DE1496085B2 - Glasgegenstaende einheitlicher chemischer zusammensetzung, die bestandteile enthalten, die phototrope kristalle in dem glaskoerper bilden koennen, und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents

Glasgegenstaende einheitlicher chemischer zusammensetzung, die bestandteile enthalten, die phototrope kristalle in dem glaskoerper bilden koennen, und verfahren zu ihrer herstellung

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DE1496085B2 DE19641496085 DE1496085A DE1496085B2 DE 1496085 B2 DE1496085 B2 DE 1496085B2 DE 19641496085 DE19641496085 DE 19641496085 DE 1496085 A DE1496085 A DE 1496085A DE 1496085 B2 DE1496085 B2 DE 1496085B2
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    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C4/00Compositions for glass with special properties
    • C03C4/04Compositions for glass with special properties for photosensitive glass
    • C03C4/06Compositions for glass with special properties for photosensitive glass for phototropic or photochromic glass
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    • G02OPTICS
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Description

3 4
stände einheitlicher phemischer Zusammensetzung, Erfindung bei Gläsern jeder beliebigen Zusammendie Bestandteile enthalten, die phototrope Kristalle setzuh'ä tiüt Erfolg änWefldbär ist, bei deneil bine in dem Glaskörper bilden können. Sie sind dadurch Wärmebehändlüngsstüfe zur Entwicklung der Phbtögekennzeichnet, daß nur bestimmte Abschnitte des Ironie im Ibnerii des Glases erforderlich ist.
Gegenstandes ßhötotrope, im Glas verteilte Kristalle 5 „Die fölgeridöri Beispiele dienen tier Erläuterung der
enthalten. . Erfindung: In allen Fällen wurden dieBestandteile
Insbesondere sind Gegenstand des Patents den ge- des GenMgeäatzes Irinig miteinander vermischt utid
nannten Merkmalen entsprechende Glasgegenstände, däilü tiaeh üblichen SchmeizVerfähreri in Tiegeln,
deren Glas zusammengesetzt ist aus 40 bis 76 Ge- Häfen oder' Wannen geschiäblzen. Im äÜgSmeinen
wichtsprozent SiO25 4 bis 26 Gewichtsprozent Al2Qs, 10 War die" SchffiejidäÜer der Chärgeü etwa 8 Stunden
4 bis 26 Gewichtsprozent B2O3; mindestens einem bei 15006C. Öie Schitielzen würden darin näcft üb-
Alkalioxid in den folgenden Prqzentzahlon: 2 bis lichen GläsVerformüngsvferfahreh, ά. h. durch Blasen,
8 Gewichtsprozent Li2O; 4 bis 15 Gewichtsprozent Öießejfl, Ziehen, Wälzen, Prösseri üswr, in die gtj-
Na2O, 6 bis 20 Gewichtsprozent K2Q, 8 bis 25 Ge- Wünschte; Form gebracht, lind danach auf Normäl-
wichtsprozent Rb2O-, iO bis 30 Gewichtsprezent Cs2O; ig temperatur gekühlt; Bei diesem Abkühlen war liäüfig
mindestens einem Halogen in den folgenden Prozent- eine Zwischengiühstufe erforderlich. Normalerweise
zaiüearräifidestgfis'O,! ÖewMts^o'Mt Chlör/min- ließ'in'aü die Glasge'genstände vor der WälndeBehänd-
d6ät6ns 0,1 Gewichtsprozent Brom, mindestens Ö,Ö8 lung erst bis auf Zimmertemperatur' abkühlen. Wenn
Gewichtsprozent Jod SÖWie. §ilbef, das entweder in es jedoch auf Möglichste Brennstofferspärriis üüd
der Minctestmenge von 0,2 GeWichtspTözeüt in einem 20 eine Erhöhung der Arbeitsggsehwiridigkeit ankömmt,
Glas enthalten ist, Weim das wirksame Halogott Chlor braucht niäh die Glaskörper nur genügend Weit
ist, öder zu jäindestetiä Ö,Ö5 Gewichtsprozent in innerhalb des Temperaturbereichs für die Wärme-
einein öiäs enthalten ist, das niiridesteäs 0,1 Gewichts- behandlutig abzukühlen, die ZWischenglühung ein-
prozent Brom, jedoch äicht weniger als Ö,OS Gewichts- zuschalteri und danach auf Normaitbmperatür ab-
pfpzeiit Jöd enthäit, ödet zu mindestens Q,Ö3 Ge- 25 zükünletl. AÜgeöiein ausgedrückt besteht die Wärfrie-
WicMspro^erit in feihehi.Giää eä^häiten ist, desseh behandlung darin, daß man deii Gias_gegenstarid so
Wirksames Halogen Jod ist, Wöb'gi die' Gesamtmenge lange einer' Tenljjefatür Vöh etWa 400° C, jedoch nicht
der angeführten Bestandteil·? mindestens 85 Gewiehts- über 1000° C aussetzt, bis die gewünschte KristaÜi-
prozeht der gesamten Giäsmasse äüsiüäch't. sation in ihm genügend fortgeschritten ist ürid der
Fefäer ist Gegetistaiid.der Erfindung ein neues Vfeir- 30 Gegenstand eine ausreichende Phötötröpie erreicht fähreh zuf Herstellung der gekennzeichneten Glas- hat. Das ist gewöhnlich bei einer Temperatur oberhalb gegenstände, die; äüs einer Glasscnriieize geföntit des unteren Spannuögspunktes des Glases der Fall, werden, dereri BestandteUe durch Wärmebehändiung Die Kristallisation Würde jedoch auch schon bei des Glases als ghqtotfbpe Kristalle ausgefällt Werden einigen Gläsern bei Temperaturen etwa 50° C unter könrieii. Das Verfäjiieti besteht darin, daß nur be- 35 dem Unteren Spannungspunkt erzielt. Die Dauer der stimmte Äfcschiiitte _ des Glaskörpers einer Wärme- Wärmebehähdluiig hängt Vöri der angeWäildteii fembehändiüng innerhalb 400 bis iÖÖÖ°C während einer perätür ab und beträgt zwischen i bis 5 Minütön bei Zeit von mehreren Stunden bei Anwendung der 1000° C und 24 Stünden bei 400° C. Vermutlich beruht unteren Wärmegrade bis wenige Minuten bei An- die Wirkung dieser Wärmebehandlung auf einer Umwendung von 1000°C ausgesetzt wird, wobei die 40 gruppierung der Anionen und Kationen, wobei sich Zeitdauer ausreicht, um phötotröpe Kristalle innerhalb eine gesonderte submikroskopische kristalline Phase des Glases auszufällen und wobei die übrigen Ab- der gewünschten strahlungsempfindlichen Verb'indunschnitte des Glaskörpers während der Wärmebehand- gen innerhalb _ des Grundglases bildet Di?se Umlung geschützt werden, um diese auf einer niedrigen gruppierung erfolgt leichter bei höheren Temperaturen, Temperatur zu halten, bei der keine phototropen 43 und zwar hauptsächlich deshalb* weil die Viskosität Kristalle ausgefällt werden. des Grundglases mit steigender Temperatur abnimmt,
Der zusammengesetzte Glasgegenstand nach der wodurch das Glas der für die zur Umgruppierung not-Erfindung ist durch ein neues Wärmebehäridlüngs- wendigen inneren Bewegung weniger Widerstand bietet, verfahren erhältlich. Wie bereits an anderer Stelle Es ist deshalb verständlich, daß bei höheren Temausgeführt Wird, zeigen einige Glasversätze unmittel- so peraturen sehpn bei viel kürzerer Erwärmungsdauer bar nach der Formgebung und Kühlung äüs der eine ähnlieh gute Umgruppierung möglich ist, als Schmelze phototrope Eigenschaften, während andere wenn man längere Zeit auf niedrigere Temperatur Glasversätze eine zusätzliche Wämebehandlungsstufe erwärmt. Da es jedoch noch andere mögliche Reakerfordern. Die vorliegende Erfindung kommt nur für tiönen gibt, die während der Wärmebehandlung aufGläser der zweiten Gruppe in Frage. Ganz allgemein -1SS treten können, z-. B; Agglomeration und Ausfällung gesagt, besteht die Erfindung darin, daß nur diejenigen anderer kristalliner Phasen, darf die Wärmebehand-Teile öines Glasgegenstandes, z. Bi einer Glasscheibe; lung der oberen Grenze des zulässigen Bereichs nur der genannten Temperatur für eine solche Behänd- von begrenzter Dauer sein; um das Auftreten dieser lungsdäuer ausgesetzt werden, die normalerweise zur unerwünschten Nebenreaktionen zu vermeiden. Nach Entwicklung der Phototropizität des Glases erf order- 60 der Wärmebehandlung läßt man den Gegenstand vorlich ist, worauf man den Gegenstand dann auf Normal- zugsweise in genau geregelter Weise auf Normaltemtemperatur abkühlen läßt. Normalerweise arbeitet peratur abkühlen, wobei man eine Zwischenglühung man dabei mit einer Isolierung, um bestimmte Teile einschaltet.
des Glases gegen die Wärrüe abzuschirmen ühd dort in Tabelle I sind gewich'tsanalytische Beispiele für
keine photötröpen Eigeoschaftein entstehen zu lassen, 65 Gläsversätze auf Oxidgrüridläge angegeben, die eine
während die nicht abgeschirmten Teile durch die Wärmebehändiungsstüfe zur Herbeiführung der Photo-
Wärmobehändlüng photdtröp gemächt werden. Un- tfopie erfordern und demzufolge für die vorliegende
tersuchungeh haben ergeben, daß die vorliegefade Erfindung geeignet sind. Die Versätzbestahdteiie
können aus den verschiedensten Ausgangsstoffen zusammengemischt sein, entweder aus Oxiden oder anderen Verbindungen, die nach dem Zusammenschmelzen die gewünschten Oxidgemenge in den richtigen Mengenverhältnissen ergeben. Bei jedem dieser Beispiele sind Silber und die beiden Halogene Chlor und Brom vorhanden, so daß der strahlungsempfindliche Bestandteil aus einem Silberhalogenid besteht. Es wurde gefunden, daß Gläser, die diese Bestandteile enthalten, außerordentlich gute phototrope Eigenschäften haben und für den vorliegenden Zweck besonders geeignet sind. Jedoch sind diese Beispiele nur zur Erläuterung angegeben, und die Erfindung läßt sich' auch bei anderen Gläsern gut durchführen, in denen Phototropie durch eine Wärmebehandlung erzeugt werden kann. In einigen solcher Gläser können auch andere Verbindungen als Silberhalogenide als strahlungsempfindliche Bestandteile enthalten sein.
Nach der üblichen analytischen Praxis drückt man den Halogengehalt dieser Gläser in Gewichtsprozent als Überschuß über die gesamte Glaszusammensetzung aus, in der sämtliche anderen angegebenen Bestandteile mit Ausnahme der Halogene etwa 100 % ausmachen. Weiterhin wurde zwar festgestellt, daß ein wesentlicher Teil des Silbers, wenn nicht alles, in dem Glas in Form von Ionen vorliegt, vermutlich gebunden an Sauerstoff und/oder die Halogene, jedoch nicht als metallisches Silber; es wird aber in Tabelle I entsprechend der üblichen analytischen Praxis als Silber angegeben.
Die in Tabelle I wiedergegebenen Gläser lassen sich durch Schmelzen von Gemengechargen in üblicher Weise herstellen, aber man muß eine gewisse Verdampfung der Halogene und des Silbers berücksichtigen. So kann der Verlust, an Halogeniden durch Verdampfung während des Schmelzens 30 bis 50% betragen, der an Silber bis zu 30 %·
Tabelle I
1 2 Gewichtsprozent 4 5 6
0,16 0,12 3 0,11 0,11 0,35
Ag 0,15 0,16 0,11 0,15 0,18
Br 0,18 0,18 0,14 0,36 0,41 0,34
Cl 2,04 2,0 0,33 2,0 0,62
PbO 0,13 0,13 2,02 0,43
As2O3 9,2 9,2 0,23 9,2 9,0 9,4
Al2O3 18,27 18,28 9,0 18,13 18,44 18,5
B2O3 10,03 10,1 18,36 10,53 10,37 10,51
Na2O 1,11 1,1 10,56 1,09 1,06 0,96
K2O 58,06 59,07 1,1 58,7 60,4 60,28
SiO2 58,62
Um die Durchführbarkeit und Brauchbarkeit der Erfindung zu zeigen, wurden die Gläser nach Tabelle I so hergestellt, daß man übliche Chargenbestandteile in entsprechenden Mengen zur Erzeugung des gewünschten Glasversatzes vermengte und dabei die Verdampfung von Halogenid und Silber berücksichtigte, die Bestandteile in der Kugelmühle zusammen mahlte, um danach ein homogenes Schmelzen zu erreichen, und die Charge dann in einer Wanne bei etwa 15000C lang wieder schmolz. Die Schmelze wurde dann zu einem Flachglas von etwa 6,5 mm Stärke ausgewalzt, das man in üblicher Weise unter Zwischenglühung auf Normaltemperatur abkühlen ließ. Aus diesem Flachglas wurden rechteckige Stücke für Versuchszwecke von 5 · 15 cm geschnitten, und von jeder solchen Scheibe eine Hälfte, d. h. ein Abschnitt von 5 · 7,5 cm, wurde in einen Isolierkasten gelegt, wobei Isolationsfasern zur Abdichtung an den. Eintrittsstellen der Glasscheibenränder trug, um dort das Eindringen von Wärme zu verhindern. Dabei blieben natürlich die anderen 5 · 7,5 cm großen Abschnitte unbedeckt.
Tabelle II T0 T10
Probe
Nr.
Wärmebehandlungsschema 90
90,3
90
91
87,8
92
26
47,8
54
. 49,2
36,5
32
1
2
3
■·■ 4
5
6
Mit einer Geschwindigkeit von 7°C/Minute auf 6400C erwärmt;
Temperatur 30 Minuten gehalten, Probe aus dem Ofen ent
nommen. .
Mit einer Geschwindigkeit von 7°C/Minute auf 6400C erwärmt;
Temperatur 30 Minuten gehalten; zusammen mit dem Ofen auf
35O°C abkühlen gelassen; Probe aus dem Ofen entnommen.
Mit einer Geschwindigkeit von 7°C/Minute auf 5900C erwärmt;
Temperatur 30 Minuten gehalten, Probe aus dem Ofen ent
nommen.
Mit einer Geschwindigkeit von 7°C/Minute auf 5900C erwärmt;
Temperatur 30 Minuten gehalten, mit einer Geschwindigkeit
von 7°C/Minute abkühlen gelassen.
Mit einer Geschwindigkeit von 7°C/Minute auf 5600C erwärmt;
■ Temperatur 4 Stunden gehalten, aus dem Ofen entnommen.
In den warmen Ofen 35O°C gebracht; 3 Stunden dort gehalten,
in den warmen Ofen 7000C gebracht; 5 Minuten dort gehalten,
in den warmen Ofen 3500C zurückgebracht; 15 Minuten darin
gehalten, aus dem Ofen entnommen.
Die Tabelle II zeigt das bei jedem der Beispiele eingehaltene Wärmebehandlungsschema. Die Erwärmungsgeschwindigkeit für das Aufheizen der Glasscheiben von Normaltemperatur auf die Temperatur der Wärmebehandlung, scheint nicht kritisch für den Erfolg des Verfahrens zu sein. Die Wärmedehnungskoeffizienten dieser Gegenstände sind verhältnismäßig niedrig, so daß man sie unmittelbar in einen Glühofen mit der gewünschten Behandlungstemperatur bringen und ebenso unmittelbar zum Abkühlen auf Normaltemperatur wieder herausnehmen kann. Die Vorsicht gebietet jedoch, bei diesem Verfahren nur im unteren
Bereich der Wärmebehandlungstemperaturen zu arbeiten, etwa bis zu 7000C. Die Geschwindigkeit der Abkühlung scheint ebenfalls nicht kritisch für die phototropen Eigenschaften des Glases zu sein. In einigen Fällen hat sich ein sehr langsames Kühlen als günstig erwiesen, wobei man lediglich nach dem Glühen die Wärmezufuhr des Glühofens abstellte und ihn von selbst abkühlen ließ, während das Glas in ihm blieb.
In Tabelle II bedeutet T0 die anfängliche Durchlässigkeit des Glases für sichtbares Licht in Prozent. Diese anfängliche Durchlässigkeit ist die des unbehandelten Glases und des Glases nach der Wärmebehandlung, jedoch vor der Einwirkung von aktinischer Strahlung. T10 bedeutet die Durchlässigkeit des wärmebehandelten Glases in Prozent nach zehnminütiger Bestrahlung durch eine 150-Watt-Xenon-Entladungsröhre. Es wurde gefunden, daß Xenonlicht eine
Wellenlängenverteilung hat, die der des Sonnenlichts sehr ähnlich ist.
Tabelle III zeigt Beispiele von Glasversätzen, analysiert auf Oxidgrundlage in Gewichtsprozent, die für die vorliegende Erfindung brauchbar sind, aber andere strahlungsempfindliche Bestandteile als Silberhalogenide zur Erzeugung von Phototropic enthalten. Die zur Herstellung geeigneter phototroper Gläser aus diesen Versätzen brauchbaren Verfahren, d. h. die
ίο Bereitung der Chargen, das Schmelzen und die Wärmebehandlung, entsprechen denen bei den bevorzugten Beispielen der Tabelle L So vermischt man in jedem Fall die Ausgangsstoffe der Charge gut miteinander, schmilzt das Ganze zu einer homogenen Schmelze, läßt die Schmelze abkühlen und stellt die gewünschten Formkörper her. In dieser Gestalt wird das Glas erfindungsgemäß behandelt.
Tabelle III
7 8 9 Gewichtsprozent 11 12 13 14
58,0 55,2 53,0 10 74,2 58,25 54,35 60,05
SiO2 9,6 9,1 9,9 75,0 9,0 9,0 9,0
Al2O3 19,4 19,0 19,8 20,0 20,0 20,0
B2O3 9,6 9,1 9,9 24,8 10,0 10,0 10,0
Na2O 6,3 3,4 25,0
WO3 3,2 3,2
MoO3 0,36 0,66 0,36
Ag 0,8
MnO 0,008 0,1
Ce2O3 0,01 1,35 1,35 1,35
F 0,90 2,0
Cl 4,5 — .
Br 0,5 0,3 0,7
Cu 0,5
Cd
Wie aus dieser Tabelle ersichtlich ist, zeigen die Beispiele? bis 9 die Fähigkeit, von Silbermolybdat- und/oder Silberwolframatkristallen Phototropic anzunehmen. Die Beispiele 10 bis 11 zeigen phototrope Eigenschaften als Folge einer kritischen Kombination von MnO und Ce2O3, und die Beispiele 12 bis 14 zeigen die Eignung von Kupfer- und/oder Cadmiumrhalogeniden zur Erzielung von Phototropic
Die Figur zeigt ein Zeit-Temperatur-Diagramm für die Wärmebehandlung nach Beispiel 6. Diese Wärmebehandlung stellt eine bevorzugte Arbeitsweise dar. Man legt dabei die Einrichtung mit der Glasscheibe in einen 350° C warmen Ofen und hält sie dort 3 Stunden auf Temperatur. Danach bringt man das Ganze in einen anderen Ofen, der auf 700° C gehalten wird, und läßt es fünf Minuten lang darin. Schließlich kommt die Scheibe mit der Isoliereinrichtung wieder in den ersten Ofen zurück, bleibt dort 15 Minuten lang bei 3500C und wird dann zum Abkühlen herausgenommen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
209 549/370

Claims (3)

1 2 gesetzt und danii wieder aus ihr herausgenommen Patentansprüche: werden. Anorganische Silikäigläser, die anorganische strah-
1. Glasgegenstände mit einheitlicher chemischer lungsempfindliche Kristalle enthalten, nehmen unter Zusammensetzung, die Bestandteile enthalten, die 5 der Einwirkung von aktinischer Strahlung eine dunkphototrope Kristalle iii dem Glaskörper bilden lere Farbe an, erhalten ihre ursprüngliche Farbe jedoch können, dadurch gekennzeichnet, daß wieder zurück, wenn die aktinische Strahlung aufnur bestimmte Abschnitte der Gegenstände photo- gehört hat. So ändert sich die Durchlässigkeit dieser trope, im Glas verteilte Kristalle enthalten. Gläser für sichtbare Strahlung umkehrbar je nach der
2. Gegenstände nach Anspruch 1, dadurch ge- ίο Menge der auftretenden aktinischen Strahlung,
kennzeichnet, daß das Glas besteht aus 40 bis Es ist bereits beschrieben, wie ein ziemlich weiter 76 Gewichtsprozent SiO2* 4 bis 26 Gewichtsprozent Bereich von Glasvfrsätzen des Systems
Al2O3, 4 bisι 26 Gewichtsprozent B2O3; mitidostefis
einem Alkalioxid in den folgenden Prozentzahlen: ρ r» β η Air» er»
2 bis' * Gewichtsprozent Li2O, 4 bis 15 ÖeWichts- 15 *° ' "2^ " 2 3 ' bh°3 '
prozent Na2O, 8 bis 20 Gewichtsprozent K2O,
8 bis 25 Gewichtsprozent Rb80,10 bis 30 Gewichts- wobei R2O die Alkalien Li2O, Na2O, K2O, Rb8O und prozent Cs2O; mindestens eitlem Haiogeri M den Cs2O bedeutet, durch den Zusatz von Silber zusammen folgenden Prözöntzahlen: mindestens 0,2 Gewichts- mit einem Halogen, nämlich Chlor, Brom und Jod, prozent Brom, mindestens 0,08 Gewichtsprozent 20 sowie deren Gemischen phototrop gemacht werden. Jod sowie Silber, das entweder in der Mindest- So besteht das Grundglas hauptsächlich, bezogen auf menge von 0,2 Gewichtsprozent in einem Glas das Gewicht, aus etwa 40 bis 76% SiO2, 4 bis 26% enthalten ist, wenn das wirksame Halogen Chlor Al2O3, 4 bis 26; % BäO3 und mindestens einem Alkaliist, oder zu mindestens 0,05 Gewichtsprozent in oxid in den folgenden Mengen: 2 bis 8% Li2O, 4 bis einem Glas enthalten ist, das mindestens 0,1 Ge- 25 150^ Na2O, 6 bis 20% K2O, 8 bis 25% Rb2O oder wichtsprozent Brom, jedoch nicht weniger als 10 bis 30 % Cs2O. Zu diesen Glasversätzen gibt man 0,08 Gewichtsprozent Jod enthält, oder zu min- mindestens ein Halogen in der nachstehend ahgegebedestens 0,03 Gewichtsprozent in einem Glas ent- nen kleinsten wirksamen Menge: 0,2% Chlor* 0,1% halten ist, dessen wirksames Halogen Jod ist, Brom und 0,08% Jod und dazu Silber in folgenden wobei die Gesamtmenge der angeführten Bestand- 30 Mindestmengen: 0,2% bei eineni Glas, bei dem das teile mindestens 85 Gewichtsprozent der gesamten wirksame Halogen Chlor ist; 0,05 % bei einem Glas, Glasmasse ausmacht. _ das mindestens 0,1 % Brom, aber weniger als 0,08 %
3. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen Jod enthält, und 0,03 % bei einem Glas, das minder Ansprüche 1 urid % die aus einer Glasschmelze destens 0,08 % J°d enthält. Die Gesamtmenge der geformt werden* deren Bestandteile durch Wärme- 35 Grundglasbestandteile des Silbers und des Halogens, behandlung des Glases als phototrope Kristalle wie angegeben, soll mindestens 85% des gesamten ausgefällt werden können, dadurch gekennzeich- Glasversatzes ausmachen. Ferner wurde die Vernet, daß nur bestimmte Abschnitte des Glas- wendung sehr kleiner Mengen von bei niedrigen Temkörpers einer Wärmebehandlung innerhalb 400° peraturen wirksamen Reduktionsmitteln, wie SnO, bis 10000C während einer Zeit von mehreren 40 FeO, Cu2O, As2O3 und Sb2Q3, zur Verbesserung der Stunden bei Anwendung der unteren Wärmegrade phototropen Eigenschaften des Glases beschrieben bis wenige Minuten bei Anwendung von 10000C und weiterhin auch die Möglichkeit von Zusätzen ausgesetzt werden, wobei die Zeitdauer ausreicht, aus Fluor, P2O5 und gewissen Oxiden zweiwertiger um phototrope Kristalle des Glases auszufällen Metalle, wie MgO, CaO, BaO, SrO, ZnO und PbO. und wobei die übrigen Abschnitte des Glaskörpers 45 Die allgemeinen Arbeitsweisen zur Herstellung von
■ während der Wärmebehandlung geschützt werden, GegenStändSn aus phötotföp'em Glas sind ebenfalls
.--- um diese auf einer tiiedfigen Temperatur zu halten, beschrieben: Man schmilzt die Bestandteile der Ver-
■' bei der keine phototropen Kristalle ausgefällt sätze zusammen, formt die gewünschten Gegenstände
werden. nach üblichen Verarbeitungsverfahren, wie Blasen,
So Gießeii, Ziehen* Pressen* Walken u.dgl., und leitet
eine Kristallisation der strahlungsempfindlichen Silber-
. halogenidkristalle während des Formungs- oder Küh-
- lungsvorganges oder durch eine nachfolgende Wärme-
Die Erfindung betrifft Glasgegenstände einheitlicher behandlung ein.
chemischer Zusammensetzung die Bestandteile ent- 55 Verwendungsmöglichkeiten für die neuen Gläser
halten, die phototrope kristalle in dem Glaskörper sind Fenster in Gebäuden, bei denen der obere Teil
bilden können, und Verfahren zu ihrer Herstellung. phototrop' ist urid dadurch eine Blendung verhütet
Eine allgemeine Definition des Begriffes »phototrope und innerhalb eines Raumes eine weichere Beleuch-
Gläser« ist die, daß derartige Gläser die Eigenschaft tungswirkung erreicht wird, während der untere Teil
haben, ihre optische Durchlässigkeit unmittelbar in 60 der Scheiben nicht phototrop ist. Man kann auch eine
Abhängigkeit von der einfallenden aktinischen Strah- gesteuerte und örtlich verschiedene Filterwirkung in
lung zu verändern. Der Hauptunterschied zwischen solchen Lichtquellen entwickeln, die aus Gläsern mit
diesen Gläsern und den bisherig bekannten lichtemp- Bändern unterschiedlicher Breite und Gestalt aus
findlichen Gläsern, d. h. solchen Gläsern, die durch phototropem Glas angrenzend an gewöhnliches Glas
Einwirkung ultravioletter Strahlung und anschließende 65 bestehen. Schließlich kann man Gegenstände entwerfen,
Wärmebehandlung dunkler werden können, liegt in bei denen phototropes Glas in Form eines ästhetischen
der Umkehrbarkeit ihrer optischen Durchlässigkeits- Musters gegen nicht beeinflußtes Glas abgesetzt ist.
änderungen, wenn sie aktinischer Bestrahlung aus- Gegenstand der Erfindung sind nun Glasgegen-
DE19641496085 1963-02-13 1964-02-12 Glasgegenstande einheitlicher chemi scher Zusammensetzung, die Bestandteile enthalten, die phototrope Kristalle in dem Glaskörper bilden können, und Ver fahren zu ihrer Herstellung Expired DE1496085C (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US25820063A 1963-02-13 1963-02-13
US25820063 1963-02-13
DEC0032113 1964-02-12

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1496085A1 DE1496085A1 (de) 1969-05-22
DE1496085B2 true DE1496085B2 (de) 1972-11-30
DE1496085C DE1496085C (de) 1973-06-20

Family

ID=

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2703884A1 (de) * 1976-01-30 1977-08-04 Pilkington Brothers Ltd Photochromes borsilikat-glas

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2703884A1 (de) * 1976-01-30 1977-08-04 Pilkington Brothers Ltd Photochromes borsilikat-glas

Also Published As

Publication number Publication date
GB1004543A (en) 1965-09-15
DE1496085A1 (de) 1969-05-22

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