DE1469460B - Verfahren zur Schrumpffestausrüstung von Wolle - Google Patents

Verfahren zur Schrumpffestausrüstung von Wolle

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DE1469460B
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Pending
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English (en)
Inventor
Alan August; Fullwood John Arthur; Ambergate Derby Goldberg (Großbritannien)
Original Assignee
Precision Processes (Textiles) Ltd., Ambergate, Derbyshire (Grossbritannien)

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schrumpffestausrüstung von Wolle und insbesondere die Behandlung von aus Wolle bestehendem oder Wolle enthaltendem Material, das in kontinuierlicher Form vorliegt oder leicht zu einer kontinuierlichen Form verbunden werden kann, um dieses einer weitgehend gleichförmigen Behandlung zu unterwerfen.
Wollenes Material in kontinuierlicher Form sind z. B. Garne, Kammzug und aus Wolle bestehende oder wollhaltige, gewebte oder gewirkte Textilien. Stücke in kontinuierlicher Form können auch durch Zusammennähen gewirkter Gegenstände, z. B. von Socken, hergestellt werden. Diese werden nach Beendigung der Behandlung getrennt.
Es sind bereits Verfahren zur Schrumpffestausrüstung von Wolle unter Anwendung verschiedener chemischer Reagenzien auf die Wolle bekannt. In der Regel können diese entweder gleichzeitig oder nacheinander angewendet werden. Eine bei der gleichzeitigen Anwendung auftretende Schwierigkeit ist darauf zurückzuführen, daß verschiedene chemische Reagenzien fast immer mit der Wolle mit unterschiedlicher Geschwindigkeit reagieren. Das muß bei ansatzweisen Verfahren keine besonderen Schwierigkeiten bereiten, bei kontinuierlichen Verfahren, treten jedoch Schwierigkeiten auf. ■
Ziel der Erfindung ist ein verbessertes kontinuierliches Verfahren zur Schrumpffestausrüstung von in kontinuierlicher Form vorliegender Wolle, wobei die Wolle gleichzeitig mit einer Mehrzahl chemischer Reagenzien behandelt wird, die mit dieser mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten reagieren.
Die Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zum Schrumpffestausrüsten von ganz oder teilweise aus Wolle bestehendem Material, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Wollmaterial fortlaufend mit einer wäßrigen, ein Netzmittel und mindestens zwei übliche, mit Wolle mit wesentlich unterschiedlicher Geschwindigkeit reagierende Oxydationsmittel enthaltenden Flüssigkeitsmenge kleinen Volumens tränkt, deren Volumen sowie Netz- und Oxydationsmittelgehalt durch zeit- und mengengleichen Flüssigkeitszufluß wie der durch den Tränkprozeß bewirkte Flüssigkeitsabfluß konstant gehalten wird, dann das Wollmaterial im wesentlichen unmittelbar nach dessen Tränkung mittels eines Walzenpaares auf einen bestimmten Flüssigkeitsgehalt abquetscht, dann zumindest bis zur gewünschten Reaktion mit den Oxydationsmitteln in Kontakt mit der Flüssigkeit beläßt, dann von noch vorhandenen Netz- und Oxydationsmitteln oder aus diesen entstandenen Reaktionsprodukten befreit und schließlich trocknet.
Erfindungsgemäß werden abgemessene Mengen wäßriger Lösungen jedes dieser Oxydationsmittel der wäßrigen Flüssigkeit zur Aufrechterhaltung -der gewünschten Zusammensetzung zugeführt, wobei diese Mengen mit der Geschwindigkeit der Flüssigkeitsaufnahme durch das wollhaltige Material in Beziehung stehen, so daß (a) das Volumen der Flüssigkeit weitgehend konstant bleibt und<(b) eine vollständige Erneuerung der Flüssigkeit in etwa 1 bis 15 Minuten erfolgt.
Die Erfindung kann auf verschiedene Weise und unter Anwendung verschiedener Reagenzien durchgeführt werden.
So kann erfindungsgemäß eine wäßrige Lösung eines Alkalipermanganats, z. B. von Kaliumpermanganat und eines Alkali- oder Calciumhypochlorits bei pH-Werten zwischen 5 und 10 angewendet werden. In diesem System reagiert das Hypochlorit viel leichter mit der Wolle als das Permanganat. Das Permanganat erfordert daher viel längere Kontaktzeiten, um mit der Wolle zu reagieren, als das Hypochlorit.
Ein anderes erfindungsgemäß anwendbares System von Reagenzien ist eine wäßrige Lösung, enthaltend Monosulfopersäure und Alkalidichlorisocyanurat, z. B. Natrium- oder Kaliumdichlorisocyanurat. Bei pH-Werten unter 5, z. B. von 2,0 bis 4,0, die in solchen Systemen auftreten, reagiert das Dichlorisocyanurat mit der Wolle mit bedeutend höherer Geschwindigkeit, als die Monosulfopersäure. Die Verwendung des Dichlorisocyanurats bei den angegebenen pH-Werten hat ferner den Vorteil, daß das bei dessen Verwendung bei höheren pH-Werten auftretende charakteristische Vergilben der Wolle vermieden wird.
Andere erfindungsgemäß anwendbare Reagenziensysteme sind (a) eine wäßrige, Monofulfopersäure und Natrium- oder Kaliumhypochlorit enthaltende wäßrige Lösung und (b) ein Peressigsäure und Natrium- oder Kaliumhypochlorit enthaltendes System. Führt man Wolle in kontinuierlicher Form durch ein Tauchbad von großem Volumen, das eines der obengenannten Systeme enthält, so sind die Ergebnisse unkontrollierbar. Der erste Anteil der Wolle . wird bei der Behandlung von dem rascher reagierenden Reagens stark angegriffen, während weitere Anteile bei abnehmender Konzentration weniger stark angegriffen werden. Die Konzentration des langsamer wirkenden Reagens ändert sich langsamer. Es ist jedoch klar, daß die der Wolle durch ein solches Bad bei kontinuierlicher Anwendung verliehene Schrumpffestigkeit kaum kontrollierbar ist. Theoretisch erscheint es zwar möglich, die Konzentrationen der Reagenzien auf der gewünschten Höhe zu halten, jedoch erwies sich dies bei einem System der obengenannten Art in der Praxis als nicht durchführbar.
Zur Behebung dieser Schwierigkeiten wird erfindungsgemäß jedem Anteil des Materials eine bestimmte Menge der zur Behandlung dienenden Flüssigkeit, die bestimmte Mengen jedes der Reagenzien enthält, zugeführt und die Flüssigkeit im Kontakt mit diesem Anteil des Materials gehalten, bis jedes der Reagenzien zu einem bestimmten Teil oder vollständig mit dem Material reagiert hat. Auf diese Weise kann eine viel genauer kontrollierte Schrumpffestausrüstung in kontinuierlicher Arbeitsweise erzielt werden, als dies mit den bisherigen Systemen möglich war.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zunächst in getrennten Gefäßen wäßrige Vorratslösungen jedes der beiden Reagenzien hergestellt. Eine oder beide dieser Lösungen können auch ein Netzmittel enthalten. Man kann jede Art von Netzmittel verwenden, vorzugsweise verwendet man ein anionisches oder ein nichtionisches Netzmittel. Diese beiden Lösungen werden in abgemessenen Mengen erst kurz vor ihrer Anwendung auf das zu behandelnde Wollmaterial vermischt.
Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens bringt man auf das Wollmaterial eine bestimmte Menge der zu seiner Behandlung dienenden Flüssigkeiten auf, indem man das Wollmaterial durch ein Bad von kleinem Fassungsvermögen hindurchführt, das Flüssigkeiten aus den obenerwähnten Gefäßen enthält. Das benetzte Material wird anschlie-
ßend fast sofort zwischen dem Spalt eines Präzisions- zu während des ganzen Betriebes weitgehend konwalzenpaares hindurchgeführt, das nahe dem Aus- stant gehalten, indem man aus jedem der beiden gang des Bades angeordnet ist. Die pffnung der Wal- Vorratsbehälter der Oxydationsmittel dem Bad entzen ist so eingestellt, daß das hindurchtretende WoIl- sprechende Mengen frischer Lösungen zuführt. Nur material in seinen Zwischenräumen ein solches Vo- 5 während der letzten Minuten des Betriebes kann das lumen der zur Behandlung dienenden Flüssigkeit zu- Volumen der Flüssigkeit in dem Bad abnehmen,
rückhält, die eine ausreichende Menge der Reagen- Entsprechend einer anderen Ausführungsförm des zien enthält, um in einer bestimmten Zeit eine be- erfindungsgemäßen Verfahrens führt man dem Wollstimmte Schrumpffestigkeit zu erzielen. Nach dem material eine bestimmte Menge der zur Behandlung Verlassen des Spaltes der Präzisionswalzen wird das io dienenden Flüssigkeit zu, indem man die Flüssigkeit mit Flüssigkeit beladene Gut weiter über und unter weitgehend gleichförmig aus einem Tank auf beide Walzen geführt, oder auf eine Bretterwand oder einen Seiten des Materials aufsprüht. Das Aufsprühen kann Rahmen gebracht oder auf andere Weise mit der durch Verteiler, die sich auf beiden Seiten des Gutes Flüssigkeit so lange im Kontakt belassen, daß die befinden, erfolgen. Der Tank erhält Flüssigkeit aus beiden Reagenzien vollständig oder zumindest ein 15 den obenerwähnten Vorratsbehältern. Es sind Vorzur Erzielung der gewünschten Schrumpffestigkeit aus- richtungen vorgesehen, durch die der Tank aus den reichender Anteil derselben reagieren. Die Aufnahme Vorratsbehältern nachgefüllt wird, wenn die Flüssigan wäßriger Flüssigkeit beim Walzenspalt kann 50 bis keit verbraucht wird. Eine genaue Einstellung der 250 Gewichtsprozent, vorzugsweise 100 bis 150 Ge- Menge und gleichförmige Verteilung der aufgenomwichtsprozent, auf die Wolle bezogen, betragen. 20 menen Flüssigkeit wird erzielt, indem man das be-
Es ist festzustellen, daß die Verweil- oder Tauch- sprühte Material durch den Spalt eines Walzenpaares zeit in dem Bad im wesentlichen nur zum vollständi- in der bereits angegebenen Weise hindurchführt,
gen Benetzen des Gutes durch die wäßrige Flüssig- So verwendet man z. B. bei Anwendung des Monokeit in dem Bad ausreicht. Eine bevorzugte Verweil- sulfopersäure-Alkalidichlorisocyanurat-Systems zwei oder Immersionszeit der Wolle in dem Bad beträgt 25 Vorratsbehälter, deren einer eine wäßrige Lösung von etwa 1 bis 2 Sekunden. Diese Zeit genügt zum voll- Monosulfopersäure und vorzugsweise ein Netzmittel ständigen Durchdringen und Durchnässen der Wolle, und deren anderer Natrium- oder Kaliumdichlorisoreicht jedoch nicht für eine nennenswerte Erschöp- cyanurat enthält. Die Monosulfopersäurelösung kann fung der Flüssigkeit in dem Bad aus. Die Konzen- einen pH-Wert von etwa 1,0 bis etwa 2,0 und die tration der Flüssigkeit bleibt praktisch die gleiche 30 Dichlorisocyanuratlösung einen solchen von etwa 5 wie beim Einspeisen der Flüssigkeit. Man verwendet aufweisen. Bei diesem pH-Wert ist sie stabil. Beim ein Bad mit einer Kapazität von etwa 4,5 bis etwa Mischen der Lösungen erhält man eine Lösung mit 9 1 Flüssigkeit, doch können auch kleinere oder etwas einem pH-Wert von etwa 3, bei welchem das Digrößere Bäder verwendet werden, wenn dies die Um- chlorisocyanurat nicht mehr stabil ist. Da man jedoch stände, z. B. die Geschwindigkeit der Flüssigkeitsauf- 35 die Lösungen erst vermengt, wenn sie für die Impränahme aus dem Bad, erfordern. Es ist ein Merkmal gnierung benötigt werden, bleibt für eine wesentliche der Erfindung, daß das Volumen der dem Bad züge- Zersetzung des entstandenen Systems vor seiner Anführten Flüssigkeit in Beziehung steht zur Geschwin- wendung auf das zu behandelnde Wollmaterial nicht digkeit der Flüssigkeitsaufnahme durch das durch genügend Zeit, da das Bad oder der Tank höchstens das Bad geleitete Wollmaterial, so daß die vollstän- 40 so viel Flüssigkeit enthalten, wie in den nächsten dige Erneuerung der Badflüssigkeit in etwa 1 bis etwa 1 bis 10 Minuten verbraucht wird. Diese gemischte 15 Minuten, vorzugsweise in weniger als 10 Minuten, Lösung wird bei den oben beschriebenen Verfahren erfolgt. Bei der Erneuerung des Bades innerhalb einer rasch in abgemessener Menge von der Wolle aufsolchen Zeitspanne kann keine wesentliche Zer- genommen und reagiert während einer Verweilzert setzung der Oxydationsmittel erfolgen, bevor diese 45 vor der weiteren Verarbeitung vollständig oder prakmit dem Wollmaterial in Kontakt kommen. Auf diese tisch vollständig mit der Wolle.
Weise nimmt das Material bei seinem Durchgang Nach Beendigung der Behandlung werden gegebedurch das Bad eine bestimmte Menge einer praktisch nenfalls noch vorhandene Behandlungsmittel oder frischen, nicht verunreinigten Flüssigkeit auf. Es ist aus diesen entstandene Reaktionsprodukte durch praktisch nicht möglich, daß in dem Wollmaterial 5° Waschen des Materials mit Wasser entfernt. Die anwesende fremde Substanzen, z. B. in Kammzug an- Wolle wird dann anschließend durch eine verdünnte wesendes Kammöl, aus dem Material in das Bad wäßrige Lösung eines Reduktionsmittels, wie Naübertreten und sich hierin ansammeln. Man kann triumsulfit oder Natriumbisulfit, zur Vollendung der daher bei der Behandlung eine viel genauer standar- Schrumpffestausrüstung geführt. Anschließend wird disierte Wolle mit einer vorher bestimmten Schrumpf- 55 das so behandelte Material wieder mit Wasser gefestigkeit herstellen. Ferner werden die in dem Inhalt waschen und schließlich getrocknet,
der Vorratsbehälter vorhandenen Salze in die Zwi- Bei Verwendung von Monosulfopersäure und Alschenräume des Materials gebracht und bleiben so kalihypochlorit werden zwei Vorratsgefäße verwenein weitgehend konstanter Faktor, sofern sie über- det, deren eines eine wäßrige Lösung von Monosulf ohaupt einen Einfluß auf die die Schrumpffestigket er- 60 persäure und vorzugsweise ein Netzmittel und deren gebenden Reaktionen ausüben. anderes Natrium- oder Kaliumhypochlorit enthält.
Es wurde bereits festgestellt, daß das Volumen Die Lösung der Monosulfopersäure oder des Kalium-
der dem Bad zugeführten Flüssigkeit mit der Ge- hydrogen-permonosulfats, die zusätzlich Schwefel-
schwindigkeit ihrer Aufnahme durch das hindurch- säure enthalten kann, kann einen pH-Wert von etwa
geführte Material in Beziehung steht. Anfänglich ist 65 0,5 bis etwa 2,0 und die Hypochloritlösung einen
das Bad bis zur gewünschten Höhe mit Flüssigkeit pH-Wert von etwa 8,0 bis etwa 9,0 aufweisen. Letz-
der gewünschten Zusammensetzung gefüllt. Das Vo- tere ist bei dem zuletzt genannten pH-Wert stabil,
lumen der Flüssigkeit in dem Bad wird hierauf nahe- Werden die Lösungen vermengt, so hat die ent-
5 6
stehende Lösung einen pH-Wert von etwa 3 bis etwa 5, Beispiel2
je nach dem Mengenvrehältnis der beiden Lösungen.
Hierbei ist das Hypochlorit nicht mehr stabil. Nach Gewebte und gewirkte, wollene Textilien wurden dem Vermengen der Lösungen in der für die Im- in der im Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung beprägnierung erforderlichen Menge bleibt nicht aus- 5 handelt, wobei man eine Lösung, enthaltend 1,33 Gereichend Zeit für eine nennenswerte Zersetzung des wichtsprozent Kaliumpermanganat, 1 Gewichtsproso erhaltenen Systems, vor seiner Anwendung auf das zent nichtionisches Netzmittel (wie im Beispiel 1), zu behandelnde Wollmaterial. Der bevorzugte pH- eine Menge Natriumhypochlorit, entsprechend 1,33 Wert des Bades ist 3,5 bis 4,5. Gewichtsprozent reaktionsfähigem Chlor und 5 Ge-
Die Erfindung wird an Hand nachstehender Bei- 10 wichtsprozent Magnesiumsulfat, verwendete. Der
spiele näher erläutert: pH-Wert der Lösung war 9,3. Die Textilien wurden
. durch das Bad mit einer Geschwindigkeit von 1 kg/
Beispiel 1 Mjn hindurchgeführt und der Spalt zwischen den
10 fortlaufende Stücke von Woll-Kammzug, mit Präzisionswalzen derart eingestellt, daß die Aufnahme
einem Gewicht von je 20 g/m, wurden durch ein Bad i5 an Lösung 150 Gewichtsprozent, auf die Wolle be-
mit einer Kapazität von 4,51 geführt, das mit einer Lö- zogen, betrug. Die Behandlung erfolgte daher mit
sung, enthaltend 1,77 Gewichtsprozent Kaliumhydro- 2 Gewichtsprozent Kaliumpermanganat und 2 Ge-
genpermonosulfat (äquivalent in seiner Oxydations- wichtsprozent reaktionsfähigem Chlor, auf die Wolle
fähigkeit 1,33 °/o Monosulfopersäure), 0,5 Gewichts- bezogen.
prozent eines nichtionischen Netzmittels (Konden- 20 Das Bad wurde durch Zufuhr abgemessener Mensationsprodukt aus Trimethylnonylphenol mit 6 Mol gen einer Flüssigkeit auf dem ursprünglichen Niveau Äthylenoxid) und 1,33 Gewichtsprozent Natrium- gehalten, die durch Vermengen von (I) 750 ml/Min, dichlorisocyanurat, beschickt war. Die Lösung wies einer wäßrigen Lösung, die 2,66 Gewichtsprozent einen pH-Wert von etwa 3 auf. Nach dem Verlassen Kaliumpermanganat und eine Menge Natriumhypoder Lösung gelangte die Wolle in einen Spalt zwi- 25 chlorit entsprechend 2,66 Gewichtsprozent reakschen Präzisionswalzen, der so eingestellt war, daß tionsfähigem Chlor enthielt und (II) 750 ml/Min, die Aufnahme an Lösung 150 Gewichtsprozent, auf einer lOgewichtsprozentigen, wäßrigen Magnesiumdie Wolle bezogen, betrug. Die Wolle wurde mit einer sulfatlösung, die 2 Gewichtsprozent nichtionisches Geschwindigkeit von 5 m/Min, bewegt. So wurden Netzmittel enthielt, erhalten worden war. Auf diese 1 kg Wolle/Min, durch das Bad und den Walzenspalt 30 Weise wurde das Bad alle 3 Minuten vollständig ergeführt, wodurch 1,5 1 der obengenannten, zur Be- jieuert.
handlung dienenden Lösung weggeführt wurden. Die Wolle nahm infolge der Abscheidung von
Das Bad wurde auf dem ursprünglichen Niveau Mangandioxid sofort eine dunkelbraune Farbe an.
gehalten, indem man ihm eine abgemessene Menge Man ließ sie auf eine bewegte Bretterwand fallen,
einer Flüssigkeit zuführte, die durch Vermengen von 35 wo sie 2 Minuten verblieb. Nach dieser Zeit war die
(I) 750 ml/Min, einer 3,54gewichtsprozentigen wäß- Reaktion weitgehend beendet. Die behandelte Wolle
rigen Lösung von Kaliumhydrogenpermonosulfat, wurde anschließend durch folgende Bäder geführt:
enthaltend 1 Gewichtsprozent nichtionischer Netz- (a) Wasser als Spülbad, (b) eine 3gewichtsprozentige,
mittel und mit einem pH-Wert von 1 und (II) 750 ml/ wäßrige Natriumbisulfitlösung, die 1 °/o Ameisen-
Min. einer 2,66gewichtsprozentigen wäßrigen Lösung 40 säure enthielt, und (c) zwei weitere wäßrige Spül-
von Natrium-dichlorisocyanurat, mit einem pH-Wert bäder. Die Verweilzeit in dem Natriumbisulfitbad
von 6 erhalten worden war. Die beiden Lösungen betrug 25 bis 30 Sekunden. Anschließend wurde das
waren über längere Zeiträume stabil und wurden erst Material bei 80° C getrocknet,
unmittelbar vor ihrer Verwendung vermengt. Muster der behandelten und unbehandelten Tex"-
Da das Bad eine Kapazität von 4,5 1 aufwies und 45 tilien wurden einer standardisierten Waschprüfung
das Gemisch mit einer Geschwindigkeit von unterworfen. Man erhielt die folgenden Ergebnisse:
1,5 l/Min, verbraucht wurde, verblieb es 3 Minuten T, , , , . ,. ... , .
in dem Bad. Der Verlust an oxydierender Wirkung Unbehandelte Vergleichsprobe .. 28 Vo Schrumpfung
während dieser 3 Minuten kann vernachlässigt wer- Behandeltes Material 5% Schrumpfung
den. Die Verweilzeit der Wolle in dem Bad betrug 50 r> · · 1 >>
1,5 bis 2 Sekunden. Beispiel 3
Nach dem Verlassen des Spaltes zwischen den Man verfuhr nach Beispiel 2, erhöhte jedoch die Präzisionswalzen ließ man die Wolle auf eine Bretter- Konzentration der Kaliumpermanganat-Natriumhywand fallen, die sich mit solcher Geschwindigkeit be- pochlorit-Lösung, so daß die Wolle mit 3°/o ihres wegt, daß die Wolle auf ihr 1,5 bis 2,0 Minuten ver- 55 Gewichtes Kaliumpermanganat und 3fl/o ihres Geblieb und führte sie anschließend durch folgende wichtes reaktionsfähigem Chlor behandelt wurde. Bei Bäder: (a) Ein wäßriges Spülbad, (b) eine wäßrige, der standardisierten Waschprüfung zeigte das behan-5%ige Natriumsulfitlösung mit einem pH-Wert von delte Material 2% Schrumpfung.
7,2 und (c) zwei weitere wäßrige Spülbäder. Die Ver- . .
weilzeit in dem Natriumsulfitbad betrug 30 Sekun- 60 Beispiel 4
den. Schließlich wurde das Material getrocknet. Wolle wurde nach dem Verfahren von Beispiel 2
Muster der behandelten und unbehandelten WoIl- kontinuierlich behandelt, jedoch hielt man das Niveau kammüberzüge wurden einer standardisierten Wasch- des Bades aufrecht, indem man ihm abgemessene prüfung unterworfen. Man erhielt die nachstehenden Mengen einer Flüssigkeit zuführte, die durch VerErgebnisse: 65 mengen von (I) 750 ml/Min, einer Lösung, enthaltend
2,6 Gewichtsprozent einer wäßrigen Kaliumperman-
Unbehandelte Wolle 21 °/o Schrumpfung ganatlösung und einer Menge Natriumhypochlorit,
Behandeltes Material 2% Schrumpfung entsprechend 2,66% reaktionsfähigem Chlor und
(II) 750 ml/Min, einer lOgewichtsprozentigen wäßrigen Lösung von Magnesiumsulfat, das 2 Gewichtsprozent nichtionisches Netzmittel (wie im Beispiel 1) enthielt, und einer solchen Menge Schwefelsäure erhalten worden war, daß beim Vermengen gleicher Mengen (I) und (II) der pH-Wert der entstandenen Lösung 7,0 betrug.
Wurde die so behandelte Wolle der standardisierten Waschprüfung unterworfen, so zeigte sie eine Schrumpfung von 2%>.
IO

Claims (2)

.... Patentansprüche:
1. Kontinuierliches Verfahren zum Schrumpffestausrüsten von ganz oder teilweise aus Wolle bestehendem Material, dadurch gekennzeichnet, daß man das Wollmaterial fortlaufend mit einer wäßrigen, ein Netzmittel und mindestens zwei übliche, mit Wolle mit wesentlich unterschiedlicher Geschwindigkeit reagierende Oxydationsmittel enthaltenden Flüssigkeitsmenge kleinen Volumens tränkt, deren Volumen sowie Netz- und Oxydationsmittelgehalt durch zeit- und
mengengleichen Flüssigkeitszufluß wie der durch den Tränkprozeß bewirkte Flüssigkeitsabfluß konstant gehalten wird, dann das Wollmaterial im wesentlichen unmittelbar nach dessen Tränkung mittels eines Walzenpaares auf einen bestimmten Flüssigkeitsgehalt abquetscht, dann zumindest bis zur gewünschten Reaktion mit den Oxydationsmitteln in Kontakt mit der Flüssigkeit beläßt, dann von noch vorhandenen Netz- und Oxydationsmitteln oder aus diesen entstandenen Reaktionsprodukten befreit und schließlich trocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Wollmaterial in die Tränkflüssigkeit, die an Oxydationsmitteln Monosulfopersäure und Alkalidichlorisocyanurat oder Monosulf opersäure und Alkalihypochlorit oder bei einem pH-Wert von etwa 5 bis etwa 10 Alkalipermanganat und Alkali- oder Calciumhypochlorit enthalten kann, etwa eine bis etwa zwei Sekunden lang eintaucht und dann auf einen Flüssigkeitsgehalt von etwa 100 bis etwa 150 Gewichtsprozent des Wollmaterials abquetscht.
109 549/500

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