DE151049A - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 33 d.

Gegenstand der Erfindung ist ein Schießgurt für Militärtornisterriemen, der den Anschlag des Schützen beim Schießen wesentlich erleichtern soll.

Der Erfindungsgegenstand ist auf der beiliegenden Zeichnung in Fig. ι bis 4 dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 den Tornisterriemen von innen mit darüber liegendem Schießgurt. Fig. 2 zeigt den Schießgurt bei umgehängtem Tornister mit aufgeknöpftem Tornisterriemen. In Fig. 3 ist der Schießgurt zum Gebrauch fertig, also mit abgeknöpftem und über die Schulter geworfenem Tornisterriemen dargestellt, während Fig. 4 einen-Querschnitt durch den Doppelknopf in größerem Maßstabe zeigt.

Bis jetzt muß beim Schießen der Kolben . auf den steifen, glatten Tornisterriemen aufgesetzt werden. Derselbe überdeckt die beim Anschlag so wichtige Schulterhöhlung und der Kolben gleitet, vielfach auf dem harten, glatten Riemen aus. Der Anschlag wird dadurch unsicher; durch wiederholtes Einsetzen, des Kolbens wird die Dauer des Zielens Verlängert, der Schütze ermüdet und sucht vergeblich den störenden Tornisterriemen beiseite zu schieben, da bei kriegsmäßig gepacktem Tornister der Riemen straff angezogen ist. Die Gefechtsbereitschaft und die Sicherheit des Zielens wird dadurch erheblich geschädigt, besonders bei Zielen, welche nur kurze Zeit sichtbar sind. Beim Schießen im Liegen zeigt sich der straffe Tornisterriemen besonders unbequem; der Schütze ist wie in einem Schraubstock eingespannt. Beim Salvenfeuer muß auf das Kommando »Feuer« abgezogen werden, aber gerade in diesem Augenblicke gleitet der. Kolben häufig aus, und der Schuß geht fehl; auch scheuert auf dem Marsche der scharfkantige Tornisterriemen, an welchem der Hilfstragriemen festgenietet ist, infolge seiner Unbeweglichkeit den Mann häufig unter dem Arm wund.

Alle diese Übelstände beseitigt der Schießgurt α (Fig. 1). Derselbe wird durch ein aus Gewebe o. dgl. bestehendes dreifach übereinander gelegtes Band gebildet, das z. B. aus dem Stoff des bei der preußischen Infanterie eingeführten Brotbeutels hergestellt werden kann, und ist mit drei Längsnähten versehen, um ein Ausdehnen desselben zu verhüten.

An seinem oberen Ende ist der Schießgurt α (Fig. 1) mit vier Nieten f zwischen den Doppelriemenschraubenlöchern i an dem Tornisterriemen b befestigt; am unteren Ende des Schießgurtes ist ein metallener Doppelknopf c mit Teller d und Mittelscheibe e aufgenietet (Fig. 2 und 3). '

An diesem Doppelknopf, der in Fig. 4 im Schnitt größer dargestellt ist, wird zwischen Teller und Mittelscheibe drehbar der Hilfstragriemen g befestigt. Die Befestigung des Tornisterriemens b am Tornister k ist die jetzt im Heere übliche, nämlich mittels der Schraube h, welche durch eines der in den Tornisterriemen angebrachten Schraubenlöcher i in die Rückwand des Tornisters geschraubt wird (Fig. 2).

Wenn Schießgurt und Tornisterriemen flach aufeinander liegen, reicht der Doppelknopf c nicht ganz bis in die Mitte des für ihn aus-

geschnittenen Loches des Tornisterriemens, weil der Tornisterriemen bei umgehängtem Tornister einen weiteren Bogen zu beschreiben hat, als der unter ihm glatt an die Schulter anliegende Schießgurt, daher länger sein muß als dieser. Der Doppelknopf liegt bei umgehängtem Tornister dann gerade unter dem Loche des Tornisterriemens und schiebt sich daher durch einen Druck auf den Tornisterriemen von selbst in das Loch.

Bei umgehängtem Tornister unterscheidet sich das Aussehen des neuen Tornisterriemens, von außen gesehen, nicht von dem bisher im Dienst befindlichen.

Vor dem Schießen wird der Tornisterriemen b aus der Öse der Patronentasche ausgehakt, durch einen kurzen Ruck vom Doppelknopf c gelöst und rückwärts über die Schulter und den Tornister geworfen. Die Last des Tornisters hängt nunmehr an dem Schießgurt α und dem Hilfstragriemen g (Fig. 3)·

Der Kolben kann nun schnell und fest

bei jeder Körperlage des Schützen in die Schulter eingezogen werden, an welcher er auf dem weichen nachgiebigen Schießgurt einen sicheren Stützpunkt findet.

Infolge der leichten Beweglichkeit des

Schießgurtes und des Hilfstragriemens um den Doppelknopf folgen beide leicht den Bewegungen des Körpers beim Schießen und beim Marsch.

Soll nach dem Schießen der Marsch. fortgesetzt werden, so wird der Tornisterriemen in die Öse der Patronentasche wieder eingehakt und durch einen Druck auf den Riemen der Doppelknopf in das Loch des Tornisterriemens eingedrückt.

Claims (2)

Patent-Ansprüche: ■

1. Tornistertragriemen, dadurch gekennzeichnet, daß der harte Lederriemen (b) beim Schießen durch ein unter ihm liegendes weiches Band (a) (Schießgurt) ersetzt wird, welches ein sicheres Aufsetzen des Gewehrkolbens auf die Schulter ermöglicht.

2. Tragriemen nach Anspruch ι, dadurch gekennzeichnet, daß das unter dem gewöhnlichen Lederriemen (b) liegende weiche Band (a) (Schießgurt) mit dem am Tornister einzuhakenden Hilfstragriemen (g) durch einen Doppelknopf (c) fest verbunden ist, an welchem der am Koppel oder an der Patronentasche angreifende Lederriemen (b) so befestigt wird, daß derselbe vor dem Schießen leicht gelöst und über die Schulter geworfen werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.