DE1471872B2 - Einrichtung zum Biegen und Harten von Glasscheiben - Google Patents
Einrichtung zum Biegen und Harten von GlasscheibenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Biegen und Härten von Glasscheiben. Es ist eine
derartige Einrichtung bekannt, bei der die Scheiben in Aufeinanderfolge liegend in waagerechter Bahn
durch eine Beheizungszone, eine Biegezone und eine Abschreckzone transportiert werden, wobei in der
Biegezone eine aus einem höhenverstellbaren Unterteil und einem feststehenden Oberteil bestehende, die
Scheibe zwischen sich aufnehmende Biegeform angeordnet ist. Hierbei werden in üblicher Weise die
Scheiben nacheinander in einem, in der Beheizungszone angeordneten Ofen auf eine nahe der Erweichungstemperatur des Glases liegende Temperatur
erhitzt; anschließend wird die erhitzte Scheibe auf den Unterteil der Biegeform gegeben undJdurch Aufwärtsbewegung
des Unterteiles mit dem feststehenden Oberteil in Kontakt gebracht, um ihr die gewünschte
Krümmung zu verleihen. Darauf wird die gebogene Scheibe mit der Form in die Abschreckrone transportiert,
in der sie durch Luft gekühlt wird, um ihr die erforderlichen Spannungen zu verleihen. Nach der
Abschreckung wird die Scheibe von der Form abgenommen um einer weiteren Verarbeitung zugeführt
zu werden. Um diese bekannte Einrichtung im Interesse einer wirtschaftlichen Fertigung kontinuierlich
betreiben zu können, ist es erforderlich, eine Vielzahl von Formen zu verwenden, da jede Scheibe solange
auf der Biegeform verbleiben muß, bis sie die Abschreckzone durchlaufen hat. Diese erforderliche
Verwendung einer Mehrzahl von Formen, die durch eine zusätzliche Transportvorrichtung im Kreislauf
durch die Biegezone und die Abschreckzone transportiert werden müssen, stellt sowohl kostenmäßig als
auch in apparativer Hinsicht einen nicht unerheblichen Aufwand dar.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen, die ein kontinuierliches
Verfahren gestattet, dagegen die Verwendung einer Vielzahl von Biegeformen überflüssig
macht und mit einer einzigen Biegeform auskommt, die lediglich die Aufgabe hat, der aus dem Heizofen
kommenden Scheibe die erforderliche Biegung zu verleihen, ohne daß die Scheibe bis zur erfolgten
Kühlung in der Abschreckzone auf der Form verblei-' ben muß. Da hierbei die Biegeform in der Biegezone
verbleiben muß, um in stetiger Aufeinanderfolge die erhitzten Scheiben in den gebogenen Zustand zu überführen,
muß in der Biegezone die heiße, gebogene Scheibe von der Biegeform abgenommen und in die
Härtezone überführt werden, um ihr die erforderlichen Spannungen zu verleihen. Hierbei stellt sich ein
Problem insoweit, als die von der Biegeform abgenommene Scheibe auf Grund ihrer Erhitzung noch
nicht formstabil, sondern verformungsfähig ist, so daß sie die ihr in der Biegeform verliehene Gestalt
auf dem Wege in die Abschreckzone und durch die Abschreckzone hindurch verändern kann.
Diese Aufgabe und das mit ihr gegebene Problem werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Biegeform Liiftdüsen zugeordnet sind, die den Oberflächen der gebogenen Scheibe während der Absenkbewegung des unteren Formteiles eine die Formbeständigkeit der Scheibe bewirkende Kühlung erteilen,
und daß in der Biegezone ein als endloses Förderband ausgebildetes Transportorgan angeordnet
ist, das einen waagerechten, den unteren Formteil übergreifenden Obertrum besitzt. Der Erfindung liegt
die Erkenntnis zugrunde, daß der gebogenen, auf der Biegeform liegenden, erhitzten Scheibe die erforderliche
Formstabilität verliehen wird, wenn sie während der Öffnungsbewegung der beiden Formhälften auf
ihren beiden Oberflächen mit Kühlluft beaufschlagt wird, ohne eine Abschreckung der Scheibe zu bewirken.
Die Beaufschlagung mit Kühlluft erstreckt sich lediglich auf die beiden Oberflächen der Glasscheibe,
so daß die Scheibe im Inneren ihre Temperatur beibehält, damit ihr in der darauf folgenden Abschreckzone
die notwendigen Spannungen aufgegeben werden können. Die Anmelderin hat erkannt, daß diese
kurze, nur während der schnellen Öffnungsbewegung der Formhälften erfolgende Beaufschlagung der beiden
Scheibenoberflächen mit Kühlluft ausreicht, um zu erreichen, daß die gebogene Scheibe während ihres
Transportes auf dem Förderorgan von der Biegezone in die Abschreckzone ihre gebogene Form exakt beibehält.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung kennzeichnet
sich dadurch, daß unterhalb des unteren Formteiles der Biegeform die Unterseite der Scheibe beaufschlagende,
feststehende Luftdüsen angeordnet sind, und diß zwischen den Formteilen ein schwenkbarer, mit
Luftdüsen ausgestatteter Arm vorgesehen ist, der bei seiner Schwenkbewegung die Oberseite der Scheibe
mit Luft beaufschlagt.
Weiter ist wesentlich, daß das Transportorgan aus einer Mehrzahl von schmalen, parallel im Abstand
zueinander liegenden, kontinuierlich antreibbaren Gurten besteht, und daß im unteren Formteil der
Biegeform Durchtrittsschlitze für die Gurte vorgesehen sind. .
Schließlich ist noch von Bedeutung, daß das Transportorgan aus einem der Breite der Scheibe entsprechenden
Förderband besteht, und daß das Förderband in seinem Untertrum eine der Bewegung des
unteren Formteiles folgende Spannrolle besitzt.
Die beiliegenden Zeichnungen zeigen beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung, und es bedeutet:
F i g. 1 eine Seitenansicht der in der Biegezone angeordneten Biegeform mit ihren der Beaufschlagung
der Scheibenoberfläche dienenden Luftdüsen,
F i g. 2 eine Aufsicht gemäß F i g. 1 auf den Unterteil der Biegeform mit der dem Transport der Scheiben
dienenden Fördervorrichtung,
F i g. 3 eine Einzeldarstellung der beiden Teile der Biegeform gemäß Fig. 1,
Fig. 4 eine Seitenansicht und Aufsicht auf eine abgewandelte und
Fig. 5 eine Ausführungsform der Fördervorrichtung in schematischer Darstellung.
Die Figuren zeigen die Biegezone. Diese Biegezone besteht aus einem Rahmengestell 30, das aus vier
senkrechten Pfosten 31 gebildet ist, zwischen denen die Biegeform 24,25 angeordnet ist. Die Biegeform
besteht aus einem oberen Formteil 24 und einem unteren Formteil 25. Das obere Formteil 24 ist über
Druckfedern 41 nachgiebig an einem Rahmen 33 aufgenommen, der an dem Rahmengestell 30 befestigt
ist. Der untere Formteil 25 ist höhenverstellbar ausgebildet. Er ist auf einem Schlitten 45 befestigt, der
von einem Hebel-Parallelogramm 60, 64 getragen wird, das schwenkbar an einem der Pfosten 31 befestigt
ist. An der Stirnseite des Hebel-Parallelogramms ist eine Führungsstange 63 angeordnet, die
einen Nocken 52 trägt, der mit einer Nockenbahn 53 in Eingriff steht, die durch einen Antrieb 59 in Drehung
versetzt wird und während eines Umlaufes den unteren Formteil 25 aus der in F i g. 1 gezeigten Stellung
bis zur Anlage an dem oberen Formteil 24 anhebt und wieder in diese Lage zurückbewegt.
Dem oberen Formteil 24 ist ein Arm 108 zugeordnet, der an einem Pfosten 109 schwenkbar angeordnet
ist und durch eine Kolben-Zylinder-Anordnung 110 in hin- und hergehende Bewegung versetzbar ist.
In der Ruhestellung befindet sich der Arm 108 außerhalb der formgebenden Flächen 26 der Biegeform 24,
25. Die formgebenden Flächen 26 sind ringförmig ausgebildet und kommen während des Biegevorganges
mit den Randbereichen der zu biegenden Scheibe 11 in Eingriff. An.dem Arm 108 ist ein quer zur
Scheibe 11 gerichtetes Düsenrohr 107 befestigt, das an seiner Unterseite mit schlitzartigen Düsen versehen
ist. Unterhalb der formgebenden Fläche 26 des unteren Formteiles 25 befinden sich Düsenrohre 104, die
mit nach oben gerichteten Schlitzdüsen ausgestattet sind, wie insbesondere Fig. 3 erkennen läßt. ■"; -
Gemäß Fig. I und 3 ist ein Transportorgan 27 für
die zu biegenden Scheiben 11, vorgesehen,; das aus·
einem endlosen Band besteht, /das über obere Umlenkrollen
70, eine untere Spannrolle 77 und eine Antriebsrolle 74 geführt :ist. In der in den Fig. 1
und 3 gezeigten Offenstellung der Biegeform 24, 25 liegt der Obertrum des' Transportorganes 27 über
dem unteren Formteil 25.
ίο Wie insbesondere die F i g. 2 erkennen läßt, besteht
das Transportorgan 27 aus einem Förderband 69, das durch eine Mehrzahl von im Abstand angeordneten
Gurten 82 gebildet wird, die über die Rollenanordnung 83 geführt sind. In der formgebenden Fläche
26 des unteren Formteiles 25 sind Schlitze 86 angeordnet, so daß bei der Aufwärtsbewegung des unteren
Formteiles 25 die Gurte 82 durch die Schlitze 86 hindurchtreten.
Eine abgewandelte Ausführungsform des Transportorgans 27 gemäß F i g. 4 und 5 besteht aus einem
Förderband, dessen Breite die Länge der Scheibe 11 übersteigt. Wie insbesondere die Fig. 4 zeigt, wird
bei Aufwärtsbewegung des unteren Formteiles 25 das Förderband 69 mit dem Formteil in die Schließstel- ·
lung der Biegeform 24, 25 angehoben, so daß die Scheibe 11 zwischen der formgebenden Fläche 26 des
oberen Formteiles 24 und dem auf der formgebenden Fläche 26. des unteren Formteiles 25 aufliegenden
Förderband 69 gebogen wird. Hierbei weicht die Spannrolle 27 entgegen der Wirkung ihrer Feder 79
aus, um die Aufwärtsbewegung des Obertrums des Förderbandes 69 auszugleichen.
Die Funktionsweise der Einrichtung ist folgende. Wenn eine auf die Erweichungstemperatur erhitzte
Scheibe 11 die Abschreckzone verläßt, wird sie von dem Transportorgan 27 übernommen, das die Scheibe
zwischen die geöffneten Formteile der Biegeform 24, 25 befördert, wie F i g. 1 zeigt. In dem Moment, wo
die Scheibe 11 mit ihrer vorderen Stirnkante an einen im Förderweg befindlichen Anschlag 112 anläuft,
wird die Kurvenscheibe 53 in Drehung versetzt, so daß der untere Formteil 25 angehoben wird; bei Verwendung
eines aus den Gurten 82 bestehenden Förderbandes 69, treten die Gurte 82 in die Schlitze 86
der formgebenden Fläche 26 des unteren Formteiles 25 ein, so daß die Scheibe 11 auf der formgebenden
Fläche 26 angehoben wird, bis die Scheibe 11 in Kontakt mit der formgebenden Fläche 26 des oberen
Formteiles 24 tritt, so daß die Scheibe durch die beiden formgebenden Flächen 26 der Biegeform 25, 24
in die gewünschte Kurvenform gebogen wird. Darauf wird der untere Formteil 25 abgesenkt, bis er eine in
F i g. 3 in strichpunktierten Linien gezeigte Zwischenstellung erreicht. In dieser Zwischenstellung wird der
untere Formteil 25 für kurze Zeit angehalten. Dies kann dadurch erreicht werden, daß die Kurvenscheibe
35 auf einem entsprechenden Teil ihres Umfanges kreisbogenförmig ausgebildet ist. Nach Erreichen der
Zwischenstellung werden die Düsenrohre 104, die sich unterhalb der formgebenden Fläche 26 des unteren
Formteiles 25 befinden, mit Druckluft beaufschlagt, wodurch die untere Oberfläche der Scheibe 11 mit
Kühlluft beschickt wird. Gleichzeitig wird der Arm 108 durch Betätigung der Kolben-Zylinderanordnung
110 in dem zwischen dem oberen Formteil 24 und der Scheibe 11 bestehenden Zwischenraum hin- und zurückgeschwenkt,
wobei das Düsenrohr 107 ebenfalls mit Druckluft beaufschlaet wird, so daß auch die
obere Oberfläche der Scheibe 11 gekühlt wird. Durch diese Kühlung der beiden Oberflächen der Scheibe 11
wird dieser die zum Transport in die Abschreckzone erforderliche Formstabilität verliehen, ohne daß die
Temperatur im Inneren der Scheibe 11 verringert wird, so daß der Scheibe 11 in der Abschreckzone
durch endgültige Kühlung das gewünschte Spannungsbild verliehen werden kann.
Bei Verwendung eines Förderbandes 69, gemäß Fig. 4 und 5, wird, wie Fi g. 4 zeigt, das Förderband
69 mit dem unteren Formteil 25 angehoben, so daß die Scheibe 11 während des Biegevorganges und des
Kühlvorganges auf dem Transportband 27 verbleibt.
Der Anschlag 112 wird nach Auflauf der Scheibe 11 aus der Förderrichtung ausgeschwenkt, so daß die
gebogene Scheibe 11 von dem Transportorgan 27 aus
der Biegezone auf das Förderorgan 20 der Abschreckzone übergeben wird, wo sie durch die Düsenanordnung
18,19 abgeschreckt wird, um ihr das erforderliche Spannungsbild zu verleihen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Einrichtung zum Biegen und Härten von
Glasscheiben, bei der die Scheiben in Aufeinanderfolge liegend in waagerechter Bahn durch eine
Beheizungszone, eine Biegezone und eine Abschreckzone transportiert werden, wobei in der
Biegezone eine aus einem höhenverstellbaren Unterteil und einem feststehenden Oberteil bestehende,
die Scheibe zwischen sich aufnehmende Biegeform angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Biegeform (24, 25) Luftdüsen (104,107) zugeordnet sind, die den Oberflächen
der gebogenen Scheibe (11) während der Absenkbewegung des unteren Formteiles (25) eine
die Formbeständigkeit der Scheibe (11) bewirkende Kühlung erteilen, und daß in der Biegezone
ein als endloses Förderband (69, 82) ausgebildetes Transportorgan angeordnet ist, das einen
waagerechten, den unteren Formteil (25) über- ao greifenden Obertrum besitzt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb des unteren Formteiles (25) der Biegeform (24, 25) die Unterseite der
Scheibe (11) beaufschlagende, feststehende Luftdüsen (104) angeordnet sind, und daß zwischen
den Formteilen (24,25) ein schwenkbarer, mit Luftdüsen (107) ausgestatteter Arm (108) vorgesehen
ist, der bei seiner Schwenkbewegung die Oberseite der Scheibe (11) mit Luft beaufschlagt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportorgan
aus einer Mehrzahl von schmalen, parallel im Abstand zueinander liegenden, kontinuierlich antreibbaren
Gurten (82) besteht, und daß im unteren Formteil (25) der Biegeform (24, 25)
Durchtrittsschlitze (86) für die Gurte (82) vorgesehen sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportorgan aus einem
der Breite der Scheibe (11) entsprechenden Förderband (69). besteht, und daß das Förderband
(69) in seinem Untertrum eine der Bewegung des unteren Formteiles (25) folgende Spannrolle (77)
besitzt.
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