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Verfahren zur galvanoplastischen Herstellung von Mikrolochungen, insbesondere
bei dicken Siebblechen Zur galvanoplastischen Herstellung von Mikrolochungen, insbesondere
von dicken Siebblechen, sind verschiedene Verfahren bekannt. Bei diesen Verfahren
wird auf ein:e@Siebschablone, deren Mikrolochungen durch Erhöhungen aus plastischem
Isolierstoff ausgeformt werden, eine galvanische Metallschicht aufgebracht.-Bei
einem dieser bekannten Verfahren zur galvanoplastischen Herstellung von Mikrolochungen
bzw. zur Herstellung von perforierten Gegenständen (vgl. die niederl. Patentschrift
64 142), wird vor dem Galvanisieren ein auf einer Seite ei-, her gelochten Schablone
aufgebrachter plastischer Isolierstoff durch die Öffnungen hindurchgepreßt. Durch
die dabe'@
auf der Gegenseite der Schablone ausgebildeten Erhöhungen
_ in Form kleiner Zäpfchen werden Lochungen in den galvano= plastisch niedergeschlagenen
Metallschichten erzeugt..Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß ausschließlich
Lochungen einer bestimmten Form hergestellt werden können.
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Im übrigen sind für die Herstellung feinster Lochungen Verfahren bekannt,
bei welchen eine Metallplatte oder -blech mit feinen Bohrungen im kleinsten, feinmechanisch
noch zu erzielenden Durchmesser versehen wird, durch diese Bohrungen sodann isolierende
Fäden oder dergl. gezogen werden und anschließend die vorhandenen Öffnungen mit
Hilfe eines galvanoplastischen Niederschlages vollkommen bis auf den jeweils durch
den Faden eingenommenen Raum geschlossen werden. Nach Entfernen der Fäden ergeben
sich die durch die Fäden ausgeformten freien Öffnungen. Dieses Verfahren hat den
Nachteil, daß die zur Anwendung kommenden Fäden im allgemeinen nur parallelwandig,
z. B. bei kreisförmigem Querschnitt also nur zylindrisch zur Verfügung stehen, so
daß auch die durch sie geformten Öffnungen nur mit einem zylindrischen Profil ausgebildet
werden können. Der Mechanismus-des galvanoplastischen Aufbaues der das Loch bildenden
Metallschicht-ergibt außerdem an beiden Lochrändern zwangsweise abgerundete sich
nach außen erweiternde Lochprofilformen. Insbesondere ist das bekannte Verfahren
nur zur Herstellung einer relativ kleinen Anzahl von Öffnungen durchführbar. Bei
Siebblechen mit z. B. zehntausenden von Öffnungen/em Siebblechfläche führt das bekannte
Verfahren dagegen zu unüberwindlichen Schwierigkeiten, die in der erforderlichen
Vielzahl von zu spannenden Fäden begründet liegen.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zur galvanoplastischen
Herstellung von im Verhältnis zum Durchmesser der Sieböffnungen dicken Siebblechen
mit möglichst
feinen Sieböffnungen zu entwickeln. Darüber hinaus
soll es möglich sein, die Profilform der Sieböffnungen weitgehend zu beeinflussen.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur galvanoplastischen Herstellung
von Mikrolochungen, insbesondere von dicken Siebblechen, die_als galvanoplastische
Metallschicht auf einer Siebschablone niedergeschlagen werden und deren Mikrolochungen
durch Erhöhungen aus plastischem Isolierstoff, die durch Öffnungen in der Siebschablone
von deren Gegenseite her durchgepreßt werden, ausgeformt werden. Die Erfindung-besteht
darin, daß die Isolerstofferhöhungen auf eine im Verhältnis zum Durchmesser große
Höhe durchgepreßt werden und die gaivanoplastische Metallschicht mit im Verhältnis
zur Höhe der Isolierstofferhöhungen unterschiedlicher Dicke niedergeschlagen .und
dadurch die Form der Mikrolochungen beeinflußt. wird.
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Die Isolierstofferhöhungen werden in einem Arbeitsgang durch
das Siebmuster hindurch gepreßt, wobei zur Erzielung der gewünschten unterschiedlichen
Querschnittsform und zur Erzielung verschiedener Längsprofile der Isolierstofferhöhungen
während des Hindurchpressens des Isolierstoffes durch die Öffnungen der Siebschablone
der Preßdruck variiert und/oder die sich über den Öffnungen der Siebschablone bildenden
Isolierstofferhöhungen in gesteuerter Weise wärmebehandelt werden. Ein besonderer
Vorschlag der Erfindung geht dahin, die Isolierstofferhöhungen im Schwerefeld nach
unten durch die Sieböffnungen hindurch zu pressen, so daß sie gleichsam hängend
aus diesen Sieböffnungen heraustreten. Je nach Art des Isolierstoffes und der Abhängigkeit
seiner Plastizitäts- und Fließeigenschaften von der Temperatur kann auf diese Weise
das Längsprofil der Isolierstofferhöhungen beeinflußt werden.
Die
durch- die Erfindung erreichten Vorteile bestehen im
wesentlichen in der Möglichkeit,
auch dicke Siebbleche mit
feinaten,Öffnungen und mit großer Öffnungszahl
galvanoplastisch herzustellen, wobei es außerdem möglich ist, das
Öffnungsprofil
entsprechend den an das Siebblech gestellten
Anforderungen nach Wünsch auszubilden
und dadurch unter-
schiedliche Formen der Mikrolochungen zu erzielen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnungsnäher erläu-
tert; es zeigen: Fig.
1 einen Querschnitt durch eine Siebschablone mit
durch deren Öffnungen
hindurchgepreßten Isolier-
stefferhöhungen und einem auf der Siebschablone
galvanöplastisch
gebildeten Siebblech, wobei aus
Gründen der Übersichtlichkeit
nur eine Sieböffnung
dargestellt ist,
rig. x den Gegenstand nach
Figur 1 mit einer geeigneten
Profilausformung der Isolier.tofferhöhung.
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Der auf einer Seite der Siebschablone.1 aufgebrachte plastisch
verformbare
Isolierstoff 2 wird durch die Öffnungen ia der
Siebschablone
1 hindurchgepreßt und bildet auf der Gegehsete der Siebschablone 1
Erhöhungen 3 mit im Verhältnis zum
Durchmesser großer Höhe. Dieser
Erhöhungen 3 formen anschliessend in der auf der Siebschablone 1 galvanoplastiach
nieder-
geschlagenen Metallschicht 4 die Sieböffnungen aus. Im ein-
zelnen
können die Isolierstofferhöhungen 3 in geeigneter
Weise profiliert
Werden. In der Pig. 2 ist beispielsweise
eine Ausbildung der so profilierten
Erhöhungen 3 dargestellt. Dabei ist es möglich, die Ausbildung
des Eintritt-
profiles 4a der Sieböffnungen des galvanoplastisch
ent-
stehenden Siebes 4, wie auch den gewünschten Durchmesser
der
Sieböffnungen und deren Profiel zu bestimmen. Aus der
wählbaren
Dicke des galvanischen Niederschlages 4 ergeben
sich zudem Möglichkeiten,
das Profil an-der Austrittsehe 4b der Sieböffnung ebenfalls in weiten Grenzen
festzulegen.
Nach Fig. 1 kann z.B. bei einer Dicke des galvanischen
Niederschlages
bis zur Höhenlinie 5 eine leichte Abrundung
der Austrittsöffnungen
4b erreicht werden. In der Höhenlinie 6 wird die-Öffnung
scharfkantig. Bei Höhenlinie 7 tritt
eine Randerhöhung ein und schließlich
kann auch eine Schließ-
und der Öffnung in der Höhenlinie 8 erreicht werden.
Damit ist auch die Ausbildung von Sacklochern nach dem erfIndungsgemäßen
Verfahren möglich. Selbstverständlich ist das er-
findungsgewäße
Verfahren nicht auf die in den Figuren dar-
gestellten Profilformen
der Isolierstofferhöhungen 3, noch
auf deren in den Ausführungsbeispielen
dargestellten
zylindtischen Querschnitte beschränkt. So können-auch
länglach runde, oder vieleckige Querschnittsformen sowie andere Profieiformen
der Erhöhungen 3, z.B. stufenförmige Veren-
gungen in Frage
kommen.