DE1508296B2 - Verfahren zum Einschmelzen von Stahlabfällen, die Basisgehalten an Cr, CrNi und CrNiMo aufweisen - Google Patents
Verfahren zum Einschmelzen von Stahlabfällen, die Basisgehalten an Cr, CrNi und CrNiMo aufweisenInfo
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Description
Nichtrostende und hitzebeständige Stähle haben in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Dank einer besseren Ausnutzung ihrer Eigenschaften haben sie eine große Vielseitigkeit angenommen und
dringen auch in Märkte ein, die traditionell den Aluminium- und Kupferlegierungen gehören. Um die
Stähle gegen interkristalline Korrosion beständig zu machen, werden ihnen Stabilisierungselemente, wie
Titan oder Niob, zugesetzt. Der Nachteil dieser Elemente ist, daß sich die Stähle nicht polieren lassen.
Wird der Kohlegehalt unter 0,03% gesenkt, so ist der Stahl auch ohne derartige Stabilisierungselemente beständig gegen interkristalline Korrosion und kann
poliert werden. Stähle mit derartig niedrigen Kohlegehalten wurden deshalb insbesondere in den letzten
zwei Jahren mehr und mehr gefragt. Nachteilig ist, daß die Gestehungskosten derartig niedriggekohlter
Stähle wesentlich höher sind als bei Stählen mit Kohlegehalten über 0,03 %.
Die Erfindung bezieht sich auf ein wirtschaftliches Verfahren zum Einschmelzen und Entkohlen von
100% Stahlabfällen, die aus Legierungen bestehen, welche in der Basis Cr-, CrNi- und CrNi Mo-Gehalte
von über 17% aufweisen. Zum bekannten Stand der Technik kann auf die deutsche Patentanmeldung
R 3691, 18 b, 22/01 vom 6.10. 1941 verwiesen werden, wenngleich sich diese Anmeldung auch nur mit dem
Einschmelzen von Stahlguß befaßt. Im Zusammenhang mit der Erfindung ist es jedoch von Bedeutung, daß
die am 18. Juni 1953 bekanntgemachte Patentanmeldung in ihrem Anspruch 2 empfiehlt, dem Schmelzgut
Beimischungen zur Entfernung bestimmter Stoffe-in Pulverform so zuzuführen, daß sie' das Schmelzgut
gleichmäßig durchdringen und chemische und physikalische Bindungen eingehen. -
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, beim Einschmelzen der eingangs genannten Stahlschrotte
einen Kohlenstoffgehalt einzustellen, der kleiner als 0,03% ist· E>er Grund für diesen relativ
niedrigen Kohlenstoffgehalt ist, wie eingangs erwähnt, die interkristalline Korrosionsbeständigkeit bei gleichzeitiger
Polierbarkeit. Beim gewöhnlichen Einschmelzen
des Stahles im Lichtbogen- oder Induktionsofen sind diese Kohlenstoffgehalte nur erreichbar bei der Verwendung
besonders kohlenstoffarmer Zusatzmetalle und Ferrolegierungen. Weiterhin muß der Chromgehalt
im Einlauf auf 10 % eingeengt werden, wodurch gleichzeitig die Verwendung von hochchromhaltigen
arteigenen Schrotten auf etwa 50% des Chargengewichtes begrenzt wird. Hinzu kommt noch der Nachteil
eines hohen Metallverlustes durch ein erhöhtes Sauerstoffangebot gegenüber Normalchargen mit höheren
Kohlengehalten.
Um nun auch beim Einsatz relativ schlechter bzw. für die vorliegende Aufgabe ungünstiger Schrotte
einen Kohlenstoffgehalt zu erzielen, der unter 0,03 % liegt, müssen erfindungsgemäß die folgenden Verfahrensschritte
befolgt werden: Stahlschrotte mit hohen Gehalten an Chrom, Nickel und/oder Kohlenstoff
werden zunächst im Lichtbogenofen eingeschmolzen und dort auf ihre Soll-Zusammensetzung bezüglich
der metallischen Bestandteile auflegiert. Normalerweise enthält der Schrott Beimengungen an Titan, Aluminium
und Silizium. Diese Elemente stören bei der Vakuumentkohlung und müssen erfindungsgemäß vor
dem Umfüllen in den Vakuuminduktionsofen entfernt werden. Das geschieht, indem ein stöchiometrisch berechneter
Sauerstoffzusatz über Metalloxid oder gasförmig in den Ofen eingebracht wird. Die entstehende
Schlacke muß sorgfältig entfernt werden. Vom Lichtbogenofen erfolgt dann das Umfüllen der Schmelze
in den Vakuuminduktionsofen, wo die Schmelze unter Vakuum durch Zusatz geringer Mengen von Eisenoxid,
Manganoxid, Nickeloxid oder anderen Sauerstoffträgern auf weniger als 0,03 % C entkohlt wird.
Der Kohlegehalt kann bis auf'unter 0,01% abgebaut werden. Mit diesem Verfahren können erfindungsgemäß
Legierungen auf Chrom-, Chrom-Nickel- und Chrom-Nickel-Molybdän-Basis auf einen bisher nicht
erreichbaren, niedrigen Kohlenstoffgehalt " ohne nennenswerte Chromverluste,gebracht werden.
Durch die Kombination eines Lichtbogenofens mit einem Vakuuminduktionsofen "ist die Möglichkeit
gegeben, ohne Zusatz von-köhlehstoffarmenFerrole-
-gierungen und aus 100% Chrom-Nickel- oder Chrom-Nickel-Molybdän-Abfällen ,einen.nichtrostenden oder
hitzebeständigen Stahl mit weniger als 0,03 % C zu erschmelzen. Die Erfindung ermöglicht das zur Zeit
fortschrittlichste Verfahrenzur Erzeugung der genannten Stähle aus Abfallmaterial.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Einschmelzen von Stahlabfällen mit einem Basisgehalt an Chrom und Chrom— Nickel oder Chrom,' Nickel und Molybdän von über 17 % zu einem Endprodukt mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,03% oder weniger, wobei das Einschmelzen und Auflegiejen in einem Lichtbogenoten und die Einstellung des Endkohlenstoffgehalts in einem Vakuuminduktionsofen erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze vor.dem Umfüllen in den Vakuuminduktionsofen' durch einen stöchiometrisch berechneten Zusatz an Oxydationsmitteln im Lichtbogenofen von Aluminium, Titan und Silizium befreit wird.
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Family Applications (1)
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DE19661508296 Pending DE1508296B2 (de) | 1966-10-27 | 1966-10-27 | Verfahren zum Einschmelzen von Stahlabfällen, die Basisgehalten an Cr, CrNi und CrNiMo aufweisen |
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