DE1528229B2 - Simultan-Schliessvorrichtung für eine Mehretagen-Heißpresse - Google Patents

Simultan-Schliessvorrichtung für eine Mehretagen-Heißpresse

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DE1528229B2
DE1528229B2 DE1528229A DEA0049460A DE1528229B2 DE 1528229 B2 DE1528229 B2 DE 1528229B2 DE 1528229 A DE1528229 A DE 1528229A DE A0049460 A DEA0049460 A DE A0049460A DE 1528229 B2 DE1528229 B2 DE 1528229B2
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Simultanschließvorrichtung für eine Mehretagen-Heißpresse zum gleichzeitigen öffnen und Schließen der Pressenplatten mit Hilfe von mindestens je einer-Hebelvorrichtung auf zwei gegenüberliegenden Pressenseiten, bei der ein obenliegender, am Oberholm angelenkter Schwenkhebel mit einer Antriebsstange und diese an ihrem unteren Ende mit dem Pressentisch beweglich verbunden sind und bei der am Schwenkhebel Hubstangen angreifen, die jede Pressenplatte mit ihm verbinden, wobei in jede Hubstange eine hydraulische Ausgleichsvorrichtung eingeschaltet ist, die mit ihren Regelorganen an eine gemeinsame hydraulische Einrichtung angeschlossen ist. Derartige Simultan-Schließvorrichtungen werden z. B. an Pressen zur Herstellung von Spanplatten, Hartfaserplatten u. dgl. verwendet, um ein gleichzeitiges Schließen aller Pressenetagen zu ermöglichen.
Nach einem älteren, nicht vorveröffentlichten Vorschlag gemäß der deutschen Patentschrift 1198 057 weist dabei jede Ausgleichsvorrichtung einen Zylinder mit einem Hohlkolben auf, der eine nach unten eingezogene Laufbüchse für das kolbenartig verdickte obere Ende der Hubstangen bildet. In dem einzigen Druckraum jedes Zylinders soll dabei ein so großer Druck eingestellt werden, daß jeder Kolben innerhalb des Zylinders beim Schließen der Presse eine Mittelstellung einnimmt. Dabei wird davon ausgegangen, daß sich bei Einsetzen der Verdichtung des Preßgutes die Kolbenstellung nach oben oder unten verändert, je nachdem ob die Etagen der Presse
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mit einer dickeren oder dünneren Preßgutschicht be- Die Erfindung löst diese Aufgabe ausgehend von
schickt worden sind. der eingangs beschriebenen Vorrichtung dadurch,
Eine Druckregelung des hydraulischen Mediums daß die Ausgleichsvorrichtungen mindestens einen
ist insoweit vorgesehen, als dort daran gedacht ist, Druckraum enthalten und daß der Flüssigkeitsdruck
mit Hilfe der Ausgleichsvorrichtungen eine gewisse 5 in diesem Druckraum bzw. diesen Druckräumen der-
Vorverdichtung des Preßgutes dadurch zu erreichen, art regelbar ist, daß die Ausgleichsvorrichtungen bei
daß man den Pressentisch nach dem Schließen der geöffneter Presse sowie etwa während der Zeit, in
Etagen anhält oder das Preßgut nachzuverdichten, der die Pressenplatten beim Öffnen und Schließen
indem man den Pressentisch nach Beendigung seines beschleunigt bzw. verzögert werden, unnachgiebig
Verdichtungshubes drucklos macht oder die Aus- io und in der Zeit, in der die in den Pressenetagen lie-
gleichseinrichtungen nach entsprechender Beauf- gende Preßmasse verdichtet und gepreßt wird, nach-
schlagung durch das hydraulische Medium mit einem giebig sind,
gewissen nach oben gerichteten Restdruck hält. Mit einer solchen Ausbildung der Vorrichtung
Eine weitere, diesmal vorbekannte Simultan- wird erreicht, daß in den einzelnen Etagen gleiche Schließvorrichtung kann der US-Patentschrift 15 Flächendrücke herrschen, und zwar unabhängig von 2 913 027 entnommen werden, die aber keine an eine der jeweiligen Füllmenge dieser Etagen, die ja nicht gemeinsame hydraulische Einrichtung angeschlosse- genauestens reguliert werden kann. Es erfolgt des nen Regelorgane aufweist. Bei dieser bekannten Vor- weiteren ein gleichzeitiges Öffnen und Schließen der richtung müssen die Überströmdrücke in der hydrau- einzelnen Etagen. Es ist eine wesentliche Erhöhung lischen Ausgleichsvorrichtung entsprechend den 20 der Schließgeschwindigkeiten und der von dieser ab-Drücken in der untersten Etage eingestellt sein. Wähhängigen Beschleunigungen bzw. Verzögerungen rend des letzten Teiles des Schließvorganges, d. h. möglich, so daß für jede Pressenetage eine Schließgewenn die Berührung zwischen dem Preßgut und den schwindigkeit erreicht werden kann, die praktisch darüberliegenden Platten erreicht wird, soll die hy- derjenigen einer Einetagenpresse entspricht. Bei draulische Ausgleichsvorrichtung nachgeben können, 25 einer Vorrichtung, die mit hydraulischen Ausgleichsum eine Überbelastung des Schwenkarmmechanis- . vorrichtungen in Gestalt von doppelt wirkenden Kolmus zu verhindern. Wenn z. B. die oberste Etage die benzylindervorrichtungen ausgestattet ist und bei degrößte Füllung aufweist, so werden dabei sämtliche nen jeder Zylinder schwenkbar mit den Schwenkhe-Zugstangen dadurch verlängert, daß die Kolben un- bein und die Kolbenstange jedes Kolbens mit einer ter Überwindung der eingestellten Überströmdrücke 30 Hubstange verbunden ist, kann der Druckraum jeder nach unten in die Zylinder eingezogen werden. Bei Druckausgleichsvorrichtung auf der Kolbenstangeneiner modernen schnellschließenden Presse kann die seite des Kolbens über eine Bohrung mit einer Flüs-Beschleunigung des unteren Preßtisches während des sigkeitsleitung mit veränderlichem Druck und der ersten Schließabschnittes bis zu 5 g gehen. Auch Druckraum auf der anderen Kolbenseite über eine wenn die Füllung der Zylinder für jede Preßplatte 35 zweite Bohrung mit einer druckfreien Flüssigkeitsleiauf dem theoretischen Minimaldruck, der dieser Be- tang verbunden sein. Durch den vorgesehenen Abschleunigung von 5 g am unteren Pressentisch ent- Schluß aller Innenräume der Hydraulik gegenüber spricht, eingestellt sind, wird der Flächendruck auf der umgebenden Atmosphäre ergibt sich eine Ausdas Preßgut in der obersten Etage um das 2,5fache schaltung der bei den vorgeschlagenen bzw. bekann-Gewicht des ganzen Preßplattenpaketes höher als 40 ten Vorrichtungen bestehenden Korrosionsgefahr,
der Flächendruck in der untersten Etage sein. Bei Vorteilhafterweise kann jede Ausgleichsvorricheiner normalen Etagenpresse für Faserplatten ergibt tung zusätzlich einen mit einer oberen Kolbenstange dies z. B. einen Unterschied der Flächendrücke in verbundenen freien Kolben aufweisen, dessen Beweder Größenordnung von 3 bis 5 kp/cm2. Da der ge- gung in Richtung auf den ersten Kolben beschränkt wünschte Flächendruck während bestimmter Preßab- 45 ist, wobei der Druckraum an der Kolbenstangenseite schnitte sogar beträchtlich niedriger als 3 kp/cm2 sein des freien Kolbens über eine Bohrung mit einer Flüskann, muß ein derartiger Unterschied der Flächen- sigkeitsleitung verbunden ist, in der der gleiche drücke als sehr großer Nachteil angesehen werden. Druck wie in der mit dem Druckraum an der KoI-
Hat jedoch die unterste Etage die größte Füllung, benstangenseite des ersten Kolbens verbundenen
so müssen sämtliche Hubstangen verkürzt werden. 50 Flüssigkeitsleitung herrscht oder in der der Druck
Bei der Vorrichtung nach der genannten amerikani- gleich Null ist.
sehen Patentschrift geschieht dies dadurch, daß der Es kann des weiteren eine hydraulisch betätigbare
Kolben im Zylinder nach oben geschoben wird, wäh- Bremsbuchse die mit der Hubstange verbundene
rend durch das Rückschlagventil ohne nennenswer- Kolbenstange umschließen, wobei ein sich um die
ten Widerstand Öl einströmt. Dabei verschwinden 55 Bremsbuchse erstreckender Druckraum über eine
alle Hubkräfte an den Zugstangen und der Flächen- Bohrung mit einer Flüssigkeitsleitung verbunden ist,
drück auf das Preßgut in der untersten Etage wird in der der gleiche Druck wie in der mit dem Druck-
um das Gewicht des ganzen Preßplattenpaketes hö- raum auf der Kolbenstangenseite des ersten Kolbens
her als der Flächendruck in der obersten Etage. Der verbundenen Flüssigkeitsleitung herrscht oder in der
Fehler wird zwar geringer sein als bei den vorstehend 60 der Druck gleich Null ist.
beschriebenen Umständen mit größter Füllung der Abgesehen von diesen speziellen Ausbildungsfor-
obersten Etage. Er ist jedoch jedenfalls noch so groß, men kann auch bei der grundsätzlichen erfindungsge-
daß die geschilderten Nachteile ebenso auftreten. mäßen Ausbildungsform jede Ausgleichsvorrichtung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Si- lediglich eine hydraulisch betätigte Bremsbuchse
multanschließvorrichtung zu schaffen, die sich beim 65 aufweisen, die in einem mit dem Schwenkhebel
Schließen und Öffnen der Presse an die sich dabei schwenkbar verbundenen Gehäuse angeordnet ist
ändernden Betriebsbedingungen möglichst gut anpas- und einen axial verschiebbaren Stab umschließt, der
sen läßt. mit der Hubstange verbunden ist, wobei der sich um
die Bremsbuchse erstreckende Druckraum über eine Bohrung mit einer Flüssigkeitsleitung mit veränderlichem Druck verbunden ist.
Die Kolbenstange kann mit ihrem aus dem Zylindergehäuse herausragenden und mit einem Langloch versehenen Ende durch eine Hülse, die über das Langloch geschoben ist und einem in der Hülse befestigten, in dem Langloch beweglichen Stift mit der Hubstange verbunden sein, so daß eine widerstandsfreie Verkürzung des Abstandes zwischen den Preßplatten und der Ausgleichsvorrichtung möglich ist.
Schließlich kann die Flüssigkeitsleitung oder im Falle der Verwendung mehrerer Flüssigkeitsleitungen deren zwei in den Drehzapfen angeordnet sein, durch welche jeder Zylinder oder jedes Gehäuse schwenkbar mit den Schwenkhebeln verbunden ist.
Mehrere in den schematischen Zeichnungen dargestellte Ausfuhrungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in der nachstehenden Beschreibung näher erläutert.
F i g. 1 ist eine Ansicht der Simultan-Schließvorrichtung nach der Erfindung mit geschnittenen Preßplatten;
Fig.2 ist ein Teilschnitt der nachgiebigen Vorrichtungsteile;
F i g. 3 zeigt in gleicher Weise eine vereinfachte Ausführungsform derselben Teile;
F i g. 4 zeigt eine weitere vereinfachte Ausführungsform dieser Teile;
F i g. 5 ist eine schematische Darstellung eines Hydrauliksystems für den Betrieb der Vorrichtung nach der Erfindung.
In F i g. 1 sind aus Gründen der Klarheit von der Presse nur ein Oberholm 1, ein unterer beweglicher Pressentisch 2 und dazwischen angeordnete Pressenplatten 3 dargestellt. In den einzelnen Etagen ist eine Preßmasse 4, die auf einem Beschickblech 5 eingesetzt worden ist und ein Oberflächen- oder Glanzblech 6 mit einem dazugehörigen Drahtgeflecht 7 dargestellt, das durch Schrauben 8 in der darüber angeordneten Pressenplatte gehalten wird. Normalerweise ist ein Drahtgeflecht zwischen der Masse und dem Beschickblech sowie ein Verschleißblech unterhalb des Beschickbleches (nicht dargestellt) angeordnet. Vorzugsweise an vier Stellen des Oberholmes 1 ist ein Schwenkhebel 9 angeordnet, der mit diesem und mit einer Antriebsstange 10 gelenkig verbunden ist, die auch mit dem unteren Pressentisch 2 gelenkig verbunden ist. Bei jeder Pressenplatte ist an entsprechenden Stellen das eine Ende einer Hubstange 11 gelagert. Das andere Ende dieser Hubstange 11 ist mit einer hydraulischen Ausgleichsvorrichtung 12 verbunden, die ihrerseits am Schwenkhebel 9 gelagert ist.
Jede Ausgleichsvorrichtung umfaßt gemäß der Darstellung in F i g. 2 einen Zylinder 13, einen Zylinderdeckel 14 am unteren Ende und einen Zylinderdeckel 15 am oberen Ende sowie einen unteren Kolben 16 mit einer Kolbenstange 17 und einen oberen Kolben 18 mit einer Kolbenstange 19, die eine Schraubenmutter 20 aufweist. Die obere Kolbenstange 19 ist mit einer konzentrischen Bohrung 21 versehen, die mit dem Raum zwischen den Kolben 18, 19 in Verbindung steht. Der Zylinder 13 ist mit zwei Drehzapfen 23 versehen, um den Zylinder am Schwenkhebel 9 zu lagern. Durch einen der Drehzapfen erstreckt sich eine Bohrung 24, die zu einem oberen Druckraum 25 führt und der andere Drehzapfen ist mit einer Bohrung 26 versehen, die zu einem unteren Druckraum 27 führt. Die untere Kolbenstange 17 ist mit der Hubstange 11 über eine Doppelgewindehülse 28 verbunden. Die obere Kolbenstange 19 ist frei. Im unteren Zylinderdeckel 14 ist eine Buchse 29 vorgesehen, die mittels einer mit Außengewinde versehenen Scheibe 30 befestigt ist und von einem Außendruckraum 31 umgeben ist, mit dem eine Bohrung 32 im Zylinderdeckel in Verbindung steht. Um
ίο die verschiedenen Druckräume abzudichten, ist eine Anzahl von Dichtungen dargestellt, die alle mit der Bezugszahl 33 versehen sind.
Sämtliche oberen Druckräume 25 stehen mit einer Leitung ö in Verbindung (F i g. 5), sämtliche unteren Druckräume 27 mit einer Leitung U, sämtliche Außendruckräume 31 mit einer Leitung Y und sämtliche Druckräume 22 zwischen den Kolben mit einer Leitung T in einem für die gesamte Vorrichtung gemeinsamen hydraulischen System, das an jedem ge-
ao wünschten Platz leicht zugänglich für die. Wartung und gegen Beschädigungen geschützt angeordnet werden kann. Im vorliegenden Fall wird das hydraulische System durch ein Antriebsaggregat 101 angetrieben, das eine durch einen Elektromotor M getriebene Pumpe PF mit stetiger Verdrängung umfaßt. Diese Pumpe entnimmt die hydraulische Flüssigkeit einem Behälter 102 und ihre Druckseite steht mit der Leitung U und mit Ventilen 103 in Verbindung, die die gesamte oder einen Teil der Liefermenge durch eines der beiden Überströmventile 104 leiten. Die Druckseite der Pumpe steht außerdem in direkter Verbindung mit einem weiteren Überströmventil 104, das auf einen höheren Druck als die übrigen Überströmventile 104 eingestellt ist. Der Druck in der Leitung U wird dadurch von der Einstellung dieses Überströmventils bestimmt. Die Leitung Ö kann mittels eines Ventils 105 entweder mit der Druckseite der Pumpe verbunden werden, so daß der Druck in der Leitung Ö der gleiche wird wie in der Leitung U oder mit dem Behälter, ,in welchem Fall der Druck gleich Null wird. Das gleiche gilt" für die Leitung Y. Schließlich ist die Leitung Γ ständig mit dem Behälter 102 des Systems verbunden und dadurch ohne jeden Druck.
Die hydraulische Ausrüstung ist demnach so aufgebaut, daß sie unabhängig von der Strömungsrichtung verschiedene Druckhöhen in der Leitung !7 aufrechterhalten kann, während der Druck in der Leitung T gleich Null ist und in den Leitungen ö und Y entweder der gleiche wie in der Leitung U oder gleich Null ist. Die Drücke werden während des Preßvorganges in folgender Weise abgeändert.
1. Während des ersten Teils der Schließbewegung, wenn die Beschleunigung der Pressenplatten große Zugkräfte in den Hubstangen erfordert, erhalten die Druckräume 25 und 27 einen hohen Druck, beispielsweise den siebenfachen Druck, der dem Gewicht der Pressenplatten entspricht. Dadurch werden die beiden Kolben mit großer Kraft gegeneinandergepreßt, doch kann infolge der Begrenzung der Abwärtsbewegung der oberen Kolbenstange durch die Schraubenmutter 20 der untere Kolben die großen Zugkräfte aufnehmen, die von der Hubstange mittels der Kolbenstange übertragen werden.
2. Nach der kurzen Beschleunigungsbewegung, d. h. wenn die Pressenplatten eine konstante Ge-
schwindigkeit erreicht haben, wird der Druck in den Druckräumen 25 und 27 auf einen niedrigeren Wert verringert, beispielsweise auf den l,4fachen Druck, der dem Gewicht der Pressenplatten entspricht. Dadurch werden die Kolben immer noch gegeneinandergepreßt, und die Schraubenmutter 20 auf der oberen Kolbenstange liegt an dem oberen Zylinderdeckel an, bis die Berührung zwischen der Preßmasse und den Pressenplatten erreicht ist. Wenn danach zufolge einer ungleichen Füllung eine oder mehrere Hubstangen verlängert werden müssen, so geben die Ausgleichsvorrichtungen nach, da der untere Kolben von dem oberen Kolben weg nach unten bewegt werden kann, indem der Widerstand, der dem hydraulischen Druck im Raum 27 entspricht, überwunden wird. Wenn dagegen eine Verkürzung der Hubstangen erforderlich ist, so geben die Ausgleichsvorrichtungen ohne jeden Widerstand nach, indem sich die beiden Kolben im Zylinder nach oben bewegen.
3. Wenn in allen Etagen der Presse die Berührung erreicht ist und das Zusammendrücken der Masse begonnen hat, wird der Druck im oberen Druckraum 25 auf Null vermindert und im unteren Druckraum 27 auf einen Wert, der dem Gewicht der Pressenplatten entspricht. Die Pressenplatten sind demnach innerhalb praktischer Grenzen gewichtsmäßig vollkommen ausgeglichen, unabhängig davon, ob die Ausgleichsvorrichtungen verlängert oder verkürzt wurden und in sämtlichen Etagen der Presse wird etwa der gleiche Oberflächendruck erreicht.
4. Kurz bevor die Presse geöffnet wird, wird der Außendruckraum 31 einem so hohen Druck ausgesetzt, daß die Buchse 29 zusammengedrückt wird und die untere Kolbenstange 17 in derjenigen Stellung hält, die sie in diesem Augenblick einnimmt. Vorzugsweise erfolgt dies unter Aufrechterhalten des Gleichgewichtsdrukkes im Druckraum 27, so daß die Größe der Klemmkraft vermindert wird. Die Ausgleichsvorrichtungen geben jetzt den Kräften nicht mehr nach, die während des ersten Teiles der Öffnungsbewegung in den Hubstangen auftreten können, und das vollständige Öffnen wird eingeleitet.
5. Wenn die Presse so weit geöffnet ist, daß keine Gefahr des Einsaugens von Schmutzteilchen mehr besteht, wird der Druck im äußeren Druckraum 31 gesenkt, während die Druckräume 25 und 27 ein und denselben Druck erhalten, so daß die Kolben in jene Stellungen zurückkehren, die sie beim Beginn des Preßvorganges einnahmen.
6. Wenn der Pressentisch seine untere Stellung erreicht und kurzzeitig stillsteht, wird die Verzögerung der Pressenplatten auf denjenigen Wert begrenzt, der dem den Druckräumen 25 und 27 zugeführten Druck entspricht. Nach dem Abbremsen kehren die Pressenplatten in ihre Ausgangsstellungen zurück und die Presse ist für eine neue Beschickung bereit.
Vereinfachungen sind möglich, wenn der jeweilige Preßvorgang dies zuläßt oder erfordert. Wenn die Anforderungen an einen gleichmäßigen Oberflächendruck in der Presse gering sind und ein absolut gleichzeitiges Öffnen nicht erforderlich ist, können die Ausgleichsvorrichtungen, wie in F i g. 3 dargestellt, vereinfacht werden, wobei der obere Kolben und die obere Kolbenstange mit der dazugehörigen Schraubenmutter weggelassen werden. In diesem Fall
ίο wird die untere Kolbenstange 17 mit einem Langloch 34 für deren Verbindung mit der Hubstange 11 über einen Stift 35 versehen, was eine widerstandsfreie Verkürzung des Abstandes zwischen der Pressenplatte 3 und der Ausgleichsvorrichtung 12 ermöglicht. In diesem Fall wird der Raum oberhalb des Kolbens über eine Bohrung 36 in einem der Drehzapfen mit einer Leitung T verbunden, die in einem ebenfalls vereinfachten und sämtlichen Vorrichtungen gemeinsamen hydraulischen System angeordnet ist, während der untere Druckraum in der gleichen Weise wie vorstehend mit einer Leitung U verbunden wird. Dieses hydraulische System arbeitet derartig, daß der Druck in der Leitung T stets gleich Null ist und daß in der Leitung XJ während der Beschleuni-
gungszeit zunächst ein erster hoher Druck und danach ein zweiter niedrigerer Druck aufrechterhalten wird. Der erste Druck muß hoch genug sein, um den Beschleunigungskräften zu widerstehen und der zweite Druck muß groß genug sein, um jenen Kräften zu widerstehen, welche die Gewichte der Pressenplatten auf die Hubstangen ausüben, ohne daß der Kolben seine Berührung mit dem oberen Zylinderdeckel verliert.
Eine andere vereinfachte Ausführungsform der nachgiebigen Vorrichtung für jene Fälle, in denen die Anforderungen an einen gleichmäßigen Oberflächendruck in allen Etagen gering sind, jedoch ein gleichzeitiges Schließen und ein absolut gleichzeitiges Öffnen der Presse erforderlich ist, ist in F i g. 4 dargestellt. Diese Vorrichtung umfaßt ein Gehäuse 37, in dem eine Bremsbuchse 38 angeordnet ist,, die innerhalb des Gehäuses 37 mittels eines Sprengringes 39 gehalten wird, sowie einen Stab 40 mit einer Schraubenmutter 41, die in der Bremsbuchse 38 axial beweglich ist, wobei die Mutter 41 den Zweck hat, den Stab daran zu hindern, aus der Buchse 38 herausgezogen zu werden, falls die Vorrichtung versagen sollte. Das Gehäuse ist mit zwei Drehzapfen 42 für die Lagerung der Vorrichtung am Schwenkhebei 9 versehen. Einer der Drehzapfen weist eine Bohrung 43 auf, die in Verbindung mit einem die Buchse umgebenden Druckraum 44 steht. Das untere Stabende weist ein Gewinde auf, das zur Verbindung mit der Hubstange 11 über eine Doppelgewindehülse 28 dient. Der Druckraum 44 steht in Verbindung mit einer Leitung Y in einem allen Vorrichtungen gemeinsamen hydraulischen System. Wenn der Druckraum 44 mit Druck beaufschlagt wird, wird die Bremsbuchse 38 zusammengedrückt und klemmt den Stab 40 mit einer Kraft fest, die umso höher ist, je höher der Druck ist. Die Nachgiebigkeit der Vorrichtung kann demzufolge durch Veränderung des Drukkes in der Leitung Y verändert werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409 529/290

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Simultan-Schließvorrichtung für eine Mehretagen-Heißpresse zum gleichzeitigen Öffnen und Schließen der Pressenplatten mit Hilfe von mindestens je einer Hebelvorrichtung auf zwei gegenüberliegenden Pressenseiten, bei der ein obenliegender, am Oberholm angelenkter Schwenkhebel mit einer Antriebsstange und diese an ihrem unteren Ende mit dem Pressentisch beweglich verbunden sind und bei der am Schwenkhebel Hubstangen angreifen, die jede Pressenplatte mit ihm verbinden, wobei in jede Hubstange eine hydraulische Ausgleichsvorrichtung eingeschaltet ist, die mit ihren Regelorganen an eine gemeinsame hydraulische Einrichtung angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsvorrichtungen (12) mindestens einen Druckraum (25, 27, 31, 44) enthalten und daß der Flüssigkeitsdruck in diesem Druckraum bzw. diesen Druckräumen derart regelbar ist, daß die Ausgleichvorrichtungen bei geöffneter Presse sowie etwa während der Zeit, in der die Pressenplatten beim Öffnen und Schließen beschleunigt bzw.1 verzögert werden, unnachgiebig und in der Zeit, in der die in den Pressenetagen liegende Preßmasse (4) verdichtet und gepreßt wird, nachgiebig sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, mit hydraulisehen Ausgleichsvorrichtungen, die als doppeltwirkende Kolbenzylindervorrichtungen ausgebildet sind und bei denen jeder Zylinder schwenkbar mit den Schwenkhebeln und die Kolbenstange jedes Kolbens mit einer Hubstange verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckraum (27) jeder Druckausgleichsvorrichtung auf der Kolbenstangenseite des Kolbens (16) über eine Bohrung (26) mit einer Flüssigkeitsleitung (U) mit veränderlichem Druck und der Druckraum (22) auf der anderen Kolbenseite über eine zweite Bohrung (36) mit einer druckfreien Flüssigkeitsleitung (T) verbunden ist (Fig. 3, 5).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Ausgleichvorrichtung (12) zusätzlich einen mit einer oberen Kolbenstange (19) verbundenen freien Kolben (18) aufweist, dessen Bewegung in Richtung auf den ersten Kolben (16) beschränkt ist, wobei der Druckraum (25) an der Kolbenstangenseite des freien Kolbens (18) über eine Bohrung (24) mit einer Flüssigkeitsleitung (Ö) verbunden ist, in der der gleiche Druck wie in der mit dem Druckraum (27) an der Kolbenstangenseite des ersten KoI-bens (16) verbundenen Flüssigkeitsleitung (U) herrscht oder in der der Druck gleich Null ist (Fig. 2, 5).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine hydraulisch betätigbare Bremsbuchse (29) die mit der Hubstange (11) verbundene Kolbenstange (17) umschließt und daß ein sich um die Bremsbuchse erstreckender Druckraum (31) über eine Bohrung (32) mit einer Flüssigkeitsleitung (Y) verbunden ist, in der der gleiche Druck wie in der mit dem Druckraum (27) auf der Kolbenstangenseite des ersten Kolbens (16) verbundenen Flüssigkeitsleitung (U) herrscht oder in der der Druck gleich Null ist (Fig. 2, 5).
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Ausgleichsvorrichtung (12) lediglich eine hydraulisch betätigte Bremsbuchse (38) aufweist, die in einem mit dem Schwenkhebel (9) schwenkbar verbundenen Gehäuse (37) angeordnet ist und einen axial verschiebbaren Stab (40) umschließt, der mit der Hubstange (11) verbunden ist, wobei der sich um die Bremsbuchse erstreckende Druckraum (44) über eine Bohrung (32) mit einer Flüssigkeitsleitung (Y) mit veränderlichem Druck verbunden ist (F ig. 4,5).
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (17) mit ihrem aus dem Zylindergehäuse herausragenden und mit einem Langloch (24) versehenen Ende durch eine Hülse, die über das Langloch geschoben ist und einem in der Hülse befestigten, in dem Langloch beweglichen Stift (35) mit der Hubstange (11) verbunden ist, so daß eine widerstandsfreie Verkürzung des Abstandes zwischen den Pressenplatten (3) und der Ausgleichsvorrichtung (12) möglich ist (F i g. 3).
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsleitung oder im Falle der Verwendung mehrerer Flüssigkeitsleitungen zwei von ihnen in den Drehzapfen (23 oder 42) angeordnet sind, durch welche jeder Zylinder (13) oder jedes Gehäuse (37) schwenkbar mit den Schwenkhebeln (9) verbunden ist.
DE1528229A 1964-06-12 1965-06-12 Simultan-Schliessvorrichtung für eine Mehretagen-Heißpresse Expired DE1528229C3 (de)

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