DE1501029C - Verfahren zum Trocknen gekapselter Motorverdichter fur Kältemaschinen - Google Patents
Verfahren zum Trocknen gekapselter Motorverdichter fur KältemaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Trocknen gekapselter Motorverdichter für Kältemaschinen,
bei dem in einer ersten Stufe die Feuchtigkeit durch ein dampfförmiges und an den Vordichterteilen
kondensierendes Trocknungsmittel, ζ. Β. Perchlorüthylen, vertrieben und in einer zweiten Stufe das
Trocknungsmittel entfernt wird.
Ua ist ein Verfahren dieser Art bekannt, bei dem
der Motorverdichter in einer ersten Stufe in Perchlorüthylendampf
gebracht wird, der eine Temperatur von 119" C besitzt und sofort an sämtlichen Teilen des
Motorverdichters kondensiert. Hierdurch wird der gesamte Motorverdichter rasch auf eine über dem Kochpunkt
des Wassers liegende Temperatur gebracht, so daß das gesamte im Motorverdichter enthaltene Wasser
verdampft. Außerdem dringt das Perchloräthylen in alle Hohlräume und verdrängt aus ihnen den Wasserdampf.
Alsdann wird die Einheit in einen zweiten Raum gebracht, der mit heißer Luft oder heißem
Stickstoff gefüllt ist. Durch die heiße Luft müssen die Motorverdichterteile auf etwa 150° C erwärmt werden,
damit das kondensierte Perchloräthylen wieder verdampft und vollständig ausgetrieben bzw. durch
Luft oder Stickstoff ersetzt wird. Infolgedessen muß das Gas in dem Raum der zweiten Stufe auf einer
höheren Temperatur gehalten und fortwährend beheizt werden. Trotzdem dauert es zwanzig bis
dreißig Minuten, ehe die Motorverdichter die gewünschte Temperatur angenommen haben und
das Perchloräthylen vertrieben ist. Weiterhin bestehen gewisse Gefahren bei einer Betriebsstörung,
wenn beispielsweise ein Förderband verwendet wird und keine Sicherheitsvorkehrungen getroffen
sind.
Während das soeben beschriebene zweistufige Trocknungsverfahren nach 45 bis 60 Minuten beendet
sein kann, dauern alle anderen bekannten Trocknungsverfahren 6 bis 12 Stunden. Hierzu gehört ein Verfahren,
bei dem die Feuchtigkeit durch Evakuieren beseitigt werden soll. Zu diesem Zweck wird der
Motorverdichter in seiner bis auf die Anschlußstutzen geschlossenen Kapsel in eine beheizbare Vakuumkammer
gebracht. Der TrocknungsefTekt ist aber sehr gering, weil die Ofenwärme wegen der federnden Aufhängung
des Motorverdichters in seiner Kapsel nur langsam zum Motorinneren vordringt. Um die innere
Erwärmung zu beschleunigen, wurden die Wicklungen des Motors elektrisch beheizt und/oder zeitweilig
heiße Luft oder Freon unter Normaldruck eingefüllt. Eine ähnliche lange Trocknungszeit erfordert ein
anderes Verfahren, bei dem in einem Ofen zunächst trockne heiße Luft oder Stickstoff in den Motorverdichter
eingeleitet bzw. durch ihn umgewälzt wird, ehe dieses Trocknungsmittel zum Schluß abgesaugt
wird. Auch in diesen Fällen bestand die Gefahr, daß bei einem Versagen des Förderbandes die Motorverdichter
der zu hohen Ofentemperatur ausgesetzt wurden und Schaden litten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Trocknungsverfahren anzugeben, das sich in wesentlieh
kürzerer Zeit durchführen läßt als alle bekannten Verfahren, und bei dem die Motorverdichter keine
Temperaturschädigung bei einer Betriebsunterbrechung erleiden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird von dem eingangs beschriebenen Verfahren zum Trocknen gekapselter
Motorverdichter für Kältemaschinen ausgegangen und dieses dahingehend abgewandelt, daß das Trocknungsmittel
in der zweiten Stufe durch Evakuieren ohne zusätzliche Wärmezufuhr abgesaugt wird.
Überraschenderweise läßt sich bei diesem Vorgehen die Verweilzeit der Motorverdichter in der
zweiten Stufe auf 2 bis 6 Minuten herabdrücken, so daß die gesamte Trocknungszeit weniger als eine
halbe Stunde beträgt. In der ersten Stufe ist die Maximaltemperatur
durch die Dampftemperatur des Trocknungsmittels festgelegt. Sie kann ohne weiteres
so gewählt werden, daß sie über der Siedetemperatur des Wassers aber unter einer für den Motorverdichter
schädlichen Temperatur liegt. Besonders geeignet ist die Sattdampftemperatur des Perchloräthylcns von
119° C. Da in der zweiten Stufe keine weitere Wärmezufuhr
erfolgt, kann auch dort keine Temperaturschädigung erfolgen.
Während man früher zur Beseitigung des kondensierten Trocknungsmittels eine weitere Wärmezufuhr
für notwendig hielt, ist es erfmdungsgemäß möglich, ohne zusätzliche Wärme auszukommen, weil beim
Evakuieren nicht nur das Trocknungsmittel abgesaugt, sondern gleichzeitig infolge Druckabsenkung der
Siedepunkt des Trocknungsmittels herabgesetzt wird, so daß die Eigenwärme des Motorverdichters, die der
Kondensationstemperatur des Trocknungsmittels bei Normaldruck entspricht, völlig zum Verdampfen des
kondensierten Trocknungsmittels ausreicht.
Vorzugsweise ist die Kapsel während der zweiten Stufe offen. Dies ist vorteilhaft, weil dann die zweite
Stufe unmittelbar und ohne Temperaturverlust an die erste Stufe, bei der zweckmäßigerweise ebenfalls mit
offener Kapsel gearbeitet wird, anschließen kann. Ferner ergibt sich der Vorteil, daß der Unterdruck
der Saugpumpe ohne wesentlichen Druckabfall am Motorverdichter wirken kann.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Kapsel unter ihrem Eigengewicht mit der offenen
Seite nach unten auf die Gummidichtung eines Saugstutzens gelegt. Das Eigengewicht in Verbindung mit
dem Saugdruck reicht völlig aus, um eine dichte Verbindung ohne Verschraubung oder sonstige Verriegelung
zu erzielen. Ein solcher Anschluß läßt sich auch vollautomatisch auf einer Förderstraße vornehmen.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben.
Ein Förderband trägt Motorverdichter mit nach unten offener Kapsel in einen Ofen, welcher in etwa
10 bis 20 Minuten durchlaufen wird. Flüssiges Perchloräthylen wird am Boden dieses Ofens auf Siedetemperatur
gehalten. Die Wände des Ofens sind gekühlt, so daß die Dämpfe einen Kreislauf vollführen.
Der Perchloräthylendampf hat eine Temperatur von 119° C und kondensiert sofort an sämtlichen Teilen
der zu trocknenden Motorverdichter, bis diese in etwa 5 Minuten auf annähernd die gleiche Temperatur
erwärmt sind. Das kondensierte Perchloräthylen tropft von den Einheiten nach unten ab und
führt dabei gelöstes ül und Fett mit sich. Außerdem drängt das Perchloräthylen den sich bildenden Wasserdampf
aus sämtlichen Hohlräumen der Einheit heraus, so daß am Ende der ersten Stufe eine überwiegende
Füllung mit Perchloräthylcnkondensat und -dampf mit nur einem geringen Anteil Wasserdampf
vorhanden ist.
Anschließend werden die Motorverdichter aus dem Ofen herausgenommen und mit der offenen Kapsclseite
nach unten auf die Gummidichtung eines Saugstutzens gelegt, der mit einer Vakuumpumpe in Form
! einer Roots-Pumpe verbunden ist. Eine Vakuumpumpe kann auch mit mehreren Saugstutzen verbunden
sein. Vorzugsweise sind die Saugstutzen auf einem Pumpenkarussell angeordnet. Durch die große
öffnung wird nun das Perchloräthylen herausgesaugt. Infolge des sich dabei bildenden Unterdrucks verdampft
auch das kondensierte Perchloräthylen und wird ebenfalls abgesaugt.
Bei einer Verwendung einer Pumpe mit einer Kapazität "on 150 l/s wurde bei einem Kompressor
innerhalb von 2 Minuten ein Druck von 0,1 mm Hg erreicht, was einem Perchloräthylengehalt von 0,25 ml
entsprach. Demgegenüber benötigte man einen Zeitraum von fast 60 Minuten, um den gleichen niedrigen
Perchloräthylenanteil in der zweiten Stufe mittels heißer Luft zu erhalten.
Alsdann wurden die Motorverdichter vom Saugstutzen abgenommen; in trockner atmosphärischer
Luft wurde die Kapsel zugeschweißt und bis zum Einfüllen des Kältemittels luftdicht verschlossen. ao
Bei dem beschriebenen Verfahren können auch andere Trocknungsmittel verwendet werden, insbesondere
solche, deren Kondensations- bzw. Siedepunkte über den Kochpunkt des Wassers, aber unterhalb
einer den Motorverdichter schädigenden Temperatur liegt.
Claims (3)
1. Verfahren zum Trocknen gekapselter Motorverdichter für Kältemaschinen, bei dem in einer
ersten Stufe die Feuchtigkeit durch ein dampfförmiges und an den Verdichterteilen kondensierendes
Trocknungsmittel, z. B. Perchloräthylen, vertrieben und in einer zweiten Stufe das Trocknungsmittel
entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Trocknungsmittel in der zweiten Stufe durch Evakuieren ohne zusätzliche
Wärmezufuhr abgesaugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapsel während der zwei-
_ ten Stufe offen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapsel unter ihrem
Eigengewicht mit der offenen Seite nach unten auf die Gummidichtung eines Saugstutzens gelegt
wird.
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