DE1470573B2 - Verfahren zur Gewinnung von gereinigten aromatischen Kohlenwasserstoffen aus Koksofenleichtölen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von gereinigten aromatischen Kohlenwasserstoffen aus KoksofenleichtölenInfo
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Description
3 4
gungen enthält. Schließlich führt die Polymerisation destilliert oder fraktioniert wird, um Stoffe 5 auszu-
zu nichtgewinnbaren Stoffen, wodurch ein Verlust scheiden, die oberhalb etwa 15O0C sieden. Diese
an gewinnbaren Produkten entsteht. Stoffe werden unterschiedlich als »primäres Leichtöl«
In der deutschen Auslegeschrift 1 083 246 wird zwar oder »Zwischenleichtöl« bezeichnet. Die Abtrennung
ebenfalls eine Raffination von Fraktionen von Koks- 5 erfolgt im allgemeinen dadurch, daß das gewaschene
ofenleichtölen beschrieben, wobei eine zweistufige Koksofendestillat öder Leichtöl 4 in eine mit 10 bekatalytische
Hydrierung bei hohen Temperaturen in zeichnete Destillationsvorrichtüng gebracht wird, um
der Dampfphase eingeschlossen ist. Bei diesem Ver- eine Überkopffraktion 11, die bis zu etwa 15O0C
fahren kann ein Verstopfen von Leitungen oder die siedet oder die mit Wasserdampf etwas oberhalb
Bildung von Ablagerungen nicht vermieden werden, io atmosphärischem Druck abdestilliert, zu entfernen
da die polymerisierbaren Materialien nicht vor einer und als Bodenfraktion eine nichtdestillierte höhermöglichen
Polymerisation hydriert werden. Es ist siedende Fraktion 5 zu erhalten, die das sogenannte
wohl bekannt, daß sekundäres Leichtöl bei der »primäre Leichtöl« darstellt. Die Ubei kopf fraktion 11
Lagerung —- selbst im destillierten Zustand — durch wird gekühlt und bei 12 gespeichert. Für das Raffinie-Polymerisation
verunreinigt wird und sich uner- 15 ren wird eine Beschickung den Speicher behältern entwünschte
Ablagerungen in der Vorrichtung bilden. nommen und destilliert, um die Vorlaufkomponenten
Deshalb wird erfindungsgemäß die entsprechende zu entfernen, die unterhalb Benzol sieden (im allgemei-Fraktion
sofort und ohne jede Zwischenlagerung in nen bei etwa 55° C), und die, wie bei 13 gezeigt,
die Hydrierungszone geführt. Es war keineswegs getrennt, gewonnen werden, wobei die restlichen ·
naheliegend, daß die oben beschriebenen ernsten 20 flüssigen, als »sekundäres Öl« bezeichneten Stoffe einer
Nachteile der bekannten Verfahren sich durch eine Entschwefelung oder einer anderen Raffinationssolche
leicht durchzuführende Verfahrensmaßnahme behandlung unterzogen werden, Um leichte, aromabeseitigen
lassen würden. tische Kohlenwasserstoffe zu gewinnen.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Bei der Vorbereitung für den Raffiniervorgang
Gewinnung von gereinigten aromatischen Kohlen- 25 wird das von den Vorlaufkomponenten befreite
Wasserstoffen aus Koksofenleichtölen, wobei das sekundäre Leichtöl 14 in einer zweckentsprechenden
Leichtöl zur Abtrennung einer sekundären Leichtöl- mit 15 bezeichneten Vorrichtung vorerhitzt und
fraktion, die Benzol und höhersiedende Substanzen wärmebehandelt, wobei die Temperatur des Öles auf
mit einem Siedepunkt von höchstens 1500C enthält, etwa 177° C erhöht wird, wodurch die in ihm ent-
von einer Fraktion mit einem Siedepunkt von über 30 haltenen ungesättigten Stoffe zum Teil polymerisiert
150°C destilliert wird, und wobei die sekundäre werden. Das in dieser Weise behandelte Öl, dem zur
Leichtölfraktion in Gegenwart eines Kobaltmolybdat- Verdünnung Wasserstoff und Kohlenwasserstoffgas 16
katalysators einer katalytischen hydrierenden Behänd- zugesetzt werden können, wird dann bei 177 bis 1820C
lung und danach einer katalytischen Raffination bei 17 verdampft, um die Beschickung 18 zu erhalten,
unterworfen wird, das dadurch gekennzeichnet ist, 35 die der hydrierenden Entschwefelung oder anderen
daß man zuerst die frisch destillierte Überkopffraktion Raffinierungsvorgängen unterworfen wird,
kondensiert, das Wasser vom Kondensat entfernt, Wird jeoch das Material selbst bei Raumtemperatur
das Wasserfreie Kondensat sofort erhitzt und ver- gelagert, so ist ein gewisses Maß an Polymerisation
dampft, die Dämpfe auf Reaktionstemperatur über- der ungesättigten Bestandteile möglich. Deshalb wird
hitzt und diese zur praktisch vollständigen Hydrierung 40 meist dafür gesorgt, daß diese Polymerisate aus der
der nichtaromätischen olefinischen Bindungen in dem dem folgenden Raffinierungsgang zugeführten Be-
gegebenenfalls in den überhitzten Dämpfen enthal- Schickung entfernt werden, indem aus dem Ver-
tenen Styrol und Inden und teilweisen Hydrierung dämpfer bei 19 die Bestandteile abgezogen werden,
von 50 bis 80 % der darin anwesenden Thiophene einer die bei der Verdampfertemperatur (etwa 182° C) nicht
Hydrierungsvorbehandlung bei Temperaturen von 45 verdampft Werden. Wenn auch durch dieses Abziehen
177 bis 354°C unterwirft, wobei die Leichtölfraktion die entstandenen Polymeren nicht in den änge-
direkt ohne zwischenzeitliche Lagerung aus der schlossenen Raffinationsbehälter Und die damit ver-
Destillationsstufe zur Hydrierungsstufe geführt wird, bundenen Leitungen gelangen können, so wird doch
worauf das Material in Gegenwart eines Chrom- ein Teil der bei der Lagerung und in der Vorrichtung 15
Tonerde-Katalysators bei einer Temperatur von 593 50 gebildeten Polymerisate (auch wenn diese nur in
bis 632° C einer hydrierenden Entschwefelung unter- Spuren vorhanden sind) in den dazwischenliegenden
worfen wird. Übertragungsleitungen zwischen dem Speicherbehälter
Weitere Vorteile der Erfindung sind im folgenden und dem Verdampf er 17, sowie auf den Wärme-
än Hand der Zeichnungen näher erläutert, und zwar tauscherflächen und -schlangen der Vorrichtung 15
zeigt 55 abgelagert und sammelt sich dort in solchen Mengen
F i g. 1 ein Arbeitsschema eines typischen bekannten an, daß diese Flächen stark verschmutzt werden.
Verfahrens zur Gewinnung und Behandlung einer Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, das in Koksofenleichtölbeschickung vor dem Raffinieren zur F i g. 2 dargestellt ist, wird dieses Problem der VerHerstellung gereinigter aromatischer Kohlenwasser- schmutzung wirksam gelöst. Die Anfangsbeschickung Stoffe und 60 von Koksofendestillat 20 aus der Leichtöldestillations-
Verfahrens zur Gewinnung und Behandlung einer Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, das in Koksofenleichtölbeschickung vor dem Raffinieren zur F i g. 2 dargestellt ist, wird dieses Problem der VerHerstellung gereinigter aromatischer Kohlenwasser- schmutzung wirksam gelöst. Die Anfangsbeschickung Stoffe und 60 von Koksofendestillat 20 aus der Leichtöldestillations-
F i g. 2 ein Arbeitsschema des erfindungsgemäßen Vorrichtung entspricht hier der in F i g. 1 bei 4 dar-
Verfahrens. gestellten. Dieses Material wird bei 21 gespeichert,
Gemäß dem bekannten Verfahren zur Herstellung ohne daß zuvor die primären Leichtöle entfernt
aromatischer Kohlenwasserstoffe aus Leichtöl, wie es werden. Um die Beschickung für die Raffination zu
in F i g. 1 dargestellt ist, wird aus den Wäschern von 65 erhalten, wird das Leichtöl aus dem Speicher ent-Koksofenanlagen
erhaltenes benzolhaltiges Waschöl 2 nommen und durch Abstreifen bei 22 von den bis zu
mittels Wasserdampfdestillation 3 vom Waschöl ge- etwa 550C siedenden Vorlaufkömponenten befreit,
trennt, und es entsteht ein Leichtöldampf 4, der weiter Das von niedrigsiedenden Bestandteilen freie Leichtöl
23 wird dann bei 25 fraktioniert, um das primäre Leichtöl 26 (über etwa 1300C) von der niedrigersiedenden
Überkopfdampffraktion 27 abzutrennen, die im wesentlichen im Bereich von 80 bis 1500C
siedet (bis Siedebereich der Xylole), und die das sekundäre Leichtöl darstellt. Dieses wird bei 28
kondensiert und bei 29 dekantiert, um das Wasser zu entfernen, und dann zum Raffinieren erhitzt und
verdampft. Zu diesem Zweck wird das sekundäre Leichtöl ohne Zwischenerhitzung sofort, wie bei 30
angedeutet, verdampft, wobei meist Wasserstoff oder ein anderes gasförmiges Verdünnungsmittel 24 zugesetzt
wird. Es ist ersichtlich, daß bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform jedes bei der Speicherung
in 21 gebildete Polymerisat bei 26 mit der Bodenfraktion entfernt wird, und es ist weder erforderlich,
das Öl zu erhitzen, noch Teile aus dem Verdampfer abzuziehen, wie dies bei der bekannten Ausführungsform erforderlich ist. Ist das Material bei 25 destilliert
worden, so kann es von.neuem verdampft 30 und überhitzt 31 wurden, ohne daß dadurch die Vorbereitung
der Raffination verzögert wird, so daß bei dieser Ausführungsform keine Zeit verbleibt, in der
sich Polymerisat bilden und akkumulieren kann.
Für die Raffination wird das zu behandelnde sekundäre Leichtöl in Gegenwart eines wasserstoffreichen
Gases bei überatmosphärischem Druck verdampft, und die entstehenden Dämpfe werden zunächst
auf die für die hydrierende Entschwefelung der Beschickung erforderliche Reaktionstemperatur
überhitzt. Dann werden die ungesättigten Verbindungen der Beschickung selektiv bei einer Temperatur
hydriert, die über dem Siedepunkt der Fraktion und unter dem Punkt liegt, bei dem erfahrungsgemäß
die Verschmutzung beginnt, und zwar unmittelbar bevor die Beschickung in die hydrierende Entschwefelung
eingeführt wird. Um die gewünschte Hydrierung zu erreichen, wird das verdampfte und überhitzte sekundäre
Leichtöl 31 in ein Reaktionsgefäß 32 gegeben, wo es in dampfförmigem Zustand und bei hoher
Raumströmungsgeschwindigkeit über den Hydrierkatalysator geleitet wird. Der hydrierte Abfluß 33
wird unmittelbar der hydrierenden Entschwefelung unterworfen.
Der bei der Hydrierung ungesättigter Stoffe in dem Behälter 32 verwendete Katalysator, der die gewünschte
Selektivität bei hohen Durchsatzgeschwindigkeiten ergibt, ist Kobaltmolybdat auf Tonerde. Er enthält
in frischem Zustand vorzugsweise 10 bis 20 Gewichtsprozent Kobalt- und Molybdänoxyde, wobei der
Anteil an MoO3 das 3,5- bis 5fache der Gewichtsmenge des CoO ausmacht. Die Hydrierung wird bei Temperaturen
von 177 bis 354° C durchgeführt, wobei die nichtaromatischen olefinischen Gruppen in dem
möglicherweise in der Beschickung enthaltenen Styrol und Inden vollständig hydriert werden. Ein weiterer
Vorteil dieser Verfahrensstufe besteht darin, daß außerdem 50 bis 80% der vorhandenen Thiophene
hydriert werden, wodurch die anschließende hydrierende Entschwefelung stark erleichtert wird. Da
für die Hydrierung nur eine kurze Verweilzeit erforderlich ist, können hohe Raumströmungsgeschwindigkeiten
von 6 bis 12 Volumen (flüssig) Öl/Stunde/ Volumen Katalysator angewandt werden. Während
des Gebrauchs des Katalysators wird mindestens ein Teil des in ihm enthaltenen Kobaltmolybdats sulfidiert,
wodurch jedoch seine Wirksamkeit nicht gemindert wird. Tatsächlich kann sogar der frische Ausgangskatalysator
in vorsulfidiertem Zustand eingesetzt werden.
Die Wirksamkeit der Vorhydrierung ist an Hand des nachstehenden Beispiels näher beschrieben.
Sekundäres Koksofenleichtöl wurde in mehreren Versuchen über einem Kobaltmolybdat-auf-Tonerde-Katalysator
(vorsulfidiert) bei einem Druck von
ίο 42,2 kg/cm2 und einer Raumströmungsgeschwindigkeit
von 8,1 unter Zugabe von 6,1 Mol Wasserstoff pro Mol Beschickung hydriert. Die Hydrierungstemperatur
und die Zusammensetzung des in den Hydrierbehälter eintretenden Öls sind in der nachstehenden Tabelle
angegeben. Das ursprüngliche sekundäre Leichtöl wurde destilliert, um die niedrigsiedenden Bestandteile
bei einer Dampftemperatur von etwa 55° C zu entfernen, während das restliche Öl (Siedebereich 55 bis
150° C) unter einem Druck von 42,2 kg/cm2 und einer
so Temperatur von 171 bis 182° C verdampft und auf
die unten angegebenen Reaktionstemperaturen überhitzt wurde. Die Dämpfe wurden dann in das Kobaltmolybdat
enthaltende Reaktionsgefäß geleitet, wobei eine sehr kleine Menge teerartiger Bodenfraktionen
zurückblieb. Ströme sowohl des einströmenden als auch des ausströmenden Dampfes wurden gekühlt,
und die flüssigen Anteile der Ströme wurden von den gasförmigen getrennt. Die Zusammensetzung der
bei jedem Versuch in das Reaktionsgefäß eintretenden und dieses wieder verlassenden Flüssigkeit wurde durch
massenspektrographische Analyse der flüssigen Proben bestimmt. Diese Analyse unterscheidet nicht zwischen
Methylstyrol und Indan.
Der in dem obigen Beispiel verwendete Katalysator
as wurde folgendermaßen hergestellt:
Eine Lösung aus Ammoniummolybdat wurde durch Lösung von 15 Teilen MoO3 in wäßrigem Ammoniak
(6,8 Teile Wasser + 13,5 Teile 28 %iges Ammoniak) unter Rühren in einem geschlossenen Behälter (zur
Vermeidung von Ammoniakverlusten) hergestellt. Die Lösung besaß bei 30° C eine Dichte von 1,287. Eine
Kobalt enthaltende Lösung wurde hergestellt, indem 11,6 Teile Co(NO3)? · 6 H2O in 2,3 Teilen Wasser gelöst
und unter Rühren bei einer Temperatur von
49 bis 55°C 6,8 Teilen Äthylendiamin zugesetzt wurden. Anschließend wurde unter Rühren auf 38° C
gekühlt und 1 Teil Wasserstoffperoxyd (3 %ige Lösung) zugesetzt.
Die die Molybdän- und Kobaltsalze enthaltenden Lösungen wurden gemischt. Die Mischung zeigte
einen pH von 8,7. Der gemischten Lösung wurden dann 112 Teile teilweise dehydratisierter Tonerde
zugesetzt (etwa 50 % a-Tonerdemonohydrat und 50 % /J-Tonerdetrihydrat) und 30 Minuten in-einer Mischvorrichtung
gemahlen. Das zermahlene Material wurde in einer Schneckenpresse durch eine Düse mit einem
Durchmesser von 3,2 mm ausgepreßt und die erhaltenenen Stränge in Längen von etwa 6,4 mm
zerschnitten. Diese Tabletten wurden 3 Stunden bei 121° C mit einem trockenenen Luftstrom behandelt
und dann 2 Stunden bei 566° C in Luft kalziniert. Dieses Material hatte, wie durch Stickstoffadsorption
bestimmt wurde, eine spezifische Oberfläche von 308 m2/g und setzte sich wie folgt zusammen: 82 Gewichtsprozent
Tonerde, 3 Gewichtsprozent CoO, 15 Gewichtsprozent MoO3 und 0,02 Gewichtsprozent
Na2O. Das Schüttgewicht betrug 0,7.
Die kalzinierten Kügelchen wurden (nach Abkühlen)
Die kalzinierten Kügelchen wurden (nach Abkühlen)
sulfiert, indem sie 3 Stunden bei 4270C in einem Gasstrom
behandelt wurden, der aus 25 Volumprozent H2S und 75 Volumprozent N2 bestand.
Die Selektivität der Hydrierung über diesem Katalysator zeigt sich an den bei »Naphthene + Olefine«
in der Tabelle angegebenen Werten, die beweisen, daß keine wesentlichen Mengen gesättigter aromatischer
Kerne gebildet wurden. Andererseits werden mehr als die Hälfte Thiophene und fast das ganze
Styrol und Inden umgewandelt.
97,7°
Versuch Nr.
2
2
Reaktortemp., 0C
152,9°
152,9°
185,3°
Ein
Massenspektrographische Analyse, Flüssigkeit Volumprozent
Aus I Ein I Aus I Ein I
Aus I Ein I Aus I Ein I
Aus
Benzol
Toluol
Cjj-Benzol
C9-Benzol
Naphthalin
Thiophen
Methylthiophen
Dimethylthiophen
Styrol
Methylstyrol (oder Indan)
Dimethylstyrol, Inden
Naphthene + Olefine
Thiophen Umwandlung %
Styrol & Inden, Umwandlung %
Vergleichsbeispiel
63,52 21,90 7,92 1,04 0,01 0,66 0,32 0,12 2,29 0,93 0,68
0,30
68,29
19,43
8,50
1,22
0,01
0,16
0,26
0,11
0,02
1,14
0,11
0,39
8,50
1,22
0,01
0,16
0,26
0,11
0,02
1,14
0,11
0,39
52
96
71,29
17,92
5,70
0,66
0,01
0,68
0,24
0,09
1,70
0,59
0,50
0,31
17,92
5,70
0,66
0,01
0,68
0,24
0,09
1,70
0,59
0,50
0,31
64,10
21,96
10,34
1,53
0,01
0,10
0,06
0,04
0,90
0,01
0,56
80
100
0,01
0,56
80
100
55,41
24,55
11,01
1,50
0,01
0,60
0,36
0,17
3,20
1,36
1,17
0,31
24,55
11,01
1,50
0,01
0,60
0,36
0,17
3,20
1,36
1,17
0,31
58,00
24,11
12,62
1,75
0,01
0,11
0,19
0,06
1,31
0,14
1,39
0,14
1,39
77
97
Wenn das in dem vorstehenden Beispiel beschriebene von Vorläufen freie Koksofenleichtöl verdampft
und in einem üblichen Arbeitsgang bei 621° C und einem Druck von 42,2 bis 49,2 kg/cm2 unmittelbar
über einem Chrom-Tonerde-Katalysator mit Wasserstoff entschwefelt wurde, zeigte es sich, daß sich
täglich durchschnittlich 0,2 bis 0,3 Gewichtsprozent Koks auf dem Katalysator absetzten, die offensichtlich
weitgehend von den polymerisierbaren Stoffen der Beschickung herrührten. Die größte Koksmenge setzte
sich auf der Oberseite des Katalysatorbettes sowie auf den benachbarten Metalloberflächen und auf den
inerten Tonerdekügelchen über dem Katalysator ab. So lagerten sich bei einem Versuch in 48 Stunden über
2,0 Gewichtsprozent Koks auf den obersten 10% des Katalysatorbettes ab, während auf den unteren 30%
des Bettes im Durchschnitt weniger als 0,25% Koks festgestellt wurden. Der größte Teil des Kokses setzte
sich in einem Bereich von etwa 40% des Bettes ab, während unterhalb dieses Bereichs eine Verkokung
nur in sehr geringem Maße auftrat. Durch Hydrierung der ungesättigten polymerisierbaren Stoffe wird eine
einheitlichere Koksablagerung in der Katalysatorschicht bei der hydrierenden Entschwefelung erhalten,
sowiewesentlich geringereGesamtverkokungsgeschwindigkeiten als ohne Vorhydrierung. Wurde also die
Leichtölbeschickung, wie im Beispiel beschrieben, vor der Entschwefelung hydriert, so wurde insgesamt eine
geringere Koksablagerung beobachtet, aber was noch wesentlicher war, der entstandene Koks setzte sich
ziemlich gleichmäßig in der ganzen Katalysatorschicht ab.
Für die hydrierende Entschwefelung des vorerhitzten, von polymerisierbaren Verunreinigungen
freien Öls wird die Beschickung zusammen mit Wasserstoff bei einer Einlaßtemperatur von 593 bis
599° C in den Reaktionsbehälter eingeführt und dort unter einem Druck von 28,1 bis 70,3 kg/cm3 - mit
einem hochaktiven Chromoxyd-Tonerde-Katalysator in Berührung gebracht, so daß während der Reaktion
Temperaturen bis 632° C erreicht werden. Die Raumströmungsgeschwindigkeit
wird so gewählt, daß die Verweilzeit des Öls in dem Reaktionsgefäß zwischen 1 bis 3 Minuten liegt. Der erhaltene Abfluß wird einer
Entspannungsdestillation unterzogen, um mitgeführtes Gas einschließlich H2S und H2 zu entfernen, und die
restlichen Kohlenwasserstoffe werden destilliert, um gereinigte aromatische Kohlenwasserstoffe abzutrennen,
wobei die oberhalb Benzol siedenden Stoffe gegebenenfalls in den Entschwefelungsbehälter zurückgeführt
werden, um die Benzolausbeute zu erhöhen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409 526/367
Claims (4)
1. Verfahren zur Gewinnung von gereinigten dampfbehandlung des Waschöles durchgeführt. Die
aromatischen Kohlenwasserstoffen aus Koksofen- 5 die Abstreifkolonne über Kopf verlassenden Dämpfe
leichtölen, wobei das Leichtöl zur Abtrennung enthalten das Leichtöl, Wasserdampf und einen Teil
einer sekundären Leichtölfraktion, die Benzol und Waschöl. Der Wasserdampf strom wird kondensiert
höhersiedende Substanzen mit einem Siedepunkt und gekühlt, um das Wasser abzutrennen, und das
von höchstens 1500C enthält, von einer Fraktion Leichtöl wird dann einer Rektifizierung unterworfen,
mit einem Siedepunkt von über 1500C destilliert xo wobei ein sogenanntes sekundäres Leichtöl erhalten
wird, und wobei die sekundäre Leichtölfraktion wird, das gelagert wird und Benzol, Toluol, Xylol und
in Gegenwart eines Kobaltmolybdatkatalysators andere Komponenten enthält, die ungefähr im Bereich
einer katalytischen hydrierenden Behandlung und dieser aromatischen Kohlenwasserstoffe oder bis zu
danach einer katalytischen Raffination unter- einem vorbestimmten Endpunkt sieden. Am Boden
worfen wird, dadurchgekennzeichnet, 15 der Rektifiziervorrichtung wird das sogenannte pridaß
man zuerst die frisch destillierte Überkopf- märe Leichtöl erhalten, das manchmal auch »Zwischenfraktion
kondensiert, das Wasser vom Kondensat leichtöl« genannt wird, und das Xylol und andere
entfernt, das wasserfreie Kondensat sofort erhitzt schwere Lösungsmittel, Naphthalin und Waschöl
und verdampft, die Dämpfe auf Reaktions- sowie harz- und asphaltbildende Verunreinigungen
temperatur überhitzt und diese zur praktisch 20 enthält. Das sekundäre Leichtöl enthält einen kleineren
vollständigen Hydrierung der nichtaromatischen Anteil flüchtiger Stoffe, die sogenannten Vorläufe,
olefinischen Bindungen in dem gegebenenfalls in die unterhalb von Benzol sieden. Die im Siedebereich
■ den überhitzten Dämpfen enthaltenen Styrol und von Benzol bis Xylol liegenden Verunreinigungen
Inden und teilweisen Hydrierung von 50 bis 80% umfassen unter anderem Thiophene, gesättigte nichtder
darin anwesenden Thiophene einer Hy- 25 aromatische Kohlenwasserstoffe, Styrol und andere
drierungsvorbehandlung bei Temperaturen von nicht gesättigte Verbindungen, sowie vielleicht einige
177 bis 354°C unterwirft, wobei die Leichtöl- Spuren von Indenen und Dicyclopentadien, die oberfraktion
direkt ohne zwischenzeitliche Lagerung halb des Siedebereiches von Xylol liegen. Die jeweilige
aus der Destillationsstufe zur Hydrierungsstufe Zusammensetzung des Leichtöls kann sich nicht nur
geführt wird, worauf das Material in Gegenwart 3° entsprechend der Natur des ursprünglichen Koksofeneines
Chrom-Tonerde-Katalysators bei einer Tem- gases, sondern auch entsprechend dem verwendeten
peratur von 593 bis 632° C einer hydrierenden Gewinnungssystem ändern.
Entschwefelung unterworfen wird. Um das Koksofenleichtöl von mitgeführten Ver-
Entschwefelung unterworfen wird. Um das Koksofenleichtöl von mitgeführten Ver-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- unreinigungen zu befreien und schließlich gereinigte
zeichnet, daß man die hydrierende Vorbehandlung 35 aromatische Kohlenwasserstoffe, darunter hauptsächin
Gegenwart eines Kobaltmolybdatkatalysators lieh Benzol, zu erhalten, wurde unter anderem vorausführt, der im frischen Zustand 10 bis 20 Ge- geschlagen, das Leichtöl einer katalytischen hydriewichtsprozent
Kobalt- und Molybdänoxide auf renden Entschwefelung zu unterwerfen. Die Öle entTonerde
enthält, wobei ein Verhältnis von 3,5 bis halten jedoch empfindliche und polymerisierbare
5 Gewichtsteilen MoO3 pro Gewichtsteil CoO 40 Komponenten, wie insbesondere Styrol und möglicherbesteht.
. . weise einige Indene, durch die die Raffination er-
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch schwert wird, da diese leicht zu kohlenstoffhaltigen
gekennzeichnet daß die hydrierende Vorbehandlung und harzförmigen Produkten polymerisiert und/oder
bei einer Geschwindigkeit von 6 bis 12 Volumen zersetzt werden, selbst wenn sie bei Raumtempera-Öl
als Flüssigkeit pro Katalysatorvolumen pro 45 türen gespeichert werden. Mit Erhöhung der Tempe-Stunde
durchgeführt wird. · .. ratur nimmt die Polymerisation und Zersetzung zu.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, Die Entfernung dieser polymerisierbaren Verunreinidadurch
gekennzeichnet, daß die Vorläufe mit gungen mittels einer bekannten Säurebehandlung ist
Siedepunkten bis zu 55° C vor der Trennung der kostspielig und kompliziert, und es entstehen bei ihr
Überkopffraktion mit Siedepunkten bis zu 15O0C 50 beträchtliche Verluste an sich gewinnbarer wertvoller
abgetrennt werden. aromatischer Kohlenwasserstoffe.
Weiterhin wurde bereits vorgeschlagen, bei der
■" ' Raffination von Rohbenzolfraktionen durch hydrie
rende Entschwefelung die Beschickung zunächst in 55 flüssiger Phase bei überatmosphärischem Druck so
lange zu erhitzen, daß polymerisierbare Verunreinigungen polymerisiert werden und dann die flüchtigen
Stoffe als Beschickung für die hydrierende Entschwefelung abdestilliert werden. Wenn die Destilla-60
tion bei Temperatüren durchgeführt wird, die hoch
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung genug sind, um den größten Teil der wertvollen arovon
aromatischen Kohlenwasserstoffen aus Koksofen- matischen Kohlenwasserstoffe überzutreiben, wird
leichtölen, insbesondere die Entfernung von poly- jedoch ein Teil des zunächst gebildeten Polymerisats
merisierbaren Verunreinigungen mit Bestandteilen, depolymerisiert und führt zu der Anwesenheit der
die bei der Polymerisation harzartige und/oder 65 unerwünschten ungesättigten Verbindungen im Destilkohlenstoffhaltige
Ablagerungen bilden, aus diesen lat. Weiterhin ist eine solche Vorpolymerisation
Ölen. schwierig in einem System zu erreichen, das Schwefel
Koksofenleichtöle werden durch Waschen von und andere die Polymerisation hemmende Verunreini-
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US75826A US3207802A (en) | 1960-12-14 | 1960-12-14 | Purification of coke-oven light oil |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1470573A1 DE1470573A1 (de) | 1968-11-28 |
DE1470573B2 true DE1470573B2 (de) | 1974-06-27 |
DE1470573C3 DE1470573C3 (de) | 1975-02-06 |
Family
ID=22128221
Family Applications (1)
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