DE1494210B2 - Verfahren zur Herstellung von thermoplastischen Formmassen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von thermoplastischen FormmassenInfo
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Description
55 wobei das Mischungsverhältnis der drei Komponenten (A), (B) und (C) derartig ist, daß das Pfropfmisch-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur polymerisatsubstrat 10 bis 50 Gewichtsprozent der
Herstellung von thermoplastischen Formmassen, die Vormischung der Komponenten (A) und (B), und
ein Pfropfpolymerisat und ein Mischpolymerisat aus 5 bis 40 Gewichtsprozent der Gesamtmischung der
aromatischen Monovinylverbindungen und ungesättig- 60 Komponenten (A), (B) und (C) ausmacht,
ten Nitrilen enthalten. Die Pfropfmischpolymerisate deren Latices mit den
ten Nitrilen enthalten. Die Pfropfmischpolymerisate deren Latices mit den
Es sind thermoplastische Gummikunststoffmassen Latices des emulsionspolymerisierten Mischpolymeriaus
68 bis 85°/0 eines harzartigen Mischpolymerisats sats (B) gemäß der Erfindung gemischt werden, werden
von Ä-Methylstyrol und Acrylnitril (mit einem Gehalt durch Polymerisation von 15 bis 90 Gewichtsteilen
von 65 bis 75 Gewichtsteilen a-Methylstyrol und 35 65 einer Mischung von einer aromatischen Monovinylbis
25 Gewichtsteilen Acrylnitril) und 32 bis 15°/„ verbindung mit einem ungesättigten Nitril in einer
eines Pfropfmischpolymerisats bekannt, wobei das wäßrigen Dispersion bereitet, die 100 Gewichtsteile
Pfropfmischpolymerisat durch Mischpolymerisieren des Dienkautschuks enthält, der das Substrat des
Pfropfmischpolymerisats darstellt.- Die bevorzugten Ungesättigte Nitrile, die' für die Herstellung der
Pfropfmischpolymerisate gemäß der Erfindung sind Pfropfkomponente geeignet sind, sind Acrylsäurenitril
solche, die durch Polymerisation von 30 bis 70 Teilen und/oder Methacrylsäurenitril. Geeignete aromatische
der Monomerenmischungje 100 Teilen Dienkautschuk Monovinylverbindungen sind Styrol, Aralkylstyrole
hergestellt werden, wobei optimale Eigenschaften er- 5 (z. B. o-, m-, und p-Methylstyrol, 2,4-Dimethylstyrol,
halten werden, wenn 40 bis 60 Teile der Monomeren- p-Äthylstyrol) Arylhalogenstyrole (z. B. ö-, m-, und
mischung verwendet werden. p-Chlorstyrol, 2,4-Dichlorstyrol, 2-Methyl-4-chlor-
Die Pfropfmischpolymerisation wird unter Rühren styrol), a-Methylstyrol und Mischungen davon. Bei
in Gegenwart eines die Polymerisation der aromati- Verwendung von a-Methylstyrol als aromatische
sehen Monovinylverbindung mit dem ungesättigten io Monovinylkomponente wird es gewöhnlich in 70 Ge-Nitril
einleitenden Initiators gewöhnlich bei einer Tem- wichtsprozent der Monomerenbeschickung nicht überperatur
zwischen 40 und 1000C, ausgeführt. Erf order- steigender Menge verwendet, um die Entfernung nicht
lichenfalls kann zusätzlicher Polymerisationsinitiator umgesetzter Monomerer aus der Reaktionsmischung
dem System zugegeben werden, um eine nahezu voll- am Ende der Reaktion zu vermeiden,
ständige Umwandlung der Monomerenbeschickung 15 Geeignete Dienkautschukmaterialien für die Herin Polymerisat sicherzustellen. stellung der Pfropfmischpolymerisate sind solche
ständige Umwandlung der Monomerenbeschickung 15 Geeignete Dienkautschukmaterialien für die Herin Polymerisat sicherzustellen. stellung der Pfropfmischpolymerisate sind solche
Die Reaktion wird vorzugsweise in nahezu völliger kautschukartigen Polymerisate, (d. h. Polymerisate,
Abwesenheit irgendeines Emulgiermittels, welches dem welche einen Temperaturübergang zweiter Ordnung
vorher gebildeten Kautschuklatex zugegeben wurde, von nicht mehr als etwa 00C, vorzugsweise nicht mehr
ausgeführt, da ein Emulgiermittel zu einer Abnahme 20 als -2O0C haben, wie gemäß der ASTM Prüfung
der Pfropffähigkeit führt. Das in dem Kautschuklatex D-746-52T bestimmt wurde), die im wesentlichen aus
bereits vorhandene Emulgiermittel ist gewöhnlich aus- 85 bis 100 Gewichtsprozent chemisch gebundenem
reichend, um als Dispergiermittel für die Pfropf misch- Butadien und/oder Isopren und 0 bis 15 Gewichtspropolymerisation
zu wirken. Gewünschtenfalls können zent von einem oder mehreren chemisch gebundenen
jedoch bis zu etwa 2 °/0 eines Emulgiermittels, bezogen 25 mischpolymerisierbaren Monovinylmonomeren beauf
das Gewicht der Monomerenmischung der wäß- stehen.
rigen Dispersion zugesetzt werden. In den Pfropf- Gewöhnlich soll zur Erzielung optimaler Schlagmischpolymerisaten
gemäß der Erfindung sind minde- Zähigkeitseigenschaften der Polymerisatmischungen
stens 80 % der Pf ropf komponente chemisch an das gemäß der Erfindung der Dienkautschuk einen Quell-Substrat
gebunden. Da aus dem Pfropfmischpoly- 30 index (d. h. das Verhältnis von lösungsmittelquellenmerisat
kein nicht umgesetzter Kautschuk extrahiert dem Gel zu trockenem Gel) von mindestens 11 in Benwerden
kann, ist anzunehmen, daß der gesamte Dien- zol aufweisen, wie auf folgende Weise bestimmt wird:
kautschuk chemisch an die Pfropfkomponente gebunden ist. 1, eine Mischung von 0,3 g Kautschuk und 75 ml
Weitere Zusatzstoffe, wie Kettenübertragungsmittel 35 Benzol wird 24 Stunden lang bei 2O0C völlig
und Stabilisatoren können der Pfropfmischpolymeri- dunkel gehalten
sationsmischung gewünschtenfalls einverleibt werden. 2>
die Misch w\rd durch ein sieb aus rostfreiem
Die Pfropfkomponente des Pfropfmischpolymeri- Stahl mJt dner lichten Maschenweite VOn0,147mm
sats besteht aus 20 bis 95 Gewichtsprozent und vor- filtriert
zugsweise 65 bis 80 Gewichtsprozent einer chemisch 40 , , . ' , ,..,., „ ., , T, , , . ,
gebundenen aromatischen Monovinylverbindung und 3· der ™Β™1°1 un oshche Jei1 des Kautschuks wird
80 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 35 bis 20 Ge- m* 10.1^1 Ben.zo1 gewaschen und das Geweht des
wichtsprozent eines chemisch gebundenen ungesättig- unlöslichen losungsmittelgequollenen Polymen-
ten Nitrils. Wie vorstehend angegeben, sind mindestens sats bestimmt>
80% dieser Pf ropf komponente chemisch mit dem 45 4· ein aliquoter Teil des Filtrats wird zur Trockene
Substrat in Form von gepfropften Ketten verbunden, eingedampft, um das Gewicht des benzollöslichen
wobei gewöhnlich mindestens eine kleine Menge der Teils des Kautschuks zu bestimmen, und
Pfropfkomponente chemisch nicht an das Substrat ge- 5. der Quellindex wird gemäß der folgenden Glei-
bunden ist. chung berechnet.
_ ,,. , Gewicht in g des benzolgequollenen Polymerisats
Quellindex =
0,3 Gewicht in g des benzollöslichen Polymerisats
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der eigenschaft gestellt werden, nicht verwendet werden.
Erfindung soll der Dienkautschuk einen Quellindex in Ein Kautschuk mit dem gewünschten Quellindex
Benzol von 11 bis 20 besitzen, um Polymerisatmi- kann erhalten werden, indem man den Umwandlungs-
schungen mit einem optimalen Gleichgewicht der 60 grad des Kautschuks regelt und/oder ein chemisches
physikalischen Eigenschaften und Oberfiächeneigen- Vernetzungsmittel der Monomerenbeschickung ein-
schaften zu erhalten, wenn der Quellindex des Kau- verleibt, um den nötigen Grad an Vernetzung zur Ge-
tschuks weniger als 11 beträgt, besitzen die Polymeri- Währleistung des gewünschten Quellindex zu erzielen,
satmischungen eine etwas schlechtere Schlagzähigkeit Die Synthese eines Kautschuksubstrats gemäß der
und wenn der Quellindex mehr als 20 beträgt, haben 65 Erfindung wird gewöhnlich mindestens bis zu einer
die Polymerisatmischungen schlechtere Oberflächen- 80°/0igen Umwandlung ausgeführt. Ein gegebenenfalls
eigenschaften und können für Anwendungen, bei verwendetes Vernetzungsmittel wird gewöhnlich in
welchen hohe Anforderungen an die Oberflächen- Mengen von nicht mehr als etwa 1,5 °/0, vorzugsweise
0,5 bis 1,25%, bezogen auf das Gewicht der kautschuk- geeignete Weise, beispielsweise durch Sprühtrocknen,
bildenden Monomeren, ,verwendet. Geeignete Ver- Trommeltrocknen, oder Koagulation aus den ge-
netzungsmittel sind z. B. Divinylbenzol, Diallylmaleat, mischten Latices gewonnen werden.
Diallylfumarat, Diallyladipat, Allylacrylat, Allylmeth- Die Suspensions- oder Perlmischpolymerisate, die
acrylat, Diacrylate und Dimethacrylate von mehr- 5 mit der Pfropfmischpolymerisat-Emulsionsmischpoly-
wertigen Alkoholen, wie Äthylenglykoldimethacrylat. merisat-Vormischung nach dem Verfahren gemäß der
Der Dienkautschuk kann bis zu 15 Gewichtsprozent Erfindung gemischt werden, bestehen aus 20 bis 95 Ge-
von einem oder mehreren chemisch gebundenen Mono- wichtsprozent und vorzugsweise 60 bis 75 Gewichts-
vinylmonomereh einschließen, die mit der konjugierten prozent einer chemisch gebundenen aromatischen
Dienkomponente des Kautschuks mischpolymerisier- io Monovinylverbindung und 80 bis 5 Gewichtsprozent,
bar sind. Geeignete Mischmonomere sind aromatische vorzugsweise 40 bis 25 Gewichtsprozent, eines che-
Monovinylverbindungen, (z. B. Styrol a-Methylstyrol, misch gebundenen ungesättigten Nitrils. Geeignete
o-, m-, und p-Methylstyrol usw.) Alkylacrylate (z. B. Mischpolymerisate haben spezifische Viskositäten im
Methylacrylat, Äthylacrylat, Butylacrylat, Octylacrylat Bereich von etwa 0,04 bis etwa 0,015 und vorzugsweise
usw.), die entsprechenden Alkylmethacrylate, Acryl- 15 etwa 0,08 bis etwa 0,015, gemessen in einer O,l°/Oigeri
nitril, Methacrylnitril und Mischungen davon. Gemäß Lösung des Polymerisats in Dimethylformamid bei
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung be- 25° C.
steht der Dienkautschuk im wesentlichen aus etwa Es wird eine solche Menge an suspensionspolymeri-85
bis 95 Gewichtsprozent von chemisch gebundenem siertem Mischpolymerisat mit der Vormischung geButadien
und/oder Isopren und 15 bis 5 Gewichtspro- 20 mischt, daß das Pfropfmischpolymerisatsubstrat 5 bis
zent von einem oder mehreren chemisch gebundenen 40 Gewichtsprozent und vorzugsweise 20 bis 35 Gemischpolymerisierbaren,
aromatischen Monovinylver- wichtsprozent der Gesamtmischung von dem Kompobindungen,
insbesondere Styrol. ,. nenten (A), (B) und (C) ausmacht. Da das Verhältnis
Zur Herstellung der Pfropfmischpolymerisate gemäß von Emulsionspolymerisat zu Suspensionspolymerisat
der Erfindung werden die Dienkautschukmaterialien 25 und die Konzentration an Pfropfmischpolymerisatgewöhnlich
in Form frischbereiteter Latices oder substrat von einander abhängige Faktoren sind, die
Latices, die in einer inerten Atmosphäre gelagert wor- die Schlagzähigkeitswerte der Polymerisatmischungen
den sind, verwendet. Für die Herstellung der Latices bestimmen, schwankt das optimale Verhältnis von
werden gewöhnlich die Monomeren mit etwa 2 bis 7 °/o, Emulsionspolymerisat zu Suspensionspolymerisat bei
bezogen auf das Gewicht der Monomeren, eines 3° der Herstellung der Polymerisatmischungen nach dem
micellenbildenden Emulgiermittels in Wasser emul- Verfahren gemäß der Erfindung beachtlich. Das optigiert
und in Gegenwart eines wasserlöslichen, freie male Verhältnis kann bei Polymerisatmischungen mit
Radikale bildenden Polymerisationsinitiators oder der gewünschten Pfropfmischpolymerisatsubstratkon-Redoxkatalysators
bei 0 bis 80°C polymerisiert. Ge- zentration leicht durch Routineversuche bestimmt
wünschtenfalls kann die Reaktionsmischung ein Ket- 35 werden. Gewöhnlich liegt das Gewichtsverhältnis von
tenübertragungsmittel, beispielsweise ein höheres Al- Emulsionspolymerisat zu Suspensionspolymerisat zwikylmerkaptan,
wie Dodecylmerkaptan, enthalten. sehen etwa 0,3 :1 und 5:1.
Die Emulsionsmischpolymerisate, deren Latices mit Die aromatischen Monovinylverbindungen und un-
Pfropfmischpolymerisatlatices nach dem Verfahren gesättigten Nitrile, die für die Herstellung der Suspengemäß
der Erfindung gemischt werden, bestehen aus 40 sionsmischpolymerisate geeignet sind, sind dieselben,
20 bis 95 Gewichtsprozent, vorzugsweise 75 bis 85 Ge- die als brauchbar für die Herstellung der Pfropfkompo-
wichtsprozent, einer chemisch gebundenen aromati- nente der Pfropfmischpolymerisate bereits aufgeführt
sehen Monovinylverbindung und 80 bis 5 Gewichts- wurden. Die Mischpolymerisate können nach üblichen
prozent, vorzugsweise 25 bis 15 Gewichtsprozent, Suspensionspolymerisationsarbeitsweisen hergestellt
eines chemisch gebundenen ungesättigten Nitrils. 45 werden, die zur Bildung von Perlpolymerisat führen.
Brauchbare Mischpolymerisate haben spezifische Vis- Das Suspensionsmischpolymerisat kann auf irgend-
kositäten im Bereich von 0,04 bis etwa 0,15, Vorzugs- eine geeignete Weise mit der Vormischung gemischt
weise von 0,04 bis etwa 0,08 gemessen als O,l°/Oige werden, vorzugsweise durch Extrudieren oder durch
Lösung des Mischpolymerisats in Dimethylformamid eine andere Mischweise der Polymerisate bei Tempebei
250C. Die Menge an emulsionspolymerisiertem 50 raturen von etwa 190 bis 260° C. Gewünschtenfalls
Mischpolymerisat, welches mit dem Pfropfmischpoly- können weitere Zusatzstoffe, wie Weichmacher, Stabi-
merisat gemischt wird, ist so, daß das Pf ropfmischpoly- lisatoren usw., den Polymerisatmischungen während
merisatsubstrat 10 bis 50 Gewichtsprozent, Vorzugs- der Mischstufe einverleibt werden. Solche Zusatzstoffe
weise 30 bis 40 Gewichtsprozent, der Vormischung - können natürlich gewünschtenfalls auch zu einem
darstellt. 55 anderen Zeitpunkt zugegeben werden.
Die aromatischen Monovinylverbindungen und Die Produkte gemäß der Erfindung sind Mischungen
ungesättigten Nitrile, die für die Herstellung der Emul- aus suspensionspolymerisierten Mischpolymerisaten,
sionsmischpolymerisate geeignet sind, sind dieselben bestehend aus einer aromatischen Monovinylverbindie
vorstehend als geeignet für die Herstellung der dung und einem ungesättigten Nitril, und Vormischun-Pfropfkomponente
des Pfropfmischpolymerisats ange- 60 gen aus emulsionspolymerisierten Mischpolymerisaten
geben wurden. Die Mischpolymerisate können nach aus aromatischer Monovinylverbindung und ungegebräuchlichen
Emulsionspolymerisationsarbeitswei- sättigtem Nitril und Pfropfmischpolymerisaten aus
sen bereitet werden, da jede dieser Arbeitsweisen zur einer Pfropfkomponente aus einer aromatischen MonoBildung
eines Polymerisats führt, dessen Teilchen- vinylverbindung und eines ungesättigten Nitrils und
größe solcher Art ist, daß das Produkt einen Latex 65 einem Dienkautschuk-Substrat. Diese Polymerisatdarstellt,
mischungen sind von besonderem Interesse, da sie
Die Vormischung des Pfropfmischpolymerisats und bessere Schlagzähigkeitseigenschaften besitzen, als sie
des Emulsionsmischpolymerisats kann auf irgendeine erzielt werden, wenn man Pfropfmischpolymerisate
entweder mit den Emulsionspolymerisaten oder den Suspensionspolymerisaten alleine mischt.
Die erfindungsgemäß vorgesehenen Polymerisatmischungen sind zur Herstellung von Formkörpern
oder Formteilen, insbesondere durch Form-, Preß-, Blas-, Guß-, Spritzguß-, Spritz- und Extrudierarbeitsweisen
sowie zur Herstellung von Überzügen und Schichtstoffen geeignet.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Be-i spielen näher erläutert:
Beispiel 1
Herstellung des Pfropfmischpolymerisats
Herstellung des Pfropfmischpolymerisats
a) Herstellung des Grundgerüstes (Substrates) der Pfropfmischpolymerisate. Herstellung eines Kautschuklatex
unter Verwendung des folgenden Polymerisationsansatzes :
Komponente Teile
Wasser 100
Butadien .. 90
Styrol 10
Divinylbenzol 0,625
Natriumstearat 5
tert. Dodecylmercaptan 0,4
Kaliumpersulfat 0,3
Wasser und Seife werden in ein geeignetes Reaktionsgefäß eingebracht. Die Seifenlösung wird durch
Kochen von Sauerstoff befreit, danach unter Stickstoff gekühlt; anschließend werden die restlichen Komponenten
des Mischungsansatzes zugegeben und unter Rühren auf eine Temperatur von 580C erhitzt, wodurch
eine 92%ige Umwandlung der Monomeren in das Polymerisat erzielt wird. Das Butadienstyrolmischpolymerisat
hat einen Gelgehalt von 93% und einen Quellindex in Benzol von 14.
b) Herstellung des Pfropfmischpolymerisats
Ein Pfropfmischpolymerisatlatex wirddadurch hergestellt, daß man
1. 0,15 Teile Kaliumpersulfat und 50 Teile Wasser zu einem aliquoten Teil des vorstehend erhaltenen
Latex gibt, der 100 Teile Kautschukfeststoffe enthält,
2. die Reaktionsmischung unter Rühren auf 600C
erhitzt,
3. der Reaktionsmischung während einer Zeitdauer von 1,5 Stunden 50 Teile einer 80:20-Mischung
von Styrol und Acrylsäurenitril zusetzt und
4. die Reaktionsmischung unter Rühren auf 60° C hält bis nahezu die Gesamtmenge der Monomerenmischung
polymerisiert ist.
Der Latex wird durch Zugabe von 3 Teilen einer 2:1-Mischung von Di-tert.-butyl-p-Kresol und Tri-(nonylphenyl)-phosphit
stabilisiert.
Mehr als 80% des polymerisierten Styryl-Acrylsäurenitrils
sind chemisch an das Kautschuksubstrat des Pfropfmischpolymerisats gebunden, was sich dadurch
anzeigt, daß der gebundene Teil nicht mit Dimethylformamid extrahiert werden kann. Keines der
Kautschuksubstrate kann mit den gebräuchlichen Kautschuklösungsmitteln extrahiert werden.
Herstellung der Vormischungen
Teil A
Teil A
Die Vormischung A wird dadurch hergestellt, daß man einen aliquoten Teil des vorstehend erhaltenen
Pfropfmischpolymerisatlatex mit einem Latex eines Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisats (80: 20), das
eine spezifische Viskosität von etwa 0,07 hat (gemessen als 0,l%ige Lösung des Polymerisats in Dimethylformamid
bei 250C), in solchen Anteilen mischt, daß
das Pfropfmischpolymerisatsubstrat 30 % des Gesamtgewichts des Polymerisats darstellt. Die Polymerisate
der gemischten Latices werden mischkoaguliert und das Koagulat wird gewonnen.
Teil B
Die Vormischung B wird durch Wiederholung der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise mit der Abao
änderung hergestellt, daß die Latices in solchen Anteilen gemischt werden, daß das Pfropfmischpolymerisatsubstrat
35% des Gesamtgewichts des Polymerisats darstellt.
Teil C
Die Vormischung C wird durch Wiederholung der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise mit der Abänderung
hergestellt, daß die Latices in solchen Anteilen gemischt werden, daß das Pfropfmischpolymerisatsubstrat
40% des Gesamtgewichts des Polymerisats darstellt.
Herstellung von Polymerisatmischungen
Reihe A:
Eine Reihe von Polymerisatmischungen wird dadurch hergestellt, daß man durch Extrudieren aliquote
Teile der Vormischung A bei 218° C mit veränderlichen Mengen eines Styrol-Acrylsäurenitril-Perlmischpolymerisats
(72: 28) mit einer spezifischen Viskosität von etwa 0,1 (gemessen als eine O,l°/Oige Lösung des
Polymerisats in Dimethylformamid bei 250C) in
solchen Anteilen mischt, daß das Pfropfmischpolymerisatsubstrat 10°/0 der Polymerisatmischung A-I,
15°/0 der Polymerisatmischung A-2, 20°/0 der Polymerisatmischung A-3, 25 % der Polymerisatmischung
A-4 und 30% der Polymerisatmischung A-5 (Vormischung A kein Perlmischpolymerisat) beträgt. Aus
dem extrudierten Material werden bei 2050C Prüfstücke
geformt. Die Izod-Schlagzähigkeitswerte der Proben (Stäbe von 12,7 · 12,7 mm) bei 23° C, wie sie
nach der ASTM Prüfung D-256-47T bestimmt wurden, sind in der nachstehenden Tabelle I gezeigt.
Reihe B:
Eine Reihe von Polymerisatmischungen wird unter Anwendung der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise
mit der Abänderung hergestellt, daß die Vormischung B an Stelle der Vormischung A verwendet
wird. Das Pfropfmischpolymerisatsubstrat stellt 10% der Polymerisatmischung B-I, 15% der Polymerisatmischung
B-2, 20% der Polymerisatmischung B-3, 25% der Polymerisatmischung B-4, 30% der Polymerisatmischung
B-5 und 35% der Polymerisatmischung B-6 (Vormischung B- kein Perlmischpolymerisat)
dar. Die Schlagzähigkeitswerte der Stäbe von 12,7 · 12,7 mm der Polymerisatmischungen bei 23 0C
sind in Tabelle 1 aufgeführt.
309545/507
Reihe C:
Eine Reihe von Polymerisatmischungen wird unter Anwendung der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise
mit der Abänderung hergestellt, daß man die Vormischung C an. Stelle der Vormischung A verwendet. Das Pfropfmischpolymerisatsubstrat stellt 10°/0
der Polymerisatmischung C-I, 15°/0 der Polymerisatmischung
C-2, 20 % der Polymerisatmischung C-3, 25% der Polymerisatmischung C-4, 30% der Polymerisatmischung C-5, 35 °/0 der Polymerisatmischung
C-6 und 40 % der Polymerisatmischung C-7 (Vormischung C — kein Perlmischpolymerisat) dar. Die
Schlagzähigkeitswerte der 12,7 · 12,7-mm-Stäbe der Polymerisatmischungen bei 23 0C sind in Tabelle I aufgeführt:
Polymerisat mischung |
Substrat in der Polymerisat mischung |
Izod-Schlag- zähigkeit |
% | kg-cm/cm-Kerbe | |
A-I | 10 | 9,15 |
B-I | 10 | 8,70 |
C-I | 10 | 7,07 |
A-2 | 15 | 17,41 |
B-2 | 15 | 17,95 |
C-2 | 15 | 16,56 |
A-3 | 20 | 22,85 |
B-3 | 20 | 24,48 |
C-3 | 20 | 23,39 |
A-4 | 25 | 23,27 |
B-4 | 25 | 26,65 |
C-4 | 25 | 27,20 |
Vergleichsversuche: | 20,13 | |
A-5 | 30 | 28,29 |
B-5 | 30 | 28,83 |
C-5 | 30 | 26,65 |
B-6 | 35 | 29,37 |
C-6 | 35 | 27,20 |
C-7 | 40 | |
Die vorstehende Tabelle veranschaulicht, daß
1. die optimale Pfropfmischpolymerisat-Substratkonzentration in den Polymerisätmischungen von:
dem Verhältnis des ' emulsionspolymerisierten Styrol - Acrylsäurenitril - Mischpolymerisats zum
suspensionspolymerisierten Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat
abhängt,
2. das optimale Verhältnis dieser Mischpolymerisate von der besonderen in der Polymerisatmischung
erwünschten Substratkonzentration abhängt,
3. in jeder der drei Reihen von Polymerisatmischungen höhere Schlagzähigkeitswerte durch Verwendung
sowohl von emulsionspolymerisierten als auch von suspensionspolymerisierten Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisaten
erhalten werden können als durch alleinige Verwendung eines emulsionspolymerisierten Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisats
und ·
4. die Schlagzähigkeitswerte der Polymerisatmischungen jeder der drei Reihen bei Abnahme des
Verhältnisses von Emulsionspolymerisat zu Suspensionspolymerisat abnehmen, nachdem eine
maximale Schlagzähigkeit erzielt worden ist, was anzeigt, daß es ungünstig ist, ein Suspensionspolymerisat
als das einzige Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat der Polymerisatmischungen zu
verwenden. .-;■■■·...
Vergleichsbeispiel
Herstellung von Polymerisatmischungen — Reihe D
Herstellung von Polymerisatmischungen — Reihe D
Das Pfropf mischpolymerisat aus einem aliquoten Teil des Pfropfmischpolymerisatlatex von Beispiel 1
wird koaguliert und das Koagulat gewonnen. Dann wird eine Reihe von Polymerisatmischungen mit der
Abänderung hergestellt, daß das Koagulat an Stelle der Vormischung A verwendet wird. Das Pfropfmischpolymerisatsubstrat
stellt 10·% der Polymerisatmischung D-I, 15% der Polymerisatmischung D-2, 20%
der Polymerisatmischung Ό-3'j 25 % der Polymerisatmischung
D-4, 30 %.. der ,-Polymerisatrnischung D-5
und 35 % der Polymerisatmischung D-6 dar.
Die Izod-Schlagzähigkeit jeder der Polymerisatmischungen
ist geringer als die Schlagzähigkeitswerte, der entsprechenden Polymerisatmischungen der Reihen
A bis C, in welchen, das Pfropf mischpolymerisat sowohl mit einem emulsionspolymerisierten Mischpolymerisat,
als auch, einem, suspensionspolymerisierten Polymerisat gemischt wurde.
Claims (2)
1. die Pfropfkomponente aus 20 bis 95 Ge- ten Nitrilen enthalten, ist dadurch gekennzeichnet,
wichtsprozent einer aromatischen Mono- daß man Latices eines Pfropfmischpolymerisats und
vinylverbindung und 80 bis 5 Gewichts- eines emulsionspolymerisierten Mischpolymerisats
prozent eines ungesättigten Nitrils besteht; mischt, die Polymerisate aus den gemischten Latices
prozent eines ungesättigten Nitrils besteht; mischt, die Polymerisate aus den gemischten Latices
2. das Substrat aus einem kautschukartigen 25 zusammenkoaguliert, das Koagulat gewinnt und mit
Polymerisat von 85 bis 100 Gewichtspro- einem suspensionspolymerisierten Mischpolymerisat
zent Butadien, Isopren oder Mischungen bei 190 bis 2600C zusammenmischt, wobei
davon und bis zu 15 Gewichtsprozent
einer mischpolymerisierbaren, aromati- (A) das Pfropfmischpolymerisat aus 15 bis 90 Gesehen
Mono vinyl verbindung besteht, und 30 wichtsteilen einer Pfropf komponente und 100 Gewobei
wenigstens 80 °/0 der Pfropf komponente wichtsteilen eines Substrats aus einem Dienchemisch
an das Substrat gebunden sind; kautschuk hergestellt worden ist, worin
(B) das emulsionspolymerisierte Mischpolymerisat L die Pfropfkomponente aus 20 bis 95 Gewichtsaus 20 bis 95 Gewichtsprozent einer aromati- Prozent «ner aromatischen Monovinylverbinschen
Monovinylverbindung und 80 bis 5 Ge- 3^ dunS und «? bl T s 5 Gewichtsprozent eines unge-
wichtsprozent eines ungesättigten Nitrils be- o flu f -V . u ,, *■ 01
gtgfrt· 2. das Substrat aus einem kautschukartigen PoIy-
' merisat von 85 bis 100 Gewichtsprozent
(C) das suspensionspolymerisierte Mischpolymeri- Butadien, Isopren oder Mischungen davon
sat aus 20 bis 95 Gewichtsprozent einer 40 und bis zu 15 Gewichtsprozent einer mischaromatischen
Monovinylverbindung und 80 polymerisierbaren, aromatischen Monovinylbis 5 Gewichtsprozent eines ungesättigten verbindung besteht, und
Nitrils besteht; wobei wenigstens 80°/0 der Pfropf komponente
chemisch an das Substrat gebunden sind;
wobei das Mischungsverhältnis der drei Kompo- 45 (B) das emulsionspolymerisierte Mischpolymerisat
nenten (A) (B) und (C) derartig ist, daß das aus 20 bis 95 Gewichtsprozent einer aromatischen
Pfropfmischpolymerisatsubstrat 10 bis 50 Ge- Monovinylverbindung und 80 bis 5 Gewichtspro-
Wichtsprozent der Vormischung der Komponenten zent d ungesättigten Nitrils besteht;
(A) und (B), und 5 bis 40 Gewichtsprozent der β &
Gesamtmischung der Komponenten (A), (B) und 50 (C) das suspensionspolymerisierte Mischpolymerisat
(C) ausmacht. aus 20 bis 95 Gewichtsprozent einer aromatischen
Monovinylverbindung und 80 bis 5 Gewichtsprozent eines ungesättigten Nitrils besteht;
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