportgüter vorhanden sein, die den Aufwand solcher Anlagen sowie die Beanspruchung der Transportgüter weiter erhohen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, die die Schwierigkeiten der bekannten Vorrichtungen vermeidet und bei wesentlich verringertem Aufwand eine einfache Zentrierung des Transportgutes bereits nach dem Anheben erlaubt, so daB eine zentrierte Ablage ermöglicht ist.
Es wird erfindungagemäß vorgeschlagen, zur Lösung der gestellten Aufgabe das bekannte hydropneumatische Paradoxon anzuwenden. Zur Durchführung einer solchen Verfahrensweise kann man erfindungsgemäß eine Platte etwa in der Große der Transportgüter vorsehen, die mindestens eine Offnung aufweist, die mit einem Anschluß zur ZufUhrung von Druckluft versehen ist, und wobei auf der. Unterseite der Platte Abstandshalter zur Aufrechterhaltung eines Luftspaltes zwischen dem anzuhebenden Transportgut und der Platte angebracht sind, so da3 die während des Anhbens und des Transportes ständig zugeführte Lruckluft mit einer bestimmten Geschwindigkeit zwischen der Plat-ce und dem Transportgut entweichen kann. Dabei können die Abstandshanter au einem Material, z. B. aus Filz, bestehen, so daß auch die empfindlichsten Oberflachen von Transportgütern auf die schonenste Weise behandelt werden. Das ror legt vor allem daran, daß die abstand@@@lter nicht wie die elastischen Gummiansaugringe der Saugteller von Vakuumhebevorrichtungen einen luftdichten Abschluß bei relativ hohem Flächendruck erreichen müssen. Da das Transportgut bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung weitgehend auf einem Luftkissen in dem Spalt zwischen der mit der Offnung versehenen Platte und dem Transportgut schwimmt, kann es vorteilhaft sein, an der Platte seitliche Begrenzungen vorzusehen, die eine Zentrierung des Transportgutes ermöglichen. Dabei ist es ohne weiteres möglich, das angehobene Transportgut unter der Platte ohne Beschädigung seiner Oberfläche in die gewunschte Lage zu bringen.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Zur Erläuterung der Erfindung sind in der Zeichnung in grob schematischer Darstellung zwei Ausführungsbeispiele dargestellt. Hierin zeigt Fig. 1 einen Querschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel ; Fig. 2 einen Querschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel mit einer Zentriervorrichtung.
In Fig. 1 ist eine Platte 1 mit einer Offnung 2 versehen, die einen Druckluftanschluß 3 aufweist. Wird Druckluft durch den Anschluß 3 zugefuhrt, so entweicht die Luft mit einer bestimmten Geschwindigkeit v2 in Pfeilrichtung 4 aus dem Spalt 5 zwischen der Platte 1 und dem Transportgut 6.
Die Geschwindigkeit v2 ist derart gewählt, daß sich auf der Oberseite 7 der Transportplatte 6 ein geringerer Druck p2 einstellt als der Druck P1 auf der Unterseite 8 der Transportplatte. Diese Druckdifferenz P1 ~ P2 bleibt solange erhalten wie der Spalt 5 zum Durchlaß der zugeführten Luft mit der Ausströmgeschwindigkeit v2 aufrechterhalten bleibt. Um ein Flattern des Transportgutes 6 zu vermeiden, sind an der Unterseite der Platte 1 geeignete Abstandhalter vorgesehen, die in Fig. 1 nicht besonders dargestellt sind. Sie haben lediglich die Aufgabe, den Spalt 5 aufrechtzuerhalten.
Eine Berechnung der Ausströmgeschwindigkeit v2 ist ohne wetteres nach der bekannten Gleichung von Bernoulli in der Form möglich, die bei v, unter dem Transportgut sich umrechnen läßt in wobei lgl für Luft-0, 123 und (p1 - p2) die Druckdifferenz zwischen Ober-und Unterseite des Transportgutes darstellt. Die erforderliche Druckdifferenz für einen Transport ist durch das Transportgewicht gegeben und kann ohne weiteres mit z. B. 2 kp/cm2 gewählt werden.
In Fig. 2 ist eine Platte 9 mit einer zentralen Offnung 10 und ein Luftanschluß 11 dargestellt. Abstandshalter in dem Spalt 12 sind hier mit 13 bezeichnet, an denen das Transportgut 14 anliegt. Zwischen den Abstandshaltern kann die Luft aus dem Spalt 12 mit der erforderlichen Geschwindigkeit v entweichen, die über eine Haube 15 an der Platte 9 abgesaugt werden kann. An der Platte 9 sind seitliche Begrenzungen in der Form von gelenkigen Hebeln 15 und 16 vorgesehen, die mit Zentriervorrichtungen 17, 18 auf der Platte 9 in Verbindung stehen. lIierfür können nach dem Ausführungsbeispiel steuerbare Druckzylinder vorgesehen sein.
Sollen z. B. diinnere Bleche von größeren Stapeln abgehoben werden, so wird man zweckmäßigerweise die Platte zum Anheben der einzelnen Bleche derart leicht gewölbt ausbilden, daß die Bleche an ihren Randern zuerst angehoben werden.
Die Erfindung ist nicht auf die Ausfuhrungsbeispiele beschrankt. Nach der erfindungsgemäßen Lehre liegen dem Fachmann eine große Zahl von ahnlichen Ausführungsbeispielen auf der Hand, die den erfindungsgemäßen Gedanken verwenden. So sind eine Vielzahl von Lösungen bzw. geeigneten Bedingungen für die Anordnung der Abstandshalter, für die Wahl eines geeigneten Materials für die Abstandshalter, fiir die Zentriervorrichtung und die Druckluftzuführung sowie die Drucklufterzeugung ohne weiteres denkbar, die sich durch einfache Versuche leicht finden bzw. ermitteln lassen.
Alle Einzelheiten der Beschreibung und der Zeichnung sind für die Erfindung von Bedeutung.
Patentanspriiche :

Claims

P ?: Verfehren zum Heben und Transportieren von großflächigen Plechen, ; Platten, insbesondere mit empfindlichen Oberflache unter Anwendung des hydropneumatischen Paradoxons.
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch ^, dadurch gekennzeichnet, daß eine Platte (1 bzw. 9) mit mindestens einer Öffnung (2 bzw. 10) versehen ist, die einen AnschluB (11) zum Zuführen von Druckluft aufweist, und wobei Abstandshalter (13) geringer Hohe vorgesehen sind, die zwischen der Platte und dem Transportgut angeordnet sind und den freien Luftaustritt zwischen der Platte und dem Transportgut erlauben.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter in Form von schmalen Streifen an der Unterseite der Platte (9) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifen sternförmig von der Uffnung der Platte zum Plattenrand verlaufen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (1 bzw. 9) im wesentlichen die Große des Transportgutes aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (9) mit einer Zentriervorrichtung (15 bis 18) für das Transportgut gegenüber der Platte (9) versehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Platte steuerbare Druckzylinder (17, 18) vorgesehen sind, die mit seitlich an der Platte beweglich angelenkten Zentrierhebeln (15, 16) versehen sind, deren latere Enden die Platte überragen und in senkrechter Stellung zwischen sich das Transportgut (14) an seinen Schmalseiten in zentrierter Lage festhalten.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte mit einer Luftabsaughaube (19) oder dgl. in Verbindung steht, über die die aus dem Spalt zwischen der Platte und dem Transportgut ausstromende Luft abgesaugt wird.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte zum Anheben von Stapelgütern leicht derart konvex zum e Stapelgut gewölbt ausgebildet ist, daß das zu transportierende Stapelgut an seinen Rändern zuerst angehoben wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte elastisch ausgebildet ist und beim Anheben sich etwas in der Mitte nach unten durchbiegt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Öffnungen in der Platte derart angeordnet sind, daß im Spalt zwischen der Platte und dem Transportgut im wesentlichen gleiche Luftgeschwindigkeiten auftreten.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen rund und/oder schlitzförmig ausgebildet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Öffnungen mit Luftzuführungen und einzelne Offnungen mit Absaugleitungen in Verbindung stehen.