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Verfahren und Vorrichtung zur Bearbeitung von in Streifen anfallenden
fehlbelichteten oder farbstichigen Farbfotos in Fotokopieranstalten Die Erfindung
betrifft ein Verfahren und Vorrichtungen zum Korrigieren' Aussortieren und nochmaligen
Belichten: von vorzugsweise in Streifen anfallenden fehlbelichteten oder farbstichigen
Fotos' insbesondere Farbfotos in Fotokopieranstalten.
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Bisher wird in Fotokopieranstalten beim Entwickeln von Farbfotos so
vorgegangen, daß in den Belichtungsautomaten (Printern) und Entwicklurigsautomaten
die Fotos auf Papierstreifen oder Filmstreifen in einem ersten Durchgang belichtet
und entwickelt werden, und daß die dabei fehlbelichteten oder-farbstichigen Fotos
von Hand aussortiert und einem zweiten Belichtungs- und Entwicklungsvorgang zugeführt
werden. Diese Arbeitsweise ist zeitaufwendig und erfordert je nach Betriebsgröße
den Einsatz einer Reihe von Arbeitskräften. Die fehlbelichteten Bilder werden von
einer sog: Filterbestimmerin begutachtet, die für jedes Bild einen Korrekturzettel
anfertigt, auf dem die zu wählende Einstellung des Belichtungsautomaten
vermerkt
wird, und mit dem das fehlbelichtete Negatis wiederholt belichtet werden soll. Am
Belichtungsautomaten sind die Korrekturbefehle zum Farbfoto nach Einlegen des zugehörigen
Negativfilmes in die Belichtungsautomatik durch Niederdrücken bestimmter Tasten
von Hand einzugeben, worauf die Belichtung erfolgt.
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Durch die Erfindung soll ein Verfahren geschaffen werden, mit welchem
die beschwiebenen Bearbeitungsschritte wesentlich vereinfacht werden.
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Diese Aufgabe ist dadurch gelöst worden, daß die fehlbelichteten Farbfotos
entsprechend einem Kennzeichnungsschlüssel mit Korrekturbefehlen, vorzugsweise in
Form von Korrekturlochungen, versehen werden, und daß die Korrekturbefehle am Belichtungsautomaten
automatisch abgelesen und zur Einstellung der Belichtungseinrichtung des Belichtungsautomaten
verwendet werden.
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Bei dieser Verfahrensweise werden. die fehlbelichteten Farbfotos selbst
gleichzeitig als Träger der Korrekturwerte verwendet, so da13 besondere Korrekturzettel
o.dgl. fortfallen. Neben der damit verbundenen Arbeitsbeschleunigung werden zusätzlich
Fehlerquellen ausgeschaltet, da beispielsweise-keine Verwechslungen von Fotos und
Korrekturzetteln mehr auftreten können. Der wesentliche Vorteil des Verfahrens besteht
in der-Vereinfachung des Arbeitsvorganges am. Belichtungsautomaten. Dort erfolgt
der Belichtungsvorgang nunmehr nahezu vollautomatisch,. da die Korrekturlochungen
der Fotos automatisch abgelesen werden und die so ermittelten Korekturbefehle automa-
Lisch
in die Belichtungseinrichtung des Belichtungsautomaten eingegeben werden:Durch diese
Erfindung ist es nunmehr möglich, an durch das Tastenpult gesteuerten Zählwerken
alle in. einem bestimmten Zeitraum anfallenden Korrekturen jeder Farbe ablesen zu
können.
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Diese Möglichkeit kann dazu benutzt werden, die Belichtungsautomaten
in ihrer Farbgebung optimal auf die anfallenden Farbfilme einzustellen und dadurch
zu einem sehr geringen Material- und Zeitverlust zu kommen: Gerade durch diese Tatsache
erhält die Erfindüng ihren wirtschaftlichen Wert. Jeder Farbe ist ein Zählwerk beigeordnet,
daß positive Farbkorrekturen addiert und negative Farbkorrekturen subtrahiert. Ein
Belichtungsautomat ist dann optimal eingestellt, wenn sich- die Zählwerke um die
Nullgrenze halten, d.h: die negativen und die positiven Korrekturen sich das Gleichgewicht
halten.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß die Korrekturlochungen auch
durch Anbringen anderer geeigneter Datenträger, beispielsweise einer Magnetschrift
oder von besonders angeordneten Einkerbungen am Rande der Fotos, ersetzt werden
können.
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Die Korrekturlochungen können mit elektromagnetisch bewegten Stanzstiften
hergestalt Werden, wobei die Elektromagnete von einem Tastenpult aus zu betätigen
sind. Beim Stanzvorgang werden in die fehlbelichteten Fotos.vorzugsweise zusätzliche
Führungslöcher eingestanzt. Das Einstanzen der Korrekturlochungen in die fehlbelichteten
Fotos selbst macht den Einsatz besonderer Datenträger überflüssig.
Mit
den Löchern, insbesondere den Führungslöchern wird gemäß einer Weiterbildung der
Erfindung eine Sortiervorrichtung gesteuert die hinter der Schneidvorrichtung die
guten Bilder von den fehlbelichteten Bildern trennt. Die Sortiervorrichtung kann
als Wippe ausgebildet sein, die, gesteuert von den Führungslöchern, sich-zur einen
oder anderen Seite neigt, so daß die auf sie herabfallenden Bilder in unterschiedliche
Richtungen geleitet werden.
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Die Ableseeinrichtung weist vorzugsweise einen lotrechten Ableseschacht
auf, in den die Bilder zum optischen Ablesen einzeln eingeschoben werden. Dabei
kann die Anordnung so getroffen sein, daß das eingeführte Bild den Belichtungsvorgang
des Automaten auslöst, und daß nach Beendigung des Belichtungsvorganges
im Belichtungsautomaten gleichzeitig das im Ablese-Schacht befindliche Bild freigegeben
wird, so daß es nach unten herausfällt.
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Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens und zugehörige
Vorrichtungen sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1
einen Betrachtungstisch für Farb-Papierbildstrefen mit zwei Locheinrichtungen
und einem Tastenpult Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des Tastenpultes,
des Lampenfeldes und der Locheinrichtung gemäß Fig. 1, Fig. 3 die Tastenanordnung
des Tastenpultes in. Draufsicht,:
Fig. 4a ein mit sämtlichen möglichen
Lochungen versehenes Einzelfoto, Fig.' 4b und 5 schematische Erläuterungen des Kennzeichnungssystems,
Fig. 6a-c ein am Belichtungsautomaten angeordnetes Ablesegerät für die in die Farbbilder
eingelochten Korrekturdaten, Fig: eine schematische Darstellung des Ablesevorganges
im Ablesegerät gemäß Fig. 6 und Fig. 8a-Sc die Schneid- und Sortiervorrichtung.
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Fg. 1 zeigt einen Betrachtungstischl, über den zwei Papierbildstreifen
2a und 2b hinweggeschoben werden, die im ersten Durchgang belichtete und entwickelte
Farbfotos enthalten. Zum Vorschub der Papi.erbildstreifen dienen Transportrollenpaare
3, die durch nicht dargestellte Motore angetrieben werden. Am Betrachtungstisch
nimmt eine Arbeitskraft Platz, welche die Farbfotos hinsichtlich Richtigkeit der
Farbwerte überprüft. Ermittelte fehlbelichtete oder farbstickige Farbfotos werden
mit Korrekturdaten versehen, was mit Hilfe einer Locheinrichtung '!0 unter denen
jeder Papierbildstreifen 2a, 2b hinweggeführt wird-und eines Tastenpultes 4 geschieht.
Tastenpult und Locheinrichtung sind in Fig. 2 vergrößert dargestellt. Beide Geräte
weisen tunnelartig ausgebildete Oberteile 5 und: 11 auf, unter denen die Papierbildstreifen
2 hindurchwandern. Auf dem Tastenpult sind in vier Reihen untereinander Tasten 6
angeordnet, die auch einem gorrekturwertschlüssel beziffert sind:, welcher weiter
unten beschrieben wird. Vor dem
Tastenfeld liegen eine Auslösetaste
7, die den Lochvorgang einleitet, und eine Löschtaste 8, mit der bei fehlerhafter
Eingebung von Werten sämtliche niedergedrückten Tasten vor Einleitung des Lochvorganges
wieder angehoben werden können.
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Die Locheinrichtung 10 ist teilweise in die Tischplatte des Betrachtungstisches
1 eingelassen (Fig. 2). In diesem unterliegenden, nicht dargestellten Teil sind
vierzehn Elektromagneten mit nach oben schiebbaren Stiften angeordnet, die als Stanzstifte
dienen, Die Stanzstifte können nach oben durch die Ebene der Papierbildstreifen
2 hindurch bis in den Oberteil 11 der Locheinrichtung in entsprechende Führungslöcher
12 desselben eingeschoben werden, wobei der betreffende Papierbildstreifen
lochartige Ausstanzungen 13 erhält. Ein weiterer Elektromagnet ist am Rande angeordnet
(Führungloch 14) und dient zum Ausstanzen eines Führungsloches 16aus den mit Korrekturlochungen
versehenen Farbfotos. Die zwölf Elektromagnete mit den Stahlstiften zum Einstanzen
der Korrekturweite, in Fig. 2 nur hinsichtlich ihrer Lage durch die Führungslöcher
12 im Oberteil 11 erkennbar, sind nach einem bestimmten Schema mit den Tasten 6
des Tastenpultes elektrisch verbunden. Der seiner Lage nach an dem Führungsloch
14 erkennbare Elektromagnet für das Führungsloch 16 ist elektrisch mit der Auslösetaste
7 für den Lochvorgang verbunden, so daß beim Lochvorgang Kennzeichnungslöcher und
Führungsloch gleichzeitig gelocht werden.
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Das ausgewählte Kennzeichnungsschema soll an Hand der Figuren 3 -
5 erläutert werden. Wie aus Fig. 3 ersichtlich,
hat das Tastenpult
vier Waagerecht übereinanderliegende Reihen von je sechs Tasten 6, die von oben
nach unten zur Korrektur der blauen Farbe, der grünen Farbe, der roten Farbe und
der Dichte der Farbfotos in den Papierbildstreifen 2 dienen. Die Mitteltaste 6a
jeder Reihe dient zur Bestimmung der Papierbahn, in der sich ein zu korrigierendes
Bild befindet. Aus Kostengründen wird nur ein Tastenfeld mit der aufwendigen Elektronik
für mehrere Lochstationen verwendet. Ein Lichtzeichen 9a im Lampenfeld 9 zeigt an,
welche Bahn eingeschaltet ist. Soll ein bestimmter Farbton auf dem Farbfoto abgeschwächt
werden, so wird eine der drei linken Tasten 6b der betreffenden Farbreihe
niedergedrückt. Die linken-Tasten sind von der Mitte nach links mit -1, -2 und -3
bezeichnet, womit von -1 bis -3 eine zunehmende Abschwächung der betreffenen Farbe
gewählt werden kann. Umgekehrt dienen die rechten Tasten 6c jeder Reihe,. die mit
+1, +2 und +3 bezeichnet sind, zur wahl-
weisen Verstärkung der Farbe. Die
mit der unteren Reihe zu korrigierenden Dichtewerte können entsprechend xhlweise
auf der negativen bzw. auf der positiven Seite in drei Abstufungen eingegeben werden.
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Fig. 4a zeigt einen Ausschnitt aus dem Papierbildstreifen 2
mit einem Einzelbild 2c, in das durch Betätigung aller
Elektromagnete sämtliche
möglichen Korrekturlochungen 15 und: das Führungsloch 16 eingelocht worden
sind. Mit Rücksicht auf das Bildformat, es werden beispielsweise auch
schmalere Papierbildstreifen 2d verarbeitet, sind die vier waagerechten Reihen
des Tastenpx1,t,@&,@p Mt 4&n Elektromagneten der Locheinrichtung
verbunden,
daß sie dort als querverlaufende Reihen 15a - 15d auftreten. Diese Drehung
um 900 ist schematisch in Fig. 4b dargestellt. Aufgrund einer besonderen
elektrischen Schaltung wird. erreicht, daß die sich aus den sechs Tasten 6b und
6c jeder Tastenreihe ergebenden Korrekturbefehle in Form von nur drei Korrekturlochungen
15 dargestellt werden können. Diese elektrische Schaltung ist in Fig. 5
schematisch erläutert. In, der oberen Reihe ist eine Tasten-
reihe
mit den Tasten 6b und den Tasten 6c dargestellt. Darunter sind die drei möglichen
Korrekturlochungen im Papierbild dargestellt, beispielsweise die Korrekturlochungen
15a in Fig. 4a, wenn es sich um die Korrekturbefehle für die blaue Farbe handelt.
Soll die höchstmögliche Abschwächung des blauen Farbtons erzielt werden,@so
wird die Taste -3 gedrückt und werden
in diesem Fall die Korrekturlochungen
1 und 2 (entsprechend den Verbindungslinien) in das Papierbild eingelocht. Soll
beispielsweise der blaue Farbwert um die mittlere Stufe verstärkt werden, so wird
die Taste +2 gedrückt, wodurch in das Papierbild das Korrekturloch 2 eingestanzt
wird.
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Für den Moment des Einstanzens der Korrekturbefehle
wird
der Vorschub des Papierbildstreifens 2 abgestoppt. Jedem Tastenpult
4 ist auf dem Betrachtungstisch 1 ein Lampenfeld 9 zugeordnet, in dem sich zu jeder
der Taen 6 des Tastenpultes eine Kontrollampe befindet, so daß dort die eingetasteten
Korrekturbefehle aufleuchten.
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Nach beendetem: Stanzvorgang wandert der Papierbildstreifen
2
weiter und gelangt schließlich zu einer Schneideinrichtung 1? an sich bekannter
Bauart (Fig. 8a), in der die
Einzelbilder 2c abgeschnitten werden. Die Einzelbilder
fallen auf die Wippe 18, welche die Bilder wahlweise entsprechend ihrer Schräglage
nach der einen bzw. anderen Seite leitet.'Sämtliche fehlbelichteten Fotos mit den
eingegebenen Korrekturlochungen werden von einer Reflextionslichtschranke 19 registriert.
Diese Abtasteinrichtung stellt die Wippe 18 jedesmal so ein, daß die Bilder mit
den Korrekturlochungen sämtlich nach einer Richtung geleitet und beispielsweise
in einem Behälter 19a gesammelt werden.
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Die derart aussortierten fehlbelichteten Einzelbilder wer-
den
nacheinander in ein Ablesegerät 20 eingegeben, das dem Belichtungsautomaten (Printer)
zugeordnet und mit dessen automatischer Belichtungseinrichtung elektrisch verbunden
ist (Fig.6a bis 6c). Das Ablesegerät ist in einem Schrank untergebracht. Durch den
Schrank 20 verläuft von oben nach unten ein Führungsschacht 21 mit einer
oben liegenden Einstecköffnung 21a und einer unteren Auswurföffnung 21b.
Die mit Korrekturlochungen versehenen Einzelbilder 2c werden, wie
aus Fig. 6a ersichtlich, nacheinander in den Führungsschacht eingeschoben,
und zwar soweit, bis sie auf waagerechte, durch elektrische Magnetspulen 22 verschiebbare
Sperrstifte 23 stoßen. In dieser Zage werfen die Einzelbilder von einer Lichtquelle
24 durch .Öffnungen im Führungsschacht hindurch durchleuchtet und von im Führungsschacht
gegenüberliegenden, lichtempfindlichen
elektrischen Zellen 25 bekannter
Bauart optisch abgetastet. Mit 26 ist@eine Streuscheibe bezeichnet. Die abgetasteten
Korrekturbefehle werden elektrisch in den Belichtungsautomaten übertragen.
Das zugehörige Negativ hat zuvor die Belichtungsposition eingenommen und der Belichtungsvorgang
wird durch die dem Führungsloch zugeordnete Photozelle ausgelöst. Nach Ablauf
der Belichtung gibt der Printer einen Impuls.
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Die Sperrstifte 23 werden in die Magnetspulen 22 wieder hineingezogen,
so daß das im Führungsschacht befindliche Einzelbild nach unten. in einen Auffangbehälter
fällt.
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Fig. 6b zeigt den Führungsschacht 21 von der Breitseite
her
gesehen und- in diesem die Anordnung der Sperrstifte 23
und
der Photozellen 25a-b für das Führungsloch. Die Kontrolle für die Seitenrichtigkeit
der eingeführten gelochten Bilder
wird durchgeführt, indem zwei
Photozellen im Gegensatz zu dem Führungsloch angebracht
sind. Ein seitenrichtig eingeführtes Bild wird beispielsweise von 25b
registriert. Wird das
Foto seitenverkehrt eingesteckt, so löst die
Photozelle 25a
ein Störsignal aus.
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Der Ablesevorgang in Ablesegerät ist in Fig. ? für eine
Farbe
schematisch gezeigt. Die Lichtquelle 24. ist hier balkenartig dargestellt.
Beis Anleuchten den in den Führungsschacht eingeschobenen Einzelbildes
gelangt nur dort Licht zur gegen-
überliegenden Seite und damit
in: die lichtempfindlichen Zellen
25, wo eine Korrekturlochung
15 vorhanden ist. In der unte-
ren Reihe sind die sechs möglichen
Befthle für die eine Farbe
angegeben, die zum Belichtungsautomaten
weitergeleitet wer-
den, und die auf dem Einzelbild in
nur drei Korrekturlochungen
verschlüsselbar sind. Dringt
beispielsweise nur Licht durch
Loch 1 in die lichtempfindliche
Zelle 1, so ergibt dies ent-
sprechend der Leitlinie den Befehl
+1. Dringt Licht gleichzeitig
durch die Löcher 1 und
3 hindurch in die Zellen 1 und 3 hin-
ein, so ergibt dies,
entsprechend den Leitlinien zwischen Zelle
1 und Zelle 3, den Befehl
-2. Die Leitlinien stellen die
elektrische Schaltung
schematisch dar. Esist erkennbar, daß
mit drei Lochungen
sechs Korrekturbefehle gegeben werden kön-
nen.