DE1518412B2 - Haerten fluessiger polyurethanvorpolymerer - Google Patents
Haerten fluessiger polyurethanvorpolymererInfo
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Description
Flüssige, NCO-modifizierte Polyurethanvorpolymere, die also Isocyanatendgruppen enthalten, werden
gewöhnlich hergestellt, indem man ein organisches Diisocyanat im Überschuß mit einem langkettigen
Glykol umsetzt. Im allgemeinen sind die verwendeten Glykole Polyätherglykole oder Polyesterglykole. Das
Molverhältnis des Diisocyanates zum Glykol soll größer als 1 sein und ist vorzugsweise so groß, daß das
Polyurethan flüssig ist.
Härtungsmittel für diese Vorpolymerisate sind Verbindungen, die mehr als eine Gruppe mit aktivem
Wasserstoffatom enthalten, die sich an die Isocyanatgruppe anlagern kann. Glykole und Diamine sind
solche Verbindungen. Wasser kann ebenfalls verwendet werden, das bei der Umsetzung mit einer Isocyanatgruppe
eine primäre Aminogruppe bildet. Die Mehrzahl der Additionsreaktionen ergibt eine Kettenverlängerung.
Das Verhältnis der Reaktionsteilnehmer wird gewöhnlich so gewählt, daß ein Überschuß an
Isocyanatgruppen vorhanden ist. Diese reagieren mit aktive Wasserstoffatome enthaltenden Gruppen in der
Polymerisatkette (z. B. Urethangruppen) und ergeben Vernetzungsprodukte (vgl. »Polyurethanes: Chemistry
and Technology I. Chemistry« von J. H. S a u η de rs und K. C. Frisch, Interscience Publishers,
1962, S. 273 und 274). .
Beispiele von üblichen Härtungsmitteln (Kettenverlängerern) sind 3,3'-Dichlor-4,4'-diaminodiphenylmethan,
3,3'-Dichlorbenzidin, 1,4-Butandiol oder Hydrochinon-bis-(2-hydroxyäthyl)-äther.
Die Diamine werden gegenüber den Glykolen bevorzugt, da sie schneller reagieren und deshalb kürzere Härtungszeiten haben und im allgemeinen bessere Eigenschaften
ergeben, wie höhere Zugfestigkeit und größere Härte nach dem Aushärten.
In der Praxis wird das Diamin gewöhnlich als Flüssigkeit mit dem Vorpolymerisat gemischt, so daß
man schnell und leicht mischen kann. Wenn das Diamin ein fester Körper ist, wird es vor dem Mischen
geschmolzen. Das üblicherweise in großem Ausmaß für diesen Zweck verwendete 3,3'-Dichlor-4,4'-diaminodiphenylmethan
neigt jedoch dazu, in dem flüssigen Polyurethanvorpolymerisat zu erstarren, bevor es
vollkommen mit dem Polymerisat gemischt ist, wenn man das Polymerisat nicht vorwärmt. Hierdurch werden
Gemische erhalten, die nicht ausgehärtet werden können oder beim Aushärten Massen mit schlechteren
Eigenschaften ergeben. Beim Vorwärmen auf Temperaturen, bei denen das Härtungsmittel flüssig bleibt,
können jedoch hohe Temperaturen ungünstige Einwirkungen auf die Eigenschaften des Vorpolymerisates
haben. Dessen Isocyanatgehalt nimmt ab und seine Viskosität steigt an, wenn es über ungefähr 700C erwärmt
wird. Dies tritt, zumindest teilweise, durch Umsetzung der Isocyanatgruppen mit Urethangruppen
ein, wobei Allophanatgruppen und damit Vernetzungen gebildet werden. Außerdem wird die Topfzeit, also
die Zeit, die von der Zugabe des Härtungsmittels vergeht, bis die Mischung nicht mehr gießbar ist, erheblich
verkürzt und dadurch die Verarbeitung erschwert.
Es ist aus der USA.-Patentschrift 2 850 476 bekannt, Kondensationsprodukte von Aldehyden und Aminen,
insbesondere von Butyraldehyd mit Anilin oder Butylamin, im Molverhältnis 4: 1 zum Beschleunigen der
Reaktion von Polyesterurethanvorpolymeren mit Polyisocyanaten zu verwenden. Diese Produkte werden
jedoch nicht praktisch verwendet, weil die Reaktionsbeschleunigung proportional zur Menge des
Kondensationsproduktes ist, die Topfzeit der Ansätze jedoch hierbei verkürzt wird, was zu Verarbeitungsschwierigkeiten führt.
Die Erfindung beruht auf dem unerwarteten Befund, daß bestimmte Kondensationsprodukte von Anilin,
2-Chloranilin und Formaldehyd neue und brauchbare Substanzgemische ergeben, welche als Härtungsmittel
für flüssige NCO-modifizierte Polyurethanvorpolymere wirksam sind.
Die Erfindung betrifft somit die Verwendung von mit Säure katalysierten Kondensationsprodukten von
Anilin, 2-Chloranilin und Formaldehyd, in denen das Molverhältnis von Anilin zu Chloranilin im Bereich
von 3:1 bis 1: 19 liegt und das Molverhältnis der Summe der zwei Amine zu Formaldehyd mindestens
2: 1 beträgt, in Mengen von 0,5 bis 1,1 Äquivalente des Amins pro Isocyanatäquivalent, zum Härten von
flüssigen NCO-modifizierten Polyurethanvorpolymeren durch Erwärmen auf Härtungstemperatur von 50
bis 150° C für V2 bis 48 Stunden.
Die erfindungsgemäß verwendeten Härtungsmittel zeigen unerwartete und wertvolle Eigenschaften im
Vergleich mit den bisher verfügbaren Diaminhärtungsmitteln. Eine dieser wichtigen Eigenschaften ist die
Fähigkeit der Unterkühlung, d. h., wenn das Härtungsmittel auf eine Temperatur erwärmt wird, bei /
welcher es flüssig ist, kann es danach auf eine Temperatur abgekühlt werden, die viel niedriger als die
Schmelztemperatur ist, ohne daß es wieder erstarrt. Beispielsweise schmelzen bestimmte erfindungsgemäß
verwendete Produkte bei Temperaturen etwas über 70° C und lassen sich auf 30° C abkühlen, ohne daß sie
erstarren. Es tritt somit keine vorzeitige Erstarrung des geschmolzenen Diamins in dem Gemisch mit dem
Polyurethanvorpolymeren auf. Die im Handel erhältlichen Proben des üblichen 2,2'-Dichlor-4,4'-diaminodiphenylmethans
schmelzen dagegen im Bereich von 99 bis 109° C und erstarren wieder im Bereich von 85
bis 99° C.
Ein besonderer Vorzug der erfindungsgemäß verwendeten Härtungsmittel liegt darin, daß ihre niedrigen
Erstarrungspunkte ein Arbeiten bei herabgesetzten Temperaturen ermöglichen, woraus sich eine längere
Topfzeit ergibt. Es besteht nicht leicht die Möglichkeit, daß das Härtungsmittel in den Leitungen zu dem
Mischer erstarrt und diese verstopft. Es sind deshalb weniger Vorsichtsmaßnahmen notwendig, wenn diese
überhaupt notwendig sind, um zu sichern, daß es flüssig bleibt.
Die erfindungsgemäß verwendeten Härtungsmittel sind im hohen Grade Mischungen von 4,4'-Methylendianilin
(I), der Verbindung 3-Chlor-4,4'-diaminodiphenylmethan (II) und 3,3'-Dichlor-4,4'-diaminodiphenylmethan
(III).
H,N-
CH,
NH,
Cl
H,N-
y \
CH,
NH2 (III)
Versuche haben gezeigt, daß Härtungsmittel mit Erstarrungspunkten unter dem von 3,3'-Dichlor-4,4'-diaminodiphenylmethan
mit befriedigenden Topfzeiten diejenigen sind, die aus Mischungen von Anilin und 2-Chloranilin im Molverhältnis im Bereich von
3 : 1 bis 1: 19 hergestellt worden sind. Kondensationsprodukte, die aus Mischungen hergestellt worden sind,
die mehr Anilin enthalten, haben Topfzeiten, welche für die allgemeine Verwendbarkeit zu kurz sind. Produkte,
die aus Mischungen hergestellt worden sind, die mehr 2-Chloranilin enthalten, haben Erstarrungspunkte,
die dem 3,3'-Dichlor-4,4'-diaminodiphenylmethan nahekommen.
Die verwendete Formaldehydmenge soll so sein, daß das Molverhältnis der Gesamtamine zu Formaldehyd
mindestens 2 : 1 ist, d. h. 2:1 oher höher (z. B. 4: 1, 5:1,10:1 oder mehr). Nicht umgesetzte Amine sind
\ aus den Kondensationsprodukten durch Vakuumoder Dampfdestillation entfernt worden.
Die Kondensationen sind in inerten Lösungsmitteln ausgeführt. Wasser ist bevorzugt, aber organische
Lösungsmittel, wie die niederen Alkohole (z. B. Methanol, Äthanol oder Isopropanol) sind ebenfalls brauchbar,
ebenso wie Äther, niedrige aliphatische Säuren oder aromatische Kohlenwasserstoffe.
Die Kondensation ist durch Säuren, vorzugsweise eine der starken Mineralsäuren, wie Salzsäure oder
Schwefelsäure, gefördert, es können aber auch andere anorganische oder organische Säuren verwendet worden
sein, wie Phosphorsäure, p-Toluolsulfonsäure,
Oxalsäure, Dichloressigsäure oder Trichloressigsäure. Die Menge der verwendeten Säure ist nicht entscheidend.
Es ist nicht notwendig, ein Äquivalent Säure pro Mol Gesamtamine verwendet zu haben. Wenn z. B.
Salzsäure mit Wasser als Lösungsmittel verwendet ist, ergeben 0,9, 1, 1,5 und 3 Äquivalent Säure pro Mol
Gesamtamine gute Ausbeuten an Produkten, die ähnliche maximale Eigenschaften haben; wenn 0,5 Äquivalent
verwendet worden sind, wird ein Produkt mit schlechterer Qualität und verringerter Ausbeute erhalten.
Wenn 1,25 Äquivalent Schwefelsäure verwendet worden ist, werden gute Ergebnisse erhalten. Wenn
Salzsäure mit Äthanol als Lösungsmittel verwendet worden ist, ergeben 0,5, 1, 1,5 und 3 Äquivalent Säure
pro Mol Gesamtamine gute Ausbeuten an Um-Setzungsprodukten mit guten Eigenschaften, während
0,25 Äquivalent schlechtere Ergebnisse haben. Die brauchbaren Säuremengen sind gewöhnlich im Bereich
von 0,25 bis 3 Äquivalent Säure pro Mol Gesamtamine, aber es können 0,1 bis 10 Äquivalente verwendet
worden sein.
Die Kondensationen sind am besten bei mäßig erhöhten Temperaturen durchgeführt, der bevorzugte
Temperaturbereich ist 50 bis 100° C, obowohl niedrigere und höhere Temperaturen (z.B. 20 bis 150°C)
möglich sind.
Die Kondensationsprodukte werden erfindungsgemäß zur Härtung der üblichen flüssigen, NCO-haltigen
Polyurethanvorpolymeren verwendet. Das für die Reaktion mit dem Polyisocyanat zur Herstellung
des Polyurethanvorpolymeren verwendete PoIyäther- oder Polyesterglykol hat häufig ein Molekulargewicht
von 400 bis 6000, vorzugsweise im Bereich von 1000 bis 2000. Auch Polyetser mit verlängerten Ketten,
die aus einem Glykol (z. B. Äthylen- und/oder Propylenglykol) und einer gesättigten Dicarbonsäure (z. B.
Adipinsäure) hergestellt sind, wie Polyäthylenglykoladipat, Polyäthylenglykoladipat-phthalat oder PoIyneopentylenglykolsebacat,
sind verwendbar. Gewöhnlich hat das für den Polyester als Ausgangsmaterial verwendete Glykol 2 bis 20 Kohlenstoffatome, und die
Säure enthält 4 bis 12 Kohlenstoffatome. Kleine Mengen von Trialkoholen, wie Trimethylolpropan oder
Trimethyloläthan, können eingebaut sein. Auch sind Polyäther, wie Polypropylenglykol, Polypropylenäthylenglykol
oder Polytetramethylenglykol verwendbar. Geeignete Polyisocyanate sind z. B. m- oder
p-Phenylendiisocyanat, Toluylendiisocyanat, p,p'-Diphenylmethandiisocyanat,
3,3'-Dimethyl-(oder Dimethoxy) - 4,4' - biphenylendiisocyanat, 1,5 - Naphthylendiisocyanat,
ρ,ρ',ρ''-Triphenylmethantriisocyanat oder p-Phenylendiisothiocyanat.
Im allgemeinen liegt das Molverhältnis von Diisocyanat zu Glykol im Bereich von 1,2: 1 bis 3 : 1. Weitere
Beispiele von geeigneten Ausgangsmaterialien zur Herstellung von Polyurethanen sind beschrieben
von OttoBayerin »Angewandte Chemie«, A/59 (1947), Nr. 9, S. 264, und der USA.-Patentschrift
3 105 062. Erfindungsgemäß werden die Härtungsmittel in den gleichen Mengenverhältnissen und unter
den gleichen Härtungsbedingungen verwendet wie die üblichen Diaminhärtungsmittel. Fast immer sind die
Mengen des Härtungsmittels so, daß ungefähr 0,5 bis ungefähr 1,1 Äquivalent Amin pro Isocyanatäquivalent
in dem Vorpolymerisat vorhanden sind. Das Härtungsmittel wird im geschmolzenen Zustand mit dem
flüssigen Vorpolymerisat gemischt, und dann geformt, z. B. gegossen, formgepreßt, auf Gewebe gestrichen,
oder es wird auf andere Art zum überziehen und/oder Imprägnieren verwendet. Die geformte Mischung
wird erwärmt, um die Härtung durchzuführen, z. B. auf eine Temperatur von 50 bis 250° C und für V2 bis
48 Stunden, wobei Zeit und Temperatur der Härtung im allgemeinen im umgekehrten Verhältnis zueinander
stehen, abhängig von Faktoren, wie dem besonderen verwendeten Vorpolymerisat, der Menge des Härtungsmittels,
dem Grad der gewünschten Härtung, der Größe des Gegenstandes und der Art der Heizungsvorrichtung.
a) Herstellung des erfindungsgemäß verwendeten
Amins
Amins
Ein Kondensationsprodukt aus Anilin, 2-Chloranilin
und Formaldehyd im Molverhältnis 2:2:1 wurde wie folgt hergestellt: Zu einer gerührten Lösung
von 93 g (1 Mol) Anilin, 127,5 g (1 Mol) 2-Chloranilin
und 166,7 mk (2 Mol) konzentrierte Salzsäure in 11 Wasser von 70° C werden 40,5 g (0,5 Mol) 37% Formaldehyd
innerhalb einer Stunde hinzugegeben. Nach Beendigung der Zugabe wird die Mischung 3 Stunden
auf 70°C erwärmt, dann werden 150 ml 28 bis 30%iger wäßriger Ammoniak hinzugegeben. Durch Wasserdampfdestillation
der organischen Schicht werden überschüssige Monoamine entfernt. Das zurückbleibende
öl wird in ungefähr 200 ml Benzol gelöst und die Benzollösung mit festem Kaliumhydroxyd getrocknet.
Das Benzol wird unter verringertem Druck abgedampft, und es bleiben 110,5 g eines braunen Öles,
welches in einer 1Z2 Stunde unter gelegentlichem
Kratzen bei 30° C erstarrt.
b) Erfindungsgemäße Verwendung
Es schmilzt im Bereich von 61 bis 74° C, kann vor dem Erstarren bis 30° C unterkühlt werden und hat in
einem handelsüblichen NCO-modifizierten Polyurethan-Vorpolymerisat
bei 80° C eine Topfzeit von 7 Minuten. Demgegenüber schmilzt die äquimolare Mischung
von 4,4'-Methylendianilin und 3,3'-Dichlor-4,4'-diaminodiphenylmethan bei 77 bis 87° C, kann
nur bis 68° C unterkühlt werden und hat in dem gleichen Vorpolymerisat bei 80° C eine Topfzeit von
nur 2 Minuten.
Die gaschromatische Analyse des hergestellten Kondensationsprodukts zeigte die Anwesenheit von
3 Hauptbestandteilen, nämlich einer Komponente mit der gleichen Retentionszeit wie 4,4'-Methylendianilin
(I), einer Komponente mit der gleichen Retentionszeit wie 3,3'-Dichlor-4,4'-diaminodiphenylmethan (III)
und einer Komponente mit einer mittleren Retentionszeit, welche die neue Verbindung 3-Chlor-4,4'-diaminodiphenylmethan
(II) ist, die sich durch Kondensation je eines Moleküls von Anilin und 2-Chloranilin mit
einem Molekül Formaldehyd gebildet hat.
B e i s ρ i e 1 II
a) Herstellung eines NCO-modifizierten
Polyurethanvorpolymeren
Polyurethanvorpolymeren
Ein flüssiges, NCO-modifiziertes Polyurethanvorpolymeres
wurde hergestellt aus einem Polyäthylenglykoladipatpolyester mit endständigen Hydroxylgruppen
und einem Molekulargewicht von 1220, einer Säurezahl von weniger als 1 und einem Wassergehalt von
nicht mehr als 0,1%. Zu 1000 g dieses Polyesters wurden unter Rühren 270 g 2,4-Toluylendiisocyanat
hinzugegeben. Die Mischung wurde erhitzt, bis das Äquivalentgewicht (»Aminäquivalent« gemäß S. 29
der Literaturstelle von Saunders und Frisch) des gebildeten flüssigen Vorpolymerisats mit endständigen
Isocyanaten ungefähr 1300 betrug.
b) Erfindungsgemäße Verwendung
Es wurde eine Reihe von Härtungsmitteln nach dem Verfahren von Beispiel I mit verschiedenen Molverhältnissen
von Anilin zu 2-Chloranilin (A: C) und verschiedenen Molverhältnissen von Gesamtaminen zu
Formaldehyd (A + C : H2CO) hergestellt, die in Tabelle I wiedergegeben sind. Tabelle I zeigt auch den
Schmelzbereich, die Erstarrungstemperatur und das Neutralisationsäquivalent (das Gewicht des Umsetzungsproduktes,
das erforderlich ist, um mit einem Äquivalent Säure zu reagieren; ein Maß für den Gehalt
an verfügbarem Amin und ein Maß für die Fähigkeit, mit Isocyanat zu reagieren) der verschiedenen Härtungsmittel.
Um die Härtungsmittel zu prüfen, werden sie in solchen Mengen abgewogen, daß 0,9 Äquivalent Amin
pro Isocyanatäquivalent unter Verwendung von 150 g Vorpolymerisat vorhanden sind. Die Härtungsmittel,
welche unter 80° C schmelzen, werden auf diese Temperatur erwärmt, diejenigen, welche höher schmelzen,
werden geschmolzen und auf 80° C abgekühlt. Das Polymerisat wird auf 80° C erwärmt zugegeben. Nach
dem Vermischen und Zentrifugieren während I1Z2 Minuten
werden 80 g der Mischung aus Polymerisat und Härtungsmittel in eine Form gegossen, die 17,78 cm
χ 17,78 cm χ 0,19 cm groß ist und in einer Presse bei 100° C 1 Stunde gehärtet. Die gehärteten Platten werden
entfernt und 16 Stunden bei 100° C nachgehärtet. Der Rest der Mischung wird in einem Ofen bei 80° C gehalten,
und es wird die Zeit festgestellt, die vergeht vom Mischen bis die Mischung ihre Gießfähigkeit verliert.
Dies ist die Topfzeit. Die physikalischen Eigenschaften der gehärteten elastomeren Platten sind in Tabelle II
gezeigt.
30 . | 50 | 9 | 55 | Mol ver |
Mol verhältnis |
Tabelle I | Er- starrungs- |
Neutr | Topf- zeit bei |
Ver | hältnis | A + C | Schmelz | tempera- | äquiv | ||||
such | 10 | (a) | zu H2CO | bereich | tur(b) | ||||
35 Nr. | A:C | (0C) | Minuten | ||||||
1:19 | 4:1 | (0C) | 71 | 136 | 17 | ||||
1 | 1:9 | 4:1 | 97 bis 107 | 64 | 133 | 17 | |||
2 | 1:3 | 4:1 | 90 bis 103 | 42 | 130 | 14 | |||
40 3 | 1:2 | 4:1 | 76 bis 94 | . 40 | 128 | 10 | |||
4 | 1:1 | 4:1 | 55 bis 88 | 30 | 118 | 7 | |||
5 | 61 bis 74 | (0,5 Std.) | |||||||
1:1 | 2:0,8 | 25 | 121 | 7 | |||||
45 6 | 35 bis 46 | (4Tage) | |||||||
1:1 | 2:0,9 | 25 | 119 | 5 | |||||
7 | 32 bis 45 | (lOTage) | |||||||
1:1 | 2:1 | 25 | 122 | 5 | |||||
8 | 30 bis 46 | (31 Tage) | |||||||
2:1 | 4:1 | 25 | 113 | 3 | |||||
62 bis 79 | (2 Std.) | ||||||||
3:1 | 4:1 | 25 | 112 | 2 | |||||
60 bis 73 | (3 Tage) | ||||||||
(a) Als Lösungsmittel für die Reaktion wurde Wasser verwendet. Die Reaktionstemperatur war ungefähr 70° C. Es wurde
1 Äquivalent Salzsäure pro Mol der Gesamtmenge von Aminen verwendet.
(b) Unter Bewegung durch Kratzen: Die Zeiten in Klammern sind die ungefähren Zeiten für die Erstarrung; wenn keine
Zeit angegeben ist, findet die Erstarrung innerhalb von wenigen Minuten statt.
Die physikalischen Eigenschaften der zum Vergleich mit 3,3'-Dichlor-4,4'-diaminodiphenylmethan gehärteten
Masse sind: Zugfestigkeit 366 kgZcm2, Dehnung 380%, 300% Modul 97,30 kgZcm2, Shore-A-Härte 74
und Schnittzerreißfestigkeit 21,8 kgZ2,5 cm Dicke der
Folie (Zerreißfestigkeit einer 2,5 cm dicken Folie, in welcher vorher ein Riß angebracht wurde). Sie hat eine
Topfzeit von 17 Minuten bei 800C mit dem gleichen Polymerisat. Eine Masse mit 4,4'-Methylendianilin hat
;ine so kurze Topfzeit von unter 1 Minute, daß ein beriedigendes handgemischtes Gießstück nicht damit
iergestellt werden konnte.
Versuch Nr. |
Zug festigkeit |
Deh nung |
300% Modul |
Härte Shore A |
Schnittzerreiß festigkeit ASTM D-470 |
kg/cm2 | % | kg/cm2 | kg/2,5 cm Dicke | ||
1 | 443 | 450 | 85,00 | 71 | 18,1 |
2 | 394 | 400 | 124,40 | 73 | 19,5 |
3 | 366 | 380 | 129,10 | 71 | 20,4 |
4 | 415 | 440 | 99,40 | 71 | 24,9 |
5 | 415 | 440 | 107,10 | 71 | 19,5 |
6 | 436 | 450 | 114,10 | 72 | 17,2 |
7 | 373 | 390 | 148 | 73 | 14,0 |
8 | 274 | 260 | 176 | 74 " | .12,2 |
9 | 429 | 410 | 126,50 | 72 | 22,2 |
10 | 450 | 490 | 112 | 72 | 20,4 |
Die Werte zeigen, daß das erfindungsgemäß verwendete Härtungsmittel mindestens 20° niedriger als
3,3' - Dichlor - 4,4' - diaminodiphenylmethan erstarrt, aber eine Topfzeit hat, das diesem gleich ist. Dies ist
das Kondensationsprodukt einer Mischung von Anilin und 2-Chloranilin im Molverhältnis 1:9 mit Formaldehyd
unter Verwendung eines Molverhältnisses von 4:1 von Gesamtaminen zu Formaldehyd. Wenn das
Molverhältnis von Anilin zu 2-Chloranilin vergrößert wird, nehmen die Erstarrungstemperatur und die
Topfzeit ab. ·
Bei einem Molverhältnis von Anilin zu 2-Chloranilin von 1:1 im Kondensationsprodukt sinkt die
Erstarrungstemperatur. Bei der gleichen Temperatur
J5 nimmt die Erstarrungstemperatur zu, wenn das Molverhältnis
von Gesamtaminen zu Formaldehyd herabgesetzt wird. Dabei nimmt auch die Topfzeit ab, aber
nicht erheblich. Wenn sich das Molverhältnis von Gesamtaminen zu Formaldehyd 2:1 nähert, erhält man
eine allgemeine Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften des gehärteten Polyurethans. Die Zugfestigkeit,
die Dehnung und die Zerreißfestigkeit nehmen ab, und der Modul steigt an. Die Grenze der
brauchbaren Eigenschaften im gehärteten Polyurethan ist der Punkt, an welchem das Härtungsmittel ein Molverhältnis
von Gesamtaminen zu Formaldehyd von 2:1 hat.
309509/493
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von mit Säure katalysierten Kondensationsprodukten von Anilin, 2-Chloranilin und Formaldehyd, in denen das Molverhältnis von Anilin zu Chloranilin im Bereich von 3 : 1 bis 1:19 liegt und das Molverhältnis der Summe der zwei Amine zu Formaldehyd mindestens 2: 1 beträgt, in Mengen von 0,5 bis 1,1 Äquivalente des Amins pro Isocyanatäquivalent zum Härten von flüssigen, NCO - modifizierten Polyurethanvorpolymeren durch Erwärmen auf Härtungstemperatur von 50 bis 250° C für V2 bis 48 Stunden.
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