DE1490420C - Druckmittelantrieb für Hochspannungsschalter - Google Patents
Druckmittelantrieb für HochspannungsschalterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Druckmittelantrieb für Hochspannungsschalter, mit einem auf
Hochspannungspotential liegenden Antriebsmotor, dem das Druckmittel über ein bewegliches rohrförmiges
Isolierstoffglied zugeführt wird.
Bei einem derartigen, aus der deutschen Patentschrift 683 425 bekannten Druckmittelantrieb wird das
zur Löschung des im Druckluftschalter brennenden Ausschaltlichtbogens notwendige Druckgas durch das
Isolierstoffrohr von Erdpotential durch einen hohlen Stützisolator nach Hochspannungspotential geführt.
Dieses Isolierstoffrohr wird gleichzeitig als mechanisches Antriebsglied genutzt. Durch eine Drehbewegung
des Isolierstoffrohres wird ein mit der Leistungsschaltstelle in Reihe liegendes Trennmesser betätigt,
das nach dem Öffnen der Leistungsschaltstelle, d. h. verzögert, öffnen soll. Für eine schnelle Betätigung,
die beispielsweise mit hydraulischen Antrieben bezweckt wird, ist die aus der deutsche«« Patentschrift
683 425 bekannte Anordnung nur ungenügend geeignet.
Aus der französischen Patentschrift 1 333 676 ist ein pneumatischer Antrieb für einen Hochspannungsschalter
bekannt, zu dem als Antriebsmotor Kolben und Zylinder und ferner Steuerventile und
ein Druckmittelspeicher gehören, der von einer Pumpe aufgeladen wird. Der Speicher ist mit der
Pumpe auf Erdpotential angeordnet, während der Antriebsmotor mit den Steuerventilen auf Hochspannungspotential
liegt. Zur Betätigung dieser Ventile besitzt der bekannte Druckmittelantrieb einen zweiten
Antriebsmotor auf Erdpotential, der von Ventilen auf Erdpotential gesteuert wird und über ein Isolierstoffglied
auf die Steuerventile auf Hochspannungspotential einwirkt. Dieser bekannte Schalter arbeitet
mit einem pneumatischen Antrieb, der für wesentlich geringere Drücke und damit für geringere
Beanspruchungen auszulegen ist.
Ausgehend von einem Druckmittelantrieb der eingangs genannten Art sind erfindungsgemäß auf
Hochspannungspotential liegende, den Antriebsmotor steuernde Ventile vorgesehen, die vom beweglichen
Isolierstoffglied betätigt sind, und ferner ist ein zweiter, auf Erdpotential liegender, das Isolierstoffglied
betätigender Antriebsmotor mit zugeordneten, auf Erdpotential liegenden Steuerventilen vorhanden.
Durch Anwendung der Erfindung ergibt sich gegenüber dem Schalter nach der deutschen Patentschrift
683 425 eine Verringerung der Schaltzeit, weil
ίο das Druckmittel mit Hilfe des Isolierstoffgliedes
ständig bis zu den Ventilen auf Hochspannungspotential ansteht und weil die Betätigung der auf Hochspannungspotential
liegenden Ventile durch das Isolierstoffglied verzögerungsfrei vorgenommen wird.
Gegenüber dem Druckmittelantrieb nach der französischen Patentschrift 1333 676 wird bei der
Erfindung ein besonderer Hohlisolator gespart, der bei dem bekannten Schalter neben dem eigentlichen
Stützisolator zur Führung der Druckluft vorhanden ist.
Eine weitere Vereinfachung läßt sich, durch die Ausbildung der beiden Antriebsmotoren als doppelt
wirkende Druckmittelantriebe erhalten. Für diesen· Fall können die zahlreichen, beim Bekannten erforderlichen
Antriebsfedern entfallen. Außerdem werden keine Elektromagnete zur Festlegung der Isolierstoffstangen
benötigt. Dies führt weiterhin dazu, daß man mit größeren Kräften arbeiten kann und somit
kürzere Schaltzeiten erreicht. Federn werden bei der Erfindung höchstens dazu verwendet, eine Mittellage
des Isolierstoffgliedes zwischen den beiden Endlagen zu erreichen. Dies kann deshalb vorteilhaft sein, weil
damit sowohl für die Ausschaltung als auch für die Einschaltung gleich kurze Schaltwege und damit
gleich kurze Schaltzeiten erreichbar sind.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im folgenden ein Ausführungsbeispiel an Hand der
Zeichnung beschrieben, in der das für den Antrieb eines Schalters wesentliche hydraulische System dargestellt
ist, während der Schalter der Übersichtlichkeit wegen weggelassen wurde.
Zum Drehen der Antriebswelle 1 eines Hochspannungsschalters ist ein Antriebsmotor 3 auf Hochspannungspotential
vorgesehen. Er besteht aus einem feststehenden Gehäuse 4 und dem darin drehbaren,
doppelt wirkenden Kolben 5, der mit der Schalter^ welle 1 fest verbunden ist. Der Kolben 5 ist ebenso
wie das Gehäuse 4 symmetrisch in Bezug auf die Schalterwelle 1 ausgebildet und besitzt die beiden
Kolbenflächen 5 α und 5 b. Diese teilen die Zylinder 6 α und 6 & in zwei Räume, die mit Hilfe der Leitungen?
und 8 entsprechend der gewünschten Drehrichtung unter Druck gesetzt werden können. Die Druckmittelzufuhr
erfolgt über zwei Steuerventile 10 und 11, denen das Druckmittel über Leitungen 12 und 13
aus einem Isolierstoffrohr 14 zugeführt wird. Die Ventile 10,11 werden über die Stößel 16, 17- von
einer Nockenscheibe 20 mechanisch betätigt, die an dem Isolierstoffrohr 14 befestigt ist.
An einem Arm 27 am unteren Ende des Isolierstoffrohres
14 ist ein Antrieb 25 mit einer Kolbenstange 26 befestigt. Der Antrieb 25 wird von zwei
Ventilen 29 und 30 gesteuert, die elektromagnetisch betätigt werden, wie durch die Magnete 31 und 32
angedeutet ist. Die Ventile sind an einen Druckmittelverteiler 33 angeschlossen, der von einem Druckmittelspeicher
34 gespeist wird. In den Verteiler 33 führt auch das Isolierstoffrohr 14. Ein Manometer
36 dient zur Überwachung des Druckes. Es kann zugleich den Antriebsmotor 37 der Pumpe 38 steuern,
mit der das Druckmittel in den Speicher 34 gefördert wird.
Auf der dem Arm 27 gegenüberliegenden Seite des Isolierstoffrohres 14 ist ein Arm 40 vorgesehen,
an dem eine Stange 41 angreift. Die Stange steht mit einem Kolben 42 in Verbindung, der in dem Gehäuse
43 gleiten kann. Zu beiden Seiten des Kolbens 42 ist je eine Feder 44 und 45 in das Gehäuse 43 eingesetzt,
die in der Mittelstellung des Kolbens 42 je einen dem Kolben benachbarten Federteller gegen
einen nicht dargestellten Anschlag im Gehäuse 43 drücken. Die beiden Federn sind annähernd gleich
stark. Sie sorgen dafür, daß das Rohr 14 eine bestimmte mittlere Lage zwischen seinen beiden Endlagen
einnimmt, wenn der Antriebsmotor 25 nicht wirksam ist.
Ein mit 48 bezeichnetes Isolierstoffrohr ist konzentrisch zum Isolierstoffrohr 14 angeordnet. Es bildet
mit dem Rohr 14 einen Ringraum 49, der zur Rückleitung des Druckmittels von Hochspannungspotential
nach Erdpotential dient.
In der Zeichnung ist angenommen, daß das Ventil 30 z. B. zum Einschalten des Schalters durch Erregen
oder Entregen des Magneten 32 geöffnet ist. Das Druckmittel, z. B. ein Drucköl, fließt aus dem Verteiler
33 auf die dem Arm 27 zugekehrte Seite des Antriebsmotors 25 und bewegt die Stange 26 in Pfeilrichtung
nach rechts. Das Isolierstoffrohr 14 wird entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, wodurch der
Nocken 17 das Ventil 11 umsteuert. Das im Inneren des Rohres 14 auf Hochspannungspotential anstehende
Drucköl gelangt durch die Leitung 12 und das geöffnete Ventil 11 in die Leitung 8 und setzt den
Antriebsmotor in Bewegung. Die Kolben 5 α und 5 b des Antriebsmotors werden in Pfeilrichtung entgegen
dem Uhrzeigersinn gedreht und betätigen dabei die
ίο Schalterwelle 1. Das aus den Zylindern 6 und 6 a verdrängte
Niederdrucköl gelangt durch die Leitung 7 und das Steuerventil 10 in den Ringraum 49 zwischen
den Isolierstoffrohren 14 und 48 und von dort zur Saugseite der Pumpe.
Nach Beendigung der Schaltbewegung des Schalters wird das Ventil 11 umgesteuert. Dies kann dadurch
geschehen, daß das Ventil 30 nach einer bestimmten Zeit durch Entregen bzw. Erregen des Magneten
32 geschlossen wird, oder durch einen Schalter, der am Ende des Hubes der Schalterwelle 1 ein
Kommando gibt. Das Isolierstoffrohr 14 wird dann durch die Feder 44 wieder in die gezeichnete Mittelstellung
zurückgebracht.
Das Ausschalten erfolgt in analoger Weise durch Betätigung des Ventils 29 mit Hilfe des Magneten
31. Auch hierbei wird nach der Schalthandlung das Ventil 29 und das Ventil 10 wieder geschlossen. Die
Isolierstoffwelle 14 nimmt unter der Wirkung der Feder 45 wieder eine Mittelstellung ein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Druckmittelantrieb für Hochspannungsschalter, mit einem auf Hochspannungspotential
liegenden Antriebsmotor, dem das Druckmittel über ein bewegliches rohrförmiges Isolierstoffglied
zugeführt wird, gekennzeichnet durch auf Hochspannungspotential liegende,
den Antriebsmotor steuernde Ventile, die vom beweglichen Isolierstoff glied betätigt sind, und
durch einen zweiten, auf Erdpotential liegenden, das Isolierstoffglied betätigenden Antriebsmotor
mit zugeordneten, auf Erdpotential liegenden Steuerventilen.
2. Druckmittelantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Antriebsmotoren
doppeltwirkende Druckmittelantriebe sind.
3. Druckmittelantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Isolierstoffglied
unter der Wirkung einer Feder normalerweise eine Mittelstellung zwischen seinen Endlagen einnimmt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES0086009 | 1963-07-04 | ||
DES0086009 | 1963-07-04 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1490420A1 DE1490420A1 (de) | 1969-07-03 |
DE1490420B2 DE1490420B2 (de) | 1973-01-25 |
DE1490420C true DE1490420C (de) | 1973-08-09 |
Family
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