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t'Verfahrei zur Herstd.lung einer Kathodenstrahl-
rÖhre,
insbesondere einer Farbfernsehbildröhre" Die Erfindung bezieht sich auf ein:
Verfahren zur Herstellung einer Kathodenstrahlröhre mit Leuchtschirm,
-insbesondere einer Farbfernsehbildröhre, bei welcher der aus Glas bestehende
Bildschirmteil
unter Verwendung eines nicht entglasbaren Glas-
lotes mit dem aus
Glas bestehenden Konusteil bei einer Tempe-
ratur verbunden wird'
die unter den Erweichungstemperaturen des Bildschirmteils und des Konusteils
liegt und bei welcher
nach Verbindung der beiden Röhrenteile eine Entgasung
(Ausheizen) der Röhre bei erhöhter Temperatur vorgenommen wird.
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Zum Stand der Technik wird auf die USA-Patentschrift
2 642 633
und das Buch ItGrundlagen der Kathodenstraharöhrenlt
von Theile-Weyres: hingewiesen.
Bei Fernsehbildröhrens
insbesondere bei Parbbildröhreng ist
es häufig erwünscht,
innerhalb der Röhre dicht vor dem Leucht-
schirm eine Elektrode
oder Maske anzubringeni deren Größe
etwa der des Leuchtschirmes
entspricht. Bei der Herstellung von Röhren mit einer solchen Elektrode ist es erforderlich,
nach Anbringen der Elektrode die beiden aus Glas bestehenden Teile der Röhrenhülle,
das ist das Bildschirmteil und das Konusteil, vakuumdicht miteinander zu verbinden"
Die Verbindung geschieht üblicherweise mit Hilfe eines Glaslotes, das die Eigenschaft
besitzt, bei geeigneter Temperaturbehandlung seine glasartigen Eigenschaften zu
verlieren. Es sind zwar auch Glaslote bekannt, die nicht entglasen, jedoch sind
derartige Glaslote nach geltender Ansicht der Fachwelt zur Verbindung der Vakuumhüllente-ile
von Bildröhren nicht geeignet, weil deren Erweichungstemperatur zu niedrig ist.
Wie in der Zeitschrift "Silikattechnik" Jahrgang 13, ('1962) Nr. 8, auf den Seiten
272 bis 277 ausgeführt ist, kommen als Verbindung,:--glaslote für Farbbildfernsehröhren
deshalb nur sogenannte entglasbare Glaslote in Frage. Dies im wesentlichen deshalb,
weil in der Fachwelt die Meinung vorherrscht, dass bei dem. später erfolgenden Entgasungsvorgang
der Röhren Temperaturen 1 erforderlich sind, die bei etwa 1+00° C, vorzugsweise
bei etwa 420°_C, liegen, Der Temperaturverlauf für einen solchen üblichen Entgasungsvorgang
ist in der deutschen Auslegeschrift 1 020 123 dargestellt und beschrieben.
Bei
der Verwendung von einem entglasbaren Glaslot wird durch eine längere erhöhte Temperaturbehandlung
eine Über-Führung des Lotes in den entglasten Zustand herbeigeführt. In entglastem
Zustand-liegt die Erweichungstemperatur des Lotes dann über 400o 0,. während die
Erweichungstemperatur des Lotes in noch nicht entglastem Zustand unter 4000
C etwa bei 340o 0 liegt. Das entglaste Lot lässt also ohne weiteres die für erforderlich
gehaltene Ausheiztemperatur zuv Das zuvor-beschriebene und heute allgemein übliche
Glaslotverbindungsverfahren mittels entglasbarem Glaslot, besitzt für die Massenherstellung
den-wesentlichen Nachteil, dass die zur Entglasung benötigte Zeit sehr lang ist.
Es ?.st zur rEntglasung erforderlich, die Verbindungsstelle etwa 1 1/2 Stunden lang
auf eine Temperatur von ca. 450o C zu erhitzen. Es ist einleuchtend, dass diese
langwierige Behandlungsdauer die gcsten der Herstellung einer solchen Röhre beachtlich
vergrössert, da die entsprechende Anordnung im Zuge des Fertigungsbandes durch die
bearbeitete Röhre lange Zeit blockiert wird Der vorliegenden Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein
neuartiges Verfahren zurr
Herstellung einer Kathodenstrahlröhre' insbesondere einer Farbbildröhre'
vorzusehen, mit
welchem eine Verringerung der Herstellungskosten
ermöglicht
wird.
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Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Entgasung bei
Temperaturen zwischen 230o C und 3500 C, vorzugsweise
bei-etwa
300o C! vorgenommen wird.
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Versuche haben gezeigt' daß es durchaus nicht erforderlich
-ist' Kathodenstrahlröhren während des Entgasens unbedingt
auf Temperaturen
von ca. 400o C und darüber zu erhitzen.
Vielmehr hat sich überraschend
herausgestellt, daß bereits
Temperaturen über zwischen etwa- 200o C und
3:500 C vorzugs-
weise bei Temperaturen von etwa 300o C zu einer
einwandfreien
Entgasung einer Kathodenstrahlröhre mit Leuchtschirm
ge-
eignet sind. Ein wesentliches Merkmal der Erfindung wird daher
darin gesehen, das Entgasen (Ausheizen) einer Kathoden-strahlröhre mit Leuchtschirm
bei Temperaturen vorzunehmenr die niedriger sind. als 3500 C.- Hierdurch
wird bereits die
Herstellung einer Kathodenstrahlröhre verbilligt,
da die Aufheiz- und Abkühlzeiten beim Entgasungsproze-ss kürzer sind.
Es
hat sich weiter gezeigt, dass Verbindungen der Bildschirmteile mit den Konusteilen,
die mittels eines nicht entglasbaren Glaslotes vorgenommen werden, eine hinreichende
mechanische Festigkeit fand Vakuumdichtigkeit aufweisen, wenn man. diese Verbindungsstellen
in dem nachfolgenden Entgasungspro-. zess Temperaturen aussetzt, die nicht höher
sind als die Erweichungstemperaturen des zur Verbindung verwendeten nicht entglasten
Glaslotes.
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Die Verwendung eines nicht entglasbaren Glaslotes und die Anwendung
von niederen Temperaturen bei dem Entgasungaprozess der Röhre bringen bezüglich
der Herstellungskosten von Farbbildröhren ganz beachtliche Vorteile, da zum einen
der Verbindun:gsprozess infolge Wegfalls der Entglasungszeit und zum anderen auch
die Entgasungszeit infolge der verwendeten geringeren Temperatur wesentlich verkürzt
wird.
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Nachfolgend wird anhand eines beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispieles
das erfindungsgemässe Verfahren näher erläutert.
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Sowohl das Bildschirmteil als auch das Konusteil der Röhre besteht
aus einem Vdeichglas, dessen Erweichungstemperatur bei etwa 480 o C liegt. Zur Verbindung
dieser beiden Teile wird ein
Gläslot verwendet, das nicht entglast
und dessen Verarbeitungstemperatur unterhalb dar Erweichungstemperatur der Bildröhrenteile,
vorzugsweise zwischen 4000 C und 4500 C, liegt. Ein solches Glaslot besitzt etwa.
eine Erweichungatemperatur von 3400 0 bis 360° C. Bei dem später folgenden Entgasungsprozess
auf dem Fumpstand wird die Röhre einer Temperatur unterworfen, die in jedem Falle
unterhalb der Erweiehungstemperatur des verwendeten nicht entglasten Glaslotes liegt.
In jedem Falle liegt diese sogenannte Ausheiitemperatur unter 4000 C, wobei sieh
Temperaturen zwischen 250o C und 350o C als am besten geeignet erwiesen haben. Man
wird vorzugsweise eine Temperatur von etwa 300° C wählen.