DE1471047B1 - Dauermagnetwerkstoff mit einer primaeren Kristallphase auf der Basis von Barium-,Strontium- und/oder Bleiferrit sowie Verfahren zur Herstellung eines solchen Werkstoffes - Google Patents
Dauermagnetwerkstoff mit einer primaeren Kristallphase auf der Basis von Barium-,Strontium- und/oder Bleiferrit sowie Verfahren zur Herstellung eines solchen WerkstoffesInfo
- Publication number
- DE1471047B1 DE1471047B1 DE19621471047 DE1471047A DE1471047B1 DE 1471047 B1 DE1471047 B1 DE 1471047B1 DE 19621471047 DE19621471047 DE 19621471047 DE 1471047 A DE1471047 A DE 1471047A DE 1471047 B1 DE1471047 B1 DE 1471047B1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- permanent magnet
- ferrite
- strontium
- phase
- sintering
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B35/00—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
- C04B35/01—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics
- C04B35/26—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics based on ferrites
- C04B35/2683—Other ferrites containing alkaline earth metals or lead
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Ceramic Engineering (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Structural Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Hard Magnetic Materials (AREA)
- Magnetic Ceramics (AREA)
- Soft Magnetic Materials (AREA)
Description
1 2
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Dauer- dabei als sekundäre Phase vorliegt. Ein solcher Werkmagnetwerkstoff
mit einer primären Kristallphase auf stoff läßt sich unter Verwendung preiswerter Ausder
Basis von Barium-, Strontium- und/oder Bleiferrit gangsmaterialien auf einfache Weise, insbesondere
sowie mit geringen Mengen in der Ferritphase voll- durch geeignete Sinterbehandlung, herstellen, wobei
ständig lösbarer Zuschlagstoffe sowie ferner ein zur 5 sich für ein praktisches Ausführungsbeispiel des Werk-Herstellung
eines solchen Werkstoffes besonders ge- stoffes eine Remanenzinduktion Br = 3,69 kG, eine
eignetes Verfahren. Verschwundfeldstärke von iHa = 3,99 kOe und ein
Derartige Dauermagnetwerkstoffe werden auch als maximales Energieprodukt BHmax = 3,1 · 10e GOe,
sogenannte Magnetoplumbite bezeichnet, die hexagonal für ein weiteres Ausführungsbeispiel eine Remanenzkristallisiert
sind und durch ihre Formel MO · «Fe2O3 io induktion von Br = 4,33 kG, eine Verschwundfeldbeschrieben
werden können. Dabei werden für M eines stärke iHc = 2,51 kOe bei einem maximalen Energieoder mehrere der Elemente Ba, Sr und Pb verwendet. produkt BHmaxVon4,5 · 10" GOe erzielen ließen. Auch
η gibt das Molverhältnis an, das im allgemeinen der Rechteckcharakter der Magnetisierungsschleife
η = 6 ist. konnte dabei in der gewünschten Weise noch weiter
Magnetoplumbite Dauermagnetwerkstoffe sind in »5 ausgeprägt werden.
verschiedenen Ausführungsformen bekannt. So ist es Die überraschend hohen Energieprodukte von
bekannt, Barium-, Blei- oder Strontiumferrit durch anisotropen Dauermagnetwerkstoffen nach der Er-2-
bis 4stündiges Vorsintern bei 1000 oder 11000C, findung von z. B. BHmax = 4,5 · 10e GOe werden da-Zerkleinern
und Mahlen der dabei erhaltenen vor- durch erzielt, daß sich die Magnete in einer Nichtgesinterten Klinker, Pressen dieses Mahlgutes in die »° gleichgewichtsstruktur befinden. Die im wesentlichen
gewünschte Kernform und Fertigsintern der Kerne durch die Zuschlagstoffe ausgebildeten sekundären
herzustellen. In Verbindung damit ist es auch bekannt, Bestandteile haben sich durch die rasche Aufheizung
die Anheizung rasch und die endgültige Sinterung bei und kurze Sinterung nicht vollständig lösen können,
einer Sintertemperatur von etwa 1280 bis 133O0C für so daß sich für den erfindungsgemäßen Werkstoff ein
eine Dauer von 10 Minuten vorzunehmen. Die Ko- as zweiphasiges Gefüge ergibt.
erzitivkraft (Verschwundfeldstärke) eines derart her- Aus der französischen Patentschrift 1 048 792 (bzw.
gestellten Strontiumferrits beträgt 2,5 kOe bei 2,155 kG der damit korrespondierenden österreichischen Pa-
Remanenzinduktion. Es sind dabei auch noch kürzere tentschrift 196 629) ist es schon bekannt, in dem
Sinterzeiten bekanntgeworden, um das spontane Korn- Ferritgitter eines magnetoplumbiten Dauermagnets
wachstum während der Sinterung zu unterdrücken. 30 bis zu 40% der Menge an Barium, Strontium oder
Zur Verbesserung der magnetischen Kennwerte Blei durch Kalzium zu ersetzen, wobei festgestellt
magnetoplumbiter Dauermagnetwerkstoffe ist es eben- wurde, daß die magnetischen Werte sich dadurch
falls schon bekanntgeworden, die Vorsinterung bei nicht wesentlich verschlechtern. Bis zu dem Betrag
höheren Temperaturen als 12000C, insbesondere bei von 40% wird das Kalzium aber vollständig in das
1315° C vorzunehmen und dann bei niedrigeren Tem- 35 Ferritgitter eingebaut, so daß es keine Sekundärphase
peraturen fertigzusintern. bildet. Erst nach Überschreiten dieses Anteils bildet
Ferner ist es bekannt, bei der Ferritherstellung etwa sich infolge Sättigung eine Überschußphase. Diese
0,01 bis 1 Gewichtsprozent Zuschlagstoffe aus der Überschußphase ließe sich aber auch nicht durch eine
Gruppe BrO, CaO, La2O3, Bi2O3, As2O3 und Sb2O5 zu Änderung des Behandlungsverfahrens in das Ferritverwenden,
womit ein maximales Energieprodukt von 40 gitter einbauen und könnte somit auch nicht zu der
BHmax bis zu 2,97 · 10e GOe erzielt werden konnte. erfindungsgemäßen Gitterverspannung führen. Da-Bei
Verwendung von 0,1 bis 2 Gewichtsprozent Zu- gegen werden bei der vorliegenden Erfindung beschlagstoffen
eines Oxydgemisches aus der Gruppe der stimmte Zuschlagstoffe in einer Menge verwendet, die
Oxyde Al2O3, SiO2, CrO, TiO2, B2O3 und Cr2O3 in an sich eine vollständige Lösung im Ferrit ermöggelöster
Form konnte ein maximales Energieprodukt 45 liehen würde, die aber bewußt nur unvollständig einvon
BHmax = 3,55 · 10e GOe erreicht werden. Die gebaut werden, so daß sie teilweise als sekundäre Phase
Koerzitivkraft betrug dabei jedoch nur 1,9 kOe, wäh- vorliegen und dadurch im fertigen Magnetwerkstoff
rend die Remanenzinduktion einen Wert Br — 4,01 kG ein diesen kennzeichnendes Ungleichgewicht der
hatte. Phasen erreicht wird.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, die magne- 50 In der Zeitschrift »American Ceramic Society
tischen Eigenschaften magnetoplumbiter Dauermagnet- Bulletin«, 40 (9), 1961, S. 563, ist auf Ferrite hinwerkstoffe,
vor allem die Koerzitivkraft bzw. die Ver- gewiesen, die Bi2O3 als Zusatzstoff enthalten. Dieser
schwundfeldstärke, insbesondere eines aus dem erfin- Zusatzstoff läßt sich jedoch nicht wie der Zuschlagdungsgemäßen
Werkstoff hergestellten Magnetkörpers stoff nach der Erfindung in das Ferritgitter einbauen,
mit anisotropem Auf bau, zu verbessern und dabei nach 55 sondern liegt hauptsächlich als nichtmagnetische
Möglichkeit gleichzeitig den Verlauf der Magnetisie- zweite Phase vor. Diese Literaturstelle rät daher von
rungsschleife noch stärker als bisher der Form eines der Verwendung von Bi2O3 als Zusatzstoff ab und
Rechteckes anzunähern, ohne daß deshalb besonders schlägt statt dessen PbO vor, weil dies von der Ferritaufwendige zusätzliche Verfahrensschritte erforderlich phase ohne Bildung einer Sekundärphase aufgenomwären
und/oder besondere teure Ausgangsmateri- 60 men werden könne und daraus bessere magnetische
alien verwendet werden müßten. Kennwerte zu erwarten seien. Diese Lehre steht aber
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Dauermagnet- ähnlich wie die durch die französische Patentschrift
werkstoff der eingangs genannten Art erfindungs- 1 048 792 vermittelte Lehre gerade im Gegensatz zu
gemäß dadurch gekennzeichnet, daß als Zuschlag- der Lehre der Erfindung, so daß diese auch insofern
stoffe die im komplexen Strontiumkarbonat enthal- 65 nicht als nahegelegt angesehen werden kann,
tenen Verunreinigungen, einschließlich Al2O3, dienen In weiterer Ausbildung der Erfindung kann zur und daß der Zuschlagstoff wenigstens teilweise in un- Herstellung des erfindungsgemäßen Dauermagnetgelöster Form in den Werkstoff eingebaut ist und Werkstoffes ein Verfahren angewendet werden, bei dem
tenen Verunreinigungen, einschließlich Al2O3, dienen In weiterer Ausbildung der Erfindung kann zur und daß der Zuschlagstoff wenigstens teilweise in un- Herstellung des erfindungsgemäßen Dauermagnetgelöster Form in den Werkstoff eingebaut ist und Werkstoffes ein Verfahren angewendet werden, bei dem
3 4
die ferritbildenden Ausgangsstoffe zusammen mit den Stoff A, entsprechend dem unschraffierten Bereich
Zuschlagstoffen oder mit die Zuschlagstoffe ergebenden links der Linie 1, einmal nur homogene einphasige
Stoffen vorgesintert, gemahlen, gepreßt und bsi etwa Mischkristalle, zum anderen, entsprechend dem
125O0C gesintert werden und das sich erfindungsgemäß schraffierten Bereich rechts der Linie 1, sowohl Kridadurch
kennzeichnet, daß der Werkstoff bsi der Auf- 5 stalle χ als auch Kristalle β in Form eines Zweiphasenheizung
auf die Sintertemperatur von etwa 6000C bis gefiiges der Stoffe A -\-B enthält. Der Verlauf der
zur Sintertemperatur mit einer Geschwindigkeit von Linie 1 ist dabei von der jeweiligen Stofftemperatur
etwa 1000° C/h aufgeheizt und anschließend kürzer einerseits und dem Anteil an Zuschlagstoff B andererals
15 Minuten gesintert wird. Vorzugsweise erfolgt seits abhängig.
die Aufheizung der Preßkörper auf bis zu etwa 6000C io Aus der Kurve 1 geht hervor, daß bei Erhöhung der
dabei mit einer Geschwindigkeit von 50 bis 100° C/h. Temperatur ein vorliegendes zweiphasiges Gefüge <x+ß
Dadurch werden Rissebildungen, die z. B. durch das unter Auflösung des Anteils B im Grundstoff A zu dem
Entweichen von Plastifikatoren oder durch ungleich- reinen Mischkristall α umgeformt wird, vorausgesetzt,
mäßige Ausdehnungen des Preßkörpers auftreten daß dieser Temperaturwert lange genug beibehalten
können, weitgehend verhindert. 15 wird. A kann z. B. ein Strontiumferrit der Formel
Die Erfindung wird nachstehend zusammen mit SrO · 6Fe2O3 und B ein Zuschlagstoff, z. B. Alumiweiteren
Merkmalen an Hand von Ausführungs- niumoxyd Al2O3, sein. Bei einem Magnetwerkstoff,
beispielen in Verbindung mit der Zeichnung erläutert. der sich in einem mit dem Punkt 9 bezeichneten Zu-In
der Zeichnung zeigt * stand, entsprechend 1,5 Gewichtsprozentanteil des Fig. 1 schematisch einen kreisscheibenförmigen 30 Stoffes B und einer Temperatur von 1250° C, befindet,
Dauermagnetkörper aus dem Magnetwerkstoff nach wäre somit der Stoff B bei Gleichgewicht vollständig
der Erfindung, dessen magnetische Vorzugsrichtung V im Stoff A gelöst. Die Auflösung des Aluminiumin
Richtung der Rotationsachse des Körpers verläuft, oxyds Al2O3 erfolgt dabei durch Feststoffdiffusion,
Fig. 2 als Beispiele Zustandsdiagramme von ohne daß deshalb etwa die merklich höher als 12500C
Dauermagnetwerkstoffen in Abhängigkeit von dem «5 liegende Schmslzteraperatur von Aluminiumoxyd er-Gewichtsanteil
eines Zuschlagstoffes B, reicht werden müßte.
F i g. 3 die Gegenüberstellung zweier Magnetisie- Die gestrichelte Kurve 2 stellt die Ungleichgewichts-
rungsschleifen zweier verschiedener, im Rahmen der kurve dar. Dar obsn angegsbsne Stoff im Zustands-
vorliegenden Erfindung untersuchter magnetoplum- punkt P würde gsmiß diesem Ungleichgewichtszu-
biter Dauermagnetwerkstoffe, 30 stand aus einem Zweiphasengemisch der Ungleich-
F i g. 4 den Verlauf der Aufheizgeschwindigkeit gewichtsphasen x' + ß' bsstehen. Erst oberhalb einer
während der Aufheizung auf Sintertemperatur bei in dieser Figur nicht dargsstellten viel höheren Tempe-
einem ein Ausf ührungsbsispiel der Erfindung bilden- ratur würde sich bsi kurzzeitiger Überschreitung dieser
den Verfahren, . Grenztemperatur ein einphasiger Mischkristall x' ein-
F i g. 5 die Gegenüberstellung der Magnetisierungs- 35 stellen. Je länger das Stoffgemisch A + B bei den
kurven im zweiten Quadranten für ein Ausführungs- Temperaturen um die Phasengrenzkurve gehalten
beispiel der Erfindung, bei dem ein hoher Prozentsatz werden, um so weiter nach rechts kann die Kurve 2 in
des Zuschlagstoffes in der Primärphase gelöst ist Richtung zur Kurve 1 gesetzt werden, desto niedriger
(Kurve 6), sowie für ein zweites Ausführungsbsispiel wird also die Temperatur sein, bei der die Lösung der
der Erfindung, bsi dem nur ein verhältnismäßig kleiner 4° Phase β erfolgt.
Anteil der an sich lösbaren Zuschlagstoffe in die Es hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen, als Aus-Primärphase
eingebaut worden ist (Kurve T), gangsstoffe bsreits verunreinigte zu verwenden. So
F i g. 6 die Gegenüberstellung von zwei die Ab- werden in weiterer Ausbildung der Erfindung z. B.
hängigkeit des Sättigungsmomentes σ von dem Anteil Eisenoxyde verwendet, die bereits einen Anteil sekunan
Zuschlagstoffen veranschaulichenden Kurven, von 45 därer Bsstandteile enthalten, oder es werden komplexe
denen die eine (Kurve 8) sich auf einen Strontium- ErdalkalikarbDnate für das erfindungsgemäße Verferrit-Dauermagnetwerkstoff
mit weitgehend gelösten fahren bsnutzt. Unter komplexen Erdalkalikarbonaten
Zuschlagstoffen bszieht, während die andere (Kurve 9) sind solche Stoffe zu verstehen, die nebsn der Haupteinen
Strontiumferrit-Dauermagnetwerkstoff bstrifft, erdalkalikarbanatkomponente noch andere Karbonate
bei dem der Zuschlagstoff nur zu einem verhältnis- 50 oder übsrhaupt andere Stoffe in geringeren Anteilen
mäßig kleinen Prozentsatz in der Primärphase ge- aufweisen. Als bssonders vorteilhaft hat sich die Verlost
ist, Wendung des Minerals Cölestin als Ausgangsprodukt Fig. 7 in ähnlicher Weise wie Fig. 5 und 6 die erwieseil. Das Mineral Cölestin besteht zum größten
Gegenüberstellung der Abhängigkeit der Versshwund- Teil aus Strontiumsulfat. Es enthält darüber hinaus
feldstärke von dem Anteil an Zuschlagstoff, einmal für 55 Bariumsulfat, SiliziumDxyd, Aluminiumoxyd und
den Fall, daß der Zuschlagstoff in verhältnismäßig andere Bsstandteile. Dabsi können die Mengenverstarkem
Maße gelöst ist (Kurve 11), zum anderen für hältnisse der einzelnen Sulfate und anderen Bestandden
Fall, daß der Zuschlagstoff nur zu einem kleinen teile bsi den verschiedenen Mineralvorkommen um
Teil in der Primärphase gelöst ist (Kurve 10), und einige Prozent verschieden sein. Das bei den Unter-Fig.
8 wiederum als Gegenüberstellung die Ab- 60 suchungsn verwendete und den nachfolgenden Anhängigkeit
der Curie-Temperaturen von dem Anteil an gabsn zugrunde liegsnde Cölestin wies etwa folgende
Zuschlagstoff, einmal für den Fall, daß der Zuschlag- Zusammsnsetzung in Gswichtsprozenten auf:
stoff weitgehend in der Primärphase gelöst ist (Kurve 94,18 °/0 SrSO1,
13), zum anderen für den Fall, daß nur ein geringer 1,82°/0 CaSO4,
Anteil des Zuschlagstoffes in der Primärphase ent- 65 2,82 % BaSO4,
halten ist (Kurve 12). 0,43% CaCO3,
Im einzelnen gibt in F i g. 2 die Linie 1 die Grenze 0,50% SiO2;
zwischen den Zuständen eines Stoffes A, in denen der 0,25 °/0 Al2O3.
5 6
Aus diesem Cölestin wird ein mit Sulfaten versetztes Dabei bedeutet ρ das spezifische Gewicht der sekun-
komplexes Strontiumkarbonat als Bestandteil für die dären Phase, R die Gaskonstante, T die absolute
Ausgangsmischung des erfindungsgemäßen Werkstoffs Temperatur, M das Molekulargewicht der sekundären
z. B. dadurch hergestellt, daß das Sulfat zunächst zu Phase, γ die Flächenenergie zwischen sekundärer und
einem Sulfid reduziert wird. Diese Reduktion kann 5 primärer Phase, D die Diffusionskonstante der am
z. B. mit Kohle oder einem reduzierenden Gas er- langsamsten diffundierenden Atome, Ue die Endfolgen.
Danach wird das Sulfid in Wasser aufgelöst und konzentration und / eine Funktion, die vom Teilchen*
schließlich das Karbonat-Sulfat-Gemisch durch ein abstand abhängt. Die Endsinterbedingungen müssen
in Wasser lösliches Karbonat oder durch Einblasen gemäß der Erfindung derart gewählt sein, daß die
von CO2-GaS ausgeschieden. Auf diese Weise ergibt xo effektive Sinterzeit ts kleiner als ί# ist. Die Beziehung
sich ein mit Sulfaten versetztes Mischkarbonat — korn- ts < te wird praktisch dadurch erreicht, daß mit einer
plexes Strontiumkarbonat—, dessen Gehalt an Stron- Geschwindigkeit von mindestens 300° C/h, vorzugstiumkarbonat
etwa 89 bis 93 Gewichtsprozent beträgt. weise mit einer Geschwindigkeit von etwa 1000° C/h,
Etwa 5 Gewichtsprozent des komplexen Strontium- bis auf Sintertemperatur, z. B. 12500C, aufgeheizt
karbonats bestehen aus CaCO3, SrSO4, BaSO4, SiO2 15 wird und die Sinterzeit nur wenige Minuten, z. B.
und Al2O3. weniger als 15 Minuten, beträgt.
Bei Verwendung dieses aus Cölestin gewonnenen Im folgenden sind Beispiele des erfindungsgemäßen
komplexen Strontiumkarbonats wird die Zugabe zu- Verfahrens und der daraus hergestellten erfindungssätzlicher
Zuschlagstoffe im allgemeinen überflüssig. gemäßen permanentmagnetischen Werkstoffe ange-Dieses
komplexe Strontiumkarbonat, das darüber so geben.
■hinaus sehr billig herzustellen ist, wird mit Eisenoxyd B e i s ο i e 1 I
gemischt und in der erfindungsgemäßen Weise zu den
erfindungsgemäßen Werkstoffen verarbeitet. Falls die 84,8 Gewichtsprozent eines roten Eisenoxyds (Fe8O3),
Zuschlagstoffe bzw. sekundären Bestandteile bereits das 0,5 Gewichtsprozent SiO2 enthält, werden mit
vor der Vorsinterung zugegen sind, wird eine Vor- 25 15,2 Gewichtsprozent eines oben beschriebenen komsintertemperatur
zwischen 1100 und 12000C empfoh- plexen Strontiumkarbonats gemischt. Die Mischung
len. Die Vorsinterung soll dabei im Gegensatz zu den wird etwa 20 Minuten in einem Drehrohrofen bis
seither bekannten Lehren nur kurz gewählt sein, damit 11500C vorgesintert. Magnetische Messungen der vordie
sekundären Bestandteile sich in der primären gesinterten Klinker zeigten, daß die Vorsintertempe-Phase
allenfalls nur teilweise aufzulösen vermögen. 8° ratur und -zeit nicht ausreichten, um einen homogenen
Werden dagegen die Zuschlagstoffe erst nach der Vor- einphasigen Mischkristall auszubilden. Die Ferritsinterung
zugesetzt, dann kann die Vorsintertempe- bildung betrug nur etwa 94 %>
und der größte Teil der ratur bis etwa 13200C betragen. Nach der Vorsinte- sekundären Bestandteile ist nach der Vorsinterung
rung werden die Klinker bis zu einer Teilchengröße ungelöst. Die Klinkermasse wird in einer Kugelmühle
von etwa 1 μ. fein zermahlen. Danach erfolgt die Ver- 35 in einer 3°/oigen Lösung eines hochpolymeren Nadichtung
der gemahlenen Klinker z. B. durch Pressen triumsalzes einer Naphthalinschwefelsäure 64 Stunden
in einer Preßform. Gleichzeitig wird ein magnetisches gemahlen. Der gemahlene Brei wird in einer Filter-Feld
zur Ausrichtung des gemahlenen Klinkergutes presse unter Anlegen eines homogenen Magnetfeldes
und damit zur Einprägung einer magnetischen Vor- zur Ausbildung der magnetischen Anisotropie im
zugsrichtung angelegt. Anschließend an diese Vorbe- 40 Preßling mit einem Enddruck von etwa 300 kg/cms
handlung wird die Sinterung durchgeführt. gepreßt. Die magnetische Feldstärke beträgt bei
Diese Sinterung erfolgt dabei erfindungsgemäß der- Beginn der Pressung etwa 3 kOe. Die Magnete werden
art, daß sich allenfalls nur ein Teil der sekundären anschließend zuerst etwa 3 Stunden bei HO0C geBestandteile
in der primären Phase aufzulösen vermag. trocknet und dann mit einer durchschnittlichen Auf-Der
Auflösungsvorgang kann etwa folgendermaßen 45 heizgeschwindigkeit von etwa 100° C/h auf 1230°C
angenommen werden: Etwa kugelige Teilchen einer aufgeheizt und 60 Minuten bei 123O0C gesintert. Die
sekundären Phase, z. B. Al2O3, werden der Sinterung sekundären Bestandteile, die zusammen etwa 1,4 Gein
einem Stoff A, + z. B. Strontiumferrit, ausgesetzt. wichtsprozent ausmachen und im wesentlichen aus
Mit Zunahme der Sintertemperatur und -dauer be- SiO2, SrSO4, BaSO4, CaO und Al2O3 bestehen, sind
ginnen sich diese Teilchen im Stoff A aufzulösen. Da- 5° wegen der langsamen Aufheizung und der relativ
bei verkleinern sich die Radien der kugeligen Teilchen langen Sinterzeit beinahe vollständig im magnetodieser
sekundären Phase. Bei vollständiger Auflösung plumbiten Strontiumferritgitter gelöst. In der F i g. 3
ist die sekundäre Phase in den primären Stoff A voll- ist die Hystereseschleife 3 eines Dauermagnetwerkständig
zu einem Mischkristall eingebaut. Die Auf- stoffes, der gemäß dem Beispiel I hergestellt ist, angelösungszeit
hängt im wesentlichen von der Diffusions- 55 geben. Als Remanenzinduktion wurde Br = 4,19 kG,
geschwindigkeit der am langsamsten diffundierenden als Koerzitivkraft iHc — 2,3 kOe und als maximales
Atome ab. Im Falle der Auflösung von Al2O3 in Energieprodukt (B · H)max — 4,0 -106G- Oe ge-SrO
· 6Fe2O3 wird vermutet, daß die Auflösungs- messen.
geschwindigkeit von der Diffusionsgeschwindigkeit der Beispiel II
Sauerstoffatome im magnetoplumbiten Strontium- f>o
ferritgitter abhängt. Die Auflösungszeit tß ist eine Es wird das im Beispiel I angegebene Verfahren mit
Funktion verschiedener Parameter. Im allgemeinen dem Unterschied benutzt, daß die Preßlinge ab 6000C
kann sie durch folgende Gleichung ausgedrückt sehr rasch auf Sintertemperatur von 12600C aufgewerden:
heizt werden und die Sinterung nur etwa 3 Minuten
65 erfolgt. In der F i g. 4 ist der Verlauf 5 der Aufheiz-
_ 0 · R-T · as , geschwindigkeit Va in °C/h über der Aufheiztempe-
E ~~ 26M -v-D'Ue ratur T^ in °C aufgetragen. Durch die rasche Auf
heizung und die kurze Sinterzeit gelangen nur etwa
7 8
20 °/0 der sekundären Bestandteile in Lösung. Die der- als zweite Phase im magnetoplumbiten Gitter vorart
erfindungsgemäß hergestellten Werkstoffe weisen handen. Der Werkstoff weist eine Remanenzinduktion
eine Hystereseschleife 4 gemäß F i g. 3 auf, die sich von Br = 3,69 kG, eine Koerzitivkraft von iHc
nicht nur durch eine bessere Rechteckcharakteristik = 3,99 kOe und ein maximales Energieprodukt
gegenüber der Kurve 3 gemäß Beispiel I auszeichnet, 5 (BH)max = 3,1 · 10e G · Oe auf.
sondern darüber hinaus eine beträchtliche Verbesse- Es zeigt sich an Hand dieser Beispiele, daß bei den
sondern darüber hinaus eine beträchtliche Verbesse- Es zeigt sich an Hand dieser Beispiele, daß bei den
rung der magnetischen Werte zeigt. Dabei wurde eine erfindungsgemäß hergestellten Werkstoffen nicht nur
Remanenzinduktion von Br = 4,31 kG, eine Koerzitiv- eine Erhöhung des maximalen Energieproduktes, sonkraft
von iHc = 2,65 kOe und ein maximales Energie- dern darüber hinaus eine beträchtliche Verbesserung
produkt von (B · H)max = 4,5 · 10e G · Oe gemessen. io der Koerzitivkraft auftritt. Auch die Hystereseschleife
der erfindungsgemäßen Werkstoffe ist weitaus besser
B e i s ρ i e 1 III rechteckig ausgebildet als bei den nach seither be
kannten Verfahren hergestellten Dauermagnetwerk-
83,8 Gewichtsprozent Fe2O3 (99,7 Gewichtsprozent stoffen ähnlicher Zusammensetzung.
Reinheit), 14,7 Gewichtsprozent komplexes Strontium- 15 Mit den F i g. 5 bis 8 sind noch einige Diagramme karbonat und 1,5 Gewichtsprozent Kalziumfluorid wiedergegeben, die die Vorteilhaftigkeit des erfindungs-CaF2 werden gemischt. Die sekundären Bestandteile gemäßen Werkstoffes weiter veranschaulichen. Im einder Magnete nach der Endsinterung bestehen nach zelnen zeigt F i g. 5 einen Ast 6, der den Verlauf einer dem Zerfall des Kalziumfluorids im wesentlichen aus Magnetisierungskurve im zweiten Quadranten für CaO sowie den bereits beschriebenen, im komplexen 20 einen Dauermagnetwerkstoff wiedergibt, der nach dem Strontiumkarbonat enthaltenen modifizierenden Be- Beispiel V hergestellt ist. Der Kurvenabschnitt 7 entstandteilen. Die Preßlinge werden wie im Beispiel I vor- spricht dem Verlauf einer Hystereseschleife im zweiten gesintert, gemahlen und gepreßt. Die Endsinterung ge- Quadranten für einen nach dem Beispiel VI hergemäß Beispiel I erfolgt mit einer durchschnittlichen Auf- stellten Dauermagnetwerkstoff. Man erkennt, daß die heizgeschwindigkeit von etwa 100° C/h bis auf die 25 Zugabe von Aluminiumoxyd, wie sie auch der Werk-Sintertemperatur von 123O0C, bei der 60 Minuten ge- stoff mit dem Ast 6 enthält, an sich noch nicht ohne sintert wird. Ein derart hergestellter Magnetwerkstoff weiteres zu einer außergewöhnlichen Verbesserung der weist eine Remanenzinduktion von Br = 4,18 kG, eine magnetischen Eigenschaften führt. Dagegen ergibt sich, Koerzitivkraft von iHc = 2,19 kOe und ein maximales wie die Gegenüberstellung der Kurvenabschnitte 6 Energieprodukt von (BH)max = 4,0 -106G- Oe auf. 30 und 7 zeigt, eine erhebliche Erhöhung der magnetischen Werte, wenn das als Zuschlagstoff vorgesehene
Reinheit), 14,7 Gewichtsprozent komplexes Strontium- 15 Mit den F i g. 5 bis 8 sind noch einige Diagramme karbonat und 1,5 Gewichtsprozent Kalziumfluorid wiedergegeben, die die Vorteilhaftigkeit des erfindungs-CaF2 werden gemischt. Die sekundären Bestandteile gemäßen Werkstoffes weiter veranschaulichen. Im einder Magnete nach der Endsinterung bestehen nach zelnen zeigt F i g. 5 einen Ast 6, der den Verlauf einer dem Zerfall des Kalziumfluorids im wesentlichen aus Magnetisierungskurve im zweiten Quadranten für CaO sowie den bereits beschriebenen, im komplexen 20 einen Dauermagnetwerkstoff wiedergibt, der nach dem Strontiumkarbonat enthaltenen modifizierenden Be- Beispiel V hergestellt ist. Der Kurvenabschnitt 7 entstandteilen. Die Preßlinge werden wie im Beispiel I vor- spricht dem Verlauf einer Hystereseschleife im zweiten gesintert, gemahlen und gepreßt. Die Endsinterung ge- Quadranten für einen nach dem Beispiel VI hergemäß Beispiel I erfolgt mit einer durchschnittlichen Auf- stellten Dauermagnetwerkstoff. Man erkennt, daß die heizgeschwindigkeit von etwa 100° C/h bis auf die 25 Zugabe von Aluminiumoxyd, wie sie auch der Werk-Sintertemperatur von 123O0C, bei der 60 Minuten ge- stoff mit dem Ast 6 enthält, an sich noch nicht ohne sintert wird. Ein derart hergestellter Magnetwerkstoff weiteres zu einer außergewöhnlichen Verbesserung der weist eine Remanenzinduktion von Br = 4,18 kG, eine magnetischen Eigenschaften führt. Dagegen ergibt sich, Koerzitivkraft von iHc = 2,19 kOe und ein maximales wie die Gegenüberstellung der Kurvenabschnitte 6 Energieprodukt von (BH)max = 4,0 -106G- Oe auf. 30 und 7 zeigt, eine erhebliche Erhöhung der magnetischen Werte, wenn das als Zuschlagstoff vorgesehene
Beispiel IV Al2O3 erfindungsgemäß in teilweise ungelöster Form
in dem dauermagnetischen Werkstoff enthalten ist,
Die Vorbehandlung erfolgt wie im Beispiel III ange- wie das für einen gemäß dem Beispiel VI hergestellten
geben mit dem Unterschied, daß die Aufheizung der 35 Werkstoff zutrifft. Die Koerzitivfeldstärke erreicht da-Preßlinge
wieder gemäß F i g. 4 erfolgt und die Sinte- bei einen Wert von fast 4 kOe, außerdem tritt eine
rung bei 1260° C etwa 3 Minuten andauert. Die Erhöhung der Induktion ein, so daß auch das Energie-Remanenzinduktion
des erfindungsgemäßen Magnet- produkt (BH)max wächst, und schließlich nimmt; die
Werkstoffes, bei dem etwa 80% der sekundären Be- Magnetisierungskurve einen Verlauf an, der einem
stand teile in ungelöster Form als zweite Phase im 40 Rechteck noch stärker angenähert ist, als das für die
primären Stoff verbleiben, beträgt Br — 4,33 kG, die Kurve 6 gilt.
Koerzitivkraft iHc = 2,51 kOe und das maximale Mit F i g. 6 sind die Sättigungsmomente σ von zwei
Energieprodukt (BH)max — 4,5 -106G- Oe. Strontiumferrit-Dauermagnetwerkstoffen in Abhängig
keit von dem Anteil an Al2O3 gegenübergestellt. Dabei
B e i s ρ i e 1 V 45 entspricht die Kurve 8 dem Verlauf der Sättigungs
momente bei Strontiumferrit-Magnetwerkstoff mit in
85,0 Gewichtsprozent Fe2O3 mit 0,3 Gewichtspro- der Ferritphase vollständig gelöstem Aluminiumoxydzent
Fremdstoffen, d. h. einer Reinheit von 99,7 Ge- zusatz in Abhängigkeit von dem Zusatzanteil an
wichtsprozent, werden mit 15,0 Gewichtsprozent des Al2O3. Kurve 9 gibt den Verlauf der Sättigungsoben
beschriebenen komplexen Strontiumkarbonats 50 momente bei Strontiumferrit-Dauermagnetwerkstoffen
gemischt und gemäß Beispiel I vorgesintert. Bei Mahl- in Abhängigkeit von dem Al2O3-Anteil wieder, bei
beginn der Klinker in der Kugelmühle wird dem denen der Al2O3-Anteil erfindungsgemäß nur zu etwa
Klinkerpulver 1,0 Gewichtsprozent feines Aluminium- 50 % gelöst in der Ferritphase enthalten ist, im übrigen
oxyd Al2O3 zugesetzt. Die Magnete werden gemäß jedoch in ungelöster Form in die Ferritphase eingebaut
Beispiel I gemahlen, gepreßt und gesintert. Etwa 90 % 55 ist und eine sekundäre Phase bildet. Wie aus dem Verder
sekundären Bestandteile haben sich im magneto- gleich der beiden Kurven 8 und 9 ersichtlich, führt die
plumbiten Strontiumferritgitter gelöst. Der Werkstoff erfindungsgemäße Ausbildung des dauermagnetischen
weist eine Remanenzinduktion von BT = 3,62 kG, Werkstoffes auch hinsichtlich des Sättigungsmomentes
eine Koerzitivkraft von jHc = 3,05 kOe und ein maxi- zu einer Steigerung.
males Energieprodukt von (BH)max = 2,9 -106G- Oe 60 Mit F i g. 7 ist die Abhängigkeit der Koerzitivkraft
auf. von dem Al2O3-Anteil dargestellt. Die Kurve 10 be-
Beispiel yj zieht sich dabei auf einen Strontiumferrit-Magnet
werkstoff, während die Kurve 11 die Verhältnisse für
Die gemäß Beispiel V hergestellten magnetisch einen Bariumferrit-Magnetwerkstoff wiedergibt. In
anisotropen Preßlinge werden gemäß Fig. 4 aufge- 65 beiden Fällen ist das Al2O3 zu etwa 50% im Ferritheizt
und bei 1260° C 3 Minuten gesintert. In dem er- gitter ungelöst und als zweite Phase eingebaut. Wie aus
findungsgemäß hergestellten Dauermagnetwerkstoff der Gegenüberstellung der Kurvenabschnitte 10 und 11
sind 90 Gewichtsprozent des Al2O3 in ungelöster Form in F i g. 7 hervorgeht, wirkt sich die Erfindung bei
einem Strontiumferrit-Magnetwerkstoff besonders vorteilhaft aus.
Wie F i g. 8 zeigt, führt die Erfindung auch zu einer Erhöhung der Curie-Temperatur, d. h. also der Temperatur,
bei der die Werkstoffe unmagnetisch werden. Die Kurve 12 bezieht sich auf einen erfindungsgemäß
ausgebildeten Strontiumferritwerkstoff, bei dem das Aluminiumoxyd zu 50 % ungelöst als zweite Phase eingebaut
ist, während die Kurve 13 von einem Strontiumferritwerkstoff ausgeht, bei dem das Aluminiumoxyd
vollständig im Ferrit gelöst ist. Die F i g. 8 zeigt, daß die Curie-Temperaturen bei den erfindungsgemäß ausgebildeten
Strontiumferritwerkstoffen jeweils wesentlich höher liegen als bei Strontiumferritwerkstoffen,
bei denen das Al2O3 vollständig gelöst ist. Außerdem
ergibt sich aus F i g. 8, daß die Curie-Temperatur bei Zugabe von Al2O3 in der erfindungsgemäßen Form
mit steigendem Al2O3-Gehalt nur vergleichsweise geringfügig
absinkt.
ao
Claims (10)
1. Dauermagnetwerkstoff mit einer primären Kristallphase auf der Basis von Barium-, Strontium-
und/oder Bleiferrit sowie mit geringen Mengen in der Ferritphase vollständig lösbarer Zuschlagstoffe,
dadurch gekennzeichnet, daß als Zuschlagstoffe die im komplexen Strontiumkarbonat
enthaltenen Verunreinigungen einschließlich Al2O3 dienen und daß der Zuschlagstoff
wenigstens teilweise in ungelöster Form in den Werkstoff eingebaut ist und dabei als sekundäre
Phase vorliegt.
2. Dauermagnetwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an den Zuschlagstoffen
etwa 1,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht des Dauermagnetwerkstoffes,
beträgt.
3. Dauermagnetwerkstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens etwa 80 %
der Zuschlagstoffe in ungelöster Form in den Werkstoff eingebaut sind.
4. Dauermagnetwerkstoff nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschlagstoffe
bis zu etwa 2 Gewichtsprozent SrSO4 und/oder BaSO4, bezogen auf das Gesamtgewicht des Werkstoffes,
enthalten, die in ungelöster Form in den Werkstoff eingebaut sind.
5. Verfahren zur Herstellung eines anisotropen Dauermagnets aus einem Werkstoff nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die ferritbildenden Ausgangsstoffe zusammen mit den
Zuschlagstoffen oder mit die Zuschlagstoffe ergebenden Stoffen vorgesintert, gemahlen, gepreßt
und bei etwa 12500C gesintert werden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Werkstoff bei der Aufheizung auf die Sintertemperatur von etwa 6000C
bis zur Sintertemperatur mit einer Geschwindigkeit von etwa 1000° C/h aufgeheizt und anschließend
für weniger als 15 Minuten gesintert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst nur die ferritbildenden Ausgangsstoffe
vorgesintert, anschließend gemahlen und erst dann mit den Zusatzstoffen oder mit die
Zusatzstoffe ergebenden Stoffen gemischt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sinterung etwa 3 Minuten
lang erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsinterung zwischen etwa
1100 und 12000C für etwa 20 Minuten erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufheizung der Preßkörper
auf bis zu etwa 6000C mit einer Geschwindigkeit
von 50 bis 100° C/h erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial neben
Eisenoxyd ein durch Reduktion, Lösung und Abscheidung aus dem Mineral Cölestin gewonnenes,
mit geringen Anteilen anderer Stoffe versetztes Strontiumkarbonat verwendet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC0027597 | 1962-07-31 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1471047B1 true DE1471047B1 (de) | 1969-11-06 |
Family
ID=7018403
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19621471047 Pending DE1471047B1 (de) | 1962-07-31 | 1962-07-31 | Dauermagnetwerkstoff mit einer primaeren Kristallphase auf der Basis von Barium-,Strontium- und/oder Bleiferrit sowie Verfahren zur Herstellung eines solchen Werkstoffes |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1471047B1 (de) |
GB (1) | GB988835A (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1048792A (fr) * | 1950-09-19 | 1953-12-23 | Philips Nv | Matière ferro-magnétique, corps en cette matière et procédés de préparation de cette matière et de fabrication de ces corps |
-
1962
- 1962-07-31 DE DE19621471047 patent/DE1471047B1/de active Pending
-
1963
- 1963-07-30 GB GB3011063A patent/GB988835A/en not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1048792A (fr) * | 1950-09-19 | 1953-12-23 | Philips Nv | Matière ferro-magnétique, corps en cette matière et procédés de préparation de cette matière et de fabrication de ces corps |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB988835A (en) | 1965-04-14 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE977209C (de) | Verfahren zur Herstellung eines Dauermagneten aus Polyoxyden auf Eisenoxydbasis | |
DE954277C (de) | Verfahren zur Herstellung eines anisotropen Dauermagnets und durch dieses Verfahren hergestellter Dauermagnet | |
DE2149698A1 (de) | Biegsamer Dauermagnet und Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE1696388B1 (de) | Dauermagnetwerkstoff auf der Basis eines modifizierten Strontiumferriten mit Magnetoplumbitstruktur sowie Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE1300052B (de) | Verfahren zur Herstellung eines Ferrit-Dauermagneten hoher Koerzitivkraft | |
DE4428693C2 (de) | Verfahren zum Herstellen eines Ferritmagnets | |
DE2110489B2 (de) | Verfahren zur herstellung von anisotropen metalloxid-magneten | |
DE3021218A1 (de) | Trockenes verfahren zur herstellung von dem hexagonalen system angehoerendem ferrit | |
CH247856A (de) | Magnetischer Kern und Verfahren zu dessen Herstellung. | |
DE1471047C (de) | DauermagnetwerkstofCmit einer prima ren Knstallphase auf der Basis von Barium , Strontium und/oder Bleiferrit sowie Ver fahren zur Herstellung eines solchen Werk stoffes | |
CH376414A (de) | Verfahren zur Herstellung eines ferromagnetischen Materials | |
DE3119731A1 (de) | "verfahren zur herstellung eines anisotropen dauermagneten auf oxidbasis" | |
CH377268A (de) | Verfahren zur Herstellung eines ferromagnetischen Materials | |
DE1471047B1 (de) | Dauermagnetwerkstoff mit einer primaeren Kristallphase auf der Basis von Barium-,Strontium- und/oder Bleiferrit sowie Verfahren zur Herstellung eines solchen Werkstoffes | |
CH433525A (de) | Verfahren zur Herstellung von Körpern aus ferromagnetischen oxydischen Materialien | |
DE1696392B1 (de) | Dauermagnetwerkstoff mit Magnetoplumbitstruktur sowie Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE1471539A1 (de) | Ferrimagnetische Verbindungen und Verfahren zur Herstellung derselben | |
DE1471046B1 (de) | Mehrphasiger permanentmagnetischer Werkstoff sowie Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE1696391B1 (de) | Verfahren zur Herstellung einer Mehrzahl gleichartiger Dauermagnetkoerper hoher Anisotropie | |
DE1087962B (de) | Verfahren zur Herstellung eines ferromagnetischen Materials | |
DE1696392C (de) | Dauermagnetwerkstoff mit Magnetopiumbit struktur sowie Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE1646530A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Koerpern aus orientierten Ferriten fuer Dauermagnete | |
CH382315A (de) | Verfahren zur Herstellung eines Körpers, aus ferromagnetischem Material mit einer nichtkubischen Kristallstruktur, dessen Einkristalle eine Vorzugsebene der Magnetisierung aufweisen | |
DE1471046C (de) | Mehrphasiger permanentmagnetischer Werkstoff sowie Verfahren zu dessen Her stellung | |
DE1771479B2 (de) | Dauermagnetwerkstoff |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |