DE1498975A1 - Verfahren und Vorrichtung zur quantitativen Gasanalyse - Google Patents
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Description
Patentanmeldung
Dr. Wilhelm Simon» Zürich/Schweiz, Buehze^traBe 50
Verfahren und Vorrichtung zur quantitativen
Priorität: Schweiz 13 030/61 vom 9. Nov.1961
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur quantitativen Analyse
von Gasgemischen und ein Gerät zur Durchführung einer solchen Analyse, und zwar betrifft die Erfindung eine Analyse unter Be-"
nutzung von Wärmeleitfähigkeitsanalysatoren, die auch als katarometrische
Analyse bekannt ißt«
Bekannte katarometrische Methoden und Vorrichtungen zur quantitativen
Analyse von Gasgemischen beruhen alle auf der Messung einer funktion der Konzentration der zu bestimmenden Komponente
über der Zeit, während welcher das Gemisch durch den Wärmeleitfähigkeitsanalysator
hindurchtritt„ Dann wird eine Integration dieser Punktion duroh Häherungsmethöden, z»B, Planimetrieren,
Auftragen der Kurve oder Berechnung durch Häherungsformeln, oder durch genauere Methoden, ζβΒβ mittels elektronisch gesteuerter
Rechenmaschinen, durchgeführt, um die Gesamtmenge der Komponente zu erhalten« Nachteile dieser Teohnik sind die geringe Genauigkeit
die mit den Näherungsmethoden erzielbar sind, oder die sehr hohen Kosten der Rechenmaschinen, wenn man genauere Ergebnisse erhalten
will° 909814/099 1 _2_
=2=
lin Verfahren nach der Erfindung "besteht darin, daß das Gemisch
gegebenenfalls so behandelt wird, daß es eine spezifische Menge einer schnell und quantitativ entfernbaren Komponente enthält}
daß das Gemisch durch einen ersten Wärmeleitfähigkeitsanalysator
geleitet wird, dann durch eine Vorrichtung, welche diese Komponente
quantitativ entfernt, und schließlich durch einen zweiten Warmeleitfahigkeitsanalysator, daß die Strömung reguliert wird,
bis ein stationärer Zustand erreicht ist, und daß dann die Xusgangssignale der beiden Analysatören verglichen werden, um ein
Differenzsignal zu erzeugen, das proportional der besagten spezifischen Menge ist.
Da diese Messung bei einem stationären Zustand durchgeführt wird, ist eine zeitliche Integration nicht erforderlich, so daß man
auch bei den sehr niedrigen Kosten der erforderlichen sehr einfachen Apparatur genaue Ergebnisse erhält, Das Gasgemisch kann
selbst eine leicht abtrennbare Komponente enthalten oder kann, wie
gesägt, so behandelt werden, daß es vor der Analyse eine solche Komponente aufhält. Eine solche Vorbehandlung kann beispieslweis®
den Zweck haben, eine Adsorption, Absorption oder ein Ausfrieren zu ermöglichen. Wenn das Gemisch mehr als eine schnell und quantitativ
entfernbare Komponente enthält oder so vorbehandelt ist, daß mehrere solche Komponenten gebildet worden sind, dann kann es
je nach der Anzafri der Komponenten nacheinander durch eine Anzahl
von Paaren solcher Analysatören geleitet werden, die jareils durch
eine Vorrichtung zum quantitativen Abtrennen einer der Komponenten !miteinander verbunden sind»
9098U /0991
Man sieht, daß die Apparatur zur Ausübung fies Verfahrens sehr
einfach ist und zwei Wärmeleitfähigkeitsanalysatoren aufweist, die über eine Vorrichtung zum quantitativen Abtrennen einer der
Komponenten in Reihe geschaltet sind9 sowie eine Schaltung zur
Erzeugung einer Anzeige der Differenz der Ausgangsmeßwerte der bei
den Analysatorenο Zur Analyse von mehr als einer Komponente ist
eine Anzahl von Paaren solcher Analysatoren in Eeihe geschaltet*
Zwei erfindungsgemäße Verfahren und Vorrichtungen sind unter Bezugnahme auf die Abbildungen im folgenden als Ausführungsbeispie=
Ie näher beschrieben:
1 zeigt eine Ausführungsform der Apparaturο
2 zeigt eine andere Ausführungsform der
Apparatur.
3 und 4 sind Diagramme, die mit der Apparatur nach ^ig. 2 erhalten worden sind.
1 zeigt eine Apparatur zur Durchführung einfacher Analysen mit einer einzigen Komponenteο Die Apparatur enthält zwei Wärme=
leitfähigkeitsanalysatoren (Katarometer) 7 und 8$ welch© durch
ein Adsorptionsrohr 9 sur Abtrennung der analysierten Gaskompo=·
nente miteinander verbunden und an ein gemeinsames Heßinstrument 10 angeschlossen sind. Vor diesem System ist ein Gasspeicher 6
vorgesehen, der vorzugsweise mit einem Manometer versehen ist, und mit dem zweiten Analysator ist ein Druckausgleichsgefäß ver~
bunden. Der G-asein- und Aaslaß wird durch Hähne 1 und 4 beherrscht
und der· Durchtritt des Gasgemisches von dem Speicher in die Ana„
avoj. ei· νπ.τ-d heh sirs r M. vor eino«n vv·* ^- 7>nv Ingebrauchnahme
BADORtGINAf.
wird das aus den beiden Analysatoren, der Gasabtrennvorrichtung
und dem Druckausgleichsgefäß bestehende System evakuiert. Dann läßt man das Gemisch aus dem Speicher 6 einströmen und wenn sich
ein Druckgl«i.chg«wicht eingestellt,wird das Differenzsignal der
beiden Katarometer gemessen„ Durch Verwendung von Bichdaten kann
das Signal quantitatiY' ausgewertet v/erden.
Diese einfache Apparatur hat viele Anwendungsmögliehkeiten» Beispielsweise ist' sie geeignet für die Analyse ein Kohlendioxyd in
der Atmosphäre, für die Bestimmung der Mengen einseiner Komponen«=
ten in verschiedenen industriellen Abgasen und für die Analyse von Verbrennungsprodukten organischer Verbindungen. Insbesondere
kann Sauerstoff in organischen Verbindungen bestimmt werden, indem die jeweilige Substanz in Helium bei einer Temperatur von
beispielsweise 90O0C destilliert wirds der freigemachte Sauerstoff durch Kohlenstoff bei 11000C in Kohlenmonoxyd umgewandelt
und anschließend das Kohlenmonoxyd bestimmt wird.
Zur gleichzeitigen Analyse mehrerer Komponenten eines Gasgemisches
sind, wie in Fig. 2 gezeigt ist, eine Mehrzahl von Katarometern in
Reihe geschaltet, &lne solche Mehrfachapparatur findet Verwendung ·
bei der Mikroanalyse von Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff in organischen Verbindungen. Eine solche Analyse ist bisher gravimetrisch, gasvolumetrisch, massenanalytisch, durch leitfähigkeit
smessungen, massenspektroskopiseh oaer spektrometrieoh durchgeführt
wordene Von diesen Verfahren ist das gravimetrieehe Verfahren das
am meisten benutzte und keines der anderen stellt einen wirklich
befriedigenden Ersatz für dieses dar,. 'Die Analyse nach der vorliegenden Erfindung stellt dagegen nicht nur einen vollgültigen
Ersatz für die gravimetrie one Analyse dar, sondern sie hat in mancher Hinsicht wesentliche Vorteile'gegenüber, diesem Verfahren«.
9098 14/0991 „_
Beispielsweise gestattet es die Verwendung viel kleinerer Probenmengen
der Substanz und liefert bei Verwendung von Proben von einem Milligramm Ergebnisse-, welche die gleiche Genauigkeit haben,
wie gravimetrisch erhaltene Ergebnisse für die Proben von 3 bia 4 Milligramm benötigt werden» Weiterhin ist der Zeitaufwand für
eine einzelne Analyse nicht größer als der für eine übliche gravimetrisch^ Analyse«, Die Kosten der erfindungsgemäßen Apparatur
sind niedrig wie die für eine gravimetrische Analyse und eine Analyse nach der Erfindung stellt keine besonderen Anforderungen an
die Geschicklichkeit des Durchführenden s so daß die Wahrscheinlich
keit eines menschlichen Pehlers sehr gering ist„
Um eine Kohlenstoff-Wasserstoff»Stickstoff-Analyse durchzuführen,
wird die Substanzprobe zusammen mit einer sauerstoffabgebenden Verbindung wie Kaliumchlorat in einer Platinschale 11 in ein Verbrennungsrohr 12 gebracht und in einem Heliumstrom verbrannt» Die
Verbrennungsprodukte werden zur Abtrennung des überschüssigen Sauerstoffes über Kupfer Reitet und reduziert und gelangen in den
Speicher 6, Dieser hat einen Inhalt von etwa 100 cm und ist vor
dem Einfüllen des Gases durch Anlegen Vokuum über den Hahn 2 evakuiert worden» Das bewirkt eine Evakuierung des gesamten,, den
Speicher 69 die Katarometer 13? H und 15 und das Druckausgleichsgefäß
enthaltenden Systems. Durch Öffnen des Hahnes 3 werden die Verbrennungsprodukte durch die drei Katarometer geleitet, denen
;je eine Adsorptionsvorrichtung 16, 1?9 18 zur Adsorption von
Wasser, Kohlendioxyd und Stickstoff zugeordnet ist, und strömen dann zu dem Druckausgleichsgefäß 5, das mit einer Einschnürung
in Form eines ^anale von etwa 081 mm Innendurchmesser versehen
ist. Die Abtrennung von Wasser in der Vorrichtung 16 wird mittels
Phosphorpentoxyd bemerketeiligt»
~6-
909814/0 991
Die Abtrennung von Kohlendioxyd in der Vorrichtung 17 erfolgt durch Natriumasbest, und die Abtrennung von Stickstoff erfolgt
in der Vorrichtung 18 durch Reaktion mit Magnesium bei etwa 6000ο. Es hat sich gezeigt, daß sich nach etwa 30 Sekunden ein
stationärer Zustand einstellt und sobald dieser erreicht ist, werden die Differenzsignale der drei Katarometer, die durch Thermostaten auf einer Temperatur von 250C * 0,05° gehalten werdenp
abgelesene Die Ablesung kann eine Genauigkeit τοη - 5 Mikrovolt
haben« Da das Volumen des Systems, der Raum zwischen den Hähnen 1 und 4 sowie der Druck des Gasgemisches im Gefäß 6 vor dem Öffnen
des Hahnes 3 konstant sind, so sind die verschiedenen Signale der Katarometer direkt proportional den Mengen der zu bestimmenden Komponenten» Die Proportionanlitätskonstanten für die ein=
zelnen Gaskomponenten sind invariant gegenüber der Zeit und könner
durch Eichung mit Prüfverbrennungen leicht bestimmt werden»
Obwohl mit dieser Apparatur Kohlenstoff=-, Wasserstoff» und Stick«
stoff-Analysen durchgeführt werden können, so ist doch bei einiger.
Substanzen die Freimachung und Analyse von Stickstoff nicht möglich und dann werden nur zwei Vorrichtungen zur Abtrennung des
Kohlenstoffes und des Wasserstoffes benutzt» Die Genauigkeit des Verfahrens wird überzeugend durch die unten angegebene Tabelle
demonstriert, die eine Kohlenstoff- und Wasserstoff -Analyse von
Phenylameisensäure (Benzoic acid)B Acetanilid (Acetanilide) und
p-Nitrophenol zusammen mit den berechneten Werten dieser Komponenten angibtο
9098U/09Ö1
U98975
Substanz | Dosis mg. | Prozentsatz an C | gefunden | Prozentsats | s an H |
berechnet | 680 50 | bereechnet | gefundei | ||
Phenylacieisen- | 0.05370 | 68.84 | 68,89 | 4o95 | 5.04 |
säure | O06255 | 68,63 | 5o06 | ||
1.1881 | 70.95 | 4o79 | |||
Acatanilid | 0.6704 | 7I0O9 | 52.21 | 6o71 | 6o33 |
ρ -Hitrophenol | Oo9033 | 51 »80 | 3o62 | 3o71 | |
Die Genauigkeit des Verfahrens sieht man auch aus den Diagramm der
Fig. 3 und ^ig. 4, die den Kohlenstoff- bzw. Wasserstoffgehalt von
Phe'.iylanieisensäure zeigen.' Die Linearität der Ergebnisse ist außerordentlich
gut und die Gleichungen der beiden Kurven ergeben sich
g 3:
Pig. 4:
C
H
H
g) = 101,69 V - 18,56 g) = 18,98 V - 2,7
In jeder dieser Formeln ist V die an den . Katarometern gemessene Differenzspannungο
Die normalen Abweichungen der berechneten Analysenergebnisse von \
den gemessenen Ergebnissen in der Tabelle sind fast identisch mit den Fehlern der üblichen gravimetrisehen Mikromethode, obwohl die
gravimetrische Methode Proben von 3 bis 4 Milligramm benutzt, während bei dem Verfahren nach der Erfindung Proben von etwa 1 Milligramm
Verwendung finden.
Eine sollständige Analyse einschließlich der Vorbehandlung der Pro=
be kann leicht in etwa sieben Minuten durchgeführt werden, und es hat sich gezeigt, daß die Stabilität der Meßanordnung so groß ist,
daß die NuUpunktbestimmung nur zweimal am Tag kontrolliert zu
werden braucht ο 909814/0991
BAD ORIQINAt
Claims (7)
- =8°PatentansprücheVerfahren zur quantitativen Analyse von Gasgemischen, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch gegebenenfalls so behandelt wird, daß es eine spezifische Menge einer schnell und quantitativ entfernbapen Komponente enthält, daß das Gemisch durch einen ersten Wärmeleitfähigkeitsanalysator geleitet wird, dann durch eine Vorrichtung8 welche diese Komponente quantitativ entfernt, und schließlich durch einen zweiten Wärmeleitfähigkeitsanalysator, daß die Strömung reguliert wird, bis ein stationärer Zustand erreicht ist, und daß dann die Ausgangssignale der beiden Analysatoren verglichen werden,um ein Differenz ~ signal zu erzeugen, das proportional der besagten spezifischen Menge ist»
- 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch mehr als eine schnell und quantitativ abtrennbare Komponente enthält oder so behandelt wird, daß solche Komponenten gebildet werden und daß das Gemisch entsprechend der Anzahl der Komponenten nacheinander durch eine Anzahl von Paaren von Analysatoren geleitet v/ird, von denen die Analysatoren jedes Paaree durch eine Vorrichtung zum quantitativen Abtrennen einer der Komponenten miteinander verbunden sind.
- 3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch ein stationärer Strömungszustand erzeugt wird, indem das Analysatorsystem evakuiert wird, das Gemisch in einen vorher evakuierten Speicher (6) strömt, und das Gemisch dann von dem Speicher durch das Analysatorsystem einem ebenfalls vorher evakuierten Druckausgleichsgefäß zuströmte9 0 9 8 U / 0BAD ORIGINAt
- 4) Vorrichtung zur quantitativen Analyse von Gasgemischen, gekenn= zeichnet durch zwei Wärmeleitfähigkeitsanalysatoren, die über eine Vorrichtung zur quantitativen Abtrennung einer Komponente des Gemisches miteinander verbunden sind, und durch eine Schal= tung zur Erzeugung einer Anzeige, welche der Differenz der Ausgangssignale der beiden Analysatoren entspricht.
- 5) Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet9 daß die beiden Analysatoren getrennte Kanäle einer einzigen Baueinheit bilden»
- 6) Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzahl von Paaren von Analysatoren in Reihe geschaltet sind, you denen ;}edes Paar durch eine Vorrichtung srar quantitativen Abtrennung einer anderen Komponente verbunden ist,
- 7) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis S9 dadurch gekennzeichnet, daß der erste Analysator des Systems mit einem Spei~ eher für das Gasgemisch und der letzte Analysator mit einem Druckausgleichsgefäß verbunden ist»BAD ORIGINAL
909814/0991
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