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Anlage zur Bearbeitung von kreisrunden Werkstücken, insbesondere von
Eisenbahnwagenrädern durch Karusselldrehbänke. Die Erfindung bezieht sich auf eine
Gesamtanlage mit Vorrichtungen, die dem Zwecke dienen, die Handhabung von kreisförmigen
Werkstücken, die eine Bohrung aufweisen, insbesondere von Eisenbahnwagenrädern,
im Zuge ihrer Zuführung zu Karussell drehbänken, mittels deren sie bearbeitet werden
sollen und ihrer Abführung von diesen nach dem Bearbeitungsvorgang zu erleichtern,
sowie die einzelnen im Rahmen dieser Anlage verwendeten Vorrichtungen als solche.
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Die Anlage gemäß der Erfindung besteht aus folgenden Einzelvorrichtungen
in besonderer Zuordnung zueinander und Aufeinanderfolge:
Vorrichtungen
zum Antransport der unbearbeiteten, aus der Gießerei, SChn1lede oder dem Walzwerk
kommenden Räder in vertikaler Lage derselben, Vorrichtungen zum Verbringen dieser
Räder einzeln auf Kippvorrichtungen, welche sie entsprechend derjenigen ihrer Flächen,
die bearbeitet werden sollen, aus der vertikalen in die eine oder andere horizontale
Lage bringen, Überführungsvorrichtungen, welche das unbearbeitete Rad von diesen
Kippvorrichtungen in ordnungsgemäßer Lage nach Vorrichtungen zur Beschickung einer
Karusselldrehbank verbringen, auf welcher die Bearbeitung des Rades erfolgen soll,
wobei diese Beschickungsvorrichtungen gleichzeitig ein durch die Drehbank auf einer
seiner Flächen bearbeitetes Rad an die genannten Überführungsvorrichtungen abgeben,
welche es ihrerseits nach den Kippvorrichtungen transportieren, die das Rad zwecks
Bearbeitung seiner anderen Fläche aus der einen in die entgegengesetzte horizontale
Lage ,verbringen, und es dann zweiten Überführungsvorrichtungen, die ebenso wie
die ersten ausgebildet sind, übergeben, welche das Rad Vorrichtungen zuführen, die
ihrerseits eine zweite Karusselldrehbank, auf welcher die Bearbeitung des Rades
auf seiner zweiten Fläche erfolgen soll, beschicken. Diese Beschickungsvorrichtungen
für die zweite Drehbank sind genau gleich denen der ersten Drehbank zugeordneten
ausgebildet und übergeben ihrerseits den zweiten Überführungsvorrichtungen, während
sie das auf seiner zweiten Fläche zu bearbeitende Rad der zweiten Drehbank zuführen,
gleichzeitig ein auf dieser fertig bearbeitetes Rad, welches dann durch die zweiten
Überführungsvorrichtungen den Kippvorrichtungen zugefördert wird, welche es nunmehr
in die vertikale Lage verbringen und an die gleichen Transportvorrichtungen abgeben,
welche die unbearbeiteten Räder zugeführt haben.
Die Vorrichtungen
zum Antransport der unbearbeiteten und zum Abtransport der fertigbearbeiteten Räder
bestehen gemäß der Erfindung aus einem auf Schienen verfahrbaren Rahmen, der in
seinem oberen Teil horizontale U-Eisen in zu d den Achsen der Räder rechtwinkliger
Anordnung, welche dazu dienen, die Räder in der vertikalen Lage zu halten, und sie,
während sie sich zwischen diesen Profileisen befinden, züi führen und in seinem
unteren Teil zu den oberen U-Profileisen parallel angeordnete U-Profileisen trägt,
deren jedes ein umgekehrtes eine Laufbahn für das darauf rechtwinklig zu der Fortbewegungsrichtung
des Rahmens auf seinen Schienen aufruhende Rad während der Vorgänge des Beladens
und Entladens dieses Wagens mit Rädern bildet. Das Entladen der Räder von den Transportvorrichtungen
kann entweder von Hand oder durch Rückvorrichtungen, mit welchen unter den Rädern
angeordnete Mitnehmerknaggen zusammenwirken, erfolgen.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung weisen die Vorrichtungen
zur Verteilung der von den Transportvorrichtungen zugeführten unbearbeiteten Räder
und zu ihrer Zurückführung auf diese Transportvorrichtungen nach erfolgter Bearbeitung
in ihrem unteren Teil ein horizontal angeordnetes, auf dem Erdboden aufruhendes
U-Profileisen, welches ein Winkeleisen in umgekehrter Lage - Winkelscheitel obenliegend
- trägt, das eine Laufbahn für das Rad bildet und in ihrem oberen Teil zwei horizontal
parallel zu dem unteren Profileisen angeordnete U-Profileisen auf, die als Führungen
für die beiden Seitenflächen des von ihnen während seiner Bewegung auf dieser Rollbahn
in vertikaler Lage gehaltenen Rades dienen. Diese Profileisen sind miteinander verschweißt
und derart ineinander eingeschachtelt, daß sie zusammen eine kontinuierliche Bahn
bilden.
Weiter weisen gemäß der Erfindung die Kippvorrichtungen,
welche die Räder in der einen oder anderen Richtung aus der vertikalen in die horizontale
Lage verbringen, einen festen Teil, an welchem ein Betätigungszylinder fest angebracht
ist und einen durch diesen Druckzylinder bewegten Teil auf, welcher mit Vorrichtungen
zur Aufnahme des Rades, sowie zwei Backen, welche dazu dienen, das Rad, nachdem
es in die horizontale Lage gekippt worden ist, in dieser festzuhalten, ausgerüstet
ist. Der bewegliche Teil dieser Vorrichtung ist zwecks Verkippen des Rades aus der
vertikalen in die jeder seiner Flächen entsprechenden horizontalen Stellungen um
eine horizontale Achse drehbar, Gemäß der Erfindung kann dieser bewegliche Teil
in jeder derjenigen seiner Stellungen, in welchen das Rad horizontal liegt, verriegelt
werden und ist mit einer Ausstoßvorrichtung ausgerüstet, welche das Rad, nachdem
es nach seiner Bearbeitung durch diese Vorrichtung in die vertikale Lage verbracht
worden ist; abführt.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung bestehen die Überführungsvorrichtungen,
welche einen präzisen Transport des Rades von den Kippvorrichtungen nach den Vorrichtungen
zur Beschickung der Drehbänke sichern, je aus einem auf Schienen rollenden Wagen,
welcher durch einen pneumatischen Druckzylinder schnell von einem Ausgangspunkt
bis in die Nähe der Ankunftsstelle bewegt wird auf, wobei ein zu diesem Zweck vorgesehener
weiterer pneumatischer Druckzylinder die Geschwindigkeit des Wagens am Ende seines
Weges abbremst, um Stoßwirkungen zu vermeiden und die genaue ordnungsgemäße Lage
seiner Ladung an der Ankunftsstelle zu sichern.
Die beiden Druckzylinder
der Überführungsvorrichtungen sind erfindungsgemäß einander gleich ausgebildet und
mit den gleichen Organen für ihre Beaufschlagung und Steuerung ausgerüstet, so daß
jeder von ihnen abwechselnd, je nach der Bewegungsrichtung des Wagens, die Aufgabe
des den Wagen bewegenden und des den Wagen abbremsenden und die ordnungsgemäße Lage
des Rades sichernden Zylinders übernehmen kann Gemäß einem weiteren Merkmal der
Erfindung bestehen die Vorrichtungen, welche gleichzeitig die Beschickung der Drehbank
mit dem zu bearbeitenden Rad und die Abführung eines bearbeiteten Rades bewirken,
aus einem durch einen pneumatischen Druckzylinder auf Schienen verfahrbaren Rahmen,
einem mittleren Zapfen und zwei um diesen drehbaren einander entgegen gerichteten
Auslegern, deren jeder an seinem Ende eine innen liegende Spreizzange zur Erfassung
der Räder in ihrer zentralen Bohrung aufweist. Die Drehung dieser Ausleger erfolgt
durch einen von einem pneumatisphen Druckzylinder betätigten Zahnstangen-Ritzelbetrieb.
Außerdem ist jedem der Ausleger ein hydraulischer Druckzylinder zugeordnet, welcher
sein Anheben und Absenken bewirkt.
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Die Einzelhefen und weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels einer Anlage mit den Merkmalen
der Erfindung, auf welches diese aber keineswegs beschränkt ist, anhand der Abbildungen:
Fig. 1 ist eine schematische Aufsicht auf die Gesamtlage.
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Fig. 2 und 3 zeigen in Seiten- und Stirnansicht die Vorrichtungen
zum
An- und Abtransport der Räder.
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Fig. 4 ist eine Aufsicht auf eine Einzelheit der Fig. 1. Fig. 5 zeigt
in Seitenansicht die Vorrichtung zum Kippen der Räder.
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Fig. 6 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung zur Überführung der
Räder mit deren hydraulischem Leitungsnetz. Fig. 7 ist eine vereinfachte Seitenansicht
der Vorrichtungen zur Beschickung der Drehbänke mit unbearbeiteten Werkstücken und
zur Abführung der bearbeiteten Werkstücke. Fig. 8 ist ein Vertikalschnitt durch
ein Organ der in Fig. 7 veranschaulichten Vorrichtungen. Fig. 9 ist eine Aufsicht
auf Fig. 8 und Fig. 1o eine Stirnansicht der Vorrichtungen zur Einzelverteilung
der Räder auf die in Fig. 5 dargestellten Kippvorrichtungen.
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In Fig. 1 ist schematisch als Ausführungsbeispiel eine Gesamtanlage
zur Handhabung von auf zwei Karusselldrehbänken, von denen jede eine der Flächen
des Rades bearbeitet, zu bearbeitenden Eisenbahnwagenrädern, mit den Merkmalen der
Erfindung dargestellt.
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In dieser Figur sind mit A1, A2, A3 die Vorrichtungen zum Transport
der Räder R, mit welchen die Anlage beschickt
wird, in Gastalt von
auf Schienen Z verfahrbaren Wagen bezeichnet. Die Kippvorrichtungen für die
Räder R sind bei B dargestellt. Mit C1 und C2 sind die auf Schienen F1 und F2 laufenden
Überführungsvorrichtungen bezeichnet, welche die Räder bis zu den Vorrichtungen
D1 und D2 zur Beschickung der Drehbänke T1 und T2 mit zu bearbeitenden Rädern R1
und R2 verbringen und von diesen nach erfolgter Bearbeitung wieder übernehmen.
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Die Beschickungsvorrichtungen Dl und D2 laufen auf Schienen G1 und
G2. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist die Gesamtanordnung der Anlage gemäß der
Erfindung symmetrisch.
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Jede der Karusselldrehbänke T1 und T2 ist mit den gleichen und in
gleicher Weise angeordneten Transport-, Handhabungs-und Beschickungsvorrichtungen
ausgerüstet. Mit P1 und P2 sind die Steuerpulte auf jeder Seite der Anlage, von
denen jeder der Drehbänke T1 und T2 eines zugeordnet ist, bezeichnet.
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Nachstehend werden nunmehr die die Bestandteile der Gesamtanlage bildenden-Vorrichtungen
sowie deren Wirkungsweise im einzelnen beschrieben.
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In den Figuren 2 und 3 sind die Vorrichtungen zum Transport der Räderdargestellt.
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Diese Vorrichtungen bestehen aus einem auf Schienen 2 verfahrbaren
Rahmen 1, welcher in seinem unteren Teil eine Mehrzahl von quer zur Fahrtrichtung
angeordneten U-Profileisen 3 (je eine für jedes) der unteren Räder R, die der Rahmen
aufnehmen soll, trägt. In den Boden jedes dieser Profile ist einumgekehrtes Winkeleisen
4 (Winkelscheitel oben) befestill-, welches eine Rollbahn für die Räder beim
Entladen
der Transportvorrichtungen in weiter unten noch zu beschreibender Weise bildet.
Im oberen Teil des Rahmens 1 in umgekehrter Lage angeordnete U-Profileisen 5 dienen
der Halterung der Räder R in vertikaler Lage und gleichzeitig ihrer Führung bei
ihrer Abgabe aus dem Wagen oder ihrem Aufladen auf diesen. Die Bewegung der Räder
auf dem Wagen zwecks Entladung aus diesem erfolgt von Hand oder durch das Zusammenwirken
von Knaggen -) mit Rückvorrichtungen.
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Die in den Figuren 2 und 3 dargestellten Transportvorrichtungen werden
jeweils mit mehreren Rädern, die in Posten von solchen zugeführt werden, beladen
und auch postenweise entladen. Das erfolgt durch Schiebebühnen, Laufkräne oder Hubwagen.
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Die zwecks Bearbeitens von der Anlage gemäß der Erfindung zu übernehmenden
unbearbeiteten Räder werden einzeln von den oben anhand der Figuren 2 und 3 beschriebenen
Transportvorrichtungen aus auf die in Fig. 1o dargestellten Verteilungsvorrichtungen
verteilt. Diese aus handelsüblichen Profileisen zusammengesetzte Vorrichtung stellen
im Prinzip schmale Rinnen dar.
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Sie bestehen aus einem unteren U-Profileisen, welches ein eine Rollbahn
fl'ir das Rc-.d R bildendes umgekehrtes Winkeleisen 9 trägt und zwei oberen im Abstand
voneinander liegenden mit ihren Bodenflaschen einander zugekehrten U-Profileisen.
8, welche der Halterung des Rades in der vertikalen Lage dienen.
Die
Profileisen 7 und 8 sind den Profileisen 3 und 5 der
in den
Figuren 2 und 3 dargestellten Transportvorrichtung
gleich. 31e werden
miteinander durch mit ihnen verschweißte
Zwischenstücke verbunden und die
Gesamtanordnung ruht auf
dem Boden auf, wobei die Profileisen aufeinanderfolgend
so
ineinander_eingelegt sind, daß eine ununterbrochene
Fahrbahn gebildet wird
(Fig. 4): Das gesamte Gewicht des Rades wirkt auf das untere Winkel-
eisen
9, die Beanspruchung, die auf die Führungseisen 8
ausgeübt werden,
sind praktisch Null. Deshalb ist die
Kraft, die aufgewendet werden muB,
um das Rad ins Rollen
zu bringen, sehr gering. Eine Vorrichtung der beschriebenen
Art
eignet sich deshalb in vollkommener Weise dazu, die
Räder durch Schwerkraftwirkung
fortzubewegen.
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Fig. 4 veranschaulicht ein Beispiel der Verwendung der
An-
und Abtransportvorrichtungen A für die Räder und der
Abführungsrinne
H für den Fall von Bewegungen der Räder
in zueinander rechtwinkligen
Richtungen. Zwecks Vertei-
lung von unbearbeiteten Rädern auf die in Fig.
1 darge-
stellte Anlage wird der Wagen A vor die Rinne H so ver-
fahren,
daß die auf ihm befindlichen unbearbeiteten Räder
in deren Achse liegen, worauf
dieses Rad in der oben be-
schriebenen Weise aus der Lage, die es bei seinem
Trans-
port aus dem Wagen eingenommen hat, verbracht wird und
in der
Rinne H bis zu der Kippstation rollt.
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Umgekehrt rollt ein von den Drehbänken kommendes fertig bearbeitetes
Rad in die Rinne H, wird von dieser aus in den Wagen A verbracht und durch
diesen abgefördert.
Die Vorgänge des Entladens des unbearbeiteten
Rades alis dem Wagen und des Aufladens des fertig bearbeiteten Rades auf ihn erfolgen
kontinuierlich.
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Ein fertig bearbeitetes Rad nimmt dann jeweils den Platz eines vorher
von dem Wagen entladenen unbearbeiteten, den Drehbänken zwecks Bearbeitung zugeführten
Rades ein.
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Ein in vertikaler Lage in der Rinne rollendes unbearbeitetes Rad R
gelangt dann zu den Vorrichtungen B, welche dazu dienen, das Rad in die horizontale
Lage zu kippen (Fig. 1). Nachstehend werden anhand von Fig. 5 die Vorrichtungen
zum Kippen der Räder in die horizontale Lage, und zwar. je nach dem anschließend
durchzuführenden Bearbeitungsvorgang, in der einen oder in der anderen Richtung,
beschrieben.
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Diese Kippvorrichtungen weisen einen festen im Erdboden verankerten
Teil 1o auf. Zwei an diesem Teil feste Lager 11 (von denen in der Abbildung nur
eins zu erkennen ist) tragen die Drehzapfen des diese schwenkbaren Kolbens eines
pneumatischen Druckzylinders 12, dessen Aufgabe es ist, den beweglichen Teil 14,
welcher das Rad trägt, durch die Achse 17 anzuheben. Zwei Halblager 13a und 13b
tragen die Drehzapfen 15 und 16 des beweglichen Teiles, welche sich an diesen während
der Bewegung dieses Teiles abstützen. An jedem der beiden Halblager 13a und
13b ist ein Abdeekkörper 18a und 18b angeordnet, welcher die Drehzapfen 15 und 16
des beweglichen Teils 14 während den Bewegungen derselben abdeckt und sie dadurch
jeweils in einer der beiden Stellungen welche das Rad in die horizontale
Lage führen, nämlich
a) der Stellung V, falls der Körper
18b den Zapfen 16 abdeckt. oder b) der Stellung S, falls der Körper 18a den Zapfen
15 abdeckt au verriegelt.
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Die Stellung 0 ist diejenige, in welcher der Kippvorrichtung ein vertikal
stehendes Rad zugeführt wird.
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Der bewegliche Teil 14 enthält ein Rinnenelement 19, welches das Rad
aufnimmt und zwei Backen 2o zum Halten desselben in horizontaler Lage, sobald
es gekippt worden ist. Das U-Eisen 21 #a der Rinne 19 ist um einen
Winkel
von etwa 15o neigbar, wenn die Kippvorrichtung sich in
der Stellung 0 befindet. Hierdurch wird es möglich,
das Rad, nachdem seine
Bearbeitung beendet ist, in die Rinne H (Fig. 4) ablaufen zu lassen.
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Die verschiedenen Organe der Kippvorrichtung, nämlich der
bewegliche Teil 14, die Lagerabdeckungen 18a und 18b und
die
die Ausstoßvorrichtung bildende neigbare Rinne 21 werden durch Druckzylinder betätigt,
welche durch doppelt wirkende Pilotventile gesteuert mit Preßluft versorgt werden.
Der Bedienungsmann kann deshalb aus der Entfernung durch einfach wirkende von Hand
betätigte Relaisventile die Beschickung der Drehbank mit einem zu
bearbeitenden
Werkstück und die Abführung eines fertig bearbeiteten Werkstückes aus dieser
steuern.
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Zwecks Zuführung eines unbearbeiteten Rades zu der Drehbank bewirkt
der Bedienungsmann das Verbringen eines Rades in die Kippvorrichtung und läßt den
beweglichen Teil-14 der
Kippvorrichtung in der gewählten Richtung
kippen. Zwecks Abführung des von einer der Drehbänke kommenden bearbeiteten
Rades bringt der Bedienungsmann das Rad in die vertikale Lage zurück (Stellung 0),
stößt es in die Abführ- und Verteilungsrinne aus, falls es bereits vollkommen bearbeitet
ist oder ändert, falls das Rad nunmehr auf seiner zweiten Fläche durch die zweite
Drehbank zu bearbeiten ist, die Kippvorrichtung.
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Das in die horizontale Lage gekippte Rad wird den Über-, führungsvorrichtungen
C1 (oder C2J (Fig. 1) zugeführt. Nachstehend werden im einzelnen anhand von Fig.
6 diese Überführungsvorrichtungen beschrieben werden, welche den Transport des Rades
von den Kippvorrichtungen B zu den Beschickungsvorrichtungen D1 (oder D2) für die
Dreh bänke T1 (oder T2) und umgekehrt mit der erforderlichen Genauigkeit bewirken.
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Diese Überführungsvorrichtungen haben die folgenden drei Aufgaben
zu erfüllen: sehr schnelles Verbringen des Werkstückes vom Anfangspunkt ihrer Bewegung
bis in die Nähe des Ankunftspunktes, Dämpfung der Geschwindigkeit der Bewegung in
der Nähe des Ankunftspunktes und genaues Verbringen ihrer Last an den gewünschten
Punkt.
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Das Rad R wird auf einen auf Schienen laufenden Wagen 22
aufgesetzt
(Fig. 6), der durch eine Vorrichtung K bewegt
wird, worauf eine
identische Vorrichtung seine Bewegung im Bereich der Empfangsstelle abbremst und
die genaue Stellung der Last in der Endstellung durch den Eingriff des Hakens 23
gesichert wird.
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Da die Organe, aus denen die Vorrichtungen K und L bestehen, identisch
ausgebildet sind und auch ihre Wirkungsweisen vollkommen einander analog sind, wird
im folgenden nur die Vorrichtung L beschrieben werden. (Die Elemente der Vorrichtung
K sind auf der Zeichnung mit den gleichen Bezugszeichen wie die entsprechenden Elemente
der Vorrichtung L, jedoch unter Zusatz des Index "t" bezeichnet). 11 Die Vorrichtung
L besteht aus folgenden Teilen: einem pneumatischen Druckzylinder 24, dessen Bohrung
und dessen Hub in Abhängigkeit von der Last und der zu überbrückenden Entfernung
gewählt werden, einem geschmiedeten Rahmen 25, der eine Gleitbahn bildet, einem
Schlitten 26, der einen Anschlag 27 und den Rückführhaken 23 trägt, und einer Preßluftverteilungsanordnung.
Diese ihrerseits besteht aus: einem handbetätigten Relaisventil 28, einem doppelt
wirkenden pilotventil-gesteuerten Differenzialverteiler 29, zwei Relaisventilen
3o und 31, die dadurch, daß der Wagen 22 die Nocken 32 bzw. 33 überführt,
gesteuert werden,
einer verstellbaren Drosselvorrichtung 34, und
einer Vorrichtung 35, die es ermöglicht, die Anlage sehr schnell auf Druckentlastung
zu stellen.
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Die Arbeitsweise der vorstehend beschriebenen Anordnung ist wie folgt:
Um gemäß Fig. 6 die Last von rechts nach links (d.h.
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von der Vorrichtung L nach der Vorrichtung K) zu bewegen, betätigt
der Bedienungsmann das Relaisventil 28 der Vorrichtung L. Der Verteiler 29 erhält
bei c einen Luftimpuls. Die Luft strömt über e und f und beaufschlagt den Druckzylinder
24 bei h. Die in dem vorderen Teil dieses Druckzylinders eingeschlossene Luft bläst
bei n durch die Schnellentlastungsvorrichtung 35 ab. Der Wagen wird vorwärtsgeschleudert.
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Sobald der Wagen 22 auf den Nocken 32' der Vorrichtung K trifft, betätigt
er das Ventil 3ot, so daß die Luft über j', und kt und umgekehrt über d' den Verteiler
29 passiert. Es ist also der Druckluftkreislauf et, gt, 1' hergestellt. Die in dem
rückwärtigen Teil des Druckzylinders 24 enthaltene Luft strömt durch die Drosselvorrichtung
3$t hindurch und tritt über ht, f' und r' aus.
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Der Abstand zwischen den Nocken 32t und 338 bestimmt die Dauer
der Bremsphase des Wagens.
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Der Wagen passiert den Nocken 33' und betätigt das Ventil 31', welches
sich öffnet. Demzufolge tritt Luft bei n' in den Druckzylinder 24t ein. Der Kolben
dieses
Druckzylinders bewegt sich rückwärts und nimmt
den
Wagen nach dem gewünschten Punkt mit; wo er durch den
Haken
23' festgehalten wird, wobei er auf den Anschlag 27' trifft.
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Im Falle der Bewegung des Wagens in Richtung von links
nach
rechts (von der Vorrichtung K nach der Vorrichtung
L hin) ist die Arbeitsweise die gleiche.
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Wie aus Fig: 1 ersichtlich ist, weist eine Anlage gemäß
der
Erfindung zwei Überführungsvorrichtungen der oben
anhand von Fig.
6 beschriebenen Art auf. Je eine dieser
Vorrichtungen C1
und C2 (Fig. 1) ist auf einer Seite
der Kippvorrichtung B angeordnet
und transportiert die
Räder nach der zugeordneten der Beschickungsvorrichtung
für die Drehbänke T1 und T2.
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Das auf dem Wagen der Überführungsvorrichtung befind-
liehe,
mit diesem eingetroffene Rad wird durch die Auf-
gabevorrichtungen
der Drehbank Uberrnonanen. Diese Auf-
gabevorrichtungen D1
(oder D2) liegen zwischen der Uberführungsvorrichtung C1 (oder D2) und
der Karusselldrehbank T1 (oder T2) Fig: l). Wie aus Fig.
1 ersichtlich ist, sind zwei einander gleiche Aufgabevorrichtungen
D1 und D2, je eine fUx- jede der Karusselldrehbänke T1
und T2, vorhanden, die gleichzeitig der zugeordneten Drehbank
das
zu bearbeitende Werkstück aufgeben und das bearbeitete
Werkstück
von-ihm abführen. Die Vorrichtungen D1 und D2 sind als Doppelausleger
ausgebildet. Nachstehend wird G einer dieser Doppelausleger anhand
der Fig. 7 beschrieben. Er besteht aus folgenden Teilen:
einem
auf Schienen laufenden geschmiedeten Rahmen 36, einem mittleren Zapfen 37, und zwei
Auslegerarmen 38a und 38b, deren jeder an seinem Ende eine innenliegende Spreizzange
aufweist, die dazu dient, die Räder Ra und Rb in ihrer Bohrung zu erfassen und zu
halten, und die weiter unten noch anhand der Figuren 8 und 9 beschrieben werden
wird.
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Der Wagen 36 wird durch einen pneumatischen Zylinder 39, dessen Hub
an seinem Ende gedämpft wird, und der sich an einem unterhalb der Laufbahn F der
oben beschriebenen Überführungsvorrichtung für die Räder (Vorrichtungen C1 und C2
der Fig. 1) liegenden festen Punkt 4o abstützt, bewegt.
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Das Verschwenken der Auslegerarme 38a und 38b erfolgt durch ein mit
einer am unteren Teil des Drehzapfens 37 angeordneten Zahnstange zusammenwirkendes
Zahnritzel. Die Zahnstange wird durch einen pneumatischen Zylinder in in der Abbildung
nicht dargestellter Weise angetrieben. Für das Anheben und Absenken der Auslegerarme
38a und 38b sind zwei unter den Auslegerarmen angeordnete hydraulische Druckzylinder
41a und 41b vorgesehen.
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Diese Druckzylinder werden durch zwei in dem kastenartig ausgebildeten
Teil 42 untergebrachte ölpneumatische Druckübersetzer mit Drucköl versorgt. Dieser
Kasten enthält außerdem sämtliche Verteiler, Regelventile und das gesamte für den
Betrieb des Doppelauslegers erforderliche pneumatische und hydraulische Zubehör.
Die
Steuerung der verschiedenen Bewegungen, nämlich der translatorischen, der Drehbewegung
und des Anhebens und Absenkens der Auslegerarme, erfolgt zentralisiert über in einem
Steuerpultschrank (Pf und P2 gemäß Fig. 1) untergebrachte Steuerventile.
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Im folgenden wird nunmehr anhand der Figuren 8 und 9 die Spreizzange
des in Fig. 7 dargestellten Doppelauslegers, welche unter selbsttätiger Klemmwirkung
das Ergreifen der Räder in ihrer Bohrung ermöglicht, beschrieben.
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Am Ende jedes der beiden Arme des Auslegers ist eine solche Zange
angeordnet, die aus einem Stahlkörper 43, welcher in seinem untern Teil einen beweglichen
Schuh 44 aufnimmt, dessen Aufgabe es ist, die erheblichen Unterschiede der Bohrungsdurchmesser
der anzuhebenden Werkstücke auszugleichen, sowie einem nach einer Spirale gekrümmten
Nocken 45 besteht.
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In dem oberen Teil des Körpers 43 ist ein pneumatischer Druckzylinder
46 untergebracht. Die Kolbenstange 51 dieses Druckzylinders steuert mittels eines
Fingers 47 die Annäherung oder Rückwärtsbewegung des Nockens 45. Der abnehmbare
Schuh 44 und der Nocken 45 werden zwecks Anhebens eines Rades R in dessen Bohrung
eingeführt. Sobald der Kontakt zwischen dem Nocken und der Erzeugenden der Bohrung
einmal erfolgt ist, genügt es, die Zange anzuheben, um das Eindringen der Krallen,
mit welchen die Außenfläche des Nockens 45 versehen ist, in die Bohrungswandung
des Rades R zu verstärken. Das Maß des Eingriffes der Krallen in die Bohrung
beträgt ein Maximum,
sobald das Rad hängt.
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Die Zange ist in einem Gehäuse 48 untergebracht, welches Handhabungszapfen
49 trägt. Der Zangenkörper wird durch zwei Schrauben 50 so eingestellt, daß
die Achsen der Zapfen und der Schwerpunkt des anzuhebenden Werkstückes in ein- und
derselben vertikalen Ebene liegen.
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Eine Zange der beschriebenen Ausbildung besitzt den Vorteil eines
geringen Platzbedarfs, ferner den einer Verringerung der Hubhöhe der Hebevorrichtung,
die erforderlich ist, (es genügen Zoo mm um ein Eisenbahnwagenrad auf eine Karusselldrehbank
zu verbringen).
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Ein unabsichtliches Lösen des Werkstückes ist selbst im Falle einer
Fehlbetätigung des Steuerzylinders des Nockens unmöglich. Die Kraft dieses Zylinders
ist so groß, daß ein Öffnen der Zange immer verhindert wird, so lange nicht das
Werkstück auf einen Träger aufgelegt ist.
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Die Arbeitsweise des vorstehend beschriebenen Doppelauslegers, welcher
der Beschickung der Drehbänke mit zu bearbeitenden Rädern und der Abführung der
bearbeiteten Räder von diesem dient, ist wie folgt: Während der Bearbeitungsdauer
führt der Bedienungsmann das durch die Drehbank fertig bearbeitete Rad mittels des
Wagens der Überführungsvorrichtung und der Kippvorrichtung ab, und führt ein neues
unbearbeitetes Rad zu, welches er mittels der Spreizzange an einer Seite des Doppelauslegers
aufhängt.
Während des Stillstandes der Drehbank
bewirkt er durch
entsprechende Steuermaßnahmen das Heranführen.
des Auslegers,
das Ergreifen des vorher durch die Drehbank bearbeiteten
Rades
durch die Spreizzange des anderen Auslegers,
das Verschwenken
des Auslegers um seinen Zapfen 37,
das Absenken des unbearbeiteten
an dem anderen Auslegerarm
des Doppelauslegers aufgehängten
Rades auf die Plattform
der Drehbank (rechts in Fig:
7) und
setzt dann die Drehbank wieder in Betrieb, um die erste
Fläche
des auf deren Plattform abgesetzten unbearbeiteten
Rades zu bearbeiten.
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Das durch die Drehbank auf seiner ersten Fläche bearbeitete
Rad
wird durch die Überführungsvorrichtung C1 (Fig. l)
wieder
übernommen und der Kippvorrichtung B zugeführt,
welche es um 180o
auf seine andere Fläche, die noch zu
bearbeiten bleibt, umdreht und
der zweiten Überführungs-
vorrichtung C2 Ubergibt,
welche es unter den zweiten
Ausleger D2 verbringt: Dieser hebt einerseits
das
Rad und setzt es dann auf die Plattform der zweiten Dreh-
bank
zwecks Bearbeitung seiner zweiten Fläche ab. Zur
gleichen Zeit
führt der Ausleger D2 ein fertig bearbeitetes,
Rad abT welches durch
die Überführungsvorrichtung nach
der Kippvorrichtung B zurUckgefUhrt
wird. Diese Kipp-
vorrichtung verbringt dieses fertig bearbeitete
Rad in
die vertikale Lage und stößt es in die Rinne aus, von
welcher
es auf den Wagen A2, und zwar an eine Stelle.des-
selben, die durch
die vorherige Abgabe dnes noch nicht
bearbeiteten Rades
nach der Verteilungavorrichtung frei geworden ist, gelangt.
Die
Arbeitsweise der Gesamtanlage gemäß der Erfindung ist also vollkommen kontinuierlich.
Ein fertig bearbeitetes Rad folgt jeweils einem nicht bearbeiteten Rad an der gleichen
Stelle eines der Zuführung der rohen und Abführung der bearbeiteten Räder dienenden
Wagens. Sobald einer dieser Wagen vollkommen mit bearbeiteten Rädern beladen ist,
wird er weggefahren, um von neuem von Schiebebühnen, Hubwagen od.dgl. aus mit unbearbeiteten
Rädern beladen zu werden.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die vorstehend im einzelnen
beschriebene und in den Abbildungen dargestellte Ausführungsform einer ihre Merkmale
aufweisende Anlage beschränkt, sondern es sind demgegenüber Änderungen möglich,
ohne von ihrem Grundgedanken abzuweichen. Insbesondere ist die Erfindung nicht auf
die Bearbeitung und Handhabung von zu bearbeitenden Rädern beschränkt, sondern auf
die von allen kreisförmigen Werkstücken, die eine zentrale Bohrung aufweisen, anwendbar.
Die beschriebene Anwendung der Anlage auf Eisenbahnwagenräder dient lediglich der
besseren Veranschaulichung und der Erläuterung eines der in erster Linie in Betracht
kommenden Anwendungsgebiete der Erfindung.