DE1492045A1 - Verfahren zur Herstellung von oral zu verabreichenden therapeutisch aktiven Praeparationen mit langer Wirkungsdauer - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von oral zu verabreichenden therapeutisch aktiven Praeparationen mit langer WirkungsdauerInfo
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Description
DR. PHIL. DR. RIR. POL
PATENTANWALT AMAU E NSTRASSI15
Patentanmeldung l8. Oktober 1968
P Ik 92 045.7
N.V. Koninklijke Pharmaceutische Fabrieken v/h
Brocades-Stheeman en Pharmacia, Amsterdam
Verfahren zur Herstellung von oral zu verabreichenden therapeutisch aktiven Präparationen
mit langer Wirkungsdauer.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erzeugung von therapeutisch aktiven Präparationen mit verlängerter bzw.
langer Wirkungsdauer für orale Verabreichung.
Die erfolgreiche Anwendung eines Therapeutikums bzw.
Pharmazeutikums hängt in großem Maße ab von der Art der Verabreichung.
Von besonderer Bedeutung ist also die Bestimmung der geeignetsten Form der Verabreichung.
In den letzten Jahrzehnten sind eine große Anzahl von Untersuchungen angestellt worden, um Verabreichungeformen zu
finden, bei denen das Therapeutikura allmählich zur Wirkung gelangt.
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Der erste Schritt in dieser Richtung war der Versuch, das
verhältnismäßig unstabile Insulin, das parenteral verabreicht wurde, durch Änderung seiner Eigenschaften in eine therapeutisch
besser verwendbare Form überzuführen. Im Jahre 1937 führten diese Versuche zu der Schaffung des Protamin-Zink-Insulin, das im Vergleich mit Insulin in der Tat eine verlängerte Wirkung aufwies.
Da in vielen Fällen die orale der parenteralen Verabreichung vorgezogen wird, war der nächste Schritt klarerweise das Studium
der Möglichkeit einer Verlängerung der Wirkung von oral zu verabreichenden Therapeutika.
Unter den üblichen oral zu verabreichenden Präparationen
hat die Tablette eine immer noch wachsende Bedeutung.
gestellt, d.h. komprimierte oder anders mit Zucker umhüllte buccale oder sublingale Tabletten usw.| diesem Arznei-Schatz
wurden nun Tabletten mit verlängerter bzw. lang andauernder Wirkung zugefügt.
— * ■
Bei der Entwicklung von Präparaten mit lang andauernder Wirkung für orale Verabreichung sind zahlreiche Faktoren zu beachten, so der Einfluß der Verdauungssafte, Unterschiede der
Acidität von Magen und Darm und der Ort der Resorption des Therapeutikumsf auch muß die Menge des Therapeutikums, die
einer zu gebenden Einheit einverleibt werden soll um den gewünschten therapeutischen Effekt unter Verhinderung von
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toxischen Reaktionen und (anderen) unerwünschten Nebenwirkungen
aufgrund zu hoher Dosen zu erreichen und aufrechtzuerhalten, bestimmt werden. Dafür sind die genaue Grenze der therapeutischen Breite des Heilmittels und die biologische Halbwertzeit
zu bestimmen.
Eine Anzahl von Therapeutika üben infolge ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften von Natur aus eine Wirkung
während längerer Zeit aus, jedoch muß diese Wirkung bei den
meisten therapeutisch wirksamen Verbindungen auf künstliche Weise herbeigeführt werden. Dies kann auf verschiedene Art und unter
Anwendung verschiedener Mittel erreicht werden.
Soll die Wirkung eines Therapeutikums nach der oralen Verabreichung verlängert werden, so muß versucht werden, die Resorption des Therapeutikums derart zu beeinflussen, daß es seine
Wirkung allmählich während einer Zeitdauer von mehreren Stunden ausübt. Da jedoch das Einsetzen der therapeutischen Wirkung so
bald wie möglich nach der Verabreichung geschehen soll, so muß eine hinreichende Menge der aktiven Substanz für die unmittelbare Resorption zur Verfügung stehen, um diese direkte Freisetzung sicherzustellen. Im Falle der oralen Verabreichung beginnt die Wirkung Üblicherweise ,im Magen« <
Bs. sind verschiedene Methoden für die Herst ellung von
Präparaten mit-verMtngerter^Wirkungsdauer bekannt. -
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Eine übliche Methode zur Herstellung von Tabletten dieser Art ist das Umhüllen eines Kerns des wirksamen Stoffes bzw. der
wirksamen Stoffe mit einem Mittel, das gegenüber den Magensäften sehr widerstandsfähig ist, sich jedoch allmählich im Darm zersetzt
bzw. auflöst.
Sie kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden:
ψ a) Ein das Medikament enthaltender Kern wird mit verschiedenen
Schichten von widerstandsfähigem Material überzogen, die gegebenenfalls mit das Therapeutikum
enthaltenden Schichten abwechseln.
b) Es werden inerte Granalien hergestellt und mit einer Schicht des Therapeutikums überzogen, die ihrerseits
mit einem Schutzfilm versehen wird.
|. Bei der Herstellung von Granalien mit einer variierenden
Zahl von Schichten müssen solche Granalien gut und gleichmäßig gemischt werdenj auch müssen die Granalien in Kapseln unterge- '
bracht werden, wie das bei Präparationen wie Spansules ™ (Smith,
Kline und French Laboratories) der Fall ist.
Dabei werden Substanzen wie Schellack, Celluloseacetatphthalät,
Glycerin-mono-, di- und tristearat, Wachs, Cetylalkohol usw. oft
als Überzugsmaterial verwendet.
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Unter den zahlreichen Patenten auf diesem Gebiet seien genannt die US-Patentschriften 2 738 3O3, 2 809 9l8, 2 928 770 und
2 887 438, die Britische Patentschrift 768 291 und die Deutsche
Patentschrift 1 O91 289.
Bei Anwendung dieser Methode ist die hinreichende Zersetzung, Auflösung oder Ablösung der Überzüge häufig infragegestellt bzw.
nicht vorhanden, so daß praktisch kein Therapeutikura in Freiheit
gesetzt wird. Überdies bleiben Tabletten mit gegen Magensäfte beständigen Überzügen manchmal viel länger im Magen als erwünscht
und beabsichtigt ist| in manchen Fällen wurden Zeitspannen von 8 Stunden festgestellt. Während dieser Zeit kann der aktive Stoff
nicht freigesetzt werden, so daß er für die Absorption nicht zur Verfügung stand.
Ein anderer dieser Methode eigener Nachteil ist der, daß der
pH-Wert des Magen-Darm-Kanals des einzelnen Menschen eine wesentliche Rolle spielt. Das Freisetzungsvermögen eines Patienten, der
an verschiedenen Störungen des Magen-Darm-Kanals leidet, z.B.
Achylia, Hyperchylia, Magen- und Darmgeschwüren, kann sich je nach dem momentan existierenden pH-Wert beträchtlich ändern.
Die Freisetzung des Therapeutikums geht bei der Methode (b)
bereits allmählicher vor sich als nach Verabreichung von überzogenen Tabletten, die die gesamte Therapeutikum-Schicht nach
dem Lösen des Schutzüberzugs darbieten.
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In dieser Beziehung wird verwiesen auf die US-Patentschrift
No. 2 736 682, die Britische Patentschrift 837 328 und 829 055
und die Deutsche Patentschrift 1 027 847.
Die gemäß dieser Methode hergestellten Körnchen bzw. Granalien werden in der Hauptsache in Form von Kapseln verabreicht, ob
wohl sie auch zu Tabletten verpresst werden können, wie das aus den US-Patentschriften 2 887 ^38, 2 951 792 und 2 8O9 9l8 und
der Kanadischen Patentschrift 576 925 hervorgeht.
Eine durchaus andere Methode ist in den Britischen Patentschriften
791 281 und 808 OlA beschriebenj diese Methode macht
Gebrauch von Ionen-austauschenden Harzen, an die das Therapeutikum
chemisch gebunden wird.
Auf diese Weise kann ein Austausch - sowohl im Magen als auch im Darm - der aktiven Komponente gegen H und Na Ionen bewirkt
werden.
Ein Nachteil dieser Methode ist jedoch die Voraussetzung, daß das Therapeutikutn Gruppen besitzt, die das Binden an ein
Ionen-austauschendes Harz gestatten. Sind solche Gruppen nicht vorhanden, so ist die Benutzung von Ionenaustauschern nicht möglich}·
auch wenn aber solche Gruppen in dem Molekül vorliegen, so treten die gewünschten Wirkungen des öfteren nicht ein, weil
ein hinreichendes Binden in manchen Fällen einen Ionenaustauscher von solcher sauren oder basischen Aktivität erfordert^ daß das
Therapeutikum in seiner Struktur geändert wird.
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Der Austausch bzw. die Freisetzung hängt im übrigen von einer bestimmten Elektrolyt-Konzentration in Magen und Darm ab.
Im übrigen vermag der Ionenaustauscher oft sehr wichtige Kationen, wie z.B. Kaliumionen, zu binden, so daß sie aus dem
Körper entfernt werden.
Eine andere angewendete Methode ist die Adsorbierung der aktiven Verbindung an ein Adsorbens. Unter anderen Stoffen wurden
für diesen Zweck Tannin und Proteine verwendet. Die praktisch erhaltenen Resultate können nicht als sehr zufriedenstellend angesprochen werden, da die Adsorbentien u.U. die aktive Substanz
allzu energisch festhalten oder andere Substanzen adsorbieren, so daß bestimmte biologische Gleichgewichte gestört werden können.
Schließlich wurde auch von der Matrix-Methode Gebrauch gemacht, gemäß der die aktive Verbindung einer unlöslichen inerten
Substanz einverleibt bzw. in ihr eingebettet wird, aus der sie allmählich in das umgebende Substrat freigesetzt wird. Als
Matrix-Substanz sind verschiedene Arten von Kunstharzen wie z.B. Polyvinylacetat, Polyvinylchlorid, Acrylat, Styrol-Polymere usw.
vorgeschlagen worden.
Das Therapeutikum bzw. die Droge wird mit der Matrix-Substanz gemischt und dann zu Tabletten gepresst. Eine Abänderung dieser
Methode besteht darin, einen Überzug einer plastischen porigen Substanz um den das Therapeutikum enthaltenden Kern herum anzu-
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bringen bzw. aufzubringen, wobei das eingeschlossene Therapeutikum
durch diese Poren hindurch austritt.
Nachteilig bei dieser Methode ist, daß die plastische Schutzhülle eine nur ungenügende Durchdringbarkeit für das Vorsichgehen
der Diffusion besitzen kann, so daß also das Therapeutikum
nur in einem begrenzten Ausmaße freigesetzt wird.
Andere Nachteile, die sich bei umfangreicher Erprobung zeigten, sind die praktischen Schwierigkeiten der Herstellung
eines zufriedenstellenden Gemisches aus unlöslichem Material und Therapeutikum.
Ein Verfahren zur Herstellung von Tabletten in denen ein nicht therapeutisch aktiver Stoff (Calciumhypochlorit) in einer
unlöslichen, inerten Substanz eingebettet ist, ist beschrieben^ in der Kanadischen.Patentschrift 370 893. Die unlösliche Substanz
ist hier Gips, der während der Bildung der Tabletten entsteht
durch Hydratisierung von Calciumsulphat.
Es wurde nun gefunden, daß eine derartige Hydratbildung vorteilhaft
benutzt werden kann in der Herstellung von therapeutisch aktiven Präparationen mit langandauernder Wirkung. Gemäß der Erfindung
wird die aktive Substanz, CaSO..1/2 H_0 oder wasserfreies
CaHPO,, eine hydrophobe Substanz, ein Bindemittel und
ein Quellungsmittel auf gleiche Korngröße gebracht und gemischt und mit Wasser oder einer wasserhaltigen Granulierflüssigkeit
granuliert, bei Kaumtemperatur cfer Härtung überlassen und
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gegebenenfalls zu Tabletten gepresst. Statt CaSO..1/2 HO oder
wasserfreies CaHPO. kann man auch eine Mischung einer dieser Stoffe mit dem unter dem geschützten Warenzeichen Florite erhaltlichen
aktivierten Bauxiet anwenden.
Geeignete hydrophobe Stoffe sind die nichthydrophilen Salze der nichttoxischen Erdalkalimetalle wie z.B. Calcium- oder
Magnesiumstearat oder -palmitat, neben den entsprechenden Aluminiumsalzen.
Es können weiter hydrierte und natürliche tierische und pflanzliche Fette und Mineralwachse, die bei Körpertemperatur
fest sind, verwendet werden. Als Quellungsmittel können mit Wasser quellbare Substanzen verwenden werden wie z.B. Methyl- und
Äthylcellulose, Polyvinylacetat, Polyvinylpyrrolidon oder Celluloseacetat. Geeignete Bindemittel sind Prolamine, wie Zein,
Kafirin, Hordein und Gliadin oder Gemische dieser Stoffe. Die Granulierung wird vorzugsweise mit einer ein Verklebungsmittel
bzw. Verkittungsmittel gelöst enthaltenden Flüssigkeit durchgeführt. Eine Lösung von Kolophonium in wässrigem Äthanol wird besonders
bevorzugt. Das Kolophonium löst sich in Äthanol, liefert eine gute Verklebung und wird vom Magen- oder Darmsaft nicht gelöst.
Bei normalen Tabletten werden Binde- und Klebemittel verwendet, die sich in Magen-Darm-Kanal lösen, wie z.B. Gelatin oder
Stärke. Die Tabletten fallen dann im Körper leicht auseinander. Die erfindungsgemäßen Tabletten sollen jedoch ein Ganzes bilden
und bleiben. Nur der aktive Wirkstoff darf nacfyaußen diffundieren.
Beispiele verwendbarer Granulierf lüssiglceiten sind eine Lösung von 3 Yo Kolophonium in 77 % Äthanol, eine Lösung von 2 %
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Kolophonium und 1 % Polyvinylpyrrolidon in 80 % Äthanol,
eine Lösung von 1 % Kolophonium mit 1 % Polyäthylenglycol (6000) in SO % Äthanol und 70 % Äthanol{ in manchen Fällen kann Wasser
benutzt werden.
eine Lösung von 1 % Kolophonium mit 1 % Polyäthylenglycol (6000) in SO % Äthanol und 70 % Äthanol{ in manchen Fällen kann Wasser
benutzt werden.
In der Granulierflüssigkeit vorhandenes Wasser wandelt das
CaSO^.1/2 HO oder das CaHPO, in eine höher hydratisierte Form
mn. Zusammen mit den Quellungs- und Bindemittel führt es zur Bildung harter Körnchen bzw. Granulate, die eine hinreichende gegenseitige und innere Festigkeit infolge der Wirkung des anwesenden Verklebungsmittels aufweisen. Komprimieren bzw. Verpressen führt zu einer festen Tablette, aus der das Therapeutikum lediglich
durch Diffusion freigesetzt werden kann. Als Resultat dieses
Diffusionsprinzips werden Einflüsse der Bedingungen in Magen und Darm fast vollständig ausgeschaltet. Weder die Acidität noch das mögliche Vorliegen von Elektrolyten beeinflußt die Diffusionsgeschwindigkeit.
CaSO^.1/2 HO oder das CaHPO, in eine höher hydratisierte Form
mn. Zusammen mit den Quellungs- und Bindemittel führt es zur Bildung harter Körnchen bzw. Granulate, die eine hinreichende gegenseitige und innere Festigkeit infolge der Wirkung des anwesenden Verklebungsmittels aufweisen. Komprimieren bzw. Verpressen führt zu einer festen Tablette, aus der das Therapeutikum lediglich
durch Diffusion freigesetzt werden kann. Als Resultat dieses
Diffusionsprinzips werden Einflüsse der Bedingungen in Magen und Darm fast vollständig ausgeschaltet. Weder die Acidität noch das mögliche Vorliegen von Elektrolyten beeinflußt die Diffusionsgeschwindigkeit.
Ein erheblicher Vorteil des Verfahrens der Erfindung gegenüber den gebräuchlichen Methoden zur Herstellung von Präparationen
von lang andauernder Wirkung ist der, daß das innige Mischen des Therapeutikums und der anderen Bestandteile der Tablette
(in dem speziellen Verhältnis) sicherstellt, daß die äußere
Schicht mit dem Therapeutikum und die benachbarte Schicht bei
dem Kontakt mit dem Substrat den aktiven Stoff sogleich oder
fast sogleich freigibt bzw. freisetzt, so daß unmittelbar nach
der Verabreichung der Tablette eine hinreichende Menge des
Therapeutikums bzw. der Medizin zur Verfügung steht, um das
(in dem speziellen Verhältnis) sicherstellt, daß die äußere
Schicht mit dem Therapeutikum und die benachbarte Schicht bei
dem Kontakt mit dem Substrat den aktiven Stoff sogleich oder
fast sogleich freigibt bzw. freisetzt, so daß unmittelbar nach
der Verabreichung der Tablette eine hinreichende Menge des
Therapeutikums bzw. der Medizin zur Verfügung steht, um das
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anfängliche therapeutische Aneprechen bzw. die anfängliche
therapeutische Wirkung sicherzustellen.
Die Matrix gemäß der Erfindung besitzt die Fähigkeit der allmählichen Bildung von Poren bzw. Durchlässen durch die der
aktive Stoff der Absorption zugänglich gemacht wird.
Durch Untersuchungen wurde festgestellt, daß auf diese
Weise das Therapeutikum allmählich und in passenden Mengen freigesetzt wirdj der nicht in den Oberflächenschichten bzw. äußeren
Schichten der Tablette vorliegende Anteil des Therapeutikums bildet einen Vorrat, der mit einer solchen Geschwindigkeit freigesetzt
wird, daß die Verfügbarkeit des Therapeutikums im Gleichgewicht mit der Menge des pro Zeiteinheit durch Biοtransformation
inaktivierten Therapeutikums steht.
Es wurde weiter gefunden, daß die Menge des aus der Tablette pro Zeiteinheit freigesetzten Therapeutikums genau vorbestimmt
bzw. eingestellt werden kann.
Durch Mischen des Therapeutikums mit einer verhältnismäßig diffusiblen bzw. diffundierbaren Substanz, die beim Diffundieren
zur Bildung von Poren und Durchlässen beiträgt, wird die Menge des freigesetzten Therapeutikums zu einer Funktion des Verhältnisses
von Therapeutikum zu Gesamtmengen der diffusiblen Substanz.
BAD
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Das Zusetzen einer Substanz, die wie das Therapeutikum
diffundieren kann, ist von besonderer Wichtigkeit bei starken Therapeutika, die selbst in sehr geringen Mengen eingebracht
eine hinreichend laigiauernde therapeutische Wirkung ausüben
sollen. In solchen Fällen besteht infolge des sehr geringen Verhältnisses der aktiven Substanz zu der Gesamtmenge der die
Tablette bildenden Stoffe die Möglichkeit, daß sich in der Matrix unzureichende Durchlässe bilden, um das vollständige
Diffundieren der aktiven Substanz herbeizuführen. Es hat dann die Verlängerung der Wirkung insoweit keine praktische Bedeutung.
Als diffundxerende bzw. die Diffusion ermöglichende Zusatzstoffe können Salze wie NaJHPO ·, NaCl und organische Substanzen
wie Glucose verwendet werden.
Die Menge, in der die verschiedenen Komponenten verwendet werden, ist von außerordentlxcher Wichtigkeit, da ein zu hoher
Gehalt an Bindemittel ein Ankleben des Granulats an den Stempeln bewirkt, während ein zu geringer Gehalt zu Tabletten nichthinreichender
Festigkeit führt.
Die nach der Erfindung hergestellten Tabletten weisen eine
solche Konsistenz auf, daß selbst nach 24-stündigem Aufbewahren in künstlichen Magen- und Darmsäften ein Zerfallen ■
nicht eintrittj die Tabletten behalten ihre ursprüngliche Form;
•λ
eine Prüfung auf einen Gehalt an restlichem Therapeutikum aber
eine Prüfung auf einen Gehalt an restlichem Therapeutikum aber
zeigt, daß es vollkommen erschöpft ist. In Fällen, in denen die
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Menge an aktiver Substanz verhältnismäßig groß ist, bildet die verbleibende Matrix gemäß der Erfindung eine zusammendrückbare
Masse von einem das Intaktbleiben sichernden Zusammenhalt.
Das Trocknen des Granulats soll vorzugsweise bei 40 C nicht übersteigender Temperatur vorgenommen werden} als besonders
günstig hat sich der Bereich zwischen 35 und lk0 C erwiesen.
Beim Herstellen des Granulats muß Sorge dafür getragen werden, daß die grob granulierte Masse der Trocknung erst nach
dem Härten bei Raumtemperatur unterworfen wird.
Die Menge der Granulierflüssigkeit soll so gewählt werden,
daß die Masse nicht zu feucht wird.
Da die Matrix-Substanz von den Magen- und/oder Darmsäften unbeeinflußt bleibt, so besteht keine oder nur eine sehr geringe
Möglichkeit, daß die allmählich gebildeten Poren und Durchlässe verstopft werden, und zwar unabhängig von der Länge des Aufenthaltes
im Magen und/oder Dann.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann also bei der Herstellung von Präparationen mit langdauernaer Wirkung bei allen
Therapeutika, die diese Form für ihre medizinische Wirkung benötigen,
angewendet werden.
Infolge des hohen Grades der Unabhängigkeit der Präparationeu
gemäß der Erfindung von den speziellen Bedingungen
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im Magen und Darm können sie in all den Fällen gegeben werden, in denen die Wirkung des Therapeutikums über eine lange bzw.
verlängerte Zeitdauer hinaus erwünscht ist.
Die nach der Erfindung hergestellten Präparationen unterliegen nur den Beschränkungen, denen Therapeutika in Präparationen
mit verlängerter Wirkung überhaupt unterliegen.
^ Erwähnt sei:
(1) Es muß beachtet werden, daß die Gesamtmenge des in einer
einzelnen Tablette vorhandenen Therapeutikums keine toxischen Reaktionen hervorruft, selbst wenn es auf einmal in seiner Gesamtmenge
freigesetzt bzw. zur Einwirkung gebracht werden würde.
(2) Die Gesamtmenge des pro Tag benötigten Therapeutikums zur Erzielung eines bestimmten therapeutischen Wertes soll bestimmte
Grenzen nicht übersteigen.
Tägliche Dosen über 200 mg sind schwer zu Tabletten mit verlängerter Wirkung von brauchbaren Abmessungen zu verarbeiten.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung.
Zur Bildung einer Tablette werden die im folgenden aufgeführten Stoffe im Verhältnis der angegebenen, sich auf eine
Tablette beziehenden Mengen verwendet:
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Orphenadrin N.N-Dimethylaminoäthyl-2-methylbenzhydryläther
75 mg
Äthylcellulose 30 mg
Zein 80 mg
Calciumstearat 20 mg
Calciumsulfat 1/2 aq. 1^5 mg.
Die durch ein Sieb der gewünschten Maschengröße geschickten Substanzen werden innig miteinander gemischt. Aus diesem Gemisch
wird durch Anfeuchten mit einer hinreichenden Menge Wasser in ( üblicher Weise ein Granulat hergestellt. Für 20 000 Tabletten
werden etwa 1 600 ml Wasser verwendet.
Die Masse wird in kleine Stückohen zerteilt und durch ein
Sieb No. 10, Maschengröße etwa 2 nun, hindurchgepresst und dem Härten bei Raumtemperatur während 12 - 24 Stunden überlassen.
Das Granulat wird dann in einem Trockenraum bei 35 - 40 C getrocknet.
Die Granalien, die eine hohe Härte aufweisen, werden durch einen Trockengranulator mit einem 20-Maschen-Sieb (Öffnungen
etwa 0,8 mm) durchgeschickt und innig gemischt. Es werden keine weiteren Zusätze zugefügt. Sie werden dann mit normalem
Druck unter Verwendung von Stempeln mit 8 - 9 mm Durchmesser zu Tabletten von 350 mg verpreßt. Gewünschtenfalls können die
Tabletten in einer üblichen Umhüllungsapparatur überzogen, gefärbt
und poliert werden.
Erprobungen:
Während der Erprobung einer Anzahl von gemäß diesen Beispielen hergestellten Tabletten "in vitro" ergaben sich die
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folgenden Werte für die Freisetzung (zusammengerechnete Prozente des Therapeutikums als Funktion der Zeit):
Zeit % Freisetzung Min. l8,0 %
1 Stunde 30,5 %
2 Stunden 47,5 96
3 | Stunden | 6l,0 |
k | Stunden | 73,1 |
5 | Stunden | 81,3 |
6 | Stunden | 89,3 |
7 | Stunden | 96,5 |
Die folgenden Stoffe werden in den angegebenen Mengen -,bezogen
auf eine Tablette - verwendet:
Orphenadrin 75 mg
Äthylcellulose 30 mg
Zein 80 mg
Calciumstearat 20 mg
Calciumsulfat 1/2 aq. i45 mg.
Die durch ein Sieb der gewünschten Maschengröße durchgeschickten Stoffe werden innig miteinander gemischt.
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Für die Granulierung wird die erforderliche Menge einer Lösung von 3 % Kolophonium in 77 %-igem Alkohol (für 20 000
Tabletten etwa 1 200 ml) verwendet. Die Weiterbehandlung geschieht wie bei Beispiel 1.
Tabletten von 350 mg werden mit normalem Druck unter Verwendung von Stempeln von 8 - 9 mm Durchmesser gepreßt; sie können
gewünschtenfalls in einer Überzugsvorrichtung mit einer Zuckerschicht überzogen, gefärbt und poliert werden.
Vor der Lieferung wurden die Tabletten in vitro auf die Freisetzung von Orphenadrin untersucht.
Bei dieser Untersuchung einer Anzahl von nach diesem Beispiel hergestellten Tabletten wurden folgende Werte für die
Freisetzung festgestellt:
Künstl. Darm-Flüssigkeit von 37
30 Min. 15,6 %
1 Stunde 22,6 %
2 Stunden 31,5 %
3 Stunden 43,1 % k Stunden 51,4 %
5 Stunden 59,0 %
6 Stunden 66,0 %
7 Stunden 71,8 %
8 Stunden 78,0 %
9 Stunden 83,5 %
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- i8 -
Künstl. Darm-Flüssigkeit von 37° Zeit
%
Freisetzung
10 Stunden 88,2 %
11 Stunden 93,5 %
12 Stunden 97f5 %·
Das Zusetzen des Verleimungsmxttels, Kolophonium, verzögert die Diffusionsgeschwindigkeit, so daß die Freisetzung
während 12 Stunden geschieht, während bei der des Beispiels die Freisetzung in 7 Stunden beendet war.
Für die Herstellung von Tabletten wurden die folgenden angegebenen
Stoffe in den angegebenen, sich auf eine Tablette beziehenden Mengen verwendet.
Zitronen S. Orphenadrin 75 mg
Äthylcellulose 30 mg
Zein 80 mg
Calciumstearat 20 mg
Calciumsulfat l/2 aq. 1^5 mg.
Im übrigen wurde nach dem Verfahren des Beispiels 1 vorgegangen.
Das Granulieren wurde jedoch durchgeführt mit einer hinreichenden Menge einer Lösung von 3 % Kolophonium in 77 9^-igem
Alkohol. Für 20 000 Tabletten waren etwa 1 400 ml Granulierflüssigkeit
erforderlich. Das übrige Verfahren entspricht dein
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des Beispiels 1. Tabletten von 350 mg wurden mit normalem
Druck mit Stempeln von 8 - 9 mm Durchmesser gepresst. Auch
hier wieder können die Tabletten unter Verwendung der bekannten Überzugspfannen überzogen werden mit einer Zuckerschicht und gewünschtenfalls gefärbt und poliert werden.
Druck mit Stempeln von 8 - 9 mm Durchmesser gepresst. Auch
hier wieder können die Tabletten unter Verwendung der bekannten Überzugspfannen überzogen werden mit einer Zuckerschicht und gewünschtenfalls gefärbt und poliert werden.
Vor der Verabreichung wurde eine Anzahl von Tabletten in vitro auf die Freisetzung von Orphenadrin geprüft. Es wurden
bei Tabletten gemäß diesem Beispiel folgende Werte erhalten:
Zeit % Freisetzung 30 Min. 17,2 %
1 Stunde 24,0 %
2 Stunden 33,0,#
4 | Stunden | 46,2 |
6 | Stunden | 57,9 |
8 | Stunden | 68,3 |
10 | Stunden | 77,9 |
12 | Stunden | 86,0 |
14 | Stunden | 93,6 |
16 | Stunden | 99,3 |
Die Werte zeigen, daß die Freisetzung in vitro in hohem Maße verzögert wird infolge der geringen Löslichkeit des
Orphenadrin in dem Substrat) die Freisetzung ist erst nach
l6 Stunden beendet. Die Geschwindigkeit der Freisetzung kann jedoch durch Änderung der Matrix beschleunigt werden, wie das in Beispiel 4 .»gegebe» Ut. 90981 B/U 998
Orphenadrin in dem Substrat) die Freisetzung ist erst nach
l6 Stunden beendet. Die Geschwindigkeit der Freisetzung kann jedoch durch Änderung der Matrix beschleunigt werden, wie das in Beispiel 4 .»gegebe» Ut. 90981 B/U 998
Für die Herstellung von Tabletten werden die im folgenden angegebenen Stoffe in der angegebenen Menge, bezogen auf eine
Tablette, verwendet.
Zitronenβ. Orphenadrin | 75 mg |
Äthylcellulose | 30 mg |
Zein | 8O mg |
Stearinsaures Calcium | 20 mg |
Florite* | 45 mg |
Calciumsulfat 1/2 aq. | 100 mg. |
+"Floriten ist ein wasserunlösliches, nichtquellendes
Mineralproduktι es besteht aus einem Gemisch von Mineralien,
närnUch Al3O3 70 - 75 %l Fe a°3 3 " 4 #' S102 ljL " 12 *!
sorptionsvermögen für Wasser. Es wird gehandelt in Form sehr
kleiner Körnchen, die mit Ausnahme der Partikelgröße ohne
weitere Behandlung den anderen Bestandteilen zugefügt werden J
können, Äine Lösung von 3 % Kolophonium in 77 9i-igem Alkohol
wird für das Granulieren verwendet} für 20 000 Tabletten werden
etwa 1 600 ml verwendet. Die Behandlung geschieht' im Übrigen
nach Beispiel i. Tabletten von 350'«.g werden mit normalem ■ i
erfbrderliöhenfalIs mit einem gefkirbtön oder ungefärbten Zücker
überzÜe1 iri <iihWr üblichen Üiierzü^e^änne Veri^en und ppliert
werden. | ■: ·', " · .: > ί ;. M'i ·.'.'.-' (■■..■.■ i- | 1 ■ ■ . ■ ■ ■ |
'' ' A .'·■'·'U .'. K λ ' ι ■ | 90 9818/^.gi8 | |
tAD ORIGINAL | ||
Vor der Verabreichung werden diese Tabletten auf die Freisetzungsgeschwindigkeit von Orphenadrin an das Substrat untersucht. Die folgenden Werte wurden bei einer Untersuchung einer
Anzahl gemäß diesem Beispiel hergestellter Tabletten festgestellt.
Zeit % Freisetzung 30 Min. l4,0 %
1 Stunde 17,5 %
2 Stunden 25, 0 %
4 Stunden
6 Stunden
8 Stunden
10 Stunden
11 Stunden
39,4 % 60,8 % 76,8 %
90,3 % 96,6 36.
Der Zusatz von "Florite*1 macht die Matrix zugänglicher für
das Substrat, so daß die Diffusion beschleunigt wird. Die Freisetzung während der ersten Stunden wird dagegen, verglichen mit
den Beispielen 2 und 3, verlangsamt. Florite hält zunächst die
durchtretende Flüssigkeit zurück und beschleunigt die Diffusion erst wenn die gesamte Substanz mit der Flüssigkeit gesättigt
ist, was die Werte für die Freisetzung von 4 Stunden ab zeigen.
Bezüglich der biologischen Halbwert-Zeit des Therapeutikums
kann die Herstellung van Präparationen mit einer langsamen oder' einer raschen anfänglichen Freigabe notwendig sein.
«0 981 »/0998 B*D0RIGINAL
Durch eine sorgfältige Auswahl der für die Herstellung der Matrix erforderlichen Komponenten kann diesem Erfordernis
Rechnung getragen werden.
Für die Herstellung von Tabletten werden die im folgenden angegebenen Stoffe in der angegebenen Menge - die sich bezieht
auf eine Tablette - verwendet!
* Zitronens. Orphenadrin 120 mg
Zein kO mg
Das Verfahren entspricht dem des Beispiels 1} 3 % Kolophonium in 77 #-igen>
Alkohol wird für das Granulieren verwendet) für 20 000 Tabletten sind etwa 1 500 ml Granulierflüssigkeit erforderlich. Mit normalem Druck werden Tabletten
von 375 mg gepreßt. Der Durchmesser der Tabletten betrug 8-9 mm. Erforderlichenfalls können sie mit einem gefJirbten Zuckerüberzug versehen und poliert werden in einer Üblichen Überzugspfanne·
Eine Anzahl von Tabletten wurden in vitro auf die Freisetzung von Orphenadrin an das Substrat uniersucht·
9 0 981 8/t399Θ bad original
Zelt % Freisetzung 30 Min. 15,3 %
1 Stunde 24,1 %
2 Stunden 37,1 %
3 Stunden
4 Stunden
5 Stunden
6 Stunden
7 Stunden
8 Stunden
9 Stunden
10 Stunden
45.1 % 55,6 Ji
63.5 % 70,0 # 78,0 %
84.6 tf 90,0 %
96.2 %.
Soll die Freisetzung weiter beschleunigt werden, so kann das Granulieren durchgeführt werden mit 70 Jf-igem Alkohol oder
mit einer Lösung von 1 % Kolophonium in 77 Ji-ig era, Alkohol.
Soll die Freisetzung verzögert werden, so kann das Granulierren durchgeführt werden mit einer Lösung von Z % Kolophonium
und 1 % Polyvinylpyrrolidon in 80 94-ig em Alkohol. Die Freisetzung kann Verzögert werden auch durch Erhöhung des Gehaltes
an deitf hydrophoben Stoff« " · " "
':i
100 ng oder mehr gegeben werden - eignen eich für die orale
"tv:.;?.· :(v,HMv '-ttW'fc ".'.^rtvlÄ^U?»^· Wi'- Ü.rt-i ?·■) ? ;: .·;·, i 1^n j',%\ ■'
Verabreichung mit verlängerter Wirkung auch kräftige Thera peutika, die in sehr geringen Mengen etärke Wirkung ausüben}
90 9818^0998
.24. H92045
sie können mit Vorteil in Form solcher Präparationen gebracht werden, wie das in dem folgenden Beispiel veranschaulicht wird.
Es werden die folgenden Stoffe in den angegebenen Mengen -die sich auf eine Tablette beziehen - verwendet.
Zein kO mg
+5-Methylaminformyloxy-1,3,1'-trimethyl-2,3»V ι5'-tetrahydro-21,3·t2,3-indol.
Die Bestandteile werden auf den erforderlichen Feinheitsgrad gebracht und in einem Mischer sehr innig gemischt.
,Für das Granulieren wird eine 3 9»-ig« Kolophonium-Lösung
in 77 J^-igem Alkohol verwendet (wobei etwa 600 ml Granulierflüseigkeit für die Herstellung von 20 000 Tabletten r«rwerden)* . , ,
Die Hasi»<» wird durch e^n ÖO-Masclien-Sieb g;eg;eben (Maechenöffnun^Bnvoii 0,8 mm) und dem Härten bei Raumtemperatur während
12 - 2k Stunden überlassen. Es wird dann in Trockenräumen bei
35 - 40°C getrocknet.
90981870998 IAD o«!O!NAL
Das harte Granulat wird durch einen Trockengranulator mit
einem 50-Maachen-Sieb (Öffnungen etwa 0,3 mm) gegeben und von
neuem homogenisiert ohne weitere Zusätze; das Material wird dann zu Tabletten von lA5 mg und 6-7 nun Durchmesser gepreßt.
Die Tabletten können erforderlichenfalls mit einem gefärbten Zuckerüberzug in einer üblichen Überzugspfanne versehen
und poliert werden.
Die Tabletten wurden in vitro auf die Freisetzung von Physostigmin an das Substrat untersucht, wobei die Untersuchung
einer Anzahl von Tabletten gemäß diesem Beispiel die folgenden Freisetzungswerte ergab:
Zeit
30 Min.
1 Stunde
30 Min.
1 Stunde
9,3 % l4,5 %
2 Stunden 21,6 %
4 | Stunden | 30,7 |
6 | Stunden | 37,4 |
8 | Stunden | 43,6 |
10 | Stunden | 50,0 |
13 | Stunden | 56,2 |
15 | Stunden | 62,0 |
18 | Stunden | 71,0 |
24 | Stunden | 86,2 |
909818/0998 bad
U92045
Diese Freisetzungswerte sind von außerordentlicher Bedeutung und Wichtigkeit im Falle von Therapeutika mit einer
sehr langen biologischen Halbwertzeit, wie im vorliegenden Fall] innerhalb von 2 Stunden wurden etwa 20 % (bzw. 1 mg)
des aktiven Bestandteile für die Resorption freigegeben, wonach verhältnismäßig geringe Anteile der Vorratsmenge zur
Sicherstellung des therapeutischen Spiegels abgegeben werden· Soll der Diffusionsvorgang beschleunigt werden, so kann unter
ψ mehreren Möglichkeiten gewählt werden.
Eine elegante Methode ist das Zumischen eines diffundierbaren Zusatzstoffes zu dem Therapeutikum und seine Verteilung
mit den üblichen Bestandteilen der Matrix.
Die folgenden Beispiele beziehen sich auf solche Abänderungen.
k Beispiel 7
Für die Herstellung von Tabletten werden die im folgenden aufgeführten Stoffe in den angegebenen - sich auf eine Tablette
beziehenden - Mengen verwendet:
•sekundäres Natriumphosphat 15 mg
Zein kO mg
9038 Τ β / 0 ggB BAD
Die aktive Komponente wird zunächst innig mit dem Natriumphosphat gemisdt| das Gemisch wird weiter behandelt, wie in
Beispiel 6 angegeben, d.h. die Granalien werden mit normalem Druck zu Tabletten von 1Λ5 mg und 6-7 nun Durchmesser verpreßt.
Die Tabletten können mit einem gefärbten und polierten Zuckerüberzug versehen sein.
Untersuchungen der Freisetzung von Physostigmin an das Substrat in vitro ergaben folgende Werte.
Zeit % Freisetzung 30 Min. 15,0 %
1 Stunde 20,9 %
2 Stunden 28,1 %
4 Stunden k0,5 %
6 Stunden 50,5 %
8 Stunden 59,8 %
10 Stunden 68,0 %
13 Stunden 80,5 %
15 Stunden 88,8 %
l8 Stunden 99,0 %.
weiter zu erhöhen^ Die· kann erreicht werden durch Erhöhung
, ·,:■;;'!>
:.?;<■:<."■■.' · ,:" · ' · ■ . ■ . · ·
de· Gehalte an dem diffundierbareh Zusatzstoff, wie sich
das aus dem folgenden Beispiel ergibt.
909818/0998 bad original
Für die Herstellung von Tabletten werden die im folgenden
angegebenen Stoffe in den angegebenen Mengen - die sich auf eine Tablette beziehen - verwendet.
Salicyls. Physostigmin eekund. Natriumphosphat
Äthylcellulose
Zein
Calciumstearat
Calciumsulfat l/2 aq.
5 «ng 30 mg 15 mg 40 mg 10 mg 60 mg.
Nach der Herstellung des Granulats gemäß den Vorschriften der Beispiele 6 und 8 werden Tabletten von l60 mg und 6-7 mm
Durchmesser gepreßt| gewünschtenfalls kann ein gefärbter Zuckerüberzug in einer üblichen Überzugepfanne aufgebracht werden.
Untersuchungen in vitro der Freisetzung von Physostigmin
ergaben folgend· Wertet ,
Künati; Magenfc-FlUasigkeit
von 37· Zeit
%
Freisetzung
: .'.··:< ■' ■ ■ ; . 30 Min, .· \ ifc.O*
;·;■ : ■·■■..;·■ ■ " ' >
1 Stunde' ._ i8,,5 $i v
'. - -: ■ ■■' :- ' ■' ■' 2StUiKUJn ■
■AD ORIGINAL
14920-45 | |
Zeit | % Freisetzung |
4 Stunden | 42,8 % |
6 Stunden | 57,5 % |
8 Stunden | 70,8 % |
IO Stunden | 83,0 Ji |
11 Stunden | 89,1 % |
12 Stunden | 94,7 % |
13 Stunden | 99,8 #. |
Das Verfahren der Erfindung wurde bei Ephedrinchlorhydrat mit einer 12-Stunden-Wirkung bei Verabreichung von. Tabletten
gemäß dem folgenden Beispiel angewendet.
Für die Herstellung von Tabletten wurden die unten angegebenen Substanzen in den angegebenen Verhältnismengen, die
sich auf eine Tablette beziehen, verwendet.
Zein 30 mg
1-l-Phenyl-2-methyl-aminopropanol,
909818/0998
Das Herstellungsverfahren entspricht dem des Beispiels 6| es werden Tabletten von 150 mg gepreßt. Sie können mit einem
gefärbten Zuckerüberzug versehen und poliert sein.
Eine Untersuchung der Freisetzungs-Werte einer Anzahl von nach diesem Beispiel hergestellten Tabletten ergab folgende Wertet
Zeit % Freisetzung 30 Min. 27,1 %
1 Stunde 34,2 %
2 Stunden 46,3 %
3 | Stunden | 52,4 |
4 | Stunden | 60,8 |
6 | Stunden | 73,6 |
8 | Stunden | 80,1 |
10 | Stunden | 90,0 |
12 | Stunden | 98,0 |
Für die Herstellung von Tabletten werden die im folgenden angegebenen Stoffe in dem angegebenen Mengenverhältnis - die
Zahlen beziehen sich auf eine Tablette - verwendet!
Zein 30 mg
phosphat (CaHPOr) 75 mg.
909818/09.98
Die Herstellung entspricht der im Beispiel 6 beschriebenem
für die Granulierung wird eine Lösung von 3 % Kolophonium in
77 Ji-igem Alkohol verwendet, wobei für 20 000 Tabletten etwa
600 ml verwendet werden* Aus dem Granulat werden mittels Stempeln Tabletten von 150 mg und 6 - 7 mm Durchmesser hergestellt.
Die Tabletten können gewünschtenfalls mit einem gefärbten
und/oder polierten Zuckerüberzug in einer üblichen Überzugspfanne versehen werden.
Untersuchungen über die Freisetzung von Ephedrinchlorhydrat
an das Substrat in vitro bei einer Anzahl von nach diesem Beispiel hergestellten Tabletten ergab folgende Wertet
30 Min. 26,9 %
1 Stund· 38,8 %
2 Stunden 52,2 %
.
Darm-FlÜaaigkeit von 37
Stunden'
. . 7 Stundfjn
i-'j s :'. t..-vi/':■?■''^-1
9 Stunden
■·■.■(■■
·Ο··-1.β/ΟΪΒ» BAD
6ktd %
72,7 Jt 78,5 %
93,6 9ί ^8,3 96.
ORIGINAL
, Eine aus Calciumphosphat anstelle von Calciumsulfat bestehende
Matrix beschleunigt das Freisetzen um etwa 30 %* In
diesem Fall wurde ein totales Freisetzen nach 9 Stunden erzielt ι
während das Freisetzen bei nach dem Beispiel 9 hergestellten Tabletten erst nach 12 Stunden vollendet war.
Die Werte für die Anfangs-Freisetzung, d.h. die Freisetzung innerhalb einer Stunde, die gemäß der Erfindung bestimmt wird
ψ durch das innige Mischen der Komponenten derart, daß die Außenschicht
der Tablette zusammen mit der angrenzenden Schicht 35 % der gesamten Menge des einverleibten Therapeutikums aufweist,
waren in den beiden Fällen fast identisch, was sich in einem optimalen Blutspiegel auswirkt.
909818/0990
Claims (2)
- PatentansprücheI 1 .N Verfahren zur Herstellung von therapeutisch aktiven Präparationen mit langandauernder Wirkung für orale Verabreichung unter Einbetten der therapeutisch wirksamen Verbindung, gegebenenfalls gemischt mit einer inerten, löslichen Substanz, in eine Matrix-Masse, dadurch gekennzeichnet, daß die aktive Substanz, CaSO..1/2 H3O oder wasserfreies CaHPO., eine hydrophobe Substanz, ein Bindemittel und ein Quellungsmittel auf gleiche Korngröße gebracht und gemischt und mit Wasser oder einer wasserhaltigen Granulierflüssigkeit granuliert, bei Haumtemperatur der Härtung überlassen und gegebenenfalls zu Tabletten gepreßt werden. '
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Lösung von Kolophonium in wässrigem Äthanol als Granulierflüssigkeit.Ome'^ IN8P8^909818/0998
Neue Unterlagen (An 7 ν Ab8.2 Nr. ι satz 3
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