DE1529C - Glasvase mit in dieselbe eingegossenem Glasrohr für Petroleumlampen - Google Patents

Description

Wenn schon Lampen-Bassins mit durchgehendem Luftzugsrohr nichts absolut neues sind, so war es bisher doch nicht möglich, dieselben in Glas aus einem Stück zu fertigen. Aus ' diesem einzigen Grunde erklärt sich denn auch, dafs dieses beste aller Lampensysteme bei der Petroleumlampe nicht. von Anfang an in Anwendung kam.

Wäre letzteres aber der Fall gewesen, gewifs wäre so manche Explosion der Lampen weniger zu beklagen, denn es läfst sich nicht in Abrede stellen, dafs bei der jetzigen Construction der Brenner, die allerdings durch die allgemein gebräuchlichen OeI- (Petroleum-) Bassins bedingt ist, dieselben so recht eigentlich einen Herd von Gefahren in sich bergen, indem die abfallenden Dochtschnuppen etc. im Innern desselben sich ablagern, zunächst beim Brennen dauernd üblen Geruch entwickeln, bei nachlässiger Reinigung aber, insofern sie sich ansammeln, gefährlich werden, indem von hier aus .leicht Entzündung eintreten kann. Diesem allseitig erkannten Uebel abzuhelfen, hat Erfinder eine Glasvase mit durchgehendem Brandrohr aus einem Ganzen, nicht wie frühere Versuche zeigen, mit eingekittetem Rohr, anfertigen lassen, dessen obere lichte Rohröffnung der des inneren Brennrohrs entspricht und nach dem Fufs der Vase sich noch erweitert; in dieser Weise findet, da sich das innere durchweg offene Brennrohr als Verlängerung auf das Glasrohr aufsetzt, ein durch nichts behinderter, immer gleichmäfsiger und so ausgiebiger Luftstrom statt, dafs alle vorhandenen Verbrennungsproducte durchaus verzehrt werden und die Leuchtkraft einer solchen Flamme eine überaus hohe, alle Bisherige übertreffende, ist.

Den Abschlufs der Vase (Oelbassin) bildet eine mit feinen Sieblöchern durchbrochene, angeschraubte Metallkapsel, durch welche die Luft in das Glasrohr bezw. zur Flamme geleitet wird. Ferner dient dieselbe zur Aufnahme hinabfallender Dochtschnuppen etc., die hier, da es unterhalb des Oelbassins völlig kühl, mithin gefahrlos ist, sich ansammeln können, durch Abschrauben dieser Metallkapsel ist dieselbe leicht zu reinigen.

Nicht nur eine grofse Annehmlichkeit bietet; die seitliche Füllöffnung, durch welche das Nachfüllen selbst bei brennender Lampe gefahrlos vorgenommen werden kann, sondern da hierbei der Brenner nicht ab- und aufgeschraubt zu werden braucht, bleibt auch der Docht immer in seiner ursprünglichen Lage, was zur Erhaltung eines gleichmäfsigen Schraubens sehr wichtig und zur Conservirung des Brenners überhaupt von Vortheil ist.

Patent-Anspruch: Die beschriebene und durch Zeichnung erläuterte Glasvase mit in dieselbe eingegossenem Glasrohr.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.

Claims (1)

1877.

Klasse 4.

OTTO WOLLENBERG in BERLIN. Glasvase mit in dieselbe eingegossenem Glasrohr für Petroleumlampen.

Zusatz-Patent zu No. 1528 vom 23. September 187 7.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. September 1877 ab. Längste Dauer: 2. Mai 1891.