*Lagerbeständiges Entk&lkungsmittel'm Es ist bekannt" das Harnstoffaddukt
der Phosphorsäure als Mittel zum Entkalken von Häuten und Fellen zu verwenden (vgl.
deutsche Patentanmeldung
0 11 496. 28a, 2) oder es Waschmitteln zuzusetzen,
um deren Kalkbeständigkeit zu erhöhen (vgl. deutsche Patentanmeldung R
13 842 IVa/23e). Auch als Reinigungs- bzw. Entrostungsmittel fUr Metalle
sowie als Zusatz zu kosmetischen Präparaten wurde es bereits vorgeschlagen (Vgl.
uSeiten, Öle, Fette, Wachse" 1954, Seite
572).
Das Harnstoffaddukt der Phosphorsäure
weist jedoch verschiedene Nachteile auf,
die seine Eineatzmöglichkeiten erheblich
ein. schrKnken.
Es ist stark hygroskop14ch (vgl. V.H. WAGGAMAN,0
"Phosphorie
Aeid, Phosphates and»Phosphatie Fertilizersw, Reinhold Publ.. Corp. New York
1952, s.
351) und läßt sich daher nur schwierig handhaben bzw. konfektionieren.
Die Ublichen preiswerten Verpackungebehälter, beispielsweise solche aus kunatharzbeschichtetem
Karton, Papier sowie dünnwandigen Kunstatoffolien scheiden für den Versand und die
Lagerung des Präparates aus. Aber auch bei*Verwendung wasserdichter Behälter besteht
die Gefahr, daß das Mittel beim Verbraucher unter dem Einfluß reuchter Luft zerfließtg
insbesondere bei häufigem Öffnen bzw. nicht sorgfältigem Wiederverschließen der
Packung. Ferner muß bei der Anwendung des Präparates, insbesondere beim Entfernen
von Kalkniederschlägen aus Destillationsapparaten, Kesseln und Wassererhitzern oder
auch aus Textilgeweben auf eine genaue Dosierung geachtet werden. Wird' in'einem
solchen Falle die fUr die Auflösung einer bestimmten Kalkmenge erforderliche Menge
an Phosphorsäureaddukt unterschritten, so bilden sich anstelle des wasserlöslichen
Monocaleiumphoaphate unlösliche Di- und Tricaleiumphosphateg die sich nicht mehr
ohne weiteres aus den Apparaturen entfernen lassen bzw. fest auf der Textilfaser
hatten. Die Mindestmenge
an Phosphorsäure ist jedoch vielfach nur
schwierig zu ermitteln, Insbesondere dann, wenn geschlossend Behälter oder Leitungssysteme
entkalkt werden sollen. Man ist in solchen Fällen gezwungen., das Mittel aus Sicherheitsgründen
erheblich Uberzudosieren. Die Anmelderin hat sich die Aufgabe gestellt, ein Harnstoff-Phosphorsäureaddukt
herzustellen, das die geschilderten Nachteile nicht besitzt und das sich durch eine
gute Lagerbeständigkeit sowie einen breiten Spielraum bei der Dosierung auszeichnet.
Gegenstand der Erfindung ist ein Harnstoff-Phosphorsäureaddukt, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß es
3 bis
60 Gewichtsprozent Maleinsäureanhydrid,enthält.
Im Vergleichezu einem üblichen Harnstoff-Phosphorsäureaddukt bewirkt das erfindungsgemäße.,Maleinsäureanhydrid
enthaltende Mittel ein schnelleres und vollständigeres Auflösen der üblicherweise
aue...Kalk-und ]Rost bestehenden Verkrustungen. In den Fällen".,.1,n 4e;wn#au:f
eine besoriders schonende Behandlung des zu-reinigenden Naterlals Wert gelegt wird"
beispielsweise bei se hr korrosionsempfindlichen Metallen, empfiehlt es sich, den
Anteil an Maleinsäureanhydrid auf
3 bis 20 Gewichtsprozent zu beschränken.
Die
Herstellung des Mittels kann durch einfaches Zusammenmischen der Einzelbestandteile
in beliebiger Reihenfolge erfolgeng wobei auf ein Mol Phosphorsäure ein Mol Harnstoff
angewendet wird. Die Phosphorsäure wird vorteilhaft in wasserarmer oder wasserfreier
Form verwendet, d.h. ihr Wassergehalt liegt bevorzugt unter
25 Gewichtsprozent.
Beim Eintragen des Harnstoffs in die Phosphorsäure tritt eine starke Erwärmung ein.
In das heiße Gemisch kann dann das Maleinsäureanhydrid In geschmolzenem.Zustand
leicht eingearbeitet werden. Will man das vorherige Aufschmelzen des Maleinsäureanhydrids
vermeiden" so empfiehlt es sich, zunächst der Phosphorsäure geringe Mengen an Netzmitteln,
so z.B. kationische Verbindungen, wie Alkylpyridiniumsulfat oder -chlorid, zuzusetzen.
Dadurch wird die Verteilung des festen Maleinsäureanhydrida In der Phosphorsäure
erleichtert bzw. erheblich beschleunigt. Das Zumischen des Harnstoffs sowie weiterer
Mischungsbest andteile kani#"gnachliessend vorgenommen werden. Diese Arbeitsweise
hat den zusätzliehen Vorteil, daß die beim Vermischen auftretende Wärmetönung geringer
und daher bei großen Ansätzen besser zu kontrollieren ist. Beim AbkUhlen der Schmelze
entsteht das*kristalline" mehr oder weniger reinpulvrige Addukt.
Zur Verbesserung der Pulvereigenschatten kannen. noch weitere |
Stoffe zugemischt werden" insbesondere wassertreles Natrium- |
aultat sowie feinpulvrige Adeorptionamittel.9
wie Kieaelgur |
oder die unter den Bezeichnungen Aeroall i)bzw. Ultraall(5) |
bekannten feinkristallinen Nieselsäurepräparate" ferner Johan- |
nisbrotkernmehlg TrockenrUokstände von Sultitabla'ugen (sog. |
Lignineultorzäuren) und Cellulosederivate. Der Zusatz an Na- |
triumzultat soll jedoch 20 Gewichtsprozent nicht Ubersteigen, |
da größere Mengen bei der Anwendung zur Bildung unlöslicher |
Gipsabscheidungen fUhren können. Der Anteil der genannten wasser- |
unlöslichen Adeorptionamittel kann bis zu
10 Gewichtaprozent |
betragen. Ein überschreiten dieser Menge birgt die Gefahr
einer |
Schlambildung in den zu reinigenden Geräten und Ist zu vermei- |
den. |
Ferner kam »n den Kitteln zur Verbesserung den Netzvermögens |
anstelle der bereits genanntenlkationischen Netzmittel auch |
Ubliche anionische oder nichtionische Kapillaraktivaubstanzen |
zusetzen. Ihre Noffl.Ist so zu bemessen, daß die Mittel
bei*der |
Anwendung keine störenden Se - ------- - -
jIm entwickeln. bn allgemei- |
nen reichen Oj bis 3 GewIchtsprozent Mr den genannten
Zweck |
aus. gegeb«wmralle kam ein Zusatz an Schauminhibitoren errol- |
gen. Schließlich können auch noch Korrosioneinh:Lbitor« und |
omplexbtldmr" wie Xthylendl»intetra«ei&xäure oder orlpniacüm |
Ph»Pb»mäu%*Mrivate mitverw«m"t »r&m" Jedoch Ist
In allge- |
»ima,deren kw««helt nicht orto~Iioh. |
Die erfindungegemäßen Mittel eignen sich hervorragend zum Entkalken
bzw. Entkrusten von Textilien, Häuten und Pellen# zum Reinigen und Entkalken metallischer
Gegenstände" insbesondere von Töpfen, Wannererhitzern, Kesseln, Leitungs- und Förderanlagen,
Warmwasserheizungen, Waschmaschinen usw. Sie besitzen im Gegensatz zu bekannten
sauren Entkalkungsmitteln nur eine sehr geringe Korrosioneneigung und wirken außerdem
faserschonend. Überraschend hat sich gezeigt" daß eine Unterdosierung den Mittels
unter Ublichen Anwendungebedingungen nicht zu einer störenden Abscheidung unlöslicher
Erdalkaliphosphate fUhrt" da die Fällung durch die Maleinsäure offenbar gehindezt
oder
zumindest erheblich verzögert wird. Das gleiche gilt tUr die Gipaabscheläung,
sofern die Mittel einen Zusatz an wassertreiem Natriumsultat enthalten.
In ihrem Lagerverhalten unterscheiden sich die Mittel vortell- |
haft von reinen Harnstoff-Phoaphorsäureaddukten. Während letz- |
tere an feuchter Luft sehr schnell zerfließen und auch in |
Verpackungsbeuteln aus Kunststoffolie zur Klufflenbildung net- |
gen, bleiben die errindungsgemäßen Mittel Uber längere Zeit |
an der Luft beständig und sind in der gleichen Verpackung |
praktisch unbegrenzt lager- und schUtttähig. |
B e i s
p 1 e
1 e Bei der Herstellung der Mittel
wurde so vorgegangen, daß zunächst das Netzmittel in der Phosphorsäure gelöst und
danach das pulverförmige Maleinsäureanhydrid zugemischt wurde. Anschließend erfolgte
die Zugabe des Harnstoffs und des Natriumsulfats. Die Adaorptionsmittel wurden dem
Gemisch nach dem*AbkUhlen und Erstarren zugefügt.