DE216845C - - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Ja 216845 KLASSE 33 d. GRUPPE

Riemenbefestigung für Gewehre. Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. Februar 1909 ab.

Bekanntlich ist dem Jäger der Tragriemen des Gewehrs beim Schießen hinderlich. Man hat den Tragriemen, um das Herunterhängen zu vermeiden, mit einer verschiebbaren Schnalle ausgestattet, mittels welcher der Riemen sich von einer Befestigungsschnalle zur anderen doppelt legen und straff anziehen läßt. Für den Jäger, der aber die Flinte für gewöhnlich gern am Riemen über die Schulter gehängt

ίο trägt und die Flinte erst schnell an die Backe legt, wenn er ein Ziel sieht, ist es in der Geschwindigkeit nicht möglich, vor dem Schießen den Riemen straff zu ziehen, so daß der Jäger mit schlaff herunterhängendem Tragriemen schießt.

Die Erfindung besteht nun in der Anbringung eines selbsttätigen Gurtrollers am Gewehr, welcher den Tragriemen außer Gebrauch stets straff zieht.

Die Neuerung besitzt noch den weiteren Vorzug, daß der Gurtroller den Tragriemen auch während des Tragens der Flinte in aufgehängter Lage elastisch nachgiebig hält, so daß die Flinte nicht starken Erschütterungen ausgesetzt ist, wenn der Jäger einmal über einen Graben springt .oder versehentlich mit der Flinte gegen einen Baum stößt. Solche starken Erschütterungen hatten bisher vielfach das Zuschlagen der Hähne und Unglücksfälle durch unvorhergesehene Schüsse zur Folge. Wenn dagegen der Tragriemen nachgiebig elastisch am Gewehr befestigt ist, so werden derartige Stoß- und Schiagwirkungen auf das Gewehr weniger leicht möglich sein, und es wird die Zahl der Unglücksfälle eingeschränkt werden.

Auf der Zeichnung zeigt Fig. 1 ein Gewehr in schußfertiger Lage bei fest angezogenem Tragriemen. Fig. 2. veranschaulicht das Gewehr in hängender Lage mit zum Teil aus dem Gurtroller herausgezogenem Gurt. ■

Zweckmäßig wird der Gurtroller, welcher in an sich bekannter Weise aus einem Gehäuse a und einer unter dem Druck einer Schneckenfeder b stehenden Gurttrommel c besteht, wie ein Kastenschloß in den Schaft d des Gewehrs eingelassen. Der Gurt β besteht, damit er nicht einen zu großen Raum in Anspruch nimmt, aus feinem, äußerst widerstandsfähigem Stoffe, z. B. Juchtenleder oder Stahlband, während der gewöhnliche Tragriemen f des Gewehrs aus dem üblichen, weniger feinen Leder hergestellt sein kann. Der Tragriemen f ist an den Gurt e mittels einer Schnalle o. dgl. angeschlossen, welche dem Gurt e gleichzeitig als Anschlag gegen weiteres Aufrollen dient.

Wie die Erfindung sich für den Jagdsport eignet, so. dürfte sie auch für die Jäger- und Schützenbataillone sowie für die Kavallerie geeignet sein, weil diese Truppengattungen gleichfalls das Gewehr an längerem Riemen über die Schulter gehängt tragen.

Claims (3)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Riemenbefestigung für Gewehre, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Ende des Tragriemens (f) · mittels eines selbst-

   tätigen Gurtrollers (c) mit dem Gewehr verbunden ist.
2. 2. Riemenbefestigung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der selbsttätige Gurtroller (c) in einer entsprechenden Aussparung des Gewehrschafts (d) untergebracht ist.
3. 3. Riemenbefestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der aufzurollende Gurt (e) aus .feinerem, widerstandsfähigerem Stoff besteht als der Tragriemen ff) und mit letzterem lösbar durch eine Schnalle 0. dgl. verbunden ist, welche als Anschlag gegen weiteres Aufrollen dient.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.