DE1483632C - Gießvorrichtung - Google Patents

Gießvorrichtung

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DE1483632C
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Gießvorrichtung, die aus einem Boden- und einem Deckenblock sowie aus Seitenblocks und einem vorderen und einem hinteren Endblock gebildet ist, wobei die einzelnen Blöcke während des Gießvorganges gegeneinanderpreßbar sind.
Aus mehreren Teilblöcken zusammengesetzte Gießformen sind an sich bekannt. Sie bestehen aus zwei oder mehreren Blöcken, die nach ihrem Zusammensetzen einen Hohlraum bilden. Die einzelnen Blöcke sind während des Gießvorganges mit Hilfe von Spannvorrichtungen gegeneinandergedrückt.
Diese bekannten Gießvorrichtungen lassen nur die Herstellung von Gußstücken beschränkter Längenausdehnung zu. Ist es jedoch erforderlich, Gußstücke größerer Längenausdehnung, beispielsweise einer Länge von 9 bis 12 m, herzustellen, dann stößt der bekannte Gießformaufbau auf Schwierigkeiten. Die meist aus Graphit gebildeten Blöcke nehmen nämlich ein solches Ausmaß an, daß ihre Herstellung in einem Stück auf Schwierigkeiten stößt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Gießvorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, Gußteile großer Längenausdehnung zu gießen, ohne daß der Herstellungsaufwand der einzelnen zur Gießform zusammengesetzten Blöcke ein wirtschaftliches Ausmaß übersteigt.
Die gestellte Aufgabe ist bei einer Gießvorrichtung, die aus einem Boden- und einem Deckenblock sowie aus Seitenblocks und einem vorderen und einem hinteren Endblock gebildet ist, wobei die einzelnen Blöcke während des Gießvorganges gegeneinanderpreßbar sind, dadurch gelöst, daß gemäß der Erfindung wenigstens die beiden Seitenblöcke aus mehreren nebeneinander angeordneten Teilblöcken bestehen, die mittels einer Klemmvorrichtung gegeneinandergedrückt sind, und daß die mittels der Klemmvorrichtung zusammengehaltenen Teilblöcke einer Formseite als Einheit getrennt hantierbar sind.
Mit diesem Aufbau ergibt sich der Vorteil, daß die Seitenblöcke nicht mehr aus einem durchgehenden Stück zu bestehen brauchen, was die Herstellung außerordentlich erschwert. Dennoch ersetzen die gemäß der Erfindung ausgebildeten Seitenblöcke vollständig und ohne jede Einschränkung einen auf herkömmliche Weise hergestellten durchgehend aus einem Stück bestehenden Seitenblock.
Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung besteht die Klemmvorrichtung aus einem Rahmen, der die Teilblöcke umfaßt, und ist die Klemmvorrichtung mit Klemmgliedern versehen, welche innerhalb des Rahmens die Teilblöcke gegeneinanderpressen. Der Rahmen gibt den Teilblöcken dabei einen guten Halt.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung steht die Klemmvorrichtung der Teilblöcke ständig unter Vorspannung und preßt die Klemmvorrichtung die Teilblöcke unabhängig von den unterschiedlichen thermischen Längenveränderungen des metallischen Rahmens und der aus Graphit bestehenden Teilblöcke zusammen. Wenn sich also bei zunehmender Temperatur der Gießvorrichtung der metallische Rahmen stärker ausdehnt als die aus Graphit bestehenden Teilblöcke, dann hat dies keinen Einfluß auf den Zusammenhalt der einzelnen Graphitblöcke. Die Vorspannung, unter der die Klemmvorrichtung auf die Teilblöcke einwirkt, bewirkt einen ständig ausreichenden Anpreßdruck.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung besteht die Klemmvorrichtung aus ersten Klemmgliedern, die an dem Rahmen festgelegt sind und mittels der die Teilblöcke zunächst starr gegen-S einander verspannbar sind, und aus zweiten Klemmgliedern, die in ihrer Spannlänge unter Aufrechterhaltung der Vorspannung veränderbar sind. Während dabei mit Hilfe der ersten Klemmglieder ein Zusammenpressen der Teilblöcke im kalten Zustand der
ίο Gießvorrichtung erfolgt, sorgen die zweiten Klemmglieder nach der Aufheizung der Gießvorrichtung durch ihre Längung für die Aufrechterhaltung der Vorspannung.
Die zweiten Klemmglieder können dabei aus hydraulischen Stempeln bestehen, die von einer zentralen Steuervorrichtung betätigt werden und in Längsrichtung des Rahmens zwischen einem Rahmenendstück und der Teilblockreihe verspannt sind, die von den Klemmgliedern gegen das andere
ίο Rahmenendstück drückbar sind. Mittels der hydraulischen Stempel läßt sich die Vorspannung, unter der die Teilblöcke stehen, von einem fernen Kontrollplatz aus überwachen.
Die ersten, parallel zu den zweiten Klemmgliedern wirksamen Klemmglieder können aus einer am Rahmen befestigten Gewindehülsc und einer aus der Hülse herausschraubbaren Spindel bestehen, die im herausgeschraubten Vorspannzustand gegen eine Endplatte drückt, die an dem ersten, den Klemmgliedern benachbarten Teilblock anliegt. Dieser einfache Aufbau ist vollauf ausreichend, da die ersten Klemmglieder eine nur einmalige Einstellung benötigen, um die Teilblöcke im kalten Zustand gegeneinanderzupressen.
Die Verwendung von hydraulischen Stempeln kann gegebenenfalls zu aufwendig sein. In diesem Fall bestehen die zweiten Klemmglieder 94 aus einer Hülse und einer aus ihr herausschraubbaren Spindel, die in Reihe mit einer Feder wirksam ist, welche den Längenausgleich bei Aufrechterhaltung der Vorspannung herbeiführt. Eine derartige Fedsr ist vollauf ausreichend, um bei einer größeren Längung des Rahmens gegenüber den Graphitblöcken noch eine ausreichende Vorspannung aufrechtzuerhalten.
Als Feder kommt zunächst eine Spiraldruckfeder in Betracht. Es ist jedoch ebenso möglich, daß sich die Feder in an sich bekannter Weise aus einer Anzahl von äußeren und inneren Stahlringen zusammensetzt, wobei die äußeren Ringe einerseits und die inneren Ringe andererseits einen derartigen Abstand voneinander einhalten, daß jeweils ein innerer Ring mit einem konischen, nach außen gerichteten Ansatz mit einem nach innen gerichteten konischen Ansatz eines äußeren Ringes wechselweise Kontakt erhält. Entsprechend der Vorspannung weichen dabei die ineren Ringe nach innen aus, während die äußeren Ringe durch Vergrößerung ihres Durchmessers nach außen entweichen. Eine derartige Feder ist äußerst leistungsfähig und verliert ihre Spannkraft auch bei größerer Erwärmung nicht.
Die Erfindung wird aus der nachstehenden Beschreibung, die in Verbindung mit den Zeichnungen vorgenommen wird, noch deutlicher hervorgehen. In den Zeichnungen ist
F i g. 1 eine Seitenansicht (in kleinem Maßstab und schematisch) einer Form, für die die vorliegende Erfindung besonders geeignet ist,
F i g. 2 eine Endansicht der in Fi g. 1 gezeigten Form,
F i g. 3 eine Draufsicht auf die in F i g. 1 gezeigte Form,
F i g. 4 eine perspektivische Ansicht in größerem Maßstab der nach der Erfindung hergestellten Form,
F i g. 5 eine Seitenansicht des in F i g. 4 verwende- S ten Spannrahmens,
F i g. 6 ein Schema der hydraulischen Leitungen, die in einer der Druckvorrichtungen der F i g. 5 verwendet ist,
F i g. 7 eine Teilansicht eines Spannrahmens in einer anderen Ausführung als in F i g. 5,
F i g. 8 eine der F i g. 7 ähnliche Ansicht, die eine weitere Ausführungsform des Spannrahmens als die in F i g. 5 und 7 gezeigten darstellt,
F i g. 9 eine Teilansicht, teilweise im Schnitt gezeigt, die das Innere einer der Spannvorrichtungen der F i g. 8 veranschaulicht.
Die in F i g. 4 gezeigte und in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 bezeichnete Gießformeinheit ist eingerichtet zur Verwendung in einer Gießvorrichtung der allgemein in den Fig. 1, 2 und 3 gezeigten Art, wobei zwei solcher Einheiten in einer Form zur Verwendung kommen. Die Gießvorrichtung, für die die Vorrichtung nach der Erfindung in besonderer Weise geeignet ist, weist große und möglicherweise sogar sehr große Ausmaße auf, beispielsweise kann sie eine Länge von 9 bis 12 m haben. Es liegt auf der Hand, daß die Herstellung von Gießformen derartiger Abmessungen mit Schwierigkeiten verbunden ist, insbesondere, was die Hauptseitenblöcke 14 angeht. Diese Blöcke in der Gießformeinheit nach der Erfindung bestehen, wie im übrigen auch die anderen Blöcke, vorzugsweise aus Graphit, und ihre Länge beträgt mindestens und ist mitunter sogar etwas größer als 9 bis 12 m; diese Hauptseitenblöcke können eine Höhe von 4Vs bis 5 m erreichen, und ihre Stärke geht, um die erforderliche Festigkeit herbeizuführen, bis zu Dicken von 1 m. Die Herstellung von Blöcken solcher Abmessungen ist äußerst schwierig, da beispielsweise schon die Notwendigkeit eines Schmelzofens von der hierzu erforderlichen Größe ein nicht ganz einfaches Problem darstellt.
Die in den Fig. 1, 2 und 3 gezeigte Gießvorrichtung, in welcher die großen Hauptseitenblöcke enthalten sind, weist eine Grundplatte oder Fundament 16 auf, das vorzugsweise auf Rädern angeordnet ist, um den Transport zu und von der Arbeitsposition zu erleichtern. Die Hauptseitenblöcke 14 sind einander gegenüberliegend derart angeordnet, daß ihre Innenoberflächen 20 einander zugekehrt sind und die sich gegenüberliegenden Seitenflächen des Matrizenhohlraums 22 darstellen. Die Hauptseitenblöcke sind derart bewegbar angebracht, daß sie aufeinander zu und voneinander weg bewegt werden können, mittels eines kraftbetätigten, beispielsweise hydraulischen Mittels 24 oder auch mittels mechanischer Vorrichtungen von herkömmlicher Art, welches Mittel 24 im Gießvorrichtungsaufbau gehalten ist und gegen ein entsprechendes Element in diesem Aufbau arbeitet, wie beispielsweise die Streben oder Stempel 26 auf der Grundplatte 16. Diese kraftbetätigten Vorrichtungen dienen auch dazu, die Hauptseitenblöcke gegen die während des Gießvorganges auftretende Einwirkung von durch das geschmolzene Metall im Matrizenraum ausgeübten Außenkräften in ihrer Lage festzuhalten.
Zwischen den Hauptseitenblöcken 14 befindet sich ein Satz von Innenblöcken in dem Aggregat, der aus einem Bodenblock 30, einem Deckenblock 32, einem Hinterendblock 34 und einem Vorderendblock 36 besteht. Ein Eingießkanal 38 ist zwischen dem vorderen Ende des Bodenblocks 30 und dem Vorderendblock 36 vorgesehen, während ein Steigkanal 40 zwischen dem vorderen Ende des Deckenblocks 32 und dem Vorderendblock 36 vorgesehen ist. Der bei 41 angedeutete Gießtrichter und die Gießkelle können von herkömmlicher Beschaffenheit sein. Der Hinterendblock wird in seine Arbeitslage bewegt und dort festgehalten durch eine entsprechende kraftbetätigte Vorrichtung 42, die dem Betätigungsmittel 24 ähnlich ist, während der Vorderendblock 36 in seine Lage bewegt und dort festgehalten wird von einer ebenfalls dem Betätigungsmittel 24 ähnlichen kraftbetätigten Vorrichtung 44. In gleicher Weise wird der Deckenblock 32 bewegt und gehalten durch kraftbetätigte Vorrichtungen 46, welche gehalten werden von einem in zweckmäßiger Weise von der Grundplatte 16 getragenen Deckenbalken 48. Weitergehende Einzelheiten der Gießformvorrichtung der F i g. 1 bis 3 zu beschreiben, dürfte nicht erforderlich sein. Die Gießformeinheit 10 ist so ausgestaltet, daß sie als eine den beiden Hauptseitenblöcken in der Gesamtvorrichtung verwendet wird.
Die Formeinheit 10 enthält einen aus mehreren Teilabschnitten 14 a, 14 b usw. zusammengesetzten Graphitblock 14. In den vorliegenden Zeichnungen sind vier solcher Teilabschnitte dargestellt, doch dürfte es klar sein, daß innerhalb praktischer Grenzen jede gewünschte Anzahl dieser Teilabschnitte verwendet werden kann.
Die Blockabschnitte 14 a, 14 b usw. sind in einem in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 50 bezeichneten Spannrahmen angeordnet, welcher zusammen mit den Blockabschnitten einen selbstdichtenden, einheitlichen Aufbau darstellt, welcher in eben dieser zusammengebauten Form in die Gießvorrichtung der F i g. 1, 2 und 3 an Ort und Stelle eingebracht werden kann.
Der Spannrahmen 50 enthält einen Endteil 52 von zweckentsprechender Form und Festigkeit, beispielsweise einen Doppel-T-Träger, der mit der Endfläche des nächstliegenden Endblockabschnitts in Eingriff gelangt. Die Länge dieses I-Trägers 52 entspricht im wesentlichen der Höhe der Teilabschnitte. An den beiden Enden des I-Trägers sind die Spannrahmenbänder oder -bügel 54 befestigt, beispielsweise durch Schweißen, die von beliebiger zweckentsprechender Größe und Gestalt, wie die in den Zeichnungen dargestellten Flachstreifen, sein können. Diese Spannrahmen-Verbindungsstücke 54 gehen durch Löcher 56 in einer Endplatte 58 hindurch, welche gegen die einander gegenüberliegenden Endflächen der Blockabschnitte anliegt und mit welcher der I-Träger 52 zusammenwirkt, um die zwischen diesen beiden Bauelementen angeordneten Blockabschnitte mittels noch im einzelnen zu beschreibender Spannelemente zusammenzuspannen.
Die über die Endplatte 58 hinausgehenden Enden der Spannrahmen-Verbindungsstücke 54 sind durch Schweißen oder auf andere Weise mit einem Endteil 60 fest verbunden, welcher eine Gestalt aufweisen kann, wie die in den Zeichnungen dargestellte oder aber auch als I-Träger usw. ausgebildet sein kann. Dieses Endstück 60 weist die Platten 62 auf, an weichen die Enden der Verbindungsstücke 54 unmittelbar befestigt sind.
Spannelemente, die in ihrer Gesamtheit bei 64 angezeigt sind, sind zwischen dem Endstück 60 und der Endplatte 58 eingefügt und bewirken, wenn sie in einem noch näher zu beschreibenden Vorgang ausgedehnt werden, die Einspannung der Blockabschnitte zwischen dem I-Träger 52 und der Endplatte 58. Damit ist aus Spannrahmen und Blockabschnitten ein einheitlicher Aufbau zusammengefügt, der so, wie er ist, an die Stelle des Einbaus in die Gießvorrichtung der Fig. 1, 2 und 3 befördert und von dort zurückgetragen werden kann.
Vorzugsweise werden die Blockabschnitte in dem Spannrahmen derart angeordnet, daß sich die Spannrahmen-Verbindungsstücke 54 dicht beim Zentrum der Blockabschnitte mit Bezug auf deren Dicke befinden. Ein geeigneter Formkastenaufbau 66 kann verwendet werden, um die Gießformeinheit 10 in die Gießformvorrichtung der Fig. 1, 2 und 3 zu bewegen. Dieser Formkastenaufbau braucht nicht näher beschrieben zu werden, vielmehr genügt es, wenn gesagt wird, daß er aus einem starren Stahlrahmen besteht, der so gestaltet ist, daß er an der Gießformeinheit über einen gut verteilten Bereich anliegt, um unzulässige örtliche Krafteinwirkungen auf die Gießformvorrichtung zu vermeiden, die bei der Hin- und Herbewegung der Formeinheiten zu und von der jeweiligen Ergänzungseinheit in der oben beschriebenen Art auftreten könnten.
Die Blockabschnitte 14 a, 14 b usw. können beliebige Abmessungen aufweisen, insbesondere, was die Längsrichtung des Blocks angeht, und sie können, um den Vorgang ihrer Herstellung zu erleichtern, so klein wie gewünscht ausfallen. Es ist jedoch zu beachten, daß bei einem aus vielen Teilabschnitten zusammengesetzten Block sich die Schwierigkeit ergibt, eine glatte und gleichmäßig genaue Oberfläche 20 auszubilden, da bei der Nebeneinanderanordnung der Blöcke in einer gegenseitigen Anlagebeziehung die geringen Unregelmäßigkeiten in den sich jeweils berührenden Flächen ebenso wie die etwa in den anderen Flächen vorhandenen, der Ausbildung einer solchen durchgehend glatten und gleichmäßigen Oberfläche 20 entgegenarbeiten. Der Aufbau nach der vorliegenden Erfindung ist in besonderer Weise geeignet für die Ausbildung einer solchen gleichmäßigen und genauen Oberfläche, weil die Gießformeinheit 10 in der zusammengebauten Lage tragbar ist und einer Hobel- oder anderen maschinellen Bearbeitung zum Zweck der Herstellung einer solchen gleichmäßig glatten Oberfläche unterzogen werden kann, wobei die spanabhebende Maschine sich allmählich und ständig von einem Blockabschnitt zum nächsten bewegt und die Oberfläche in gleicher Weise glättet, als ob der Block aus einem durchgehenden Werkstück bestünde.
Um die Tragbarkeit der Gießformeinheit leichter herbeizuführen, schließt die spann- oder kraftbetätigte Vorrichtung 64 einen oder mehr — im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei — mechanische Spannelemente 68, die beispielsweise selbsthemmend ausgebildet und vollständig in der Gießformeinheit enthalten sind. Beispielsweise kann jedes dieser Spannelemente 68 aus einer gegebenenfalls an dem Endstück 60 befestigten Gewindehülse 70 und einer darin befindlichen, herausschraubbaren Spindel 72 bestehen, weiche nach dem Herausschrauben mit der Endplatte 58 in Arbeitsberührung gelangt und auf diese Weise die obenerwähnte Spannwirkung herbeiführt. Die auf diese Weise zusammengespannte Einheit, welche die Spannelemente 68 (wie auch die übrigen Teile der Spannvorrichtung 64) trägt, kann der spanabhebenden Bearbeitung unterzogen werden, nach deren Beendigung diese Einheit zusammen mit einer ähnlichen und das Gegenstück dazu bildenden Einheit zu der Gießformvorrichtung der Fig. 1, 2 und 3 gebracht und in diese eingebaut wird.
Bei dem Gießvorgang ändern verschiedene Elemente der Form ihre Abmessungen infolge der Ausdehnung und der Zusammenziehung, und verschiedene Arten von Elementen haben verschiedene Ausdehnungs- und Zusammenziehungskoeffizienten, wie es zwischen Stahl und Graphit der Fall ist. Wenn der heiße geschmolzene Stahl während des Gießvorganges mit den Graphitblöcken in Berührung gelangt, dehnt sich naturgemäß der Graphit aus, jedoch dehnen sich die aus Stahl bestehenden Elemente der Vorrichtung und insbesondere die Spannrahmen-Verbindungsstücke 64 stärker aus als der Graphit. In-
ao folgedessen vergrößert sich der Abstand zwischen dem Endstück 60 und der Endplatte 58, und da die gewindegängigen Spannelemente 68 von nicht nachgebender Beschaffenheit sind, hören sie auf, ihre Spannwirkung auszuüben. Um diese Diskrepanz aus-
a5 zugleichen, sind nachgebende und eine ständige Vorspannung erteilende kraftbetätigte Mittel 74 vorgesehen, die vorzugsweise für hydraulische Betätigung eingerichtet sind. Das hydraulische Strömungsmittel führt eine beständige Vorspannwirkung herbei, um die durch das Expansionsdifferential hervorgerufene Spannungsminderung auszugleichen. Die hydraulischen Spannungsausgleicher 74 können mit der Gießformeinheit getragen oder aber auch erst eingebracht werden, wenn sich diese Einheit in der Gießvorrichtung befindet, jedoch wird ein hydraulischer Druck erst dann angewandt, wenn die Gießformeinheit sich an Ort und Stelle befindet.
Die F i g. 6 zeigt ein zur Verwendung mit dem hydraulischen Spannungsausgleicher 74 geeignetes Fließschema. Diese Vorrichtungen sind in diesem Schema dargestellt, wobei zu bemerken ist, daß zwei solcher Sätze vorhanden sind, deren je einer für die beiden in der Gießvorrichtung vorhandenen beiden Gießformeinheiten bestimmt ist. Das Strömungsmittel wird durch die Leitung 76 mittels einer Pumpe durch ein Klappenventil 78 und anschließend durch eine Einströmleitung 84 eingeführt. Eine Rückführleitung 86 führt von der Vorrichtung weg. Eine herkömmliche Ventilanordnung ist bei 88 angezeigt, die ein bewegliches Glied 90 einschließt, das, wenn in Zentralposition befindlich, das Strömungsmittel abschaltet. Soll der Vorrichtung Druck zugeführt werden, wird das Ventil 88 nach links verschoben, für die Abschaltung nach rechts. Ein Druckminderventil 92 ist gleichfalls eingeschlossen.
Es muß ein vorbestimmtes Druckverhältnis zwischen den Blockabschnitten eingestellt werden, das, beispielsweise, etwa bei 7 kg/cm2 liegt. Beim Zusammenbau der Blockabschnitte werden die mechanisehen Spannelemente in die Arbcitslage geschraubt, um einen unter dem Gesichtspunkt der Bildung eines einheitlichen Aufbaus und der spanabhebenden Bearbeitung der Oberfläche zweckentsprechenden Arbeitsdruck herbeizuführen. Nachdem die Gießformeinheit in ihre Arbeitslage in der Gießvorrichtung eingebracht ist, werden die hydraulischen Spannungsausglcicher 74 aktiviert, um ein Druckverhältnis herzustellen, daß in ausreichendem Maße größer ist als
der — oben bereits mit 7 kg/cm2 angegebene — erforderlliche Minimaldruck, um damit während der durch den Gießvorgang verursachten Ausdehnung der Spannrahmenverbinder 54 und der damit verbundenen Vergrößerung des Abstandes zwischen dem Endstück 60 und der Endplatte 58 das erforderliche Minimaldruckverhältnis aufrechtzuerhalten.
Dieser Mehrbetrag an Druck kann natürlich in Abhängigkeit von den verschiedensten Faktoren variieren, so daß die jeweils erwünschten genauen Werte hierfür im Wege praktischer Versuche ermittelt werden müssen.
Die in F i g. 7 gezeigte Anordnung stellt eine andere Art der Ausführung der zuvor beschriebenen Spann- und Spannungsausgleichsmittel dar. Hier sind, in ahnlicher Weise wie die vorher mit 68 bezeichneten, Spannelemente 94 vorgesehen, die beispielsweise eine Hülse 96 und ein darin befindliches gewindegängiges und herausschraubbares Element enthalten. Dieses herausschraubbare Element 98 steht mit der Endplatte 58 in Wirkberührung, wobei eine Spiraldruckfeder 100 zwischen der Hülse 96 und dem Teil 50 vorgesehen ist. Bei der Verwendung dieser Spannelemente wird das ausdehnbare Element 98 in eine Spannwirklage beim Zusammenbau der Einheit herausgeschraubt, und zwar in einem derartigen Ausmaß, daß zugleich der vorbestimmte Minimaldruck plus dem Mehrdruckbetrag erzeugt wird, der erforderlich ist, um die Abstandsvergrößerung Endplatte 58/Endstück 60 auszugleichen. Unter diesen Bedingungen werden die Federn 10 zusammengedrückt, sie dehnen sich jedoch wieder aus, sobald sich der Abstand vergrößert, und bewirken so weiterhin die Aufrechterhaltung eines Druckes, der mindestens so groß ist wie der jeweils gewünschte Minimaldruck. Es sei bemerkt, daß die Federn 100 eine jeweils auf den einzelnen Zweck entsprechende zugeschnittene Größe haben, wie auch aus einem auf den jeweiligen Zweck abgestimmten Material bestehen können.
Das Vorspannmittel der F i g. 8 zeigt eine weitere Ausführungsart eines Spannelements, das innerhalb der Formeinheit einen in sich geschlossenen Aufbau darstellt, das jedoch gleichfalls zum Ausgleich später während des Gießvorganges auftretender Diskrepanzen oder Spannungsverluste dient — hier werden mechanische Spannelemente 102 mit einer Außenhülse 104 und einem darin befindlichen Ausdehnungselement 106 mit Gewindegang verwendet. Dieses Element steht in Arbeitsberührung mit der Endplatte 58, wobei ein Ausgleichsstück 108 zwisehen der Hülse 105 und dem Endstück 60 eingeschoben ist. Dieses Ausgleichsstück 108 kann als Ringfeder ausgebildet sein, die in F i g. 9 veranschaulicht wird. Diese Vorrichtung schließt eine Reihe äußerer Stahlringe 110 und eine Reihe innerer Stahlringe 112 ein, die in Umfangsrichtung durchgehend ausgebildet sind. Die Ringe in beiden Reihen sind in Axialabständen angeordnet, und die Ringe der einen gelangen mit denen der anderen Reihe an abgeschrägten oder keilförmig abgebildeten Oberflächen in einen Wirkeingriff, bei dem der Kamm des Ringes auf einer Seite jeweils eingreift in die inneren Stirnflächen zweier benachbarte Ringe der gegenüberliegenden Reihe.
Diese Vorrichtung hat eine normale Betriebsstellung, in welcher die Außen- und Innenringe im Eingriff miteinander stehen; diese sind jedoch so beschaffen, daß sie unter Anwendung eines entsprechenden Drucks in Axialrichtung zusammengedrückt werden können. Der Grad dieses Zusammendrückens ist jedoch natürlich verhältnismäßig gering, so daß beim Nachlassen dieser Kraft die Ringe auf Grund der Wirkung ihrer abgeschrägten Oberflächen ihre Normallage wieder einnehmen. Diese Ringfeder wirkt mindestens in einem Maß, das dem der Feder 100 der F i g. 7 gleichkommt, und in der Verwendung der Vorrichtung nach F i g. 8 dehnen sich die Spannelemente 102 genügend aus, um den Mehrbetrag an Druck herbeizuführen, der zur Aufrechterhaltung des Minimaldruckverhältnisses zwischen den Blockabschnitten erforderlich ist. Im Stadium des Zusammenbaus wird die Ringfeder zusammengedrückt, und während der durch den Gießvorgang bewirkten Vergrößerung des Abstandes zwischen Endstück 60 und Endplatte 58 dehnt sich die Ringfeder wie oben dargelegt wieder aus und bewirkt so die Aufrechterhaltung des gewünschten Minimaldrucks.

Claims (9)

Patentansprüche:
1. Gießvorrichtung, die aus einem Boden- und einem Deckenblock sowie aus Seitenblocks und einem vorderen und einem hinteren Endblock gebildet ist, wobei die einzelnen Blöcke während des Gießvorganges gegeneinanderpreßbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die beiden Seitenblöcke (14) aus mehreren nebeneinander angeordneten Teilblöcken (14 a, 14 b . . .) bestehen, die mittels einer Klemmvorrichtung (68, 74, 94) gegeneinandergedrückt sind, und daß die mittels der Klemmvorrichtung (50) zusammengehaltenen Teilblöcke einer Formseite als Einheit getrennt hantierbar sind.
2. Gießvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung aus einem Rahmen (52, 54, 58, 60) besteht, der die Teilblöcke (14 a, 146 ...) umfaßt und mit Klemmgliedern (68, 74, 94) versehen ist, welche innerhalb des Rahmens die Teilblöcke gegeneinanderpressen.
3. Gießvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung (68, 74, 94) der Teilblöcke (14 a, 14 b ...) ständig unter Vorspannung steht und die Teilblöcke unabhängig von den unterschiedlichen thermischen Längenveränderungen des metallischen Rahmens und der aus Graphit bestehenden Teilblöcke zusammenpreßt.
4. Gießvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung aus ersten Klemmgliedern (68), die an dem Rahmen festgelegt sind und mittels der die Teilblöcke zunächst starr gegeneinander verspannbar sind, und aus zweiten Klemmgliedern (74, 94) besteht, die in ihrer Spannlänge unter Aufrechterhaltung der Vorspannung veränderbar sind.
5. Gießvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Klemmglieder (74) aus hydraulischen Stempeln bestehen, die von einer zentralen hydraulischen Steuervorrichtung (76, 78, 80) betätigt werden und in Längsrichtung des Rahmens zwischen einem Rahmenendstück (60) und der Teilblock-
909 536/186
reihe verspannbar sind, die von den Klemmgliedern gegen das andere Rahmenendstück (52) drückbar sind.
6. Gießvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten, parallel zu den zweiten Klemmgliedern (74) wirksamen Klemmglieder (68) aus einer am Rahmen befestigten Gewindehülse (70) und einer aus der Hülse herausschraubbaren Spindel (72) bestehen, die im herausgeschraubten Vorspannzustand ge- ίο gen eine Endplatte (58) drückt, die an dem ersten, den Klemmgliedern benachbarten Teilblock (14 a) anliegt.
7. Gießvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Klemmglieder (94) aus einer Hülse (96) und einer herausschraubbaren Spindel (98) bestehen, die in
Reihe mit einer Feder (100, 102) wirksam ist, welche den Längenausgleich bei Aufrechterhaltung der Vorspannung herbeiführt.
8. Gießvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (100) als Spiraldruckfeder ausgebildet ist.
9. Gießvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Feder (102) aus einer Anzahl von äußeren und inneren Stahlringen (110, 112) zusammensetzt, wobei die äußeren Ringe einerseits und die inneren Ringe andererseits einen derartigen Abstand voneinander einhalten, daß jeweils ein innerer Ring mit einem konischen, nach außen gerichteten Ansatz mit einem nach innen gerichteten konischen Ansatz eines äußeren Ringes wechselweise Kontakt erhält.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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