DE1469460C3 - Verfahren zur Schrumpffestausrustung von Wolle - Google Patents

Verfahren zur Schrumpffestausrustung von Wolle

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schrumpffestausrüstung von Wolle und insbesondere die Behandlung von aus Wolle bestehendem oder Wolle enthaltendem Material, das in kontinuierlicher Form vorliegt oder leicht zu einer kontinuierlichen Form verbunden werden kann, um dieses einer weitgehend gleichförmigen Behandlung zu unterwerfen.
Wollenes Material in kontinuierlicher Form sind z. B. Garne, Kammzug und aus Wolle bestehende oder wollhaltige, gewebte oder gewirkte Textilien. Stücke in kontinuierlicher Form können auch durch Zusammennähen gewirkter Gegenstände, z. B. von Socken, hergestellt werden. Diese werden nach Beendigung der Behandlung getrennt.
Es sind bereits" Verfahren zur Schrumpffestausrüstung von Wolle unter Anwendung verschiedener chemischer Reagenzien auf die Wolle bekannt. In der Regel können diese entweder gleichzeitig oder nacheinander angewendet werden. Eine bei der gleichzeitigen Anwendung auftretende Schwierigkeit ist darauf zurückzuführen, daß verschiedene chemische Reagenzien fast immer mit der Wolle mit unterschiedlicher Geschwindigkeit reagieren. Das muß bei ansatzweisen Verfahren keine besonderen Schwierigkeiten bereiten, bei kontinuierlichen Verfahren treten jedoch Schwierigkeiten auf.
Ziel der Erfindung ist ein verbessertes kontinuierliches Verfahren zur Schrumpffestausrüstung von in kontinuierlicher Form vorliegender Wolle, wobei die Wolle gleichzeitig mit einer Mehrzahl chemischer Reagenzien behandelt wird, die mit dieser mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten reagieren.
Die Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zum Schrumpffestausrüsten von ganz oder teilweise aus Wolle bestehendem Material unter Verwendung von mindestens zwei üblichen Oxidationsmitteln und einem Netzmittel, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Wollmaterial fortlaufend mit einer wäßrigen, das Netzmittel und die üblichen mit Wolle mit wesentlich unterschiedlicher Geschwindigkeit reagierenden Oxidationsmittel enthaltenden Flüssigkeitsmenge kleinen Volumens durch 1 bis 2 Sekundenlanges Eintauchen des Wollmaterials tränkt, wobei das Volumen sowie der Netz- und Oxidationsmittelgehalt durch zeit- und mengengleichen Flüssigkeitszufiuß, wie der durch den Tränkprozeß bewirkte Flüssigkeitsabfluß, konstant gehalten und die gesamte Flüssigkeit innerhalb von 1 bis 15 Minuten vollständig erneuert wird, dann das Wollmaterial im wesentlichen unmittelbar nach dessen. Tränkung mittels eines Walzenpaares auf einen bestimmten Flüssigkeitsgehalt abquetscht, dann zumindest bis zur gewünschten Reaktion mit den Oxidationsmitteln in Kontakt mit der Flüssigkeit beläßt, von noch vorhandenen Netz- und Oxidationsmitteln oder aus diesen entstandenen Reaktionsprodukten befreit und ' schließlich trocknet.
Erfindungsgemäß werden abgemessene Mengen jyäßriger Lösungen jedes dieser Oxydationsmittel der wäßrigen Flüssigkeit zur Aufrechterhaltung der gewünschten Zusammensetzung zugeführt, wobei diese Mengen mit der Geschwindigkeit der Flüssigkeitsaufnähme durch das wollhaltige Material in Beziehung stehen, so daß (a) das Volumen der Flüssigkeit weitgehend konstant bleibt und (b) eine vollständige Erneuerung der Flüssigkeit in etwa 1 bis 15 Minuten erfolgt.
Die Erfindung kann auf verschiedene Weise und unter Anwendung verschiedener Reagenzien durchgeführt werden.
So kann erfindungsgemäß eine wäßrige Lösung eines Alkalipermanganats, z.B. von Kaliumpermanganat und eines Alkali- oder Calciumhypochlorits bei . pH-Werten zwischen 5 und 10 angewendet werden. In diesem System reagiert das Hypochlorit viel leichter mit der Wolle als das Permanganat. Das Permanganat erfordert daher viel längere Kontaktzeiten, um mit der Wolle zu reagieren, als das Hypochlorit.
Ein anderes erfindungsgemäß anwendbares System von Reagenzien ist eine wäßrige Lösung, enthaltend Monosulfopersäure und Alkalidichlorisocyanurat, z. B. Natrium- oder Kaliumdichlorisocyanurat. Bei pH-Werten unter 5, z. B. von 2,0 bis 4,0, die in solchen Systemen auftreten, reagiert das Dichlorisocyanurat mit der Wolle mit bedeutend höherer Geschwindigkeit, als die Monosulfopersäure. Die Verwendung des Dichlorisocyanurats bei den angegebenen pH-Werten hat ferner den Vorteil, daß das bei dessen Verwendung bei höheren pH-Werten auftretende charakteristische Vergilben der Wolle vermieden wird.
Andere erfindungsgemäß anwendbare Reagenziensysteme sind (a) eine wäßrige, Monofulfopersäure und Natrium- oder Kaliumhypochlorit enthaltende wäßrige Lösung und (b) ein Peressigsäure und Natrium- oder Kaliumhypochlorit enthaltendes System.
Führt man Wolle in kontinuierlicher Form durch ein Tauchbad von großem Volumen, das eines der obengenannten Systeme enthält, so sind die Ergebnisse unkontrollierbar. Der erste Anteil der Wolle wird bei der Behandlung von dem rascher reagierenden Reagens stark angegriffen, während weitere Anteile bei abnehmender Konzentration weniger stark angegriffen werden. Die Konzentration des langsamer wirkenden Reagens ändert sich langsamer. Es ist jedoch klar, daß die der Wolle durch ein solches Bad bei kontinuierlicher Anwendung verliehene Schrumpffestigkeit kaum kontrollierbar ist. Theoretisch erscheint es zwar möglich, die Konzentrationen der Reagenzien auf der gewünschten Höhe zu halten, jedoch erwies sich dies bei einem System der obengenannten Art in der Praxis als nicht durchführbar.
Zur Behebung dieser Schwierigkeiten wird erfin-"dungsgemäß jedem Anteil des Materials eine bestimmte Menge der zur Behandlung dienenden Flüssigkeit, die bestimmte Mengen jedes der Reagenzien enthält, zugeführt und die Flüssigkeit im Kontakt mit diesem Anteil des Materials gehalten, bis jedes der Reagenzien zu einem bestimmten Teil oder vollständig mit dem Material reagiert hat. Auf diese Weise kann eine viel genauer kontrollierte Schrumpffestausrüstung in kontinuierlicher Arbeitsweise erzielt werden, als dies mit den bisherigen Systemen möglich war.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zunächst in getrennten Gefäßen wäßrige Vorratslösungen jedes der beiden Reagenzien hergestellt. Eine oder beide dieser Lösungen können -auch ein Netzmittel enthalten. Man kann jede Art von Netzmittel verwenden, vorzugsweise verwendet man ein anionisches, oder ein nichtionisches Netzmittel· Diese beiden Losungen werden in abgemessenen Mengen erst kurz vor ihrer Anwendung auf das zu behandelnde Wollmaterial vermischt.
Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens bringt man auf das Wollmaterial eine bestimmte Menge der zu seiner Behandlung dienenden Flüssigkeiten auf, indem man das Wollmaterial durch ein Bad von kleinem Fassungsvermögen hindurchführt, das Flüssigkeiten aus den obenerwähnten Gefäßen enthält. Das benetzte Material wird anschließend fast sofort zwischen dem Spalt eines Präzisionswalzenpaares hindurchgeführt, das nahe dem Ausgang des Bades angeordnet ist. Die öffnung der Walzen ist so eingestellt, daß das hindurchtretende Wollmaterial in seinen Zwischenräumen ein solches Volumen der zur Behandlung dienenden Flüssigkeit zurückhält, die eine ausreichende Menge der Reagenzien enthält, um in einer bestimmten Zeit eine bestimmte Schrumpffestigkeit zu erzielen. Nach dem Verlassen des Spaltes der Präzisionswalzen wird das· mit Flüssigkeit beladene Gut weiter über und unter Walzen geführt oder auf eine Bretterwand oder einen Rahmen gebracht oder auf andere Weise mit der Flüssigkeit so lange im Kontakt belassen, daß die beiden Reagenzien vollständig oder zumindest ein zur Erzielung der gewünschten Schrumpffestigkeit ausreichender Anteil derselben reagieren. Die Aufnahme an wäßriger Flüssigkeit beim Walzenspalt kann 50 bis 250 Gewichtsprozent, vorzugsweise, 100 bis 150 Gewichtsprozent, auf die Wolle bezogen, betragen.
Es ist festzustellen, daß die Verweil- oder Tauchzeit in dem Bad im wesentlichen nur zum vollständigen Benetzen des Gutes durch die wäßrige Flüssigkeit in dem Bad ausreicht. Die Verweil- oder Immersionszeit der Wolle in dem Bad beträgt etwa 1 bis 2 Sekunden. Diese Zeit genügt zum vollständigen Durchdringen und Durchnässen der Wolle, reicht jedoch nicht für eine nennenswerte Erschöpfung der Flüssigkeit in dem Bad aus. Die Konzentration der Flüssigkeit bleibt praktisch die gleiche wie beim Einspeisen der Flüssigkeit. Man verwendet ein Bad mit einer Kapazität von etwa 4,5 bis etwa
ίο 9 1 Flüssigkeit, doch können auch kleinere oder etwas größere Bäder verwendet werden, wenn dies die Umstände, z. B. die Geschwindigkeit der Flüssigkeitsaüfnahme aus dem Bad, erfordern. Es ist ein Merkmal der Erfindung, daß das Volumen der dem Bad zugeführten Flüssigkeit in Beziehung steht zur Geschwindigkeit der Flüssigkeitsaufnahme durch das durch das Bad geleitete Wollmaterial, so daß die vollständige Erneuerung der Badflüssigkeit in etwa 1 bis etwa 15 Minuten, vorzugsweise in weniger als 10 Minuten, erfolgt. Bei der Erneuerung des Bades innerhalb einer solchen . Zeitspänne kann keine wesentliche Zersetzung der Oxydationsmittel erfolgen, bevor diese mit dem Wollmaterial in Kontakt kommen. Auf diese Weise nimmt das Material bei seinem Durchgang durch das Bad eine bestimmte Menge einer praktisch frischen, nicht verunreinigten Flüssigkeit auf. Es ist praktisch nicht möglich, daß. in dem Wollmaterial anwesende fremde Substanzen, z. B. in Kammzug anwesendes Kammöl, aus dem Material in das Bad übertreten und sich hierin ansammeln. Man kann daher bei der Behandlung eine viel genauer standardisierte Wolle mit einer vorher bestimmten Schrumpffestigkeit herstellen. Ferner werden die in dem Inhalt der Vorratsbehälter vorhandenen Salze in die Zwischenräume des Materials gebracht und bleiben so ein weitgehend konstanter Faktor, sofern sie überhaupt einen Einfluß auf die die Schrumpffestigket ergebenden Reaktionen ausüben!
Es wurde bereits festgestellt, daß das Volumen der dem Bad zugeführten Flüssigkeit mit der Geschwindigkeit ihrer Aufnahme durch das hindurchgeführte Material in Beziehung steht. Anfänglich ist !das Bad bis zur gewünschten Höhe mit Flüssigkeit der gewünschten Zusammensetzung gefüllt. Das .Vo-*!
lumen der Flüssigkeit in dem Bad wird hierauf nahezu während des ganzen Betriebes weitgehend konstant gehalten, indem man aus jedem der beiden Vorratsbehälter der Oxydationsmittel dem Bad entsprechende Mengen frischer Lösungen zuführt. Nur während der letzten Minuten des Betriebes kann das Volumen der Flüssigkeit in dem Bad abnehmen.
Entsprechend einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens führt man dem Wollmaterial eine bestimmte Menge der zur Behandlung dienenden Flüssigkeit zu, indem man die Flüssigkeit weitgehend gleichförmig aus einem Tank auf beide Seiten des Materials aufsprüht. Das Aufsprühen kann durch Verteiler, die sich auf beiden Seiten des Gutes befinden, erfolgen. Der Tank erhält Flüssigkeit aus den obenerwähnten Vorratsbehältern. Es sind Vorrichtungen vorgesehen, durch die der Tank aus den Vorratsbehältern nachgefüllt wird, wenn die Flüssigkeit verbraucht wird. Eine genaue Einstellung der Menge und gleichförmige Verteilung der aufgenommenen Flüssigkeit wird erzielt, indem man das besprühte Material durch den Spalt eines Walzenpaares in der bereits angegebenen Weise hindurchführt.
So verwendet man z. B. bei Anwendung des Mono-
sulfopersäure-Alkalidichlorisocyanurat-Systems zwei Vorratsbehälter, deren einer eine wäßrige Lösung von Monösulfopersäure und vorzugsweise ein Netzmittel und deren anderer Natrium- oder Kaliumdichlorisocyanurat enthält. Die Monosulfopersäurelösung kann einen pH-Wert von etwa 1,0 bis etwa 2,0 und die Dichlorisocyanuratlösung einen solchen von etwa 5 aufweisen. Bei diesem pH-Wert ist sie stabil. Beim Mischen der Lösungen erhält man eine Lösung mit einem pH-Wert von etwa 3, bei welchem das Dichlorisocyanurat nicht mehr stabil ist. Da man jedoch die Lösungen erst vermengt, wenn sie für die Imprägnierung benötigt werden, bleibt für eine wesentliche Zersetzung des entstandenen Systems vor seiner Anwendung auf das zu behandelnde Wollmaterial nicht genügend Zeit, da das Bad oder der Tank höchstens so viel Flüssigkeit enthalten, wie in den nächsten .1 bis 10 Minuten verbraucht wird. Diese gemischte Lösung wird bei den oben beschriebenen Verfahren rasch in abgemessener Menge von der Wolle aufgenommen und reagiert während einer Verweilzeit vor der weiteren Verarbeitung vollständig oder praktisch vollständig mit der Wolle.
Nach. Beendigung der Behandlung werden gegebenenfalls noch vorhandene Behandlungsmittel oder aus diesen entstandene Reaktionsprodukte durch Waschen des Materials mit Wasser entfernt. Die Wolle wird dann anschließend durch eine verdünnte wäßrige Lösung eines Reduktionsmittels, wie Na-.triumsulfit oder Natriumbisulfit, zur Vollendung der Schrumpffestausrüstung geführt. Anschließend wird das so behandelte Material wieder mit Wasser gewaschen und schließlich getrocknet. ■:
Bei Verwendung von Monosulfopersäure und Alkalihypochlorit werden zwei Vorratsgefäße verwendet, deren eines eine wäßrige Lösung von Monosulfo-. persäure und vorzugsweise ein Netzmittel und deren anderes Natrium- oder Kaliumhypochlorit enthält. Die Lösung der Monosulfopersäure oder des Kaliumhydrogen-permonosulfats, die zusätzlich Schwefelsäure enthalten kann, kann einen pH-Wert von etwa 0,5 bis etwa 2,0 und die Hypochloritlösung einen pH-Wert von etwa 8,0 bis etwa 9,0 aufweisen. Letztere ist bei dem zuletzt genannten pH-Wert stabil. Werden die Lösungen vermengt, so hat die entstehende Lösung einen pH-Wert von etwa 3 bis etwa 5, je nach dem Mengenvrehältnis der beiden Lösungen.. Hierbei ist das Hypochlorit nicht mehr stabil. Nach dem Vermengen der Lösungen in der für die Imprägnierung erforderlichen Menge bleibt nicht ausreichend Zeit für eine nennenswerte Zersetzung desi so erhaltenen Systems, vor seiner Anwendung auf das · zu behandelnde Wollmaterial. Der bevorzugte pH-Wert des Bades ist 3,5 bis 4,5.
Die Erfindung wird an Hand nachstehender Beispiele näher erläutert:
Beispiel 1
10 fortlaufende Stücke von Woll-Kammzug, mit einem Gewicht von je 20 g/m, wurden durch ein Bad mit einer Kapazität von 4,51 geführt, das mit einer Lösung, enthaltend 1,77 Gewichtsprozent Kaliumhydrogenpermonosulfat (äquivalent in seiner Oxydationsfähigkeit 1,33 fl/o Monosulfopersäure), 0,5 Gewichtsprozent eines nichtionischen Nctzmittels (Kondensationsprodukt aus Trimcthylnonylphenol mit 6 Mol Äthylenoxid) und 1,33 Gewichtsprozent Natriumdichlorisocyanurat, beschickt war. Die Lösung wies einen pH-Wert von etwa 3 auf. Nach dem Verlassen der Lösung gelangte die Wolle in einen Spalt zwischen Präzisionswalzen, der so eingestellt war, daß die Aufnahme an Lösung 150 Gewichtsprozent, auf die Wolle bezogen, betrug. Die Wolle wurde mit einer Geschwindigkeit von 5 m/Min, bewegt. So wurden 1 kg Wolle/Min, durch das Bad und den Walzenspalt geführt, wodurch 1,5 1 der obengenannten, zur Behandlung dienenden Lösung weggeführt wurden.
Das Bad wurde auf dem ursprünglichen Niveau gehalten, indem man ihm eine abgemessene Menge < einer Flüssigkeit zuführte, die durch Vermengen von i (I) 750 ml/Min", einer 3,54gewichtsprozentigen wäßrigen Lösung von Kaliumhydrogenpermonosulfat, enthaltend 1 Gewichtsprozent nichtionischer Netzmittel und mit einem pH-Wert von 1 und (II) 750 ml/ Min. einer 2,66gewichtsprozentigen wäßrigen Lösung von Natrium-dichlorisocyanurat, mit einem pH-Wert
2(j von 6 erhalten worden war. Die beiden Lösungen waren über längere Zeiträume stabil und wurden erst unmittelbar vor ihrer Verwendung vermengt. ·
Da das Bad eine Kapazität von 4,5 1 aufwies und das Gemisch mit einer Geschwindigkeit von 1,5 l/Min, verbraucht wurde, verblieb es 3 Minuten in dem Bad. Der Verlust an oxydierender Wirkung während dieser 3 Minuten kann vernachlässigt werden. Die Verweilzeit der Wolle in dem Bad betrug 1,5 bis 2 Sekunden.
Nach dem Verlassen des Spaltes zwischen den Präzisionswalzen ließ man die Wolle auf eine Bretter-"wand fallen, die sich mit solcher Geschwindigkeit bewegt, daß die Wolle auf ihr 1,5 bis 2,0 Minuten verblieb und führte sie anschließend durch folgende Bäder: (a) Ein wäßriges Spülbad, (b) eine wäßrige, 5%ige Natriumsulfitlösung mit einem pH-Wert von 7,2 und (c) zwei weitere wäßrige Spülbäder. Die Verweilzeit in "dem Natriumsulfitbad betrug 30 Sekunden. Schließlich wurde das Material getrocknet.
Muster der behandelten und unbehandelten WoIlkammüberzüge wurden einer standardisierten Waschprüfung unterworfen. Man erhielt die nachstehenden Ergebnisse:
Unbehandelte Wolle 21 % Schrumpfung
Behandeltes Material 2% Schrumpfung
Beispiel 2
Gewebte und gewirkte, wollene Textilien wurden in der im Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung behandelt, wobei man eine Lösung, enthaltend 1,33 Gewichtsprozent Kaliumpermanganat, 1 Gewichtsprozent nichtionisches Netzmittel (wie im Beispiel 1), eine Menge Natriumhypochlorit, entsprechend 1,33 Gewichtsprozent reaktionsfähigem Chlor und 5 Gej wichtsprozent Magnesiumsulfat, verwendete. Der pH-Wert der Lösung war 9,3. Die Textilien wurden durch das Bad mit einer Geschwindigkeit von 1 kg/ Min. hindurchgeführt und der Spalt zwischen den Präzisionswalzen derart eingestellt, daß die Aufnahme an Lösung 150 Gewichtsprozent, auf die Wolle beizogen, betrug. Die Behandlung erfolgte daher mit 2 Gewichtsprozent Kaliumpermanganat und 2 Gewichtsprozent reaktionsfähigem Chlor, auf die Wolle bezogen.
Das Bad wurde durch Zufuhr abgemessener Mengen einer Flüssigkeit auf dem ursprünglichen Niveau
gehalten, die durch Vermengen von (I) 750 ml/Min, einer wäßrigen Lösung, die 2,66 Gewichtsprozent Kaliumpermanganat und eine Menge Natriumhypochlorit entsprechend 2,66 Gewichtsprozent reaktionsfähigem Chlor enthielt und (II) 750 ml/Min. einer lOgewichtsprozentigen, wäßrigen Magnesiumsulfatlösung, die 2 Gewichtsprozent nichtionisches Netzmittel enthielt, erhalten worden war. Auf diese Weise wurde das Bad alle 3 Minuten vollständig erneuert.
Die Wolle nahm infolge der Abscheidung von Mangandioxid sofort eine dunkelbraune Farbe an. Man ließ sie auf eine bewegte Bretterwand fallen, wo sie 2 Minuten verblieb. Nach dieser Zeit war die Reaktion weitgehend beendet. Die behandelte Wolle *5 wurde anschließend durch folgende Bäder geführt: (a) Wasser als Spülbad, (b) eine 3gewichtsprozentige, wäßrige Natriumbisulfitlösung, die 1 % Ameisensäure enthielt, und (c) zwei weitere wäßrige Spülbäder. Die Verweilzeit in dem Natriumbisulfitbad20 betrug 25 bis 30 Sekunden. Anschließend wurde das Material bei 80° C getrocknet.
Muster der behandelten und unbehandelten Textilien wurden einer standardisierten Waschprüfung unterworfen. Man erhielt die folgenden Ergebnisse:
Unbehandelte Vergleichsprobe .. 28% Schrumpfung Behandeltes Material 5 °/o Schrumpfung
Beispiel 3
Man verfuhr nach Beispiel 2, erhöhte jedoch die Konzentration der Kaliumpermanganat-Natriumhypochlorit-Lösung, so daß die Wolle mit 3°/o ihres Gewichtes Kaliumpermanganat und 3°/o ihres Gewichtes reaktionsfähigem Chlor behandelt wurde. Bei der standardisierten Waschprüfung zeigte das behandelte Material 2% Schrumpfung.
Beispiel 4
Wolle wurde nach dem Verfahren von Beispiel 2 kontinuierlich behandelt, jedoch hielt man das Niveau des Bades aufrecht, indem man ihm abgemessene Mengen einer Flüssigkeit zuführte, die durch Vermengen von (I) 750 ml/Min, einer Lösung, enthaltend 2,6 Gewichtsprozent einer wäßrigen Kaliumpermanganatlösung und einer Menge Natriumhypochlorit, entsprechend 2,66% reaktionsfähigem Chlor lind (II) 750 ml/Min, einer lOgewichtsprozentigen wäßi rigen Lösung von Magnesiumsulfat, das 2 Gewichtsprozent nichtionisches Netzmittel (wie im Beispiel 1). enthielt, und einer solchen Menge Schwefelsäure erhalten worden" war, daß beim Vermengen gleicher Mengen (I) und (II) der pH-Wert der entstandenen Lösung 7,0 betrug.
Wurde die so behandelte Wolle der standardisierten Waschprüfung unterworfen, so zeigte sie eine Schrumpfung von 2%.
309 643/413

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Kontinuierliches Verfahren zum Schrumpffestausrüsten voji ganz oder teilweise aus Wolle bestehendem Material unter Verwendung von mindestens zwei üblichen Oxidationsmitteln und einem Netzmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man das Wollmaterial fortlaufend mit einer wäßrigen, das Netzmittel und die üblichen mit Wolle mit wesentlich unterschiedlicher Geschwindigkeit reagierenden Oxidationsmittel enthaltenden Flüssigkeitsmenge kleinen Volumens durch 1 bis 2 Sekunden langes Eintauchen des Wollmaterials tränkt, wobei das Volumen sowie der Netz- und Oxidationsmittelgehalt durch zeit- und mengengleichen Flüssigkeitszufluß, wie der durch den Tränkprozeß bewirkte Flüssigkeitsabfluß, konstant gehalten und die gesamte Flüssigkeit innerhalb von 1 bis 1.5 Minuten vollständig erneuert wird, dann das Wollmaterial im wesentlichen unmittelbar nach dessen Tränkung mittels eines Walzenpaares auf einen bestimmten Flüssigkeitsgehalt abquetscht, dann zumindest bis zur gewünschten Reaktion mit den Oxidationsmitteln in Kontakt mit der Flüssigkeit beläßt, von noch vorhandenen Netz- und Oxidationsmitteln oder aus diesen entstandenen Reaktionsprodukten befreit und schließlich trocknet.
2. Abwandlung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Flüssigkeit auf das zu behandelnde Wollmaterial aufsprüht.
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