DE1257422B - Verfahren zum Spritzpressen von duroplastischem Kunststoff und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Spritzpressen von duroplastischem Kunststoff und Vorrichtung zur Durchfuehrung des VerfahrensInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
B29g
Deutsche Kl.: 39 a5 - 3/00
Nummer: 1257422
Aktenzeichen: M 63625 X/39 a5
Anmeldetag: 24. Dezember 1964
Auslegetag: 28. Dezember 1967
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spritzpressen von duroplastischem Kunststoff.
Im Gegensatz zu den thermoplastischen Kunststoffen lassen sich die sogenannten Duroplaste in den
üblichen automatischen Spritzpreßmaschinen, die das Spritzgut aus einem Einspritzzylinder unmittelbar in
die Form einspritzen, nur schwer verarbeiten. Dies hängt vor allem damit zusammen, daß nach dem
Spritzvorgang der Anspritzteller vollständig und sauber aus dem Verflüssigungs-bzw. Einspritzzylinder
herausgeschafft werden muß. Nach dem Spritzvorgang müssen also der gespritzte Formteil und der
sogenannte Anspritzteller ausgeworfen werden. Bei einem bekannten Verfahren dieser Art wird der Anspritzteller
im Verflüssigungszylinder selbst erzeugt, und zwar so, daß er beim Zurückgehen des Einspritzkolbens
vom Formteil abgerissen und dabei im Einspritzzylinder bis zu einer im letzteren vorgesehenen
Anstoßöffnung zurückgenommen wird, worauf er durch separate Mittel vom Kolben getrennt und
durch die genannte Öffnung ausgestoßen wird. Erst dann wird die zweiteilige Form geöffnet und der
Formteil ausgeworfen. Einerseits muß der Anspritzteller unter relativ großem Massenaufwand so stark
gemacht werden, daß er während des Rückhubes des Einspritzkolbens einwandfrei am letzteren festsitzt
und nicht vorzeitig vom letzteren abfällt, und andererseits stellen die zusätzlichen Ausstoßmittel einen nicht
unerheblichen baulichen Aufwand dar. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Gattung zu finden und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu
schaffen, bei dem ein geringerer Werkstoffaufwand bei den Formteilen und der Vorrichtung notwendig
ist.
Die Erfindung besteht darin, daß der Anspritzteller mit größerem Querschnitt als der Einspritzzylinder
außerhalb des letzteren erzeugt und an einem nach dem Einspritzvorgang aus dem Einspritzzylinder herausragenden
Vorsprung des Einspritzkolbens vorübergehend geführt wird, wobei daran anschließend
der Anspritzteller durch Öffnen der Form vom Formteil abgerissen und seitlich freigelegt und anschließend
durch Rückzug des Einspritzkolbens durch den Einspritzzylinder abgestreift und dadurch selbsttätig ausgeworfen
wird.
Der Anspritzteller bleibt somit in Ruhe, bis er durch den Rückzug des Einspritzkolbens zwangläufig
vom letzteren getrennt und dabei ausgeworfen wird; da ein Rückzug des Anspritztellers durch den Einspritzzylinder
hindurch wegfällt und er somit keiner Beanspruchung unterliegt, kann er unter Verwendung
Verfahren zum Spritzpressen
von duroplastischem Kunststoff und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Anmelder:
Maschinenfabrik u. Gießerei Netstal A.-G.,
Netstal, Glarus (Schweiz)
Vertreter:
Dipl.-Phys. H. Schroeter, Patentanwalt,
München 25, Lipowskystr. 10
Als Erfinder benannt:
Armin Blumer, Schwanden, Glarus (Schweiz)
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 23. Januar 1964 (786)
von sehr wenig Spritzmasse relativ schwach gehalten werden. Ein Steckenbleiben des Anspritztellers im
Zylinder ist ausgeschlossen, und es sind keine separaten Ausstoßmittel erforderlich.
Die ebenfalls zur Erfindung gehörige Vorrichtung zur Durchführung des genannten Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß die eine dem ortsfesten Einspritzzylinder zugekehrte Formhälfte mit dem Einspritzzylinder und mit der anderen Formhälfte durch Kupplungsstangen verbunden ist, die ein axial begrenztes Trennen der einen Formhälfte vom Einspritzzylinder und der anderen Formhälfte von dieser einen Formhälfte ermöglichen.
Die ebenfalls zur Erfindung gehörige Vorrichtung zur Durchführung des genannten Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß die eine dem ortsfesten Einspritzzylinder zugekehrte Formhälfte mit dem Einspritzzylinder und mit der anderen Formhälfte durch Kupplungsstangen verbunden ist, die ein axial begrenztes Trennen der einen Formhälfte vom Einspritzzylinder und der anderen Formhälfte von dieser einen Formhälfte ermöglichen.
Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung ist
in der Zeichnung dargestellt und nachstehend erläutert. Es zeigt
Fig. 1 im senkrechten Längsmittelschnitt die Spritzpreßeinrichtung in verschiedenen Phasen des
Spritzvorganges und
F i g. 2 in größerem Maßstab und im Axialschnitt einen Teil der Vorrichtung nach F i g. 1 nach dem
Trennen von Form und Einspritzzylinder.
Die gezeichnete Spritzpreßvorrichtung besitzt ein an einem nicht gezeichneten Maschinenfuß abgestütztes
Hydraulikgehäuse 1 mit zylindrischer Bohrung, in welcher ein Arbeitskolben 2 geführt ist. Die Steuerventile
des Arbeitskolbens 2 im Gehäuse 1 sind in
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3 4
F i g. 1 nur schematisch dargestellt und mit 3 bezeich- hohlräume der gegeneinandergepreßten Formhälften,
net. Die aus dem Gehäuse 1 herausragende Kolben- Da sich am Ende des Spritzpreßschubes des Einspritzstange
4 des Arbeitskolbens 2 trägt als koaxiale Ver- kolbens 5, wie erwähnt, die Stirnseite dieses Kolbens
längerung einen Einspritzkolben 5, der in der Boh- mit der Mündungsebene der Bohrung des Einspritzrung
eines Plastifizier- und Einspritzzylinders 6 ge- 5 Zylinders in Flucht befindet (Stellungb in Fig. 1),
führt ist. Der Einspritzzylinder 6 ist in einer orts- hat der Einspritzkolben 5 die Kunststoffmasse vollfesten Halteplatte 7 gehalten und besitzt eine über ständig aus der Bohrung des Einspritzzylinders verdie
letztere hinausragende Frontscheibe 6 a. Durch drängt. Nach dem Erhärten der Kunststoffmasse hat
die Frontscheibe 6 a hindurch mündet ein Einfüll- sich in den Kanälen 16 unter der den Vorsprung 5 a
kanal 8 in die Bohrung des Einspritzzylinders 6; auf io des Kolbens 5 umschließenden Ausnehmung 17 der
den Kanal 8 ist ein Einfülltrichter 9 aufgesetzt. Auf Anspritzteller χ gebildet, der somit vollständig innerim
feststehenden Teil der Einrichtung gehaltenen halb der Formhälfte 12 liegt. Anschließend wird
Führungsstangen 10 ist eine senkrecht zur Achse des durch die nicht gezeichnete Bewegungsvorrichtung
Einspritzzylinders 6 zweigeteilte Form 11, 12 ge- die Schließplatte 13 im Sinne des Öffnens der Form
lagert. Beim gezeichneten Beispiel sind die Form- 15 in der Zeichnung nach links bewegt. Die Schließhohlräume
direkt in den beiden Formhälften 11 und platte 13 und somit die mit ihr verbundene Form-
12 vorgesehen; diese -Hohlräume können aber auch half te 11 wird dabei vorerst um das durch die Kuppln
besonderen, zweckmäßig auswechselbaren Ein- lungsstangen 18 gestattete Spiel von der Formhälfte
Sätzen angeordnet sein. Die Formhälfte 11 ist mit 12 wegbewegt, wodurch die Form geöffnet wird. Beim
einer Schließplatte 13 verbunden, während die auf 20 weiteren Rückwärtshub der Schließplatte 13 nimmt
der anderen Formseite erforderliche Schließplatte die Formhälfte 11 auch die Formhälfte 12 durch die
durch die Frontscheibe 6 a des Einspritzzylinders 6 zwischen diesen Hälften vorgesehenen Kupplungsgebildet ist. In einer Mittelöffnung der Schließplatte stangen 18 mit, wodurch die Formhälfte 12, um das
13 ist ein durch eine Stange 14 betätigbarer Aus- durch die zwischen den Teilen 12 und 6a vorgesehewerfer
15 für die Formteile angeordnet. In der Form- 25 nen Kupplungsstangen 18 gewährte Spiel, von der
hälfte 12 sind zu den Formhohlräumen führende An- Frontscheibe 6 a des Einspritzzylinders 6 wegbewegt
gußkanäle 16 (Fig. 2) vorgesehen, die sich gegen die wird (Fig. 2 und Stellung c in Fig. 1). Während
Einspritzseite hin konisch erweitern und in eine ge- dieses Rücklaufweges der Schließplatte 13 wird
meinsame Stirnausnehmung 17 auf der dem Em- einerseits durch das Wegbewegen der Formhälfte 12
spritzzylinder zugekehrten Seite der Formhälfte 12 30 von der Frontscheibe 6 a der auf dem hinterschnittemünden.
Die Formhälfte 12 ist einerseits mit der nen Vorsprung 5 α des Einspritzkolbens 5 festsitzende
Formhälfte 11 und andererseits mit der Frontscheibe Anspritzteller χ von den in den Formhohlräumen
6 a durch Kupplungsstangen 18 begrenzt axialbeweg- verbleibenden Formteilen y abgerissen, und andererlich
verbunden. Die Bewegungsvorrichtung für die seits betätigt die Stange 14 den Auswerfer 15, dessen
Formhälften 11,12 ist in der Zeichnung nicht darge- 35 Stifte die Formteile aus der geöffneten Form ausstellt.
Zu bemerken ist noch, daß der Einspritz- werfen. Durch das Wegbewegen der Formhälfte 12
kolben 5 an seiner der Form zugekehrten Stirnseite von der Frontscheibe 6 a wurde der Anspritzteller χ
einen im Durchmesser etwas verminderten, konisch aber nicht nur von den Formteilen abgerissen, sonhinterschnittenen
Vorsprung 5 a besitzt, der in der dem auch seitlich freigelegt. Wird nun in einem anvorderen
Endlage des Einspritzkolbens 5 (Fig. 2 und 40 schließenden Arbeitsgang der Arbeitskolben 2 und
Stellung δ und c in Fig. 1), wenn die Stirnseite des demzufolge der Einspritzkolben 5 in seine Ausgangsletzteren
mit der der Form zugekehrten Stirnfläche lage (in der Zeichnung nach rechts) zurückbewegt, so
der Frontscheibe 6 a des Einspritzzylinders 6 bündig wird der Spritzteller χ an der Stirnseite der Frontist,
in die Ausnehmung 17 der Formhälfte 12 hinein- scheibe 6 a des Einspritzzylinders vom hinterschnitteragt.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist der +5 nen Vorsprung 5 a des Einspritzkolbens 5 abgestreift
Durchmesser der kreisförmigen Ausnehmung 17 und dadurch ausgeworfen (Stellungα1 in Fig. 1).
etwas größer als der Durchmesser der Bohrung des Das mit der beschriebenen Vorrichtung durchführ-Einspritzzylinders 6. bare Spritzpreßverfahren besteht somit grundsätzlich
etwas größer als der Durchmesser der Bohrung des Das mit der beschriebenen Vorrichtung durchführ-Einspritzzylinders 6. bare Spritzpreßverfahren besteht somit grundsätzlich
Mit der beschriebenen Einrichtung wird das in darin, daß der Anspritzteller χ mit radial größerem
Frage stehende Spritzpreßverfahren zur Herstellung 50 Querschnitt als die Bohrung des Einspritzzylinders 6
von Formteilen aus Duroplast-Kunststoff wie folgt vollständig außerhalb des letzteren erzeugt und durch
durchgeführt: Die Ausgangslage ist in Fig. 1 bei α den Einspritzkolben 5 so lange geführt wird, bis er
dargestellt. Die Form ist geschlossen und liegt gegen durch Wegbewegen der Formteile y von diesen gedie
Frontscheibe 6 a des Einspritzzylinders 6 an, wäh- trennt und seitlich freigelegt ist, worauf er durch
rend der Arbeitskolben 2 bzw. der Einspritzkolben 5 55 Rückzug des Einspritzkolbens 5 selbsttätig vom letzsich
in seiner hinteren (in der Zeichnung rechten) teren getrennt und dadurch ausgeworfen wird. Die
Endlage befindet. Durch den Trichter 9 und den zur Durchführung des Verfahrens erforderliche VorKanal
8 wird der (z. B. vorgewärmte) Kunststoff richtung muß demzufolge eine vollständig außerhalb
(Pulver oder Granulat) in der gewünschten Dosierung des Einspritzzylinders in der Form selbst liegende
in die Bohrung des Einspritzzylinders 6 eingeführt. 60 Ausnehmung für den Anspritzteller χ besitzen, deren
Dieser Zylinder ist mit nicht gezeichneten Heizmitteln Durchmesser jene der Bohrung des Einspritzzylinversehen.
Anschließend wird der Arbeitskolben 2 und ders 5 übersteigt und in welche ein Haltevorsprung
damit auch der Einspritzkolben 5 nach vorn (in der des Einspritzkolbens für den Anspritzteller hinein-Zeichnung
nach links) bewegt, wobei die eingefüllte ragt, wenn der Einspritzkolben seine Einspritzendlage
Kunststoffmasse komprimiert und plastifiziert wird. 65 einnimmt.
Der sich vorwärts bewegende Einspritzkolben 5 preßt Die beschriebene Vorrichtung ist nicht nur ein-
in der Folge die plastifizierte Kunststoffmasse durch fach und funktionssicher in ihrem Aufbau, sondern
die Ausnehmung 17 über die Kanäle 16 in die Form- sie ermöglicht es auch, den Einspritzzylinder fest an
Claims (3)
1. Verfahren zum Spritzpressen von duroplastischem Kunststoff, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anspritzteller (x) mit größerem Querschnitt als der Einspritzzylinder außerhalb
des letzteren erzeugt und an einem nach dem Einspritzvorgang aus dem Einspritzzylinder herausragenden
Vorsprung (5 a) des Einspritzkolbens (5) vorübergehend geführt wird, wobei daran anschließend
der Anspritzteller (x) durch öffnen der Form vom Formteil (y) abgerissen und seitlich
freigelegt und anschließend durch Rückzug des Einspritzkolbens (5) durch den Einspritzzylinder
abgestreift und dadurch selbsttätig ausgeworfen wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die eine dem ortsfesten Einspritzzylinder (6) zugekehrte Formhälfte (12) mit dem Einspritzzylinder
(6) und mit der anderen Formhälfte (11) durch Kupplungsstangen (18) verbunden ist, die
ein axial begrenztes Trennen der einen Formhälfte (12) vom Einspritzzylinder (6) und der
anderen Formhälfte (11) von dieser einen Formhälfte (12) ermöglichen.
3. Vorrichtung nach Ansprach 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (5 a) am freien
Stirnende des Einspritzkolbens (5) konisch hinterschnitten ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 710/545 12.67 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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CH78664A CH407534A (de) | 1964-01-23 | 1964-01-23 | Verfahren und Einrichtung zum Spritzpressen von härtbarem Kunststoff |
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Publication Number | Publication Date |
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