DE1518104C - Verfahren zur Herstellung von tertia ren Aminoxyden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von tertia ren Aminoxyden

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DE1518104C
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Germany
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amine
bicarbonate
hydrogen peroxide
oxidation
preparation
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English (en)
Inventor
Auf Nichtnennung Antrag
Original Assignee
Pennsalt Chemicals Corporation, Philadelphia, Pa (V St A )
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Description

1 bib iU4
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Trialkylaminoxyden der allgemeinen Formel
0<-N—R2
in der R1, R2 und R3 einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeuten, durch Oxydation von Trialkylaminen mit Wasserstoffperoxyd. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxydation bei 20 bis 75° C in Gegenwart eines Alkalipolyphosphat- und eines Alkalibicarbonatkatalysators durchführt.
Es ist bekannt, Trialkylamine mit Wasserstoffperoxyd zu Aminoxyden zu oxydieren. Zum Beispiel beschreibt die deutsche Patentschrift 937 058 die Oxydation einer wäßrigen Lösung von Trialkylamin mit Wasserstoffperoxyd und gibt an, daß bei Verwendung konzentrierter Wasserstoffperoxydlösungen von etwa 30 Gewichtsprozent die Umsetzung bei tiefen Temperaturen von etwa —40 bis O0C durchgeführt werden muß, um übermäßige Wärmeentwicklung und Explosionsgefahren zu vermeiden. Es ist weiterhin bekannt, daß bei Oxydationsverfahren, bei denen kein Katalysator verwendet wird, schlechte Ausbeuten an Aminoxyden erhalten werden, nämlich in der Größenordnung von 30%.
Es wurde nun gefunden, daß tertiäre Amine in wäßrigen Systemen sicher oxydiert werden können, wobei nahezu quantitative Ausbeuten an Aminoxyd erhalten werden. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Umsetzung nicht bei extrem niedrigen Temperaturen durchgeführt werden muß, sondern bei Raumtemperatur gestartet werden kann und gegebenenfalls leicht dadurch gesteuert werden kann, daß man ein ummanteltes. Reaktionsgefäß verwendet, durch welches Kühlwasser fließt und bzw. oder daß man die Beschickungsgeschwindigkeit des Wasserstoffperoxyds reguliert.
Das erfindungsgemäße Verfahren braucht nicht in einem organischen Lösungsmittel durchgeführt zu werden. Wäßriges Wasserstoffperoxyd wird als Oxydationsmittel verwendet, und die handelsüblichen Lösungen mit etwa 30% H2O2 sind zufriedenstellend und werden bevorzugt. Jedoch können auch andere H2O2-Konzentrationen und sogar wasserfreies H2O2 verwendet werden, wenn dieses nicht als zu gefährlich angesehen wird. Vorzugsweise werden jedoch wäßrige Lösungen verwendet, die einen Wasserstoffperoxydgehalt von etwa 5 bis 75 Gewichtsprozent H2O2 haben. Die Menge an eingesetztem Peroxyd sollte etwa stöchiometrisch sein. Soll ein Überschuß verwendet werden, dann genügen etwa 10% über der stöchiometrischen Menge, um eine vollständige Reaktion zu erzielen.
Das zugesetzte Alkalimetallpolyphosphat liegt bei der Umsetzung gewöhnlich in einer Menge zwischen etwa 0,02% und 2,0 Gewichtsprozent, bezogen auf das verwendete Amin, vor, wobei die bevorzugte Menge zwischen 0,05 und 1,0% liegt- Das Poly phosphat kann ein Natrium-, Kalium- oder anderes Alkalimetallpolyphosphat sein und kann als * das leicht zugängliche Hydrat verwendet werden. Von den brauchbaren Polyphosphaten wird ein Alkalimetallpyrophosphat (P2O7 ) bevorzugt, jedoch sind auch andere Polyphosphate, wie Dimetaphosphate (P2O6"2), Tetraphosphate (P4O13"6), Decaphosphate (ΡίοO31"12) und Tripolyphosphate (T3O10"5) geeignet. . Ebenso wird das Alkalimetallbicarbonat in einer Menge von etwa 0,02 bis 2 Gewichtsprozent, vorzugsweise von etwa 0,05 bis 1,0 Gewichtsprozent, zugesetzt. Vorzugsweise wird Natriumbicarbonat verwendet, obwohl auch andere Alkalimetallsalze, wie Kalium- und Lithiumbicarbonat, verwendet werden können. Es sei darauf hingewiesen, daß an Stelle von Bicarbonat auch Bicarbonatvorgänger verwendet werden können, z. B. Alkalimetallcarbonate zur Bildung von Bicarbonat in situ.
Das Gemisch aus Bicarbonat und Polyphosphat scheint in katalytischer Weise die Reaktion des Peroxyds mit dem tertiären Amin zu beschleunigen. Zwar tritt die Umsetzung auch ohne diese Zusätze oder mit jedem einzelnen-von ihnen ein, jedoch ist die Umsetzungsgeschwindigkeit und bzw. oder Ausbeute an Aminoxyd in diesen Fällen sehr niedrig.
Mit dem Gemisch wird jedoch eine überraschend wirksame Umsetzung erzielt.
Die Verfahrensbedingurigen und Maßnahmen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können leicht eingehalten werden. Temperaturen zwischen 20 und 75° C werden verwendet. Obwohl die Reihenfolge der Zugabe variiert werden kann, wird es bevorzugt, die Wasserstoffperoxydlösung einem gerührten Gemisch aus dem Amin, Bicarbonat und Polyphosphat zuzusetzen.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Oxydationsverfahrens wird ein tertiäres Amin (vorzugsweise ein wasserfreies Amin) in das Reaktionsgefäß gegeben und das Bicarbonat und Polyphosphat als Katalysator zugesetzt. Das Reaktionsgefäß ist mit Rührer, Rückflußkühler und Vorrichtungen zur Zugabe des Wasserstoffperoxyds ausgerüstet. Die Temperatur wird dadurch geregelt, daß man je nach den Reaktionsbedingungen erwärmt oder kühlt. Unter Rühren wird Wasserstoffperoxyd in einer solchen Geschwindigkeit zugesetzt, daß die gewünschte Reaktionstemperatur nicht überschritten wird. Die Umsetzung wird durch Zugabe von Peroxyd in Gang gehalten und der Verlauf der Reaktion dadurch verfolgt, daß man zu verschiedenen Zeiten Proben zieht und das Wasserstoffperoxyd jodometrisch mit einer Standard-Natriumthiosulfatlösung titriert. Die Umsetzung wird fortgeführt, bis weniger als 1% des Wasserstoffperoxyds in dem Reaktionsgefäß zurückbleibt. Nach vollendeter Umsetzung wird unter vermindertem Druck destilliert, um unverändertes Amin zu entfernen. Das Aminoxyd kann in Form seines Pikrats oder eines anderen Salzes isoliert werden. Aminoxyde sind jedoch auch für die Umwandlung zu Hydroxylaminen geeignet, und gewünschtenfalls kann das Aminoxydkonzentrat ohne vorherige Isolierung weiterverarbeitet werden.
Die Amine, die bei diesem Verfahren verwendet werden, können beliebige tertiäre Amine der Formel R1R2R3N sein, in welcher R1, R2 und R3 Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen sind. Die R1-, R2- und R3-Gruppen können die gleichen oder voneinander verschieden sein und zu den erfindungsgemäß geeigneten Aminen gehören, z. B. Trimethyl-
amin, Triäthylamin, Tributylamin, Methyldiäthylamin, Äthyldimethylamin, Triamylamin, Tri-n-Hexylamin und n-Butyldiäthylamin.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß das erhaltene Trialkylaminoxyd wasserklar ist und durch äußerst geringe Mengen an Trialkylarmnnitrat verunreinigt ist. Trialkylaminnitrate werden häufigrtbei den bisherigen Verfahren, bei denen tertiäre Amine oxydiert werden, gebildet. Diese Nitrate bringen Explosionsgefahren mit sich und sind deshalb sehr unerwünscht.
Das nachfolgende Beispiel dient dazu, die Erfindung näher zu erläutern.
Beispiel
Wasserstoffperoxyd wurde in ein schnellgerührtes Gemisch aus Triäthylamin und Katalysator in einem Reaktionsgefäß mit Rückflußkühler zur Vermeidung von Verlusten an flüchtigem Amin eingetropft. Innerhalb von 2 Stunden wurden die 800 g des 35%igen Wasserstoffperoxyds zugegeben. Das Rühren wurde bei der Reaktionstemperatur so lange fortgesetzt, bis eine entnommene Probe zeigte, daß die H2O2-Konzentration bis auf eine vernachlässigbare Menge abgenommen hatte. Die Proben wurden durch Zugabe zu angesäuerter KJ-Lösung und Thiosulfattitration des freigesetzten Jods analysiert.
Nach Abstellen des Rührers wurde nicht umgesetztes Triäthylamin als überstehende Schicht entfernt. Die Aminoxydlösung wurde eingeengt, indem man einen Teil des Wassers unter vermindertem Druck abdestillierte. Bei 135 mm ging ein kleiner Vorlauf über, aus welchem eine weitere geringe Menge an Triäthylamin gewonnen wurde. Das Abdestillieren von Wasser wurde bei 25 mm bis zu einer Innentemperatur von 80° C fortgesetzt. Die konzentrierte Aminoxydlösung wurde durch Titrieren mit einer Standardsäure analysiert.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die weiteren Reak-
tionsbedingungen und die erzielten Ergebnisse.
Herstellung von Aminoxyden
Zugabe an
35%igem
H2O2
g
Menge an
Triäthyl
amin
g
Reagenzien
Katalysator
Reaktions
temperatur
"C
Analyse der
Aminoxydlösung
Ausbeute an
Aminoxyd,
bezogen auf
H2O2
■· 100% Bemerkungen
200 200 keiner 54 bis 68 78,3% Amin- 30,8% kein Katalysator
oxyd
2,6% Amin-
nitrat 99,5%
800 808 2,6 g NaHCO3 68 nicht vollkommen durch nur NaHCO3 allein
geführt, weil 130 g
Triäthylamin nicht um
gesetzt waren, was auf ' 100%
große H2O2-Verluste durch
Nebenreaktionen hinwies
800 848 2,OgNa4P2O7-IOH2O 68 nicht vollkommen durch nur Pyrophosphat
geführt, weil 117 g • 100% allein
Triäthylamin nicht um
gesetzt waren
800 818 0^gNa4P2O7-IOH2O 68 82,26% Amin- 0,05% Natriumpyro-
2,6 g NaHCO3 oxyd phosphat und
l,05%Amin- 0,33% Natrium-
nitrat < bicarbonat
800 848 ' 2,OgNa4P2O7-IOH2O 68 85,16% Amin- 0,31% Natriumpyro-
2,6 g NaHCO3 oxyd phosphat und
6,19% Amin-.- 0,31% Natrium-
nitrat bicarbonat
800 848 2,OgNa4P2O7-IOH2O 68 84,71%Amin- desgl.
2,6 g NaHCO3 oxyd
0,22% Amin-
nitrat
800 848 2,OgNa4P2O7-IOH2O 68 83,78% Amin- die letzten 40 g des
2,6 g NaHCO3 oxyd Triäthylamins wur
0,ll%Amin- den 3 Stunden später
nitrat als die ursprüng
lichen 808 g zuge
setzt
Wenn in dem vorstehenden Beispiel das Pyrophosphat durch andere Polyphosphate, wie Natriumtripolyphosphat oder Natriumhexametaphosphat, ersetzt wird, werden etwa gleiche Ergebnisse erhalten.

Claims (2)

1 ölö iÜ4 5 6 durch gekennzeichnet, daß man die Patentansprüche: Oxydation bei 20 bis 750C in Gegenwart eines
1. Verfahren zur Herstellung von Trialkyl- Alkalipolyphosphat- und eines Alkalibicarbonat-
aminoxyden der allgemeinen Formel katalysators durchführt.
„i , 5
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge-
/ kennzeichnet, daß man die Oxydation in Gegen-
O <— N—R2 wart von 0,02 bis 2;0, vorzugsweise 0,05 bis 1,0 Ge-
. \R3 wichtsprozent, bezogen auf die Aminmenge, eines
Alkalipolyphosphats und von 0,02 bis 2,0, vor-
in der R1, R2 und R3 einen Alkylrest mit 1 bis io zugsweise 0,05 bis 1,0 Gewichtsprozent, bezogen 6 Kohlenstoffatomen bedeuten, durch Oxydation auf die Aminmenge, eines Alkalibicarbonats durch-
von Trialkylaminen mit Wasserstoffperoxyd, da- führt.

Family

ID=

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0553800A2 (de) * 1992-01-31 1993-08-04 ALBRIGHT &amp; WILSON UK LIMITED Verfahren zur Verhinderung der Nitrosamin- und Nitritbildung

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0553800A2 (de) * 1992-01-31 1993-08-04 ALBRIGHT &amp; WILSON UK LIMITED Verfahren zur Verhinderung der Nitrosamin- und Nitritbildung
EP0553800A3 (en) * 1992-01-31 1993-10-20 Albright & Wilson Nitrosamine and nitrite inhibition

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