DE1520815C - Epoxydverbindungen enthaltende Mischungen zur Herstellung flammwidriger hitzegehärteter Polyaddukte - Google Patents
Epoxydverbindungen enthaltende Mischungen zur Herstellung flammwidriger hitzegehärteter PolyaddukteInfo
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Description
N—R—N.
in der R einen octahalogenierten Diphenylrest und R1 und R2 Wasserstoffatome oder gesättigte gegebenenfalls
durch N-Atome unterbrochene aliphatische Reste mit ■ wenigstens einer primären
Aminogruppe bedeuten, in einer Menge von 0,8 bis 3 NH2-Äquiyalenten pro Epoxydäquivalent der
Epoxydverbindungen, anwesend ist.
2. Mischungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Polyaminderivat eines halogenierten
Diphenyls N,N'-Bis(äthylamino)diaminooctachlorodiphenyl anwesend ist.
Flammwidrige Epoxydpolyaddukte sind beispielsweise aus der USA.-Patentschrift 2 989 502 bekannt,
wobei Polyglycidyläther von Polyphenolen mit einem aryl-aliphatischen Polyamin umgesetzt werden, dessen
Amingruppen über nicht mehr als 2 Kohlenstoffatome mit einem mehrfach halogenierten aromatischen Ring
verbunden sind, bei dem es sich vorwiegend um'4fach halogensubstituiertes Benzol handelt. Die Flammwidrigkeit
dieser bekannten Polyaddukte und vor allem ihre mechanischen Eigenschaften lassen allerdings
noch zahlreiche Wünsche offen; denn die Kerbschlagzähigkeit ist beispielsweise sehr gering.
Gegenstand der Erfindung sind Mischungen aus Epoxydverbindungen mit einem Epoxydäquivalent
größer als 1 und Polyaminoderivaten eines halogenierten Diphenyls, die dadurch gekennzeichnet sind, daß
als Polyaminderivat eines halogenierten Diphenyls ein solches der allgemeinen Formel
N—R—N
R2
in der R einen octahalogenierten Diphenylrest und R1 und R2 Wasserstoffatome oder gesättigte gegebenenfalls
durch N-Atome unterbrochene aliphatische Reste mit wenigstens einer primären Aminogruppe bedeuten,
in einer Menge von 0,8 bis 3 NH2-Äquivalenten pro Epoxydäquivalent der Epoxydverbindungen, anwesend
ist.
Durch Umsetzung dieser Mischungen können Polyaddukte hergestellt werden, die sich durch eine gesteigerte
Flammwidrigkeit und insbesondere durch eine um praktisch eine Zehnerpotenz höhere Kerbschlagzähigkeit
auszeichnen.
Als Epoxydverbindungen kommen insbesondere solche in Frage, die aus
a) einem Glycidylpolyäther, der von einer organischen
Polychloryerbindung abgeleitet ist, oder b) einer Verbindung, die mehrere Epoxygruppen im
Molekül enthält und keine Glycidylverbindung ist oder
c) einem Gemisch der Verbindungen a) und b) in unterschiedlichen Mengenverhältnissen
bestehen.·
Zu den Epoxydverbindungen der Gruppe a) gehören die Reaktionsprodukte zwischen Alkoholen und Phenolen,
die mehrere OH-Gruppen enthalten, wie Butandiol, Glycerin, Resorcin, Hydrochinon oder Diphenyl-
olpropan (Bisphenol A), und einem Epichlorhydrin.
Zu den Epoxydverbindungen der Gruppe b) gehören
die acyclischen aliphatischen Produkte, beispielsweise die epoxydierten Polyolefine, wie epoxydierte PoIybutadiene,
die epoxydierten Derivate von Glyceriden von ungesättigten Fettsäuren und cyclische aliphatische
Produkte, wie Limonendioxyd, Vinylcyclohexendioxyd, Dicyclopentadiendioxyd. ,.
Besonders geeignete Polyaminderivate eines Di- * v phenyls sind die der oben angegebenen Formel, in der
R die verschiedenen Isomeren des OctochlordiphwryF restes jeweils allein oder in Mischung, N eine tertiäre
Amingruppe darstelltjand die Reste R1 und R2 jeweils
weniger als 3-C-Atome enthalten. Vorzugsweise werden die verschiedenen Isomeren von N,N'-Bis-(äthylamino)diaminooctochlordiphenyl
verwendet, das durch Kondensation von Decachlordiphenyl mit Äthylendiamin entsteht.
Die in den Mischungen gemäß der Erfindung verwendeten Polyaminderivate eines halogenierten Diphenyls
sind bevorzugt in Mengen von etwa 2 NH2-Äquivalenten
pro Epoxydäquivalent der Epoxydverbindungen anwesend. Unter »Äquivalent« ist die
Stoffmenge in Gramm zu verstehen, die eine NH2-Gruppe bzw. eine Epoxygruppe enthält.
Die Mischungen gemäß der Erfindung können in verschiedener Weise hergestellt werden, in dem man
beispielsweise die Bestandteile kalt mischt oder die Epoxydverbindung in das geschmolzene und entgaste
Polyaminderivat einführt, wobei bei Temperaturen (| zwischen 70 und 140° C gearbeitet wird, oder man '|
kan'n das in einem geeigneten Lösungsmittel gelöste Polyaminderivat zur Epoxydverbindung geben.
Bei Verwendung von N,N'-Bis(äthylamino)diaminooctochlordiphenyl als Härter gibt man vorteilhaft die Epoxydverbindung zu dem bei 8O0C geschmolzenen und entgasten Härter und kühlt das Gemisch dann schnell. Unter diesen Bedingungen erhält man Mischungen von langer Lebensdauer, ein Faktor, der für den Verbraucher sehr wichtig ist.
Bei Verwendung von N,N'-Bis(äthylamino)diaminooctochlordiphenyl als Härter gibt man vorteilhaft die Epoxydverbindung zu dem bei 8O0C geschmolzenen und entgasten Härter und kühlt das Gemisch dann schnell. Unter diesen Bedingungen erhält man Mischungen von langer Lebensdauer, ein Faktor, der für den Verbraucher sehr wichtig ist.
In an sich bekannter Weise kann man zum Polyaminderivat ein oder mehrere weitere saure oder
basische Härtemittel in verschiedenen Mengen geben. Den verschiedenen Mischungen können ebenfalls
in an sich bekannter, Weise außerdem inerte Füllstoffe, Pigmente, Weichmacher, reaktionsfähige oder
nicht reaktionsfähige Verdünnungsmittel oder Gemische dieser verschiedenen Zusätze zugegeben werden.
Die Härtebedingungen für die Mischungen gemäß der Erfindung hängen im wesentlichen von der Art der
verwendeten Epoxydverbindungen und den gegebenenfalls verwendeten weiteren Härtern ab. Die besten
I 520815
Ergebnisse werden mit Härtedauern von 24 Stunden bis 48 Stunden und Temperaturen zwischen 100 und
2000C, vorzugsweise zwischen 100 und 14O0C, erhalten.
Die unter diesen Bedingungen gehärteten Mischungen zeigen ausgezeichnete Flammfestigkeit oder
-Widrigkeit und gute mechanische und thermische Eigenschaften, insbesondere Kerbschlagzähigkeit.
Sie eignen sich zur Herstellung von Gießmassen, Schichtstoffen, Anstrichen, Schaumstoffen, Teilen für
die Elektro- und Radioindustrie und zur Umhüllung von Gegenständen.
Ein wesentlicher Vorteil der Mischungen gemäß der Erfindung und der gehärteten Harze besteht darin,
daß sie im Sinne von ASTM D-635-56T flammwidrig sind. Ein weiterer Vorteil ist die besonders lange Gebrauchsdauer
der Mischungen.
Bei 8O0C werden 130 Teile N,N'-Bis(äthylamino)-diaminooctachlordiphenyl
mit 100 Teilen eines Kondensationsprodukts aus Butandiol und Epichlorhydrin gemischt. Die Mischung wird 24 Stunden bei 1200C
ausgehärtet und 2 Stunden bei 14O0C getempert.
Das erhaltene Produkt ist hart, transparent und gelbfarbig. Seine 'Eigenschaften (I) sind nachstehend
den Eigenschaften (II) des gleichen Kondensationsproduktes, das jedoch mit 46 Teilen 4,4'-Diaminodiphenylsulfon
pro 100 Teile Harz unter sonst gleichen Bedingungen gehärtet wurde, gegenübergestellt.
30
I | II | |
Spezifisches Gewicht, | ||
2/cm3 | 1,39 | 1,27 |
Kerbschlagzähigkeit | ||
(gekerbter Probestab | ||
nach I ζ 0 d) gemäß | ||
ASTM D 256-56, | ||
kg/25 mm Kerbe .... | 0,136 | 0,177 |
Rockwell - Härte M ge | ||
mäß ASTM D 785-51 | 68 | 76 |
Formbeständigkeit in der | ||
Wärme nach ASTM | ||
D 1525-58T, | ||
V10-Vicat-Punkt | 56 | 52 |
Entflammbarkeit nach | ||
ASTMD 635-56T... | flamm | 19,0 mm/Min. |
widrig |
Die Flammwidrigkeit des Produktes gemäß der Erfindung ist derjenigen des unter üblichen Bedingungen
gehärteten Produktes deutlich überlegen.
B e i s pi el 2
Unter den im Beispiel 1 genannten Bedingungen wird eine Mischung aus 130 Teilen N,N'-Bis(äthylamino)diaminooctochlordiphenylund
100 Teilen eines Kondensationsprodukts aus Epichlorhydrin und Bisphenol A hergestellt. Das erhaltene Produkt ist hart,
transparent und gelbfarbig. Seine nach den im Beispiel 1 genannten Prüfmethoden festgestellten Eigenschaften
(I) sind nachstehend den Eigenschaften (II) des gleichen Polyad*duktes gegenübergestellt, das
unter gleichen Bedingungen, jedoch mit 25 Teilen 4,4'-Diaminodiphenylsulfon pro 100 Teile Epoxydverbindung
gehärtet wurde.
II
Spezifisches Gewicht,
g/cm3 1,39 1,23
Kerbschlagzähigkeit ... 0,045 0,082
Rockwellhärte M 103 110
Vio-Vicat-Punkt 0C... 75,5 88,5
Entflammbarkeit flamm- 12,7 mm/Min.
widrig
Die Flammwidrigkeit des Produktes gemäß der Erfindung ist derjenigen des unter üblichen Bedingungen
gehärteten Produktes eindeutig überlegen.
Unter den im Beispiel 1 genannten Bedingungen wird eine Mischung aus 130 Teilen N,N'-Bis(äthylamino)diaminooctochlordiphenylund
100 Teilen eines Kondensationsproduktes aus Epichlorhydrin und Glycerin hergestellt. Das erhaltene Produkt ist hart,
transparent und gelb gefärbt. Seine Eigenschaften (I), ermittelt nach den im Beispiel 1 genannten Prüfmethoden,
sind nachstehend den Eigenschaften (II) des gleichen Polyadduktes gegenübergestellt, das unlergleichen
Bedingungen, jedoch mit 42 Teilen 4,4'-Diaminodiphenylsulfon pro 100-Teile Epoxydverbindung
gehärtet wurde.
Spezifisches Gewicht,
g/cm3
g/cm3
Kerbschlagzähigkeit ..
Rockwellhärte M
1/10-Vicat-Punkt°C...
Entflammbarkeit
Entflammbarkeit
1,45 0,068 87
72,5 flammwidrig
72,5 flammwidrig
1,35 0,083 112 81 7 mm/Min.
Unter den im Beispiel 1 genannten Bedingungen wurde eine Mischung aus 70 Teilen Ν,Ν,Ν',Ν'-Tetrakis(äthyl
- 2 - amino)diamino - octochlordiphenyl und 100 Teilen der gleichen Epoxydverbindung wie im
Beispiel 2 hergestellt. Das erhaltene Produkt war hart, transparent und von gelber Farbe. Seine nach den im
Beispiel 1 genannten Prüfmethoden festgestellten Eigenschaften (I) sind nachstehend den Eigenschaften
(II) des gleichen Produktes gegenübergestellt, das unter gleichen Bedingungen, jedoch mit 25 Teilen
4,4'-Diaminodiphenylsulfon pro 100 Teile Epoxydverbindung gehärtet wurde.
Spezifisches Gewicht,
g/cm3
Kerbschlagzähigkeit .
Rockwellhärte M....
Vi0-Vicat-Punkt 0C.
Entflammbarkeit
Rockwellhärte M....
Vi0-Vicat-Punkt 0C.
Entflammbarkeit
1,39 1,23
0,06 0,082
106 110 79,8 88,5
flamm- 12,7 mm widrig
Die Flammwidrigkeit des Produktes gemäß der Erfindung ist derjenigen des unter üblichen Bedingungen
gehärteten Produktes eindeutig überlegen.
Il
70 Teile N,N,N',N'-Tetrakis(äthyl-2-amino)diaminooctochlordiphenyl
wurden bei 800C mit 100 Teilen eines Kondensationsproduktes aus Butandiol und
Epichlorhydrin gemischt. Das Gemisch wurde 24 Stunden bei 120°C gehärtet und 2 Stunden bei 1400C getempert.
Das erhaltene Produkt war hart, transparent und von gelber Farbe. Seine nach den im Beispiel 1 genannten
Prüfmethoden festgestellten Eigenschaften (I) sind nachstehend den Eigenschaften (II) des gleichen
Produktes gegenübergestellt, das unter den gleichen Bedingungen, jedoch mit 46 Teilen 4,4'-Diaminodiphenylsulfon
gehärtet wurde.
Spezifisches Gewicht,
g/cm3
Kerbschlagzähigkeit .
Rockwellhärte M....
Vio-Vicat-Punkt 0C ..
Entflammbarkeit
Rockwellhärte M....
Vio-Vicat-Punkt 0C ..
Entflammbarkeit
1,38
0,152
72
54
0,152
72
54
flammwidrig
Il
1,27
0,177
0,177
76
52
19,0 mm
19,0 mm
Die Flammwidrigkeit des Produktes gemäß der Erfindung ist derjenigen des unter üblichen Bedingungen
gehärteten Epoxydpolyadduktes eindeutig überlegen.
55 Teile Octochlor-bis(triäthylentetramin)diphenyl wurden bei 800C mit 100 Teilen der gleichen Epoxydverbindung
wie im Beispiel 5 gemischt. Das Gemisch wurde 24 Stunden bei 1200C ausgehärtet und 2 Stunden
bei 1400C getempert. . .
Das erhaltene Produkt war hart, transparent und von gelber Farbe. Seine Eigenschaften(I), ermittelt
nach den im Beispiel 1 genannten Prüfmethoden, sind nachstehend den Eigenschaften (II) des gleichen
Epoxydpolyadduktes gegenübergestellt, das unter den gleichen Bedingungen, jedoch mit 46 Teilen 4,4'-Diaminodiphenylsulfon
pro 100 Teile Epoxydverbindung gehärtet wurde.
Spezifisches Gewicht,
g/cm3
Kerbschlagzähigkeit .
Rockwellhärte M
Vio-Vicat-Punkt 0C
1,38
0,160
73
0,160
73
flammwidrig
1,27
0,177
.76
19,0 nun-
0,177
.76
19,0 nun-
Die Flammwidrigkeit des Produktes gemäß der Erfindung ist derjenigen des unter üblichen Bedingungen
gehärteten Polyadduktes eindeutig überlegen.
Claims (1)
1. Mischungen aus Epoxydverbindungen mit einem Epoxydäquivalent größer als 1 und PoIyaminoderivaten
eines halogenierten Diphenyls, dadurch gekennzeichnet, daß als Polyaminderivat eines halogenierten Diphenyls
ein solches der allgemeinen Formel
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