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Drahtgurt mit verstärkten Längskanten Die Erfindung betrifft einen
freilaufenden Drahtgurt mit offener Flechtweise, d.h., mit gewellten Querstäben
und im Abstand voneinander liegenden Spiraldrähten, bevorzugt für Bandtrockner nur
thermisohen Trocknung von Holzfurnieren aller Art. Solche Drahtgurte sind bereits
derart ausgeführt worden, da an da bei. den Längskanten mehrere Spiralendrähte eng
aneinander liegen und an diesen Stellen die Querstäbe statt gewellt geradlinig verlaufen.
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Zur Stetigförderung für Stückgut und grobkörniges Schüttgut werden
Förderer mit freilaufenden, hilfsgeführten oder zwangsgeführten Drahtgurten bevorzugt
dann eingesetzt, wenn andere Gutförderer die Anforderungen nur schwer erfüllen kö@nen.
Besonder. empfiehlt aioh der Einsatz, wenn Stückgut während des Transportes eine
Zusatzbehandlung wie rtalen, Trocknen, Rösten, Backen, Entspannen, Einbrennen, erfahren
soll. Auch aus anderen Gründen kön@en durchlässige Gurte mit mehr oder weniger gro#en
Durchgangsöffnungen erforderlich sein, oder es können nur Drahtgurte den thermischen
Beanspruchungen während der Einsataseit entsprechen. Hauptsächlich angewendet werden
solche Drahtgurtförderer in der Glasindustrie sowie in der keramischen Industrie,
bei der Schokoladen- und Zuokerwarenherstellung, bei der (5erflächenbehandlung,
beim Verpacken, Metallvergüten, Hartlöten sowie in der gesamten Nahrungsmittelindustrie,
weiterhin zur Furniertrocknung, Psppentrocknung, Brikettkühlung, fUr die Plastikfolienherstellung
und viele andere Sonderzwecke.
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Die bisher aus metallischen Werkstoffen wie Stahl, Fedstahl, nichtrostendem
Stahl, hitzebeständigem Stahl, Nichteisenmetallen, Leichtmetallen nnd aus Chemiedrähten
hergestellten freilaufenden Drahtgurte entsprachen nicht immer den an sie gestellten
Anforderungen.
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Durch Anlaufen an die seitlichen Begrenzungen des Förderers oder Überbelastungen
durch erhöhten Gurtzug in da Längskanten der Gurte, hervorgerufen durch eine Betriebsregleung,
treten vielfach Beschädigungen der Längskanten aufs die häufig einen vorzeitigen
Ausbau der Gurte erforderlich machen.
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In Ueblichen Betrieb verteilt sich bei freilaufenden und auch bei
in ortsfesten Führungen zwangegeftihrten Drehtgurten der Gurtaug annähernd gleichmässig
Uber die gesamte Breite, so da Spitzen der Zugbeanspruchung in den Längskanten nur
auftreten können, wenn entweder mit einseitigem Gurtzug gefahren wird oder wenn
bei Laufregelung durch Zugbeanspruchung einseitiges Verschieben der antriebs- oder
Umlenktrommeln oder auch von Einschnürrollen, die gleichzeitig Tragrollen sein können,
für einen gewissen Zeitraum einseitige Gurtzüge in der Gurtebene entstehen.
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Bei in feststehenden Vorrichtungen zwangsgeführten schmalen Gu@en
entsteht bei Zwangsführung an den L{ngskanten der Gurte ein erheblicher Reibungsverschlei#,
der insbesondere bei dünndrähtigen und ia sehr offener Flechtweise geflochtenen
Drahtgurten zum vorzeitigen Ausbau dee Gurt es zwingen kann, obwohl du übrig Gurtgeflecht
kaum verschlissen ist. Um diesem Längskantenverschlei# und den Kantenbeschädigungen
bei freilaufenden Drahtgurten, hervorgerufen durch Anlaufen
an die
Förderbauteile zu begegnen, sind die Längskanten der Drahtgurte bereits verschleisshemmend
ausgebildet worden.
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So ist bekannt, bei Drahtgurten mit Querstäben die Querstäbe an den
Iängskanten als Kantenabschlu# verschiedenartig zbsubiegen oder mit Sprialdrahtenden
zur sogenannten Kopfkate zu verschwei#en. Außerdem wurden bei diesen Gurten mit
abgebogenen querstabenden bei den sogenannten Schlingenkanten einerseits die flrahtenden
der Schlingenkante mit dem Querstab und andererseits die Spiralenenden der Spiraldrhte
mit dem Sprialendraht durch Hartlötung verbunden, damit diese brahtenden sich nicht
während des Förderbetriebes aufbiegen und mit dem Fördergut, der Fördererkonetrukti
on oder als Trag-oder leckgurt benachbarten Drahtgurten verhaken können. Auch sind
als Längskantenschutz bei Drahtgurten mit Querstäben und Spiralendrchten Zusatzteile
angeschweißt oder hart angelötet worden, und zwar beispielsweise als U-förmig abgebogene
Drihtbügel ohne Beeinflussung der Gelenkigkeit der Drahtgurtlieder.
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Außerdem ist bekannt, bei den nur aus Spiraldrähten mit runder oder
ovaler Spiraliorm, wobei der Gurt aus verschieden langen, abwechselnd angeordneten,
Uber glatte oder gewellte Querstäbe verbundenen einzelstücken aus links- oder reehtsgängigen
Spiralen bestehen kann, an den Längskanten zum Verschlei#schutz eine oder mehrere
Spiraldrahte derart quer zur
Gurtlaufrichtung zusammenzudrücken,
da# sie eng eneinanderliegen. Diese sogenannte "gedrückte Kante" wird nach dem Ineinanderflechten
der einzelspiralendrähte gedrückt. Daher ergibt siob zwangsläufig an den gedrückten
Kanten ein vergrö#ertes Teilungsma#, weshalb diese Kanten keine Gurtzugkräfte aufuchmen
können. Eine Verstärkung der Längskanten gegen Zugkraftspitsen bei eineitigem Guritzug
ist folglich nicht gegeben, trotz eines gewissen Verschlei#schutses. Ähnlich gedrückte
Kanten wurden auch bei schmalen Drahtgurten mit offener flechtweise und geraden
Querstäben bereits ausgeführt; doch können auch in diesem Pall die zusammengedrückten
Spiralen wegen des vergrö#erten Teilungsma#es keine Gurtzugkräfte übernehmen. Bei
derartigen Gurten werden susätslich noch die Spiraldrahtendenund die Querstabenden
mach da Abbiegen miteinander verschwei#t oder hartverlötet.
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Nach da gesamten Stand der Technik, der sich überblicken lä#t, müssen
daher Drahtgurte wegen vorseitiger Beschädigung ihrer Längskanten bevorsugt in der
Furnier-Industrie erneuert werden, auch wenn das übrige gurtgeflecht noch keinerlei
Beschädigung aufweist. Van sehr gro#em Nachteil ist dieses bei breiten Gurten vcm
3 - 5,0 ml denn diese Gurte sind teuer, und bei den mehrtagigen Trocknern in der
Furnier-Industrie laufen in einem Trockner durchschnittlich 200 bis 500 m Drahtgurt,
so da# die erwünschte Wirtschaftlichkeit mit den bisherigen Drahtgurten nicht erreicht
werden konnte.
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Da ferner dio Gurte in Furniertrocknern wegen der Luft durch sie hindurch
sehr weitmaschig sein müssen und bei gro#en Gurtbreiten diese nicht hilfsgeführt
oder swangegeführt, sondern nur freilaufend betrieben werden kannen, ist sin. Überbenanspruchung
der Gurtlängskanten durch einseitige Gurtzüge unvermeidbar, der die bisherigen gurtausführungen
nicht standhalten konnten, so da selbst die hartverläteten Spiraldrahtenden abbrachen
und sich aufbogen mit den bereits geschilderten Nachteilen.
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Die bei Gurten fUr Furniertrockner üblichen Schlingenkanten sind bisher
nicht zur Aufnahne der Gurtzugkr{fte herangezogen sondern so abgebogen worden, da#
die Schlingen mit einem gewissen Spiel den Querstab umschlie#en.
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Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit ist man bestrebt, Drahtgurte
mit höheren Geschwindigkeiten fördern zu lassen.
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Je hat sich gezeigt, das bei Laufgeschwindigkeiten Uber 40 m/Min.
die geschilderten Nachteile besonders stark in Erscheinung treten und Gurte *Ur
die Furniertrocknung nur Laufzeiten von wenigen Monaten erreichen, weil ei. durch
Kantenbeschädigungen unbrauchbar werden.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen weitmaschigen Drahtgurt
mit Quarstäben zu schaffen, der an
den Längskanten so verstärkt
ist. da# die Verstärkung den gurting des reglmäseigen Betriebes übernimmt, einseitige
Gurtzugspitzen allein auffängt und gleichzeitig mechanisch so fest ist, das bei
einem möglichn seitlichen Anlaufen des Gurtes ateabesch@digungen durch Verschlei#,
Festhaken, Einrei#en oder Aufbiegen van Drahtenden weitgehend vermieden werden.
Außerdem trifft auch bei langjähriger Eetriebeseit keine Veränderung der Lage der
Spiraldrähte ein, d.h., sie verschieben sich nicht auf da Querstäben zur Gurtmitte
hin.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, da# bei einem Drahtgurt
mit gewellten querstäben und Spiraldrähten mit runden, rechteckförmigen oder halbkreisförmigem
Drahtquerschnitt in offener Fledbtwelee, d.h., mit einer der Wellteilung der Querstäbe
entsprechenden STeigung der Spiralen an beiden Gurtlängsk@nten eine oder mehrere
Spiralwindungen der Spiralendrähte' mit Links- oder Rechtsdrehsinn auf der gesamten
Gurtlänge so zusammengedrückt sind, daß sie die Nachbarspiralen in sioh einschließend
dicht aneinanderliegen, mit der weiteren Besonderheit, daß an den zusammengedrückten
Kanten die Querstäbe glatt, gerippt oder gekröpft sind bei Abstimmung der Welltiefe
der Querstäbe @m übrigen Gurtgeflcht auf die Teilungsvergrö#erung, die beim Zusammendrücken
der Spiralen an den Gurtkanten entsteht. Diese neuartige Flechtweise hat viels Vorteile
zur Folge.
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Infolge der Anpassung der Querstab-Welltiefe an die Teilungeveränderung
in den verstärkten Kanten übernehmen nunmehr auch die verstärkten Kanten Gurtzugkräfte
und, sind wegen der Massierung von Drahtquerschnitten in der Lage, auch da Ubrigen
Be@nspruchungen standzuhalten.
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Damit selbst bei sehr starkten Gurtzugkräften kein Aufdrehen der Spiralen
an den Gurtkanten eintritt, werden ferner nach der Erfindung die Spiraldrahtenden
in die Spiralen eingebogen, bei einer Einbiegelänge von mind. 0,75 x querstabteilung.
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Zur weiteren Verstärkung wird die sogenannte Schlingenkante chne Spiel
angebogen, d.h., der geschlungene Querstab umschlingt den anderen Querstab derart
ohne Spiel, dass bei wirkendem Gurtaug auch die Schlingenkante Gurtzugkräfte Ubernimmt.
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Us ein Aufbiegen der Schlingenkante su verhindern, wird nach einer
weiteren Verbesserung das Drahtende auf einer wählbaren Läge mit dem Ubrigen Draht
zur Schlinge durch Hartlöten, Lichtbogenschwei#en, autogenes Schweißen oder Widerstandschwei#en
(Punktschwei#en) verbunden Bei geraden glatten Querstäben können sich vielleicht
im Laufe der Betriebszeit des Förderers die Spiralen auf den
Querstäben
zur Gurtaitte hin zusammenschieben. Daher wird vorgeschlagen, die geraden Querstäbe
in den verstärkten Kanten für Jede Spiralwindung zu rippen oder zu kröpfen, oder
aber as Übergang von den verstärkten Kanten zum übrigen Gurtgeflecht nur eine Kröpfung
einzupressen, gegen die sich die dicht an dicht liegenden, zusammengedrückten Spiralen
anlegen können.
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Im Gurtgeflecht selbst wird durch die leichte Querstabwellung die
Spiraldrahtlage festgelegt.
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Der Einsatz von Drahtgurten nach der erfindungsgemässen Ausführung
ist in allen Drahtgurtförderern möglich, die fUr freilaufende oder in ortsfesten
Führungsvorrichtungen zwangsgeführte echmale Gurte eingerichtet sind, bei Nutzung
der vollen Laufzeit bis zum endgültigen Verschleiß dee gesamten Gurtes0 Die neue
Erfindung ist in der Zeichnung in einer beispielsweisen, aber bevorzugten Ausfuehrung
dargestellt.
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Fig. 1 ist die Draufsicht auf einen weitmasdhigen Drahtgurt mit Drahtspiralen,
Querstäben und Kantenverst{rkung; Fig. 2 ist die Einzelheit "A" der Fig. 1; Fig.
3 ist ein Schnitt nach I, I der Fig. 2
Fig. 4 ist die Ansicht "B"
der Fig. 2 als Einzelheit.
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Man erkennt in Fig. 1 einen Drahtgurt 1 mit den verstärkten Längskanten
2 der in Rettung 3 verläuft und die Gurtbreite 4 hat.
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Fig. 2 zeigt die verstärkte Kante 5 und das normale gurtgeflecht 6,
das durch die gewellten Querstäbe 7 und die Drahtspiralen 8 gebildet wird. Die Wellteilung
9 der Querstäbe 7 stimmt mit der Steigung 10 der Drahtspiralen 8 überein. Bei der
verst{rk@n Längskante 5 sind die ursprünglichen Drahtspiralen 8 quer zur Uingsriohtung
3 zu den Drahtspiralen 11 eng zusammengedrückt, so daß sich dse Teilungsma# 12 ergibt.
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Entsprechend diesem Teilungsmaß 12 werden die Querstäbe 7 mit der
Welltiefe 13 gewellt und im Bereich der verstärkten Längskante 5 gerade ausgeführt,
bei wahlweiser Anordnung einer Rippung oder Kröpfung auf dlem geraden Stück zur
Einlagerung der eng aneinanderliegenden Drahtspiralen 11.
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Anstelle der Rippung und Kröpfung fUr jede Spirale 11 kann auch die
Sicherung der verstärkten Längskanten 5 gegen Zusammenziehen in Richtung C zur Gurtmitte
hin durch tiefe Kröpfung 14 der Querstäbe 7 am Übergang von der verstärkten Längskante
5 zum normalen Gurtgeflecht 6 vorgenommen werden. Um bei großen Gurtzügen und insbesondere
bei einseitigen Gurtzugspitzen die
Drahtspiralen 11 gegen Aufdrehen
su sichern, sind die Spiraldrahtenden 15 ia die Drahtspiralen 11 hineingebogen.
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Fig. 3 als Schnitt 1,1 der Fig. 2 läßt die Querstäbe 7 und die Spiralendrähte
8 erkennen und ebenso die Querstabteilung 16, die sich mit der Teilung 12 der Spiralen
11 nach Fig. 2 deckt.
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Die Bauhöhe 17 der Drahtspiralen 8 soll nach der Erfindung annähernd
so groß sein, wie die Bauhöhe der Drahtspiralen 11.
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Fig. 4 zeigt als Einzelheit der Fig. 2 die Ansicht "B" auf die verstärkte
Längskante, gebildet durch die geraden Enden der gewellten Querstäbe 7, die Drahtspiralen
11 und die Schlingenkanten 18, die aus dem geraden Stuck des gewellten Querstabes
7 gebogen werden. Der Querstab 7 wird von der Schlingenkante 18 des benachbarten
Querstabes 7 an der Stelle 19 ohne Spiel umschlossen, und das Drahtende 20 der Schlingenkante
18 wird durch eine geeignetes Verfahren unlösbar mit dem darüberliegenden. Draht
21 verbunden.
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Bei den Ausführungen nach der Erfindung ergibt sich ein Drahtgurt
mit verstärkten Längskanten, der bei nach der Erfahrung messbaren Abmessungen den
auftretenden Gurtzugkräften voll gewachsen ist, bei einer gerissen Unempfindlichkeit
gegen seitliches Anlaufen, so daß mit diesem neuartigen Gurt die Wirtschattlichkeit
der Drahtgurtförderer verbessert werden kann.