DE1478141B2 - Vorderbacken für Sicherheits-Skibindungen - Google Patents
Vorderbacken für Sicherheits-SkibindungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Vorderbacken für Sicherheits-Skibindungen, dessen von wenigstens einer
Rückführfeder beaufschlagter Sohlenhalter beim Angreifen einer eine vorbestimmte Größe übersteigenden
Kraft vor der Freigabe des Skischuhes quer zur Skilängsrichtung beweglich ist.
Derartige Vorderbacken sind in verschiedenen Ausführungen bekannt, wie beispielsweise die österreichische
Patentschrift 217 357 zeigt.
Nachteilig wirkt sich bei diesen Vorderbacken aus, daß sie mit ihrem Sohlenhalter um eine senkrecht zur
Skioberfläche angeordnete Achse schwenkbar sind, so daß beim Ausschwenken der Skischuh durch die von
der Ferse her in Richtung zur Skispitze wirkende Strammerkraft sofort etwas nach vorne gedruckt wird.
Es ist mit Schwierigkeiten verbunden, ein Zurückdrükken des Skischuhes gegen die hohe Strammerkraft
durch die Rückführfeder des Vorderbackens zu bewirken, wenn die aufgetretene Seiten- oder Torsionskraft
nicht so stark war, daß eine Freigabe des Skischuhes erfolgte. Es kommt daher bei Skibindungen dieser Art
häufig dazu, daß der Skischuh in einer Zwischenstellung stehen bleibt, in welcher die Längsachse des Fußes
schräg zur Längsachse des Skis verläuft, was einen Sturz zur Folge hat.
Somit ist bei diesen Vorderbacken die Gefahr von Fehlauslösungen und damit die Gefahr von Skisportverletzungen
nicht ausgeschlossen, was ihren Gebrauchswert trotz der gegenüber weiter bekannten
Bindungsarten vorhandenen Vorteile stark mindert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Vorderbacken zu schaffen, der einmal eine elastische
Stoßenergieaufnahme ermöglicht und zum anderen eine Bewegung des Skischuhes in Skilängsrichtung bei
einer Backenbewegung vor der Schuhfreigabe vermeidet.
Ausgehend also von einem Vorderbacken für Sicherheits-Skibindungen,
dessen von wenigstens einer Rückführfeder beaufschlagter Sohlenhalter beim Angreifen
einer eine vorbestimmte Größe übersteigenden Kraft vor der Freigabe des Skischuhes quer zur Skilängsrichtung
beweglich ist, ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß sich der Sohlenhalter über Rollen, Bolzen, Kugeln
ίο od. dgl. gegen eine sich quer zur Skilängsrichtung erstreckende
Führung abstützt und daß sich an diese Führung beiderseits nach vorne geneigte Führungen anschließen.
Ein z.B. aus der deutschen Patentschrift 1 172 586 bekannter Vorderbacken einer anderen Bauart weist
zwar auch schon für den Sohlenhalter zwei nach vorne geneigte Führungen auf. Dieser Art von Vorderbacken
haftet jedoch als beachtlicher Nachteil an, daß die Bakken stoßempfindlich sind, da ihr Sohlenhalter durch
eine Kugelrasteinrichtung in der Normalstellung gehalten ist. Dies hat unnötige Fehlauslösungen zur Folge.
Als weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Vorderbackens ist noch zu erwähnen, daß keine wesentliche
Erhöhung des Federwiderstandes während der Bewegung des Sohlenhalters aus seiner Mittellage bis zum
.Ende der Dämpfungsstrecke erfolgt^so daß eine labile
Halterung des Sohlenhalters in der Mittellage vermieden ist. Dies gestattet es andererseits, auf eine individuelle
Einstellung des Federwiderstandes für verschiedene Skiläufer zu verzichten.
In besonderer Ausgestaltung der Erfindung kann als Rückführfeder eine an sich bekannte gewundene Biegefeder
vorgesehen sein, deren freie Federarme an Anschlägen des Sohlenhalters anliegen.
Bei einer anderen Ausführungsform kann ein Anschlag des Sohlenhalters einem Arm wenigstens eines
gegen die Kraft der Rückführfeder schwenkbaren Hebels anliegen.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Rückführfeder für den Sohlenhalter an einer an dem letzteren
oder an einem den Sohlenhalter führenden gesonderten Bauteil vorgesehenen Steuerkurve abgestützt.
In der nachstehenden Beschreibung sind an Hand der Zeichnungen zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt F i g. 1 einen Vertikalschnitt durch eine erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Vorderbackens, F i g. 2 den Vorderbacken nach F i g. 1 in Draufsicht.
F i g. 3 den Vorderbacken nach F i g. 1 und 2 in Draufsicht und in Freigabestellung,
F i g. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel im Vertikalschnitt entlang der in F i g. 5 angedeuteten Schnittlinie,
F i g. 5 das Ausführungsbeispiel nach F i g. 4 in Draufsicht und
F i g. 6 das Ausführungsbeispiel nach F i g. 4 und 5 in Draufsicht und in Freigabestellung.
Die F i g. 1 bis 3 zeigen ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
eines Vorderbackens. Der Vorderbakken besteht aus dem fest auf dem Ski zu montierenden
Teil 1 und dem Sohlenhalter 2, der mit seiner Wulst 11 die Sohlenvorderkante übergreift. Der Sohlenhalter 2
ist mit seinen Lappen 18 und 19 auf den Ansatz 15 von Teil 1 gesteckt und wird durch die Bolzen 6, 7 in der
Nut 3, die sich in dem Ansatz 15 befindet, geführt und gehalten. Als Federelement dient eine Torsionsfeder 9,
die durch den Bolzen 10 in dem Teil 1 geführt und gehalten wird und die mit ihren beiden Schenkeln über
die Bolzen 6, 7 mit dem Sohlenhalter 2 in Eingriff steht.
Bei einer quer zur Skilängsrichtung auftretenden Kraft
kann nun der Sohlenhalter 2 seitwärts ausweichen, und zwar auf Grund der Ausbildung der Kurve 3 zunächst
nur quer zur Skilängsachse. Hierbei wird die Torsionsfeder 9 durch das Verschieben der Bolzen 6, 7 zusätzlich
gespannt. Damit das hierbei jeweils frei werdende zweite Federende nicht nacheilen kann, ist auf dem
Festteil 1 ein Anschlag 17 zwischen den beiden Federenden angeordnet. Als zusätzliche Kippsicherung und
gleichzeitig zur Entlastung der Bolzen 5, 7 sind noch zwei Führungsnasen 12, 13 zwischen den beiden Lappen
18, 19 angeordnet, die sich gegen den Ansatz 15 abstützen. Damit durch die Feder 9 der Querbewegung
des Sohlenhalters 2 über die Bolzen 6 oder 7 eine immer gleichbleibende Kraft in Querrichtung gesehen
entgegenwirkt, muß darauf geachtet werden, daß die sich durch Zusammenbiegen der Torsionsfeder erhöhende
Federkraft durch Verlängerung des Hebelarmes bzw. durch entsprechende Verlegung des Kraftangriffpunktes
6, 7, was durch besondere Ausbildung der Federenden in einer bestimmten Kurvenform erreicht
wird, wieder kompensiert wird.
In der Schwenkendstellung, wie sie in F i g. 3 gezeigt wird, erhält der Sohlenhalter die Möglichkeit, eine
Schwenkbewegung nach vorn auszuführen, da die Bolzen 6 und 7 in die nach vorne geführten Kurvenäste 4
bzw. 5 ausweichen können, wobei gleichzeitig die Ekken 20 bzw. 21 der Fläche 15 die Möglichkeit erhalten,
sich in die Aussparung 14 des Sohlenhalters 2 zu schieben. Wie aus der F i g. 3 weiterhin ersichtlich ist, bleibt
jedoch auch in dieser Stellung die Feder 9 über einen der Bolzen 6,7 mit dem Sohlenhalter in Eingriff, so daß
eine selbsttätige Rückführung in die Ausgangslage auch dann noch gewährleistet bleibt.
Die F i g. 4 bis 6 zeigen eine weitere erfindungsgemäße Ausbildung. Hier wird das Gehäuse 60 fest auf den
Ski montiert, wobei der Sohlenhalter 72 in einer Nut 76 des Kulissensteines 75 geführt ist, der seinerseits über
die Führung 61 nur eine Bewegung quer zur Skilängsrichtung vollführen kann. Der Sohlenhalter 72 stützt
sich über die Rolle 73 mit ihrer Achse 74 gegen die Führungsfläche 66 des Gehäuses 60 ab. Bei einer Aufnahme
und Dämpfung von quer zur Skilängsrichtung auftretenden Kräften hat der Sohlenhalter 72 zunächst
durch die Führung 61 des Kulissensteines 75 sowie die Führung 66 des Gehäuses 60, gegen die die Rolle 73
abrollt, nur die Möglichkeit, eine reine Querbewegung auszuführen. Erst nach Zurücklegen eines bestimmten
Querweges kommt die Rolle 73 des Sohlenhalters 72 von der Führungsfläche 66 ab, und der Sohlenhalter
erhält die Möglichkeit, über die Schrägflächen 64 und 65 in die Ausnehmungen 63 oder 62 des Gehäuses 60
auszuweichen, wodurch der Sohlenhalter 72 eine Vorwärtsbewegung ausführen kann, wodurch eine Freigabe
des Fußes erreicht wird. Damit der Seitwärtsbewegung eine Federkraft entgegengesetzt werden kann, ist
eine Druckfeder 68 vorgesehen, die über einen Stößel 69, in dem die Rolle 70 mit ihrem Bolzen 71 gelagert ist,
mit der Kurve 77 des Kulissensteines 75 in Eingriff steht. Mit der Stellschraube 67 wird der Feder 68 eine
bestimmte erforderliche Vorspannung gegeben. Bei einer Seitwärtsbewegung des Kulissensteines 75 und
damit .des Sohlenhalters 72 rollt die Rolle-70 über die
Kurve ·77 ab und drückt dadurch die FedeT-68 zusätzlich
zusammen. Die Kurve 77 muß deshalb so ausgebildet sein, daß durch veränderten Kraftangriffspunkt gegenüber
der Rolle 70 die sich erhöhende Federkraft derart kompensiert wird, daß eine z. B. in jeder Lage
gleiche Querkraft auf den Sohlenhalter 72 wirkt.
Wie aus F i g. 6 zu ersehen ist, bleibt das Rückstellelement 67 bis 71 auch in der Freigabestellung mit der
Kurve 77 in Eingriff, so daß auch dann eine selbsttätige Rückführung des Sohlenhalters 72 in die Ausgangsstellung
gewährleistet bleibt.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorderbacken für Sicherheits-Skibindungen, dessen von wenigstens einer Rückführfeder beaufschlagter
Sohlenhalter beim Angreifen einer eine vorbestimmte Größe übersteigenden Kraft vor der
Freigabe des Skischuhes quer zur Skilängsrichtung beweglich ist, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Sohlenhalter (2, 72) über Rollen, Bolzen, Kugeln od. dgl. (6/7, 73) gegen eine sich quer
zur Skilängsrichtung erstreckende Führung (3, 66) abstützt und daß sich an diese Führung (3, 66)
beiderseits an sich bekannte nach vorne geneigte Führungen (4/5,64/65) anschließen.
2. Vorderbacken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Rückführfeder eine an sich
bekannte gewundene Biegefeder (9) vorgesehen ist, deren freie Federarme an Anschlägen (6, 7) des
Sohlenhalters (2) anliegen (F i g. 1 bis 3).
3. Vorderbacken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anschlag des Sohlenhalters
einen Arm wenigstens eines gegen die Kraft der Rückführfeder schwenkbaren Hebels anliegt.
4. Vorderbacken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführfeder (68) für den
Sohlenniederhalter (72) an einer an letzterem oder an einem den Sohlenhalter führenden gesonderten
Bauteil (75) vorgesehenen Steuerkurve (77) abgestützt ist (F i g. 4 bis 6).
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