DE1529940C - Formwerkzeug für Spritzgießmaschinen - Google Patents
Formwerkzeug für SpritzgießmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Formwerkzeug für Spritzgießmaschinen zur Verarbeitung von Kunststoffen,
das in wenigstens zwei Trennebenen zu öffnen ist und bei dem in der einen sich zuerst öffnenden
Trennebene der Formraum für den Anguß und in der zweiten Ebene der Formraum bzw. die Formräume
für den oder die Spritzgießteile angeordnet sind.
Ein solches Formwerkzeug dient insbesondere zur Herstellung von Spritzgießteilen in Mehrfachformen.
Ein besonderes Problem bei einem solchen Formwerkzeug besteht darin, daß für die Spritzgießteile
bei einem Anspritzen des Formwerkzeugs in seiner Mitte ein besonderer Anguß bzw. ein Angußstern bei
Mehrfachformen gebildet werden müssen. Wie eingangs geschildert, werden die bekannten, aus wenigstens
drei voneinander trennbaren Formplatten bestehenden Formwerkzeuge in zwei Trennebenen geöffnet.
Bei den bekannten Formwerkzeugen ist es üblich, in der ersten Trennebene den Anguß oder
Angußstern aus dem Formwerkzeug herausfallen zu lassen, dagegen in der zweiten Trennebene gesondert
die eigentlichen Spritzgießteile.
Es hat sich nun gezeigt, daß die Entfernung des Angusses bzw. Angußsternes sehr häufig zu großen
Schwierigkeiten führt, weil diese Angüsse bzw. Angußsterne in der Form hängenbleiben, wobei dieses
Hängenbleiben die verschiedensten Ursachen haben kann, z. B. eine Fadenbildung, eine Verformung des
Angusses oder Angußsternes, ein Abfallen auf einen Führungs- oder Abstandsbolzen und andere Gründe
mehr. Es hat sich bei den bekannten Formwerkzeugen ferner gezeigt, daß zum Auswerfen des Angusses
oder Angußsternes ein verhältnismäßig großer Öffnungsabstand der Formplatten in der ersten Trennebene
notwendig ist, der sich besonders ungünstig auswirkt, da er den Gesamthub des Formwerkzeugs
wesentlich vergrößert, was für den Aufbau der Spritzgießmaschine und deren Antriebsteile von großem
Nachteil ist. Häufig hat es sich als erforderlich erwiesen, eine zusätzliche Abstreiferplatte nur zum
Abstreifen des Angusses oder Angußsternes von den Angußhaltestiften vorzusehen, was den Aufwand an
Bauteilen und Antriebsvorrichtungen weiter erheblich vergrößert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch eine besondere Gestaltung des Formwerkzeugs die
geschilderten Nachteile zu beseitigen und bei möglichst
einfacher Verfahrensweise und Bauweise des Formwerkzeugs eine sichere Beseitigung des Angusses
oder Angußsternes aus dem Formwerkzeug zu erreichen.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß in einer zwischen den Trennebenen liegenden
Formplatte wenigstens eine von einer zur anderen Trennebene führende Öffnung vorgesehen
ist, durch die beim öffnen des Formwerkzeugs der Anguß aus der Trennebene für den Anguß heraus in
die zweite Trennebene für die Spritzgießteile ziehbar ist und daß die Öffnung oder Öffnungen bei geschlossenem
Formwerkzeug.durch einen entsprechend geformten Verschlußteil an einer äußeren zum Formraum
für den oder die Spritzgießteile liegenden Formplatte verschlossen sind.
Die den Anguß enthaltende Trennebene wird daher für eine Auswerftätigkeit nicht benötigt, so daß
der Hub des Formwerkzeugs in bezug auf diese Trennebene lediglich zur Freigabe des Angusses zum
Hindurchziehen zu bemessen ist. Ein Hängenbleiben des Angusses in seiner Trennebene ist nicht zu befürchten,
da der Anguß mit den Spritzgießteilen sicher in deren Trennebene gleichzeitig ausgeworfen
werden kann. Wegen der gleichzeitigen Ablösung von Spritzgießteilen und Anguß entfällt die Notwendigkeit
irgendeiner- weiteren Abstreiferplatte. Der Teileaufwand, vor allem aber die Abmessungen des erforderlichen'
Formwerkzeugs, können besonders klein gehalteiTwerdehT'
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist in der den Verschlußteil tragenden Formplatte ein
durch die Öffnung in den Formraum für den Anguß führender, an sich bekannter Mitnehmer oder Ausstoßer
für den Anguß vorgesehen. Hierdurch wird in einfacher Bauweise das Hindurchziehen des Angusses
unterstützt.
Dabei ist nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung der Mitnehmer oder Ausstoßer für den
Anguß in dem an der äußeren Formplatte angeordneten Verschlußbauteil beweglich geführt und beim
öffnen der zweiten Trennebene aus dem Anguß in die Formplatte einziehbar. Auf diese Weise wird eine
besonders einfache Mitnahme des Angusses und anschließende Lösung vom Mitnehmer erzielt. Die Lösung
des Mitnehmers vom Anguß erfolgt gleichzeitig mit der übrigen Abstreif- oder Auswerfbewegung für
die Spritzgießteile. In weiterer Ausbildung der Erfindung kann der Mitnehmer für den Anguß auf der
zum Lösen der Spritzgießteile vorgesehenen Grundplatte befestigt sein.
Für die geschilderte vorteilhafte Wirkungsweise des Formwerkzeugs, nämlich für das freie Hindurchziehen
des Angusses durch die Öffnungen oder die Öffnung in der mittleren Formplatte, ist es von Vorteil,
wenn nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung der Formraum für den Anguß in der zugehörigen
Trennebene mit Hinterschneidungen derart geformt ist, daß bei öffnen dieser Trennebene der
Anguß von der mittleren Formplatte und von den Spritzgießteilen und danach von der äußeren Formplatte
lösbar ist. Eine derartige Bauform ist zwar bei einem Formwerkzeug mit zwei Trennebenen an sich
bekannt, jedoch wird in Verbindung mit den vorstehend geschilderten Merkmalen der Erfindung hier
ein besonders günstiger Verfahrensablauf erzielt, da. zunächst sicher eine Trennung zwischen Anguß und
Spritzgießteilen erreicht wird und danach zum Hindurchziehen der Anguß aus der äußeren Formplatte
gelöst wird. '
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Formwerkzeugs nach der Erfindung für Spritzgießmaschinen
dargestellt. In der Zeichnung sind nur die für die Erläuterung der Erfindung wesentlichen Teile
des Formwerkzeugs und seines Antriebs dargestellt, die Steuerung und Bewegung des Formwerkzeugs
wird mit bekannten Mitteln an der Spritzgießmaschine verwirklicht. Bei dem dargestellten Formwerkzeug
handelt es sich uni ein Werkzeug für das gleichzeitige Spritzgießen von zwei Spritzgießteilen.
In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine Schnittansicht entlang der Längsachse des Formwerkzeugs in dessen geschlossener und gefüllter
Lage,
F i g. 2 eine Schnittansicht durch das Formwerkzeug nach F i g. 1 in vollständig geöffneter Lage bei
abgestreiftem Anguß und abgestreiftem Spritzgießteilen, die in diesem Zustand aus dem Formwerkzeug
herausfallen können.
Das Formwerkzeug besteht aus den drei Formplatten 1, 6 und 8 und einer Grundplatte 10. Zwischen
den Formplatten 1 und 6 ist der Formraum für den Angußstern 2 mit der Trennebene α vorgesehen.
Zwischen den Formplatten 6 und 8 ist die zweite Trennebene b vorgesehen, zwischen diesen Formplatten
werden die Formräume für die Spritzgießteile 5 gebildet. Zwischen den Formräumen in den
Trennebenen α und b besteht über die Anschnitte 4 eine Verbindung. Die Abstandsbolzen 7 begrenzen
den Öffnungsweg zwischen den Formplatten 1 und 6. Die Formplatte 8 dient gleichzeitig als Abstreiferplatte,
wobei die Formräume, für die Spritzgießteile 5 innen durch Kerne 9 begrenzt sind, die in der Grundplatte
10 befestigt sind.
Wie die Zeichnung zeigt, erfolgt die Anspritzung des Formwerkzeugs über die Mitte, d. h. in der
Längsachse des Formwerkzeugs. Es ist nun in der mittleren Formplatte 6 in deren Mitte eine sich zum
Anguß 2 hin verjüngende Öffnung 13 vorgesehen, die mit Hilfe eines entsprechend geformten Verschlußteiles
11 der Formplatte 8 bei geschlossenem Formwerkzeug (F i g. 1) verschließbar ist. Die Grundplatte
10 trägt ferner einen Mitnehmerstift 12 für den Anguß
2, der durch den Verschlußteil 11 und damit durch die Öffnung 13 bei geschlossenem Formwerkzeug
in den Formraum für den Anguß 2 hineinragt und an seiner Spitze zur Mitnahmewirkung mit Einschnürungen
versehen ist, die vom Spritzgießmaterial bei gefüllter Form ausgefüllt werden.
Der den Angußstern mitnehmende Teil kann auch durch einen Ausstoßer gebildet sein.
Wie die Zeichnung zeigt, ist der Formraum für den Angußstern 2 mit Nasen 3 versehen, die derart
geformt sind, daß beim Öffnen der Trennebene a der Angußstern von der mittleren Formplatte 6 und
von den Spritzgießteilen 5 gelöst wird und bei weiterem Öffnen aus seinem Formraum heraustritt.
Mit diesem Formwerkzeug wird in folgender Weise gearbeitet. Die Form ist gemäß F i g. 1 in geschlossener
Lage gefüllt worden. Beim Öffnungsvorgang wird das Formwerkzeug zunächst nur in der Trennebene a
geöffnet, wobei sich die Anschnitte 4 aus der mittleren Formplatte 6 lösen, der Angußstern 2 aber zunächst
in der Formplatte 1 gehalten wird. Hierzu dienen die Nasen 3. Danach wird das Formwerkzeug
auch in seiner Trennebene b geöffnet, wobei die mittlere Formplatte 6 durch die Abstandsbolzen 7 in
ihrer Öffnungsbewegung begrenzt wird. Bei der Öffnungsbewegung der Formplatte 8 wird der Angußstern
2 ungehindert aus der Trennebene α durch die Öffnung 13 in der Formplatte 6 hindurch und in die
Trennebene b hineingezogen. Um das Abbiegen des Angußsternes 2 beim Hindurchziehen durch die Öffnung
13 zu erleichtern, kann der Angußstern an geeigneter Stelle mit Knickstellen versehen werden, die
bei 2 a angedeutet sind.
Bei der weiteren Öffnungsbewegung des Formwerkzeugs wird die Formplatte 8 zur mittleren Formplatte
6 hin vorgeschoben, so daß diese Formplatte 8 bei der weiteren Bewegung des nicht dargestellten
Formflansches und damit der daran befestigten Grundplatte 10 unter Abziehen der Spritzgießteile 5
von ihren Kernen 9 und des Angußsterns 2 von dem Mitnehmer 12 die Spritzgießteile und den Angußstern
abstreift, die dann gleichzeitig leicht aus der Trennebene b des Formwerkzeugs herausfallen
können.
Bei Formwerkzeugen für einen einzigen Spritzgießteil, den sogenannten Einfach-Formen, kann die Erfindung
auf einfache Weise ebenfalls verwirklicht werden, indem ein Steg vom Anguß nach außen geführt
wird, wo der Anguß durch einen außerhalb des Formraums angeordneten Angußmitnehmerstift
durch eine entsprechende Öffnung in der mittleren Formplatte hindurchgezogen wird. Die Arbeitsweise
und der Aufbau des Formwerkzeugs entsprechen im übrigen den geschilderten Verhältnissen.
Claims (5)
1. Formwerkzeug für Spritzgießmaschinen zur Verarbeitung von Kunststoff, das in wenigstens
zwei Trennebenen zu öffnen ist und bei dem in der einen sich zuerst öffnenden Trennebene der
Formraum für den Anguß und in der zweiten Trennebene der Formraum bzw. die Formräume
für den oder die Spritzgießteile angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß in einer
zwischen den Trennebenen (a, b) liegenden Formplatte (6) wenigstens eine von einer (a) zur anderen
(b) Trennebene führende Öffnung (13) vorgesehen ist, durch die beim öffnen des Form-Werkzeugs
der Anguß (2) aus der Trennebene (a) für den Anguß heraus in die zweite Trennebene
(b) für die Spritzgießteile (5) ziehbar ist, und daß die Öffnung (13) oder Öffnungen bei geschlossenem
Formwerkzeug durch einen entsprechend geformten Verschlußteil (11) an einer äußeren
zum Formraum für den oder die Spritzgießteile liegenden Formplatte (8) verschlossen sind.
2. Formwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der den Verschlußteil (11)
tragenden Formplatte (8) ein durch die Öffnung (13) in den Formraum für den Anguß (2) führender,
an sich bekannter Mitnehmer (12) oder Ausstoßer für den Anguß (2) vorgesehen ist.
3. Formwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (12) für den
Anguß (2) in dem an der äußeren Formplatte (8) angeordneten Verschlußteil (11) beweglich geführt
ist und beim öffnen der zweiten Trennebene (b) aus dem Anguß in die Formplatte (8) einziehbar
ist.
4. Formwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (12) oder
Ausstoßer für den Anguß auf der zum Lösen der Spritzgießteile (5) vorgesehenen Grundplatte (10)
befestigt ist.
5. Formwerkzeug nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Formraum
für den Anguß (2) in der zugehörigen Trennebene (α) mit Hinterschneidungen derart
geformt ist, daß bei Öffnen dieser Trennebene (a)
der Anguß von der mittleren Formplatte (6) und von den Spritzgießteilen (5) und danach von der
äußeren Formplatte (1) lösbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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