DE1510777C - Verfahren zur Herstellung von schwach gedrehten und verklebten Bastfasergarnen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von schwach gedrehten und verklebten Bastfasergarnen

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DE1510777C
DE1510777C DE19611510777 DE1510777A DE1510777C DE 1510777 C DE1510777 C DE 1510777C DE 19611510777 DE19611510777 DE 19611510777 DE 1510777 A DE1510777 A DE 1510777A DE 1510777 C DE1510777 C DE 1510777C
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DE
Germany
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glued
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bast fiber
fiber yarns
yarn
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DE19611510777
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DE1510777A1 (de
Inventor
Hendrik Johannes Dr Bok Cornells Delft Krugten Frans Johan van Pijnacker Selling, (Niederlande)
Original Assignee
Vitno Vlas N V , Delft (Niederlande)
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Description

Um bei der Verarbeitung von Bastfasergarnen, wie Leinengarnen, einen ausreichenden Zusammenhalt im Faserverband sicherzustellen, hat man bisher entweder eine starke Zwirnung durchgeführt oder aber auf nur schwach gedrehte Garne ein künstliches Klebmittel aufgebracht.
Beide Maßnahmen haben in der Praxis nicht vollständig befriedigt.
Bekanntlich erhält man bei der üblichen Aufarbeitung von Bastfasern durch eine Röstebehandlung oder einen chemischen Aufschluß ein feuchtes Vorgespinst. Die natürlichen Klebstoffe der Bastfaserpflanzen werden dabei im wesentlichen abgebaut. Beispielsweise werden die Pektinstoffe durch Bakterien zerstört, welche auch die Verholzungsbestandteile der Mittellamellen angreifen.
Um die Fadenbündel über die üblichen Hechelstreckfelder führen zu können, ist es notwendig, die Fasern im nassen oder halbnassen Zustand zu halten bzw. das Fadenbündel zu erweichen. Beim Feinspinnen müssen die Bastzellen gegeneinander verzogen werden. Beim üblichen Naßspinnverfahren erleichtert man das Aneinandergleiten der Fasern durch eine Benetzung mit Wasser, wodurch die Fasern so eine größere Glätte erhalten und sich besser im Streckwerk und auf der Spinnmaschine verarbeiten lassen.
Es ist weiterhin bekannt, den Fäden vor einem endgültigen Aushärten einen falschen Drall zu erteilen, doch reicht der dadurch erzielte Zusammenhalt im Garnverband nicht aus, um eine einwandfreie Verarbeitung, beispielsweise zu Geweben, sicherzustellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, schwach gedrehte und verklebte Bastfasergarne mit ausreichender Festigkeit herzustellen, ohne daß künstliche Klebmittel verwendet werden müssen.
Pas erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung vo'n schwach gedrehten und verklebten Bastfasergarnen, wobei ein durch Röstebehandlung oder chemischen Aufschluß erhaltenes feuchtes Vorgespinst verstreckt, anschließend vorübergehend falschgedrallt und unter Drehung aufgewickelt und getrocknet wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Röstebehandlung oder der chemische Aufschluß nur unvollständig durchgeführt wird und das Garn nach dem Strecken und Falschzwirnen mit einem Drehungskoeffizienten von höchstens 1,4 aufgewickelt wird.
Es ist höchst überraschend, daß der Restklebestoffgehalt der Bastfaserpflanzen ausreicht, um den nur schwach gedrehten Garnen eine Festigkeit zu verleihen, welche für die weitere Verarbeitung ausreichend ist. Dieser natürliche klebstoff weist ein ausgezeichnetes Bindevermögen auf und bewirkt eine gute Kohäsion. Auf diese Weise werden die hohen Kosten der üblichen Garnzwirnung vermieden, und es treten in den Fertigprodukten auch keine Festigkeitsverluste infolge einer zu hohen Garnzwirnung auf.
ίο Besonders günstige Ergebnisse werden durch einen chemischen Aufschluß erhalten, bei welchem das Vorgespinst nacheinander mit einer 0,1 bis 2,0 prozentigen Alkalihydroxidlösung während 0,5 bis 7 Stunden bei Temperaturen zwischen 50 und 1000C und mit einer 0,1- bis 2,0prozentigen Alkalichloritlösung während 1 bis 8 Stunden bei einer Temperatur zwischen 50 und 900C behandelt wird (vgl. niederländische Patentanmeldung 184 815).
Der Drehungskoeffizient der erfindungsgemäßen
schwach gedrehten Garne liegt bei höchstens 1,4. Der Drehungskoeffizient ist bestimmt durch das bekannte Verhältnis
wobei T die Zahl der Windungen auf ein englisches Zoll und Ne die englische Garnnummer bedeuten. Dabei gilt: aeng, = <xmeir.- 0,0197 (für Bastfasern). Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein feuchtes Vorgespinst durch ein Streckwerk. geleitet und nach dem Falschzwirnen getrocknet und.aufgewickelt.
Für das Falschzwirnen des Garnes, -welches das Streckwerk verlassen hat, können verschiedene an sich bekannte Systeme angewandt werden, insbesondere ein um seine Achse rotierender Ring, welcher mit einer Antriebsvorrichtung gekuppelt ist. Das Garn wird längs der inneren Wandung des Ringes geführt, so daß es über diese Wandung abrollt, wodurch ein falscher Zwirn im Garn entsteht. Das Aufwickeln des Garnes kann mittels einer Topfspinnvorrichtung erfolgen, da dann nur eine sehr geringe und gleichmäßige Spannung im Garn auftritt. Außerdem nimmt ein Spinntopf das Garn mit jeder Geschwindigkeit auf, mit welcher es zugeführt wird, ohne daß Schwankungen in der Garnspannung er-
. zeugt werden. Das Trocknen des Garnes erfolgt dann in Form eines Spinnkuchens.
Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens geeignete Vorrichtung wird nachstehend an Hand der Zeichnung erläutert.
Ein Vorgespinst 1 aus Bastfasern durchläuft ein Paar von Streckwalzen 2 und 3, welche einen Teil eines üblichen Streckwerkes bilden.
Das Garn 4 verläßt das Streckwerk und erhält durch die Falschzwirnvorrichtung 5, die nur schematisch gezeichnet ist, einen falschen Zwirn in Z-Richtung.
Das Garn wird schließlich in einer Topfspinnvor-
6.0 richtung gesammelt. Diese Topfspinnvorrichtung um-^ faßt den Spinntrichter 6, welcher sich in der Richtung des Pfeiles bewegen kann und sich bis in den Spinntopf 7 erstreckt, der in Richtung des Pfeiles durch einen Riemen 8 angetrieben wird. Die Welle 9 .
dient zum Stützen des Spinntopfes 7 und zur Übertragung der Bewegung des Riemens 9 auf diesen. Der sich im Spiimtopf bildende Kuchen wird dann getrocknet.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von schwach gedrehten und verklebten Bastfasergarnen, wobei ein durch Röstebehandlung oder chemischen Aufschluß erhaltenes feuchtes Vorgespinst verstreckt, anschließend vorübergehend falschgedrallt und unter Drehung aufgewickelt und getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Röstebehandlung oder der chemische Aufschluß nur unvollständig durchgeführt wird und das Garn nach dem Strecken und Falschzwirnen mit einem Drehungskoeffizienten von höchstens 1,4 aufgewickelt wird.
DE19611510777 1960-02-26 1961-02-27 Verfahren zur Herstellung von schwach gedrehten und verklebten Bastfasergarnen Expired DE1510777C (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NL248867 1960-02-26
NL248867 1960-02-26
DEN0019660 1961-02-27

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE1510777A1 DE1510777A1 (de) 1970-02-12
DE1510777C true DE1510777C (de) 1973-06-28

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